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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2019

Wunderbare Erzählung

Die geheime Mission des Kardinals
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In der italienischen Botschaft wird ein Fass Olivenöl mit einer Leiche darin angeliefert. Es handelt sich um einen römischen Kardinal. Sofort beginnt die Polizei im Geheimen zu ermitteln. Kommissar Barudi ...

In der italienischen Botschaft wird ein Fass Olivenöl mit einer Leiche darin angeliefert. Es handelt sich um einen römischen Kardinal. Sofort beginnt die Polizei im Geheimen zu ermitteln. Kommissar Barudi steht kurz vor der Pension und es wird sein letzter Fall werden. Um internationalen Verwicklungen vorzubeugen, wird ihn ein Kommissar aus Italien zur Seite gestellt. Beide verstehen sich auf Anhieb. Wer nun denkt der Krimi nimmt seinen Lauf, kennt Rafik Schamir nicht. Vor den Hintergrund der Ermittlungen erzählt er über Syrien. Die Bespitzlungen durch die Verschiedenen Geheimdienste werden genauso thematisiert wie die Wunderheiler und die Bedrohung durch Islamisten. Die Krimielemente bilden nur den Rahmen, aber der Fall wird plausibel aufgelöst. Gut fand ich auch die Auszüge aus dem Tagebuch von Barudi. Hier merkt man wie zerrissen die syrische Gesellschaft ist.
Dieses Buch ist kein klassischer Krimi sondern eine wunderbare Erzählung. Ich habe Rafik Schamir bei einer Lesung kennengelernt. Hier sagte er, dass er sich in der Tradition der arabischen Erzähler sieht. Dieser Buch bestätigt den Satz.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Berliner Milieustudie

Hinterhaus
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Carolin wurde bis jetzt immer überbehütet. Erst von ihren Vater, später von ihren Freund Jens. Als er einfach verschwindet und sie in der leeren Wohnung zurücklässt, fällt sie ins Bodenlose. Mandy aus ...

Carolin wurde bis jetzt immer überbehütet. Erst von ihren Vater, später von ihren Freund Jens. Als er einfach verschwindet und sie in der leeren Wohnung zurücklässt, fällt sie ins Bodenlose. Mandy aus dem Hinterhaus nimmt sich ihrer an. Doch dann wird eine mumifizierte Leiche gefunden und die Ereignisse nehmen ihren Lauf.
Das Buch ist Sicht von Caro in der Ich-Form geschrieben. Die Sprache ist sehr schnodderig und teilweise rutscht sie in die Fäkalsprache ab. Trotzdem liest sich das Buch einfach weg. Im Hinterhaus tummeln sich nur seltsame Leute. Es war interessant mit Caro hinter die Geheimnisse der Hausbewohner zu kommen. Das Buch ist eher eine Milieustudie als ein Krimi. Der Kriminalfall dient nur als Aufhänger.
Caro ist anfangs treudoof und weltfremd. Mit der Zeit wird sie selbstständiger. das hat mir gefallen.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich vergebe 5 Sterne. Ich denke aber, dass es zu diesen Buch kontroverse Meinungen geben wird.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Was geschah vor 50 Jahren?

Schneewittchensarg
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Das Buch ist der siebente Band der Reihe um die Kommissarinnen Nyström und Forss. Ich habe bis jetzt erst die ersten drei Bände gelesen und bin aber gut in das Buch reingekommen. Der Kriminalfall ist in ...

Das Buch ist der siebente Band der Reihe um die Kommissarinnen Nyström und Forss. Ich habe bis jetzt erst die ersten drei Bände gelesen und bin aber gut in das Buch reingekommen. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen und die Nebenhandlungen sind nicht sehr umfangreich.
Bei einer Vernissage wird statt des Ausstellungsobjekts eine mumifizierte Leiche in dem Glassarg gefunden. Sie ist wahrscheinlich die vermisste Braut des Patriarchaten. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn wer hat ein Interesse, den alten Fall wieder aufleben zu lassen. Das Team versucht den Ereignissen vor 50 Jahren auf die Spur zu kommen. Außerdem gab es Einschübe aus dem Tagebuch von Berit, der verschwundenen Braut.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Besonders fand ich die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart gelungen. Die Personen werden feinfühlig beschrieben und in ihrer Komplexität gezeigt. Die Handlung war spannend. Mir war lange nicht klar, wer und was dahintersteckt. Die Auflösung hat mich doch etwas überrascht.
Die ruhige Erzählweise und der Verzicht auf spektakuläre Action hebt sich wohltuend von den z.Z. herrschenden Krimieinheitsbrei ab.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Die schwarze Nacht

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Da die Bücher von Joel Dicker immer hoch gelobt wurden, wollte ich auch endlich eines von ihm lesen.
Der Plot verspricht einiges. In einer Kleinstadt verschwindet eine Journalistin, die über das Theaterfestival ...

Da die Bücher von Joel Dicker immer hoch gelobt wurden, wollte ich auch endlich eines von ihm lesen.
Der Plot verspricht einiges. In einer Kleinstadt verschwindet eine Journalistin, die über das Theaterfestival vor 20 Jahren, bei dem ein Vierfachmord geschah, ein Buch schreiben will. Auch jetzt steht wieder ein Theaterfestival an. Gibt es ein Zusammenhang zu den damaligen Ereignissen?
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen erzählt. Jedes Kapitel ist mit dem Protagonisten und der Zeit überschrieben. Dadurch kommt man nicht so schnell durcheinander. Auch ist das Personenverzeichnis hilfreich. Nach gewisser Zeit habe ich mit jeder Figur mitgefiebert und wollte wissen, was als nächstes geschah. Natürlich hat der Autor alles mögliche in das Buch rein gepackt, was nicht unbedingt für das Vorantreiben der Handlung nötig war. Mir haben aber auch diese Nebenstränge gefallen.
Mit hat der Schreibstil und die Beschreibung der handelnden Personen gefallen. Die Auflösung war mir erst kurz vor Schluss klar.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 07.04.2019

Trifft den Zeitgeist

Der Patriot
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Stockholm: Eine Journalistin wird brutal ermordet
Südamerika: Der Leibwächter eines russischen Mafiosi gerät zwischen die Fronten
Stockholm: Eine aufstrebende Journalistin tut alles für ihre Karriere ...

Stockholm: Eine Journalistin wird brutal ermordet
Südamerika: Der Leibwächter eines russischen Mafiosi gerät zwischen die Fronten
Stockholm: Eine aufstrebende Journalistin tut alles für ihre Karriere
Stockholm: ein muslimischer Taxifahrer gerät in eine ausweglose Situation
Stockholm: Drei Rechtsextreme wollen das schwedische Volk aufwecken

Aus diesen Fakten macht der Autor eine spannende Geschichte. Am Anfang laufen vier Handlungsstränge parallel. Im Laufe des Buches werden die Zusammenhänge immer deutlicher und es kommt zu dem Showdown. Als Leser ist man immer auf dem Laufenden, trotzdem wird das Buch nicht langweilig, weil man mit den Protagonisten mitfiebert und gespannt ist, ob alles wie geplant passiert.
Der Autor verarbeitet in diesen Buch aktuelle politische Themen, wie die Einwanderung, Populismus und Rechtsextremismus, ohne mit der moralischen Keule zu drohen. Auch die Rolle der Medien wird gezeigt. Gleichzeitig gelingt es es ihm, persönliche Schicksale einzuweben ohne kitschig zu werden.
Ein Buch, dass zum Nachdenken anregt.

Ich gebe dem Buch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.