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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

Rita und das Kokain

Der Fund
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Rita arbeitet seit 18 Jahren in einem Supermarkt. Tag ein, Tag aus der gleiche Trott. Ihr Mann ist spielsüchtig und ein Alkoholiker, Rita muss auch noch putzen gehen, um die Miete zusammen zu bekommen. ...

Rita arbeitet seit 18 Jahren in einem Supermarkt. Tag ein, Tag aus der gleiche Trott. Ihr Mann ist spielsüchtig und ein Alkoholiker, Rita muss auch noch putzen gehen, um die Miete zusammen zu bekommen. Ein trostloses Leben. Da findet sie beim Auspacken von Bananen in dem Karton gut 12kg Kokain. Sofort überlegt Rita, ob das ihre Chance ist, aus ihrem Leben auszubrechen. Was für Folgen es hat, dass sie den Karton mit nach Hause nimmt, ahnt sie nicht.

Mir hat das Buch gut gefallen. Der Autor lässt uns zum einen an Ritas Erleben teilhaben, zum anderen gibt es zwischendurch eingeschobene Befragungsprotokolle diverser Personen. Die Dialoge finden zwischen einem Ermittler, der Ritas Tod aufklären möchte, und Menschen aus Ritas Umfeld statt. So erfahren wir nach und nach, was sich zugetragen hat. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch las sich schnell weg, auch, wenn es nicht übermäßig spannend war. Die Auflösung war überraschend, wenngleich ich mir so etwas doch schon gedacht hatte. Und so ganz glaubwürdig war auch nicht alles, aber die Charaktere sind gut gezeichnet. Ich könnte mir die Handlung sogar verfilmt vorstellen.

Veröffentlicht am 02.10.2019

hat mir wieder gut gefallen

Sterbekammer
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Frida Paulsen ist erst seit zwei Monaten im Team der Mordkommission, als kurzfristig ihr bisheriger Chef nach Kiel wechselt. Sein Nachfolger scheint Frida auf dem Kieker zu haben, sie haben keinen guten ...

Frida Paulsen ist erst seit zwei Monaten im Team der Mordkommission, als kurzfristig ihr bisheriger Chef nach Kiel wechselt. Sein Nachfolger scheint Frida auf dem Kieker zu haben, sie haben keinen guten Start miteinander. Frida lebt inzwischen auf dem Obsthof ihrer Eltern. Als eine Nachbarin eines nachts Fridas Vater und Frida bittet, bei der Deichmühle nachzusehen, ob mit dem alten Hader alles in Ordnung ist, müssen sie leider dessen Tod feststellen. Er scheint von der Treppe gestürzt zu sein. Als Frida später noch mal zurückkehrt, um seine Katze zu füttern, findet sie unter der Küche ein Verlies, in dem anscheinend eine Frau eingesperrt war. Wie sich herausstellt, war diese Frau vor vielen Jahren gekidnappt worden. Nun hat Frida die Chance, sich ihrem neuen Chef zu beweisen.

Wie die bisherigen Bücher der Autorin ist auch dieses Buch sehr atmosphärisch und bildhaft geschrieben. Man kann sich alles sehr gut vorstellen. Die Personen werden glaubhaft dargestellt und die Ermittler sind mir sehr sympathisch. Die Handlung ist geschickt aufgebaut und spannend geschildert. In eingeschobenen Ich-Kapiteln kommt die im Keller eingesperrte Anneke Jung zu Wort, was mich gruseln lies, da man so hautnah von ihrem Martyrium erfährt. Einiges war etwas vorhersehbar, aber dennoch gab es eine Überraschung am Schluß. Mir gefällt auch der Schreibstil sehr gut, das Buch liest sich flüssig. Die Autorin hat viel Liebe aufs Detail verwandt. Ein gelungener Krimi und angenehm unblutig noch dazu!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.09.2019

Leider nicht so spannend wie erwartet

Tagebuch meines Verschwindens
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Malin arbeitet mit ihren Kollegen an den wieder aufgenommenen Ermittlungen in einem Cold Case. Vor acht Jahren war ausgerechnet sie es, die in Ormberg nachts im Wald bei einer Geröllhalde den Schädel eines ...

Malin arbeitet mit ihren Kollegen an den wieder aufgenommenen Ermittlungen in einem Cold Case. Vor acht Jahren war ausgerechnet sie es, die in Ormberg nachts im Wald bei einer Geröllhalde den Schädel eines kleinen Mädchens fand, der dort schon einige Jahre gelegen hatte. Während der Ermittlungen verschwindet einer der Kollegen spurlos und die Profilerkollegin Hanne taucht verwirrt und verletzt eines Nachts am Waldrand von Ormberg auf. Sie leidet an fortschreitender Demenz, was sie bisher geschickt vor den Kollegen verbergen konnte, aber irgendetwas hat zur Verschlechterung ihres Zustands beigetragen. Was passiert ist und wo ihr Freund Peter ist, weiß sie nicht. Dann findet man an der Geröllhalde eine weitere Leiche. Eine Frau, erschossen....

Die Handlung hat zwei Perspektiven. Zum einen ist da der Junge Jake, der Hannes Tagebuch gefunden hat und darin liest. Zum anderen wird aus Malins Sicht erzählt, die mit Ormberg, dem trostlosen Ort ihrer Kindheit, dem sie immer entkommen wollte, hadert. Ich fand, dass die Handlung leider einige Längen zu viel hatte. Auf dem Aufkleber vorn auf dem Buch wird Arne Dahl zitiert: ein packender, starker Thriller mit unterhörtem Sog. Das hatte bei mir Erwartungen geweckt, die leider nicht erfüllt wurden. Ich habe das Buch immer wieder wegpacken müssen, da ich mich langweilte. Vor allem die Pupertätsprobleme von Jake fand ich uninteressant, auch wenn der im Laufe der Handlung eine positive Weiterentwicklung erfährt. Mich konnte der Thriller einfach nicht packen, auch wenn es am Schluss eine Wendung gab, die nicht vorhersehbar war. Es war mein erstes Buch der Autorin und wahrscheinlich auch mein letztes. Denn es gibt sehr viel spannendere skandinavische Krimis. Für mich wird das Buch schnell vergessen sein, daher drei Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2019

mein Jahreshighlight, super spannend

Der Kastanienmann
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Auf einem Spielplatz in Kopenhagen findet man die Leiche einer jungen Frau. Sie wurde vor ihrem Tod brutal zugerichtet. Eine Hand fehlt. In ihrer Nähe finden die Ermittler ein Kastanienmännchen. Sie untersuchen ...

Auf einem Spielplatz in Kopenhagen findet man die Leiche einer jungen Frau. Sie wurde vor ihrem Tod brutal zugerichtet. Eine Hand fehlt. In ihrer Nähe finden die Ermittler ein Kastanienmännchen. Sie untersuchen es auf Fingerabdrücke und stellen einen Abdruck fest, der zu der Tochter der Sozialministerin passt. Das Mädchen wurde aber vor einem Jahr ermordet und der geständige Täter wurde verurteilt. Naia Thulin stürzt sich mit großem Engagement in die Ermittlungen. Auch ihr Aushilfspartner Hess von Europol, der eher heute als morgen nach Den Haag zurück will und sich bisher eher unmotiviert zeigt, ist von dem Fall gepackt und versucht fieberhaft, den Fall zu lösen und weitere Morde zu vermeiden. Doch es bleibt nicht bei der einen Toten. Und wieder ist ein Kastanienmännchen am Tatort platziert worden.

Das Buch ist nichts für schwache Nerven, denn stellenweise sind die Beschreibungen recht brutal. Aber es war für mich ein absoluter Pageturner, ich habe das Buch geradezu verschlungen. Ich bin sicher, dass es irgendwann verfilmt wird. Ausgesprochen spannend von der ersten bis zur letzten Seite, sehr gut konstruiert, die Charaktere der Ermittler interessant und mit Ecken und Kanten. Nichts war wirklich vorhersehbar und die Auflösung wirklich überraschend. Für mich war das Buch mein Jahreshighlight.

Veröffentlicht am 04.09.2019

ich fand es leider langweilig

Dunkelsommer
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Lelle Gustavsson fährt Nacht für Nacht durch die Straßen und sucht nach seiner Tochter Lina, die von einer Bushaltestelle verschwunden ist. Es ist schon drei Jahre her, trotzdem hat er die Suche nie aufgegeben. ...

Lelle Gustavsson fährt Nacht für Nacht durch die Straßen und sucht nach seiner Tochter Lina, die von einer Bushaltestelle verschwunden ist. Es ist schon drei Jahre her, trotzdem hat er die Suche nie aufgegeben. Im Geiste sieht Lelle Lina auf seinen nächtlichen Fahrten neben sich sitzen und sie unterhält sich mit ihm. Er ist einsam und getrieben von der Hoffnung. Lina noch zu finden. Seine Frau hat ihn damals verlassen und ihm die Schuld gegeben.
Meja ist vor kurzem mit ihrer Mutter nach Norrland gekommen. Ihre Mutter hatte im Internet einen neuen Mann kennengelernt, zu dem sie nun umgezogen sind. Sein Haus ist sehr einsam gelegen und heruntergekommen. Meja fühlt sich sehr unwohl. Auch ihre Mutter ist nicht glücklich, aber hat keine Kraft mehr, immer wieder von vorn anzufangen. Meja streift durch den Wald, trifft dabei Söhne einer "Prepper"-Familie, die autark im Nachbarort lebt. Sie fühlt sich zu einem der Söhne hingezogen, auch zu der Familie, denn Meja hatte noch nie ein richtiges Zuhause. Plötzlich scheint sich Linas Geschichte zu wiederholen, ein weiteres Mädchen verschwindet...

Das Buch wurde als bester schwedischer Spannungsroman ausgezeichnet. Das kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich fand das Buch streckenweise wirklich langweilig. Ich hatte eigentlich nach dem Klappentext einen Krimi erwartet und nicht das, um was es im Buch überwiegend geht. Nämlich Lelles Suche, sein Schmerz, seine Hoffnung usw., die merkwürdigen Leute, die er trifft, inkl. der langen Dialoge. Zum Krimi wird das Buch erst ganz am Schluss, da wird es auch ein wenig spannend. Man ahnt aber schon vorher, was da passiert war, deshalb konnte mich auch das Ende nicht mehr packen. Leider habe ich mich oft dabei ertappt, beim Lesen abzuschweifen und Passagen nur zu überfliegen. Ich hatte definitiv mehr Spannung erwartet. Daher von mir nur drei Sterne.