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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

Spannung pur

Der einsame Bote
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Die 13-jährige Amanda Viskveen wird seit Monaten vermisst. Der in Frage kommende Täter soll angeblich tot sein, verbrannt in einem Ofen. Tommy Bergmann glaubt, aber, dass Jon-Olav Farberg noch am Leben ...

Die 13-jährige Amanda Viskveen wird seit Monaten vermisst. Der in Frage kommende Täter soll angeblich tot sein, verbrannt in einem Ofen. Tommy Bergmann glaubt, aber, dass Jon-Olav Farberg noch am Leben ist und das Mädchen irgendwo versteckt. Er trifft sich deshalb mit Anders Rask, einem Freund Farbergs. Rask ist in der geschlossenen Abteilung eines Rehazentrums untergebracht. Er war für den Mord an sechs Mädchen verurteilt worden, aber dann kam heraus, dass es Jon-Olav Farberg gewesen ist, der Rask hatte glauben lassen, dass er für die Morde an den Mädchen verantwortlich war, so dass Rask sie gestanden hatte. Das Gespräch mit Rask bringt Tommy allerdings nur ein Stichwort. Farberg soll gern über "Die tschechoslowakische Legion" gelesen haben. Und dann begeht Rask plötzlich Selbstmord. Tommy begibt sich auf einen Alleingang, seine Ermittlungen führen ihn nach Litauen und zu einer Sekte, die es angeblich gar nicht mehr geben sollte. Kann er Amanda retten und lebt Farberg tatsächlich noch?

Das Buch baut auf den Vorgängerbänden auf. Es wäre hilfreich, diese vorher zeitnah zu lesen. Denn obwohl ich die beiden Bücher schon gelesen hatte, hatte ich vieles wieder vergessen, was den Einstieg in die Story etwas erschwerte. Der Schreibstil ist gut zu lesen und man ist vom ersten Augenblick gefesselt. Tommy hat einige Probleme und ist angeschlagen, dennoch verbeißt er sich in den Fall. Er ist der einzige, der glaubt das Farberg noch lebt und dass er Amanda vielleicht retten kann. Die Geschehnisse sind zum Teil recht brutal und nichts für schwache Nerven, Aber ich fand das Buch super spannend und habe es geradezu verschlungen. Ich hoffe auf eine weitere Fortsetzung, um zu sehen, wie es mit Tommy und Susanne Bech weitergeht. Und hoffentlich habe ich bis dahin nicht wieder so viel vergessen.

Veröffentlicht am 20.06.2018

gut konstruiert und spannend

Das Haus der Mädchen
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Der Krankenpfleger Oliver Kienat ist nachts mit seinem Auto auf dem Heimweg, als er vor sich einen Kastenwagen mit polnischem Kennzeichen sieht, in dem im Heckfenster eine Hand sichtbar ist, die dort ...

Der Krankenpfleger Oliver Kienat ist nachts mit seinem Auto auf dem Heimweg, als er vor sich einen Kastenwagen mit polnischem Kennzeichen sieht, in dem im Heckfenster eine Hand sichtbar ist, die dort einen blutigen Abdruck hinterlässt. Er folgt dem Fahrzeug, aber vor lauter Aufregung verursacht er einen Unfall. Der Fahrer des Kastenwagens hat leider mitbekommen, dass er verfolgt wird, wendet und erschießt Oliver kaltblütig.

Zur gleichen Zeit kommt eine junge Frau in Hamburg an. Leni hat ein Praktikum in einem Verlagshaus und sich für die drei Wochen in einem privat vermieteten Zimmer eingemietet. Sie lernt gleich ihre Nachbarin Vivien kennen, eine lebenslustige junge Frau, die hofft, in der Partyszene Hamburgs einem Millionär zu begegnen. So unterschiedlich die Frauen auch sind, sie freunden sich an. Und dann verschwindet Vivien spurlos. Leni macht sich Sorgen.

Dann ist da noch Jana Heigl, die auch nicht aus Hamburg kommt und irgendwo nach ihrer Entführung in einem Gewölbe festgehalten wird. Eine Mitgefangene berichtet ihr Haarsträubendes...

Ich fand das Buch sehr spannend und konnte es nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil las sich flüssig, das Kopfkino lief, da die Story sehr bildhaft geschrieben wurde. Es fing schon recht gruselig an, steigerte sich aber von Seite zu Seite. Die Handlung war geschickt aufgebaut, es gab immer wieder unvorhersehbare Wendungen. Gut gefallen haben mir der Obdachlose Freddy, der den Mord an Oliver beobachtet hatte, ebenso wie der ermittelnde Kommissar Jens mit seiner Red Lady und auch Leni, von Vivien liebevoll Landei genannt. Der Autor hat sehr gut ihre Schüchternheit und Unerfahrenheit eingefangen. Dazu gab es jede Menge Lokalkolorit, was mir als Hamburgerin gut gefallen hat. Die verschiedenen Handlungsstränge vom Anfang laufen natürlich zusammen, die Auflösung zum Schluss war schlüssig. Der Krimi war handwerklich wirklich gut gemacht und bekommt daher von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.06.2018

spannend geschrieben, gut konstruiert

Die Schlingen der Schuld
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Detective Inspektor Daniel Clements Ehefrau hat sich von ihm getrennt und ist mit ihrer Tochter zurück in ihr Elternhaus gezogen. Clement leidet noch sehr unter der Trennung. Um wenigstens seiner Tochter ...


Detective Inspektor Daniel Clements Ehefrau hat sich von ihm getrennt und ist mit ihrer Tochter zurück in ihr Elternhaus gezogen. Clement leidet noch sehr unter der Trennung. Um wenigstens seiner Tochter nahe sein zu können, hat Cement sich vor kurzem versetzen lassen und ist in seinen Heimatort Broome zurückgezogen, 2000 km entfernt von der Großstadt Perth, wo er bei der Mordkommission sehr erfolgreich war. Nun sitzt er in dem kleinen Ort im Nirgendwo, lebt in einem winzigen Appartement und ist mit den täglichen Bagatellfällen ziemlich unterfordert. Dann aber wird ein Toter an einem Wasserloch im Buschland aufgefunden. Ein Deutscher wurde brutal erschlagen. Bei dem einen Mord bleibt es nicht und Clement nimmt die schwierigen Ermittlungen auf, denn der Täter weiß seine Spuren gut zu verwischen. Clement tappt lange im Dunkeln, ist aber wieder ganz in seinem Element.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Das Setting war für mich mal so ganz anders, einen in Australien im Buschland spielenden Krimi hatte ich bisher noch nicht gelesen. Da gibt es viele Schwierigkeiten und lauernde Gefahren, mit denen englische oder nordeuropäische Ermittler nicht zu kämpfen haben. Schon das Bergen der Leiche war außergewöhnlich, da sich am Fundort Krokodile aufhielten und auch ein Zyklon ist angesagt. Sehr gut gefallen hat mir auch der Schreibstil, flüssig, nicht schnörkelig und sehr detailreich. Das Kopfkino läuft, man kann sich Orte und Personen sehr gut vorstellen und ist quasi mitten im Geschehen. Die Charaktere sind markant und sind nicht so leicht zu durchschauen. Es gibt mehrere Erzählstränge, natürlich laufen sie irgendwann zusammen und die vielen Rätsel lösen sich zufriedenstellend auf. Ein sehr spannender Showdown fehlte natürlich auch nicht. Mir haben Clement und sein Team gut gefallen. Ein kleines bisschen weniger private Probleme hätte ich besser gefunden, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. Von Detective Daniel Clement würde ich gern mehr lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 09.04.2018

Familienfehde

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Klaudia Wagner von der Kriminalpolizei Lübben ist mit ihren Kollegen auf einem Wurstseminar. Eine teambildende Maßnahme, und keiner hat so recht Lust zu der Veranstaltung. Da kommt es gerade recht, dass ...

Klaudia Wagner von der Kriminalpolizei Lübben ist mit ihren Kollegen auf einem Wurstseminar. Eine teambildende Maßnahme, und keiner hat so recht Lust zu der Veranstaltung. Da kommt es gerade recht, dass ein Polizeiboot am Steg anlegt und von einem Fall gefährlicher Körperverletzung berichtet. Es handelt sich um Daniel, den Sohn der Gastgeberin des Seminars. Er wurde vor einer Datsche niedergeschlagen, hat aber überlebt. Klaudia versucht herauszufinden, was passiert ist. Der Junge ist allerdings nicht sehr kooperativ. Kurz darauf wird ein alter Mann, offenbar ein Landstreicher, an fast der selben Stelle erschlagen aufgefunden. Haben die beiden Fälle etwas miteinander zu tun? Was verschweigt Daniel? Aber Daniel ist nicht der einzige, der ein Geheimnis hat.

Spreewaldrache ist der dritte Krimi aus der Reihe um die Ermittlerin Klaudia Wagner. Ich habe auch die ersten beiden Bände gelesen, aber schon viel wieder vergessen. So hab ich aus dem privaten Bereich von Klaudia, der hier hin und wieder angesprochen wird, die Vorgeschichte nicht mehr gewußt und einiges daher nicht so recht nachvollziehen können. Man muss sich vieles aus Andeutungen zusammenreimen. Auch der Krimi war etwas "unübersichtlich". Die Erzählung wechselt vom Jetzt zur Vergangenheit 1993. Man erfährt in Fragmenten von einem damaligen Ereignis, dass die Fehde zwischen den beteiligten Familien noch heute beeinflusst und auch zu den heutigen Geschehnissen geführt hat. Und es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass "sie" nicht die ist, die ich dachte. Aber alles klärt sich schlüssig auf und spannend war die Handlung allemal. Mir haben Klaudia und ihr Team gut gefallen, sie sind authentisch und sympathisch dargestellt. Mir hat auch der bildhafte Schreibstil gut gefallen. Ich war noch nie im Spreewald, kann mir aber die Gegend und die Atmosphäre jetzt sehr gut vorstellen. Und man lernt etwas neues. Z.B. die Bezeichnung Fließ für Fluß oder Bach. Und was ist ein Gurken-Luki? Ein Gurkenschnaps? Insgesamt hat mir auch dieser Krimi aus der Reihe gut gefallen und ich würde gern mehr von dem Ermittlerteam lesen. Der Cliffhanger auf der letzten Seite hätte nicht sein müssen. Bis zum nächsten Buch hab ich die Szene doch schon wieder vergessen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Mord in Niensühn

Ostseerache
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Flora ist wieder in ihr Elternhaus in Niensühn eingezogen. Seit vielen Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter. Seit damals. Flora war 12 Jahre alt, als ein Nachbarsjunge namens Simon starb. ...

Flora ist wieder in ihr Elternhaus in Niensühn eingezogen. Seit vielen Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter. Seit damals. Flora war 12 Jahre alt, als ein Nachbarsjunge namens Simon starb. Und Flora soll an seinem Tod Schuld gewesen sein. Angeblich starb Simon bei einem Spiel. Aber Flora erinnert sich nicht daran, was passiert ist. Sie wurde kurz darauf in die Psychiatrie gesteckt und ihr Vater, ein Polizist, brachte sich danach selbst um. Floras Mutter wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben, und der Kontakt brach ab. Aber nun hatte sie einen Herzinfarkt und liegt im Krankenhaus. Daher hat sie ihre Tochter um Hilfe gebeten. Flora nutzt die Abwesenheit ihrer Mutter, in alten Unterlagen ihres Vaters nach neuen Informationen zu suchen. Sie will endlich wissen, was seinerzeit passiert ist, denn die Dorfbewohner nehmen Anstoß daran, dass Flora wieder da ist. Man hat immer noch nichts vergessen von den Ereignissen damals. Nur eine Nachbarin ist nett zu ihr, Nicole. Aber dann wird Nicole vergiftet aufgefunden. Pia Korittki von der Lübecker Kriminalpolizei und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf.

Eva Almstedt hat um Pia Korittki schon viele Krimis geschrieben. Dieses ist der 13. Band. Man muss aber die Vorgängerbände nicht unbedingt gelesen haben, um sich reinzufinden. Bereits von der ersten Seite an war ich von der Handlung gefesselt. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und das Kopfkino läuft. Mir als Nordlicht gefällt natürlich auch das Lokalkolorit sehr gut.
Wie ich es mag mit einigen falschen Fährten zwischendurch hält die Autorin die Spannung hoch. Die Charaktere wirken authentisch und auch an dem Privatleben von Pia nimmt man Anteil. Mit viel kriminalistischem Gespür sieht Pia Dinge, die ihre Kollegen nicht sehen. Und hat sie sich erst einmal in einen Fall verbissen, macht sie weiter, auch wenn es ihr persönlich nicht gut geht. Der Fall wird schlüssig aufgelöst, auf den Täter wäre ich nicht gekommen. Ein spannender Showdown fehlte ebenfalls nicht. Allerdings war mir der Schluss zu abrupt. Da hätte einiges für mich noch weiter ausgeführt werden sollen, einige Fragen blieben offen. Und eine Passage zwischendurch war meiner Meinung nach gänzlich überflüssig. Da hat man mehr erwartet, als dann kam. So werden es letztlich trotz spannender Unterhaltung nur 4 Sterne.

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