Ein beklemmender Roman
Der Sommer mit EllenAutorin Fris hat mit diesem Buch ein Werk erschaffen, welches keine leichte Kost ist. Kein Buch, um es mal „eben so“ oder „zwischendurch“ zu lesen. Warum? Das verrate ich euch huete.
Jakob Errbo hat einst ...
Autorin Fris hat mit diesem Buch ein Werk erschaffen, welches keine leichte Kost ist. Kein Buch, um es mal „eben so“ oder „zwischendurch“ zu lesen. Warum? Das verrate ich euch huete.
Jakob Errbo hat einst seinen Sommer in Ostjütland erlebt. Dort wohnte er auf dem landwirtschaftlichen Anwesen seines Onkels. Mit ihnen lebte dort der strange Anders. Jakob lernt dort das Leben eines Teenagers kennen. Er freundet sich mit Sten an, gemeinsam machen sie ihre ersten Erfahrungen mit den Mädchen und befassen sich genauer mit den Mitgliedern einer kleinen Kommune in der Nähe. Eine Frau tut es den Beiden extrem an: Ellen. Sie ist Teil der Kommune und zieht irgendwann auf dem Bauernhof ein. Die Männer sind fasiziniert von ihr- bis plötzlich in der kleinen Gemeinde, in welcher der Bauernhof liegt, ein schrecklicher Mord geschieht. Von da an stehen polizeiliche Ermittlungen und Verdächtigungen an der Tagesordnung. Das gewohnte Leben ist vorbei.
Vierzig Jahre später reist Jakob zurück. Er hat viele Fragen und will endlich die Antworten erhalten- dafür muss er Ellen auffinden.
Nein, „Der Sommer mit Ellen“ ist kein gewöhnlicher Krimi. Es geht zwar um einen Mord, jedoch befasst sich die Autorin mit den sozialen Problemen der 70er, sowie dem schweren Arbeitsleben der Landwirtschaft damals. Wir tauchen ein in eine ganz eigenwillige Atmosphäre des kleinen Dorfes. Wir werden Zeuge, wie ein Mordfall alles verändert. Die Autorin agiert auf zwei Zeitabschnitten. Zum einem begleiten wir den jungen Jakob durch seine Welt, zum anderen geht es um die Gegenwart und um einen gealterten Mann, der sich seiner Vergangenheit stellen muss, die sehr schmerzhaft ist.
Nein, dieses Buch eignet sich nicht als Lektüre für zwischendurch. Es umfasst eine besondere, irgendwie bedrückende Stimmung, die ganz schön nahe gehen kann. Und irgendwie hat man als Leser niemals das Gefühl, den Protagonisten Jakob ganz durchschauen zu können.
Für Leser von tiefgehenden, schwierigen Geschichten sicherlich ideal. Für mich bleibt eine seltsame Stimmung nach der Lektüre zurück.