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Veröffentlicht am 16.10.2022

Krimi mit überraschendem Wendepunkt

Und es wurde finster
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Nachdem ich den Klappentext von "Und es wurde finster. Ein Donau-Krimi" gelesen habe, musste ich sofort an den mysteriösen und ungeklärten Mordfall Hinterkaifeck denken, der sich vor knapp 100 Jahren in ...

Nachdem ich den Klappentext von "Und es wurde finster. Ein Donau-Krimi" gelesen habe, musste ich sofort an den mysteriösen und ungeklärten Mordfall Hinterkaifeck denken, der sich vor knapp 100 Jahren in der Gegend unweit von Ingolstadt / Neuburg a.d. Donau ereignet hat. Dies hat sofort meine Neugierde geweckt.

Der Ingolstädter Hauptkommissar Hendrik Brauner ermittelt in einem grausamen Mehrfachmord, welcher auf einem Einödhof nähe Burgheim bei Neuburg a.d. Donau begangen wurde. Vier Menschenleben wurden auf brutale Art und Weise ausgelöscht. Lediglich das am Downsyndrom erkrankte Mädchen Amelie überlebt. Kennt sie den Mörder? Warum wurde sie verschont? Kann sie den Beamten weiterhelfen, obwohl sie nicht sprechen kann?

Ich habe einen düsteren Krimi erwartet und wurde nicht enttäuscht. Der Leser wird schnell in die Geschichte eingeführt, in dem er aus der Perspektive des Kriminalhauptkommissars Brauner eine detaillierte Beschreibung zu den gefundenen Leichen auf dem Einödhof "Finsterholz" erhält. Die Spannung geht jedoch leider in den Kapiteln, die aus der Sicht von Paul - einem Hilfsarbeiter auf dem Einödhof - erzählt werden, etwas verloren, da es sich hier um Rückblicke handelt. Zu Beginn des ersten Rückblick-Kapitels war ich etwas irritiert, da es nicht sofort ersichtlich war, dass es in der Vergangenheit spielt. Zudem konnte ich die Perspektive, aus der die Handlung geschildert wurde, anfangs dem Hilfsarbeiter Paul noch nicht zuordnen, was jedoch von dem Autor Alexander Lorenz Golling mit Sicherhaut auch so gewünscht ist, um den Leser mit rätseln zu lassen.
Trotz der "Rückblick-Kapitel" steigt die Spannung im letzten Drittel des Buches deutlich an. Man denkt, es wäre glasklar, wer der gesuchte Mörder ist. Der Leser wird jedoch eines Besseren belehrt...
Das Buch lässt sich insgesamt flüssig lesen, der Schreibstil ist angenehm und die Sprache ist den regionalen Gegebenheiten angepasst.

Insgesamt ein empfehlenswerter, aber natürlich aufgrund des Settings ein etwas bedrückender Krimi, der sehr realitätsnah erzählt wird. Daumen hoch dafür, dass hier der Mörder identifiziert und gefasst werden konnte - anders als bei dem Mehrfachmord Hinterkaifeck, welcher sich wahrhaftig ereignet hat und bis heute nicht gelöst wurde.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Ein Kroko hat Hunger...

Das riesengroße Krokodil
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In dem Kinderbuch des Autors Roald Dahl geht es - unschwer am Cover und am Titel erkennbar - um "das riesengroße Krokodil". Neben dem riesengroßen Krokodil mit seinen zahlreichen spitzen Zähnen gibt es ...

In dem Kinderbuch des Autors Roald Dahl geht es - unschwer am Cover und am Titel erkennbar - um "das riesengroße Krokodil". Neben dem riesengroßen Krokodil mit seinen zahlreichen spitzen Zähnen gibt es allerdings auch noch ein nichtsogroßes Krokodil. Die Essensgelüste der Beiden unterscheiden sich deutlich. Das riesengroße Krokodil ist nicht sonderlich nett, denn es bevorzugt kleine Kinder. Da es großen Hunger hat, geht es auf Futtersuche...

Das Titelbild ist schön farbenfroh... knallig gelb und grün. Die Zeichnungen im inneren des Buches sind farblich etwas dezenter, jedoch total niedlich und optimal für die kleinen Kinderäuglein. Der Illustrator Quentin Blake hat die Mimik der einzelnen Figuren hervorragend herausgearbeitet. Man erkennt die Emotionen der Menschen und Tiere auf Anhieb.

Auf den ersten Blick dachte ich, die Handlung wäre nicht unbedingt für Kinderohren geeignet, und hoffe entsprechend natürlich auch, dass kein Kind Albträume von dem Buch bekommt.
Der überaus witzige Schreibstil verharmlosen die Story merklich. Es macht sehr viel Spaß das Buch zu lesen. Toll ist, dass alle anderen afrikanischen Tiere, die in dem Buch vorgestellt werden, Zivilcourage zeigen und das riesengroße Krokodil verpetzen, bevor es sich ein Kind als Mahlzeit schnappen kann. Ich muss jedoch auch sagen, das riesengroße Krokodil ist schon wirklich erfinderisch bei seinen Tricks. Aber Zusammenhalt ist nun mal stärker. Und jeder bekommt seine gerechte Strafe für seine Taten.
Ein unterhaltsames Kinderbuch, welches man jedoch erst mit Kindern ab ca. 5 Jahren lesen sollte.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Grillfieber im Winter

Weber's Wintergrillbibel
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Grillfans werden begeistert sein. Die Weber's Wintergrillbibel ist ein wahres Meisterwerk.
Das Cover ähnelt den bisher im Handel erhältlichen Grillbibeln (Weber's Gasgrillbibel, Weber's Pellettgrillbibel, ...

Grillfans werden begeistert sein. Die Weber's Wintergrillbibel ist ein wahres Meisterwerk.
Das Cover ähnelt den bisher im Handel erhältlichen Grillbibeln (Weber's Gasgrillbibel, Weber's Pellettgrillbibel, etc.). Der Wiedererkennungswert ist auf jeden Fall vorhanden. Zudem hat mich das Design dieser Wintergrillbibel durch den Funkenflug auf Anhieb besonders angesprochen. Der Einband ist sehr stabil. Dadurch macht die Grillbibel einen sehr hochwertigen Eindruck. Und auch inhaltlich ist dieses Grillbuch nur vom Feinsten. Rund 200 Rezepte machen einem das Grillen auch zur Winterzeit schmackhaft.
In der Einführung erhält man als Leser nützliche Hinweise zum Grillen. Der Grillbuch-Autor Manuel Weyer gibt hier Basis-Informationen zu beispielsweise verschiedenen Grilltechniken oder aber auch zu hilfreichem Grillzubehör.
Im Rezeptteil werden nicht nur Fleischliebhaber fündig. Zwar gibt es hier zahlreiche Gerichte, die natürlich auch ein leckeres Stück Fleisch beinhalten (vor allem die gefüllte Festtagsgans geht mir gar nicht mehr aus dem Sinn), aber auch Vegetarier kommen hier nicht zu kurz. So gibt es z.B. ein Kapitel "Grilles Salad Special". Aber auch die Kapitel "Soups & Stews" sowie "Bake & Cake" sind für die vegetarischen Grillfreunde unter uns mit Sicherheit sehr interessant. Die Fotos zu den Gerichten sind hervorragend in Szene gestellt, sodass einem beim Durchsehen schon das Wasser im Mund zusammenläuft. Auch die Step-by-Step-Fotos zu den einzelnen Rezepten sind toll. So tut man sich eindeutig beim Nachkochen bzw. Nachgrillen einfacher!
Alles in allem ein tolles Grillbuch, welches den Wunsch erweckt, den Grill auch im Winter rauszuholen.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Farbenfrohes Lernen

Roald Dahl – Farben
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Roald Dahls Pappbilderbuch "Farben" ist ein wunderschön illustriertes Kinderbuch für Kleinkinder ab 2 Jahren. Sowohl die Haptik als auch das Format des Buches ist für die Zielgruppe optimal geeignet. Die ...

Roald Dahls Pappbilderbuch "Farben" ist ein wunderschön illustriertes Kinderbuch für Kleinkinder ab 2 Jahren. Sowohl die Haptik als auch das Format des Buches ist für die Zielgruppe optimal geeignet. Die Kinder können das Buch somit auch mal selbständig anschauen, ohne dass es unbedingt einen Erwachsenen bedarf.

Mithilfe dieses witzigen Bilderbuchs können die Kleinen spielerisch die verschiedenen Farben kennenlernen. Dass die in dem Buch dargestellten Tiere etc. nicht makellos gezeichnet sind, sondern Ecken und Kanten aufweisen, gefällt mir besonders gut. Denn dadurch unterscheidet es sich von anderen Büchern dieser Art.

Der jeweils zu den einzelnen Bildern zugehörige Text ist ebenfalls sehr humorvoll. Meine Favoriten sind die rosa Schweinchen am Anfang des Buches und die gelbe Giraffe am Schluss.

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Gehobene Japan-Küche

Tohrus Japan
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Das japanische Kochbuch "Tohrus Japan - Alles außer Sushi" des Spitzenkochs Tohru Nakamura macht aufgrund seines Erscheinungsbildes einen sehr hochwertigen Eindruck. Das in weinrot gehaltene Cover wirkt ...

Das japanische Kochbuch "Tohrus Japan - Alles außer Sushi" des Spitzenkochs Tohru Nakamura macht aufgrund seines Erscheinungsbildes einen sehr hochwertigen Eindruck. Das in weinrot gehaltene Cover wirkt edel und vor allem nicht überladen und deutet schon auf ein Fine-Dining-Kochbuch hin.
Zu Beginn erfährt man als Leser einiges zum persönlichen Background des Kochs sowie zur japanischen Kultur. Aufgrund meines eigenen Werdegangs in der Luxushotellerie und meiner Interessen gefällt mir dieser Teil des Kochbuches wirklich gut. Man erkennt, dass Tohru Nakamura ein Koch aus Leidenschaft ist, was heutzutage leider immer seltener der Fall ist. Der Autor und Koch konnte durch diese Einführung einige Sympathiepunkte von mir sammeln.

Die Rezepte sind nach Zutaten gegliedert, welche das entsprechende Gericht auszeichnen. So gibt es zum Beispiel Rezepte mit Sesam, Ei, Reis, Miso, Shoyu oder auch Algen. Am Anfang einer jeden Rezeptkategorie gibt der Autor eine kleine Warenkunde. Da es teils Zutaten sind, die im klassischen deutschen Haushalt nur selten genutzt werden, ist dies durchaus eine hilfreiche Ergänzung. Am Ende de Buches gibt es darüber hinaus noch ein Wörterverzeichnis, in dem die japanischen Begriffe, Zutaten, etc. näher erläutert werden.
Nun zu den Rezepten selbst... Wie man es aus gehobenen Restaurants kennt, werden die einzelnen Gerichte lediglich mit den wesentlichen Zutaten bzw. nach der Zubereitungsart benannt.
Einige der insgesamt 60 Rezepte sind natürlich nicht alltagstauglich. Aber diese Erwartungshaltung hatte ich auch nicht. Man benötigt bei diesen Gerichten auf alle Fälle Zeit und Muse, damit man auch ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Vor allem muss man rechtzeitig planen und einkaufen, da viele Zutaten nicht im herkömmlichen Handel erhältlich sind. Die Zubereitung der Gerichte hört sich aber auf alle Fälle machbar an, d.h. man muss kein Profikoch für das Nachkochen dieser Rezepte sein.
Die Food-Fotos sehen alle sehr ansprechend aus. Die jeweiligen Gerichte wurden in der Tat geschmackvoll angerichtet und unterstreichen das Sterneküchenniveau des Kochs Nakamura.
Ich kann das Kochbuch jedem empfehlen, der mal etwas Neues ausprobieren möchte und experimentierfreudig ist. Ich und mein Partner freuen uns jedenfalls schon auf viele gemeinsame japanische Kochabende.

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