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Veröffentlicht am 30.04.2022

Wie eine Stunde dein Leben ändern kann

Power Hour
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„Power Hour – Wenig ändern alles erreichen“ von Adrienne Herbert, übersetzt von Maria Mill, beschreibt die Auswirkungen der Power Hour Methode. Dabei nimmt man sich früh die erste Stunde für sich selbst, ...

„Power Hour – Wenig ändern alles erreichen“ von Adrienne Herbert, übersetzt von Maria Mill, beschreibt die Auswirkungen der Power Hour Methode. Dabei nimmt man sich früh die erste Stunde für sich selbst, um sich etwas Gutes zu tun oder seine Ziele zu erreichen. Herbert berichtet hier über ihre eigenen Erfahrungen und derer, die sie in ihrem gleichnamigen Podcast interviewt hat.
Mir gefällt das Cover sehr gut, da es suggeriert, dass man mit vielen kleinen Mühen etwas Kraftvolles erreichen kann. Als Leserin von Ratgebern würde ich das Buch gerade als Einstiegs- oder Grundlagenlektüre für all die vorschlagen, die ihr Leben selbst in die Handnehmen wollen. Anders als ich es erwartet hatte, ging es nicht nur um die Power Hour an sich, sondern in mal mehr mal weniger enger Verbindung von ihr mit folgenden Themen: Schlaf, Ziele, Menschen, Bewegung, Gewohnheiten. Im Text werden prägnant wichtige Aussagen von einflussreichen Ratgebern dieser Themen eingeflößt. Besonders gefiel mir daran, dass man als Leser eine Vielzahl weiterer Buchratschläge zur Vertiefung gezeigt bekommen hat. Durch Herberts persönliche Erfahrungen und der ihrer Mitmenschen ist die Thematik nicht trocken, sondern menschlich. Mich hat das Buch motiviert, etwas an meiner Routine zu ändern, was wohl das größte Lob für die Autorin ist. Das Buch hat mir viele Denkanstöße geschenkt.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein Bekenntnis zu sich selbst und dem Leben

Boy meets Girl
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„Boy meets Girl“ von Julia Holbe handelt von Nora, die begreift, dass sich ihr Leben ändern muss, wenn sie wieder leben will. Dabei ist sie gefangen zwischen dem Ende ihrer Ehe und dem wachsenden Bewusstsein ...

„Boy meets Girl“ von Julia Holbe handelt von Nora, die begreift, dass sich ihr Leben ändern muss, wenn sie wieder leben will. Dabei ist sie gefangen zwischen dem Ende ihrer Ehe und dem wachsenden Bewusstsein über die Endlichkeit des Lebens, besonders der ihrer Eltern. Mit Gregory tritt Frische in ihr Leben ein, mit Yann ein alter Freund.
Ich finde das Cover sehr schön. Wer das Buch liest, wird verstehen, warum die beiden Rad Fahrenden so gut um Inhalt passen. Das Blau unterstreicht die Leichtigkeit aber auch zarte Traurigkeit im Buch. Die Geschichte selbst, könnte wohl jedem von uns passieren. Behandelt werden das Ende, der Beginn und das Aufrechterhalten von Beziehungen. Ich finde es faszinierend, wie stark die Charakterentwicklung aber auch die Handlung in diesem Roman sind. Meist liegt in Romanen sonst nur der Fokus auf einem der beiden. Holbe schafft dies, ohne dass es zu überladen wird. Den Charakteren wird Zeit gegeben, Zeit, um sich zu finden, auszuprobieren, zu reflektieren. Das regt einen als Leser auch zum Nachdenken an. Nora, die die Rolle der Therapeutin auch im Privatleben nicht ganz von sich bekommt, zerdenkt vieles. Der Ton wirkt an manchen Stellen schon fast nüchtern und steht für all das unausgesprochene. Dennoch trifft man in dem Roman auch Mut, Leichtigkeit, Lebensfreude. Der Roman hat mir aber auch Tränen in die Augen gelegt. Daneben bin ich unheimlich froh, dass die Autorin keine Klischees bedient, wie sie u.a. im Liebesroman Bereich auftreten. Somit blieb die Geschichte alltagsnah und wendungsreich.
Dies ist ein Roman für alle, die Tiefe und Leben in einem Roman suchen.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Viktorianisches Familiendrama

Die Forsyte Saga
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„Die Forsyte Saga“ ist die Neuauflage des Literaturnobelpreisgewinners. In drei Bänden wird die Familie Forsyte im viktorianischen England, London, bis zu den Goldenen Zwanzigern begleitet. Der Zerfall ...

„Die Forsyte Saga“ ist die Neuauflage des Literaturnobelpreisgewinners. In drei Bänden wird die Familie Forsyte im viktorianischen England, London, bis zu den Goldenen Zwanzigern begleitet. Der Zerfall der Familie wird von Skandalen und Intrigen begleitet.
Zunächst möchte ich loben, wie wunderschön ich die Aufmachung der Neuauflage finde. Der Schuber zeigt, was der Familie wichtig ist. Zudem ist ein Stammbaum beigelegt, der das Lesen unterstützt. Allerdings empfehle ich, sich nicht zu sehr an diesem festzuhalten und stattdessen frei zu lesen. Nach einigen Kapiteln kann man auch trotz der Vielzahl an Charakteren die einzelnen Personen voneinander unterscheiden. Auf einigen Buchseiten sind auch Illustrationen eingefügt.
An den Inhalt hatte ich große Erwartungen, da es mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Allerdings war ich mir auch des Alters des Textes bewusst. Daher würde ich zunächst raten, dass man bereits Klassiker gelesen haben sollte, sonst könnte der Schreibstil einen langweilen. Ich persönlich mochte die Schreibweise. Das Tempo wird durch die umfangreicheren Beschreibungen langsamer. Ich finde es geschickt gelöst, dass man als Leser zwischen den einzelnen Perspektiven der Mitglieder wandert. Somit versteht man die Gründe für gewisse Handlungen, behält aber auch die Spannung, indem andere Charaktere nicht zu Wort kommen.
Die Handlung hat mich als Leser mitgezogen. Ich wollte wissen, wie Konflikte gelöst werden, leider oft mit keinem Happy End. Nicht jeder der Charaktere ist gut, schließlich ist die Saga auch Literatur und kein Wohlfühlroman. Der Fokus liegt auf Besitz und Schönheit, wodurch die Zeit reflektiert wird. Leider gibt es auch Themen im Buch, die nicht ganz unserem heutigen Weltbild entsprechen. Dazu gehören Vorurteile gegenüber Juden und fehlende Rechte von Frauen. Hier liegt auch mein Kritikpunkt. Mir wurde nicht deutlich, ob der Autor diese Einstellungen vertritt oder einen Versuch der Veränderung wagt (im Rahmen des möglichen zur damaligen Zeit). Da Charaktere negative Konsequenzen hinterher erleiden, kann man wohl in beide Richtungen urteilen.
Abschließend sage ich, dass Reclam eine optisch wunderschöne Neuauflage mit gelungener Übersetzung geschaffen hat, die ich Klassikliebhabern empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Spannende Viktorianische Familiensaga

Die Forsyte Saga
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Im ersten Band der Trilogie verfolgen wir hauptsächlich Soames, Joylon und June. Allesamt sind sie Forsyte, doch haben sie verschiedene Themenschwerpunkte: Eheprobleme, Einsamkeit und Verlobung.
Ich war ...

Im ersten Band der Trilogie verfolgen wir hauptsächlich Soames, Joylon und June. Allesamt sind sie Forsyte, doch haben sie verschiedene Themenschwerpunkte: Eheprobleme, Einsamkeit und Verlobung.
Ich war beim Lesen positiv überrascht. Mit der Information im Hinterkopf, dass die Geschichte bereits einige Zeit alt ist, habe ich etwas Anderes erwartet. Der Schreibstil konnte mich jedoch vollkommen mitreisen. Besonders hat mir gefallen, wie der Autor mit seinen Worten die Schönheit der Sprache aber auch der Welt zelebriert. Durch verschiede Sichtpunkte und verschiedenen Probleme ist die Geschichte unterhaltsam. Mir gefiel auch, dass man als Leser nur die Perspektiven der Familienmitglieder kennt, aber nicht der Außenstehenden. Das steigert die Spannung.
Ich dachte, dass der 1. Band auf 5 Sterne ausläuft. Allerdings hat das Ende meine Meinung geändert. Sicherlich ist eine gelungener plot twist sowie eine gute Dramatik vorhanden. Allerdings tut einer der Charaktere eine Handlung, die ich als absolut verwerflich halte und die Glaubenssätze der Zeit widerspiegelt. Bisher ist mir unklar, ob es dafür Konsequenzen geben wird, da sonst eigentlich recht moderne, vernünftige Ansichten vertreten werden. Ich werde weiterlesen.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Auch heute noch relevant – wahrlich ein Klassiker

Animal Farm. A Fairy Story. Englischer Text mit deutschen Worterklärungen. B2 (GER)
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Der Klassiker „Animal Farm“ erzählt die Geschichte einer Farm, die ihre menschlichen Besitzer vertreibt und danach versucht, sich selbst zu organisieren.
Ich habe diese Geschichte auf Englisch gelesen ...

Der Klassiker „Animal Farm“ erzählt die Geschichte einer Farm, die ihre menschlichen Besitzer vertreibt und danach versucht, sich selbst zu organisieren.
Ich habe diese Geschichte auf Englisch gelesen und empfand sie mit Oberstufenniveau gut zu verstehen. Durch ihren Umfang ist sie recht kurzweilig. Als Leser verfolgt man nach und nach die einzelnen Entwicklungen der Tiere. Orwell bearbeitet kritisch als auch ironisch verschiedenste Gesellschaftliche Fragen nach Hierarchie, Mitsprache und Gleichberechtigung. Erschreckend sind die Parallelen zu unserer Gesellschaft – auch zur heutigen. Es ist einfach, Systeme zu verändern, und dieses insbesondere als richtig und modern zu propagandieren. Dementsprechend erklärt sich auch das Ende. Orwell regt zum Nachdenken an. Dieses Buch verdient den Titel „Klassiker“.

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