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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2018

spannender Thriller

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
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Gemma hat sich endlich dazu durchgerungen, ihren gewalttätigen Ehemann zu verlassen. Sie kontaktiert ein Frauenhaus und macht sich mit ihrer kleinen Tochter auf den Weg. Allerdings kommt sie dort nie an. ...

Gemma hat sich endlich dazu durchgerungen, ihren gewalttätigen Ehemann zu verlassen. Sie kontaktiert ein Frauenhaus und macht sich mit ihrer kleinen Tochter auf den Weg. Allerdings kommt sie dort nie an. Ihre Tochter wurde allein aufgefunden, völlig traumatisiert. Marina Esposito soll sie befragen, aber das Kind kann nicht viel beitragen zur Aufklärung. Ihre Mutter Gemma wird kurze Zeit später tot aufgefunden. Der Mörder hat ihr das Herz herausgeschnitten. Bei dieser einen Leiche bleibt es jedoch nicht, denn ein perfider Serienkiller treibt sein Unwesen.

Das Buch war von Anfang bis Ende spannend, wie eigentlich jeder Thriller von Tania Carver. In diesem Buch ging es nicht nur um die Aufklärung des Falls, sondern auch aus dem Privatleben von Marina und Phil erfahren wir einiges. Seit dem letzten Fall sind sie getrennt, da Marina die Geschehnisse um Fiona noch nicht verarbeitet hat. Der private Teil nimmt aber nicht zu viel Raum ein. Der Schreibstil ist wie immer gut zu lesen, flüssig und schnörkellos. Ich habe das Buch kaum weglegen können und fand es sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 04.09.2018

spannend und unterhaltsam

Ohne Spur
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Audra Kinney hatte ihren Ehemann verlassen, der sie jahrelang bewusst in Alkohol- und Drogenabhängigkeit gehalten hat. Heimlich hatte sie einen Entzug gemacht, bevor ihr die Flucht mit ihren Kindern gelang. ...

Audra Kinney hatte ihren Ehemann verlassen, der sie jahrelang bewusst in Alkohol- und Drogenabhängigkeit gehalten hat. Heimlich hatte sie einen Entzug gemacht, bevor ihr die Flucht mit ihren Kindern gelang. Sie ist auf dem Weg nach Kalifornien und will dort ein neues Leben anfangen. Um eventuellen Verfolgern zu entgehen, fährt sie über Nebenstraßen. Bei einem Halt an einer Tankstelle fällt Sie einem Polizisten auf, der sie kurz nach der Weiterfahrt anhält, da ihr Wagen angeblich überladen sei. In ihrem Kofferraum findet er Marihuana. Audra wird verhaftet und muss mit auf das Revier in der nächstgelegenen Kleinstadt kommen. Um Ihre Kinder soll sich derweil eine herbeigerufene Kollegin kümmern. Dann beginnt der Albtraum für Audra. Wo ihre Kinder seien? Es waren keine Kinder im Wagen...

Das Buch las sich flüssig und schnell. Ich habe es geradezu verschlungen, weil ich unbedingt wissen wollte, ob Audra ihre Kinder zurück bekommt. Atemlos verfolgt man, wie sich die Schlinge der Lügen immer weiter um sie zuzieht. Der Spannungsbogen ist hoch, zum Schluss gibt es noch einen spannenden Showdown. Mir hat der Krimi gut gefallen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

lebendiger Geschichtsunterricht

Land im Sturm
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Unsere Reise durch die deutsche Geschichte beginnt im Jahre 955 mit Arnulf, dem Sohn eines Schmiedes. Noch sehr jung muss er durch einen üblen Verrat aus seiner Heimat, dem Inntal, nach Bayern flüchten, ...

Unsere Reise durch die deutsche Geschichte beginnt im Jahre 955 mit Arnulf, dem Sohn eines Schmiedes. Noch sehr jung muss er durch einen üblen Verrat aus seiner Heimat, dem Inntal, nach Bayern flüchten, zu einer Zeit, in der die Ungarn im Land wüten. Bei der Entscheidungsschlacht König Ottos gegen die Ungarn ist Arnulf gezwungenermaßen mit dabei. Arnulf lässt sich in Bayern nieder und setzt die Familientradition als Schmied fort. Aber seine Vergangenheit holt ihn ein und er ist wieder gezwungen, weiter zu ziehen, weiter nach Norden. Das nächste Kapitel und die folgenden handelt dann in größeren Zeitsprüngen jeweils von seinen Nachkommen. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, in denen uns immer wieder vier Familien begegnen, Wir begleiten diese Familien durch 1000 Jahre deutsche Geschichte, aufregende Zeiten, dramatische Situationen, wichtige politische Ereignisse und Wendepunkte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und las sich sehr gut. Man fühlte sich in die jeweilige Zeit versetzt und konnte sich alles bildhaft vorstellen. Ulf Schiewe hat es meisterlich verstanden, diese Familiengeschichte auch zu einem lebendigen Geschichtsunterricht zu machen. Vieles aus der deutschen Geschichte war mir nicht (mehr) bewusst, immer wieder habe ich zwischendurch gegoogelt, um einige Details noch zu vertiefen. Der geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert und spannend erzählt verpackt, auch mit Details, die man so noch kaum gelesen hat. Die Seiten flogen nur so dahin, und ich war an jedem Abschnittsende traurig, die lieb gewonnen Protagonisten hinter mir lassen zu müssen. Das einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, war, dass nicht immer zu Ende erzählt wurde, wie es mit den Charakteren und ihrem weiteren Leben weiter ging, bevor wieder ein neuer Abschnitt und damit ein Zeitsprung kam. Aber insgesamt war das ein tolles Buch, das mich gut unterhalten hat und das noch eine Weile nachklingen wird. Ich kann es jedem Liebhaber historischer Romane nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Abenteuer
  • Geschichte
  • Spannungsbogen
  • Thema
Veröffentlicht am 16.08.2018

ein sehr bewegendes Buch

Das rote Adressbuch
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Doris ist 96 Jahre alt. Sie lebt allein in ihrer Wohnung in Schweden, unterstützt durch Pflegekräfte. Eine dieser Pflegerinnen hat ihr Computerkenntnisse beigebracht. So ist Doris nun durch Skype, Facebook ...

Doris ist 96 Jahre alt. Sie lebt allein in ihrer Wohnung in Schweden, unterstützt durch Pflegekräfte. Eine dieser Pflegerinnen hat ihr Computerkenntnisse beigebracht. So ist Doris nun durch Skype, Facebook etc. mit der Welt verbunden. Doris hat nur noch ihre Großnichte Jenny, die in Amerika lebt. Fast alle anderen, die ihr etwas bedeutet haben, sind inzwischen schon tot. Doris möchte nicht sterben, ohne Jenny all ihre Geschichten erzählt zu haben. Sie fängt daher an zu schreiben und erinnert sich mit Hilfe des roten Adressbuches, das ihr Vater ihr zu ihrem 10. Geburtstag geschenkt hatte, an ihr bewegtes Leben in Schweden, Paris und Amerika. Und an ihre große Liebe Alan, der jedoch leider verheiratet war.

Das Buch ist sehr bewegend. Zum einen, da dem Leser vor Augen geführt wird, wie beschwerlich es ein alter Mensch hat, wie einsam er oft ist und wie wenig man selbst sich vielleicht um die Alten kümmert. Zum anderen, weil die Erlebnisse von Doris mich sehr berührt haben. Ihre schwere Kindheit, wo sie schon als 13-Jährige zu harter Arbeit gezwungen war, die teilweise dramatischen Ereignisse, sie hat einiges mitgemacht in ihrem Leben. Und schließlich der letzte Teil des Buches: ohne Familienpackung Taschentücher ging es nicht. Der Schreibstil ist einfach, aber gut zu lesen, ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen gehabt und mich zu keiner Zeit gelangweilt.

Ein Satz wird mir besonders in Erinnerung bleiben. Etwas, das Doris Mutter zu ihr als Kind gesagt hat. S. 46: "Ich wünsche dir von allem genug. Genug Sonne, die Licht in deine Tage bringt, genug Regen, damit du die Sonne schätzen kannst, genug Glück, das deine Seele stärkt, genug Schmerz, damit du auch die kleinen Freuden des Lebens genießen kannst, und genug Begegnungen, damit du die Abschiede besser verkraftest."

Veröffentlicht am 13.08.2018

konnte leider nicht durchgängig fesseln

Vier Tage in Kabul
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Amanda Lund von der Reichskriminalpolizei Schweden arbeitet derzeit in Afghanistan und bildet dort Sicherheitskräfte aus. Gerade hat sie mit ihrem Team ein Feuergefecht mit Rebellen überstanden. Ein Anruf ...

Amanda Lund von der Reichskriminalpolizei Schweden arbeitet derzeit in Afghanistan und bildet dort Sicherheitskräfte aus. Gerade hat sie mit ihrem Team ein Feuergefecht mit Rebellen überstanden. Ein Anruf aus Schweden vom stellvertretenden Leiter der Sondereinsätzkräfte setzt sie darüber in Kenntnis, dass in Kabul zwei Diplomaten nicht ins Botschaftsgebäude zurückgekehrt sind. Niemand weiß, wohin sie wollten und wo sie sind. Amanda soll auf Wunsch des Justizministeriums und der Leiterin der Reichskriminalpolizei Licht in die Angelegenheit bringen, da sie bereits vor Ort ist und eine erfahrene Verhandlungsführerin. Zunächst befürchtet man, die beiden seien bei einem Terroranschlag ums Leben gekommen, dann aber geht man von einer Entführung aus.

Zeitgleich wird in Schweden in einem Gebüsch in der Nähe einer Schwulenbar ein Toter entdeckt. Erstochen und ohne Papiere. Aber man kann ihn schnell als einen Diplomaten identifizieren, der kurz vorher in Kabul in der schwedischen Botschaft tätig gewesen ist und mit dem schwedischen Botschafter eine Affäre hatte.

Die Ermittlungen verlangen in beiden Fällen äußerste Diskretion, da der afghanische Staatspräsident in Kürze zu einem Besuch in Schweden erwartet wird. Und die Uhr tickt.

Die Handlung fing sehr packend an. Man wurde quasi mitten in ein Feuergefecht geworfen. Auch die eigentliche Story las sich zunächst recht fesselnd. Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, ist sie doch selbst Unterhändlerin. Die Atmosphäre wurde sehr gut eingefangen. Aber nach einem starken Anfang ließ für mich dann im letzten Drittel die Spannung nach und die Story konnte mich nicht so recht weiter fesseln. Vieles war mir zu sehr konstruiert und vieles unglaubwürdig. Vor allem die politischen Einflussnahmen gefielen mir nicht. Auch mit Amanda konnte ich nicht so recht warm werden. So eine taffe Frau und dann das klischeehafte Verhältnis mit einem verheirateten Mann? Welche Frau würde sich wirklich schwanger den Gefahren in Afghanistan aussetzen?! Ich glaube nicht, dass ich weitere Bände der Reihe lesen werde.