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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2017

ein wässriger Aufguss

Argus
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Hier haben schon viele geschrieben, dass es sich um den „3. Aufguss“ handelt. Das ist auch leider nur allzu wahr , und wie es mit Aufgüssen so ist, werden sie nicht besser sondern dünner und weniger gehaltvoll.
Streckenweise ...

Hier haben schon viele geschrieben, dass es sich um den „3. Aufguss“ handelt. Das ist auch leider nur allzu wahr , und wie es mit Aufgüssen so ist, werden sie nicht besser sondern dünner und weniger gehaltvoll.
Streckenweise wurde umfangreich aus dem ersten Band „Cupido“ nacherzählt, was für den Leser, der sich noch gut daran erinnert, doch ermüdend war. Auch „Morpheus“ wurde noch einmal rekapituliert. Okay, für die, die beide Bücher noch nicht kannten sicher interessant. Aber viel zu episch ausgewalzt und mit den ganzen Emotionen der betroffenen Staatsanwältin C.J. Townsend gekrönt. Gähn…Die Staatsanwältin Daria, die in diesem Buch zusammen mit Manny Alvarez (der als Ermittler auch aus den beiden Vorgängerromanen bekannt ist) gegen einen brutalen Mörder Anklage erhebt, reichte wohl als Protagonistin nicht aus, um genug Spannung zu erwecken. Sympathisch oder charismatisch fand ich sie allerdings auch nicht. Der aktuelle Fall beschränkt sich bis auf ein paar kurze spannende Szenen auf juristisches Geplänkel und Ermittlungsarbeit. Da musste dann für etwas mehr „Gehalt“ doch wieder C.J. Townsend herangezogen werden und auch der Täter „Cupido“ wurde noch mal wieder ins Spiel gebracht. Richtig daneben fand ich aber den Schluß. Vorher alles so detailliert und dann plötzlich hopplahopp und fertig?? Es wird wohl noch einen vierten Aufguss geben, für den man sich einen großen Teil aufgehoben hat, denn „fertig“ kann ich hier eigentlich nicht sagen. Aus der Story hätte viel mehr gemacht werden können und es hätte viel mehr Nervenkitzel, so wie in „Cupido“ geben können. Schade.

Veröffentlicht am 17.01.2017

kommt nicht an "Still missing" heran

Never Knowing - Endlose Angst
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Mir hatte das erste Buch Still Missing super gut gefallen und daher hatte ich mich auf das neue Buch der Autorin sehr gefreut, wurde aber doch enttäuscht. Wieder wird die Handlung in Sitzungen bei der ...

Mir hatte das erste Buch Still Missing super gut gefallen und daher hatte ich mich auf das neue Buch der Autorin sehr gefreut, wurde aber doch enttäuscht. Wieder wird die Handlung in Sitzungen bei der Psychotherapeutin Nadine erzählt. Sara, eine junge Mutter kurz vor der Hochzeit, möchte ihre leibliche Mutter finden, denn sie wurde als Kind adoptiert. Mit Hilfe eines Dedektives findet sie heraus, dass sie die Tochter eines Serienkillers ist, der ihre Mutter, das einzige Opfer, das dem Killer je entkommen konnte, damals vergewaltigte. Irgendwie gelangen der neue Name ihrer Mutter und ihr eigener ins Internet und die Presse stürzt sich darauf. Das scheucht auch den Serienkiller auf, der nun Teil von Saras Leben werden möchte. Die ganze Zeit über geht es nun um seine Anrufe bei Sara und die hilflosen Versuche der Polizei, ihn aufzuspüren. Saras Beziehung leidet, weil sie mit der Polizei zusammenarbeitet. Das hat mich alles etwas gelangweilt und erst ganz zum Schluß wurde es doch spannend. Aber bis dahin aber fand ich die Handlung recht mühsam zu lesen. Daher nur 3 Sterne

Veröffentlicht am 17.01.2017

gut gemacher Ermittlerkrimi

Der Mann, der kein Mörder war
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Roger, 16 Jahre alt, wird vermisst. Die Polizei von Västerås nimmt allerdings wegen des Wochenendes erst spät die Suche auf. Roger wird einige Tage später brutal ermordet aufgefunden und man hat ihm das ...

Roger, 16 Jahre alt, wird vermisst. Die Polizei von Västerås nimmt allerdings wegen des Wochenendes erst spät die Suche auf. Roger wird einige Tage später brutal ermordet aufgefunden und man hat ihm das Herz herausgeschnitten. Wegen der peinlichen späten Suche und nun auch noch Mordfall ruft die leitende Kommissarin die Reichsmordkommission hinzu, die den Fall übernimmt. Torkel Höglund reist mit ganzem Team an und trifft einen ehemaligen Freund und Kollegen wieder, Sebastian Bergmann, Kriminalpsychologe. Der weilt in Västerås um den Nachlaß seiner Eltern zu regeln, wobei er auf für ihn interessante Briefe gestoßen ist. Um eine Adresse herauszubekommen, bittet er seinen ehemaligen Freund Torkel, ihn einzustellen, was im Team auf Unzufriedenheit stößt, denn Sebastian ist als Unsympath und Unruhestifter, der jedes Fettnäpfchen gern mitnimmt, bekannt. Ein richtiges Ekel, sexsüchtig und trotz mäßiger Ansehnlichkeit ein Womanizer. Sebastian findet wider Erwarten aber wirkliches Interesse an dem Fall und bringt die Ermittlungen voran. Alle Spuren sammeln sich in einem renommierten Gymnasium, hinter dessen nobler Fassade es gewaltig gärt...
Dem Autorenteam ist mit dem Roman ein intelligenter Ermittlerkrimi gelungen. Die Charaktere werden sehr plastisch beschrieben und der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Handlung war nicht super spannend im eigentlichen Sinne, aber ganz subtil ist es den Autoren gelungen, mich so zu fesseln, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und einfach bis tief in die Nacht weiterlesen mußte um alles zu erfahren. Und einen kleinen 'Knallepeng' hat man sich bis ganz zum Schluß aufgehoben, das hat mir gut gefallen. Sebastian Bergmann wurde in diesem Thriller sehr gut eingeführt, es wird ja wohl noch weitere Romane um ihn geben, worauf ich mich sehr freue und hoffe, dass es nicht zu lange bis zum nächsten Buch dauert.

Veröffentlicht am 17.01.2017

einfach genial

Die Frauen, die er kannte
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Sebastian Bergmann, sexsüchtig, egozentrisch, fies, charakter- und skrupellos, aber in diesem Buch auch mit einem kleinen Portiönchen Herz ausgestattet!

Er vermisst noch immer stark seine vor einigen ...

Sebastian Bergmann, sexsüchtig, egozentrisch, fies, charakter- und skrupellos, aber in diesem Buch auch mit einem kleinen Portiönchen Herz ausgestattet!

Er vermisst noch immer stark seine vor einigen Jahren beim Tsunami in Thailand verschollene Frau und vor allem seine kleine Tochter. Im ersten Band um Sebastian Bergmann erfuhr dieser, dass er eine uneheliche Tochter hat und diese arbeitet auch noch bei der Reichsmordkommission, für die Sebastian gelegentlich als Profiler arbeitet. Er bemüht sich um Nähe zu Vanja und möchte ihr am liebsten alles erzählen. Aber sie hasst ihn aufgrund seiner uncharmanten Art und liebt ihren Ziehvater dagegen umso mehr. Was tun, fragt Sebastian sich. Da wird er wieder von der Reichsmordkommission zu einem Fall hinzugezogen. Es werden Serienmorde an Frauen begangen, die bis ins kleinste früheren Mordfällen nachempfunden wurden. Der damalige Täter wurde von Sebastian gefasst und überführt. Noch immer sitzt er im Gefängnis. An dem letzten Tatort muss Sebastian Erschreckendes feststellen: es geht um ihn selbst!

Mir hat die Story gut gefallen, auch wenn mir manches ein wenig zu langatmig war. Aber die Spannung steigt mit den vielen Seiten stetig und endet in einem gelungenen Show-down. Sebastian hat sich dieses Mal auch zu ein paar Emotionen hinreißen lassen, das war mal was anderes und machte ihn unerwartet menschlich. Ich hoffe, die sich auf den letzten beiden Seiten anbahnende Handlung findet im nächsten Band ihre Fortsetzung. Da ist einiges an Potential drin, worauf ich mich freue.

Veröffentlicht am 17.01.2017

zerbrechliche Kinderseelen

Das eiserne Haus
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In diesem Buch geht es um zwei Brüder, die als Kleinkinder ausgesetzt wurden und bis sie 9 und 10 Jahre alt waren im Waisenhaus Iron House aufwuchsen Hier war es vor allem für den jüngeren Julian die ...

In diesem Buch geht es um zwei Brüder, die als Kleinkinder ausgesetzt wurden und bis sie 9 und 10 Jahre alt waren im Waisenhaus Iron House aufwuchsen Hier war es vor allem für den jüngeren Julian die Hölle auf Erden und gipfelte darin, dass Julian einen anderen Jungen, der ihn unmenschlich gequält hatte, ermordet. Michael, der ältere Bruder, flieht mit der Tatwaffe in die Kälte hinaus, um seinen Bruder zu schützen, indem er den Mord auf sich nimmt. An diesem Tag war Abigail, Ehefrau eines reichen Senators, auf dem Weg zum Iron House und wollte beide Brüder adoptieren. Nun konnte sie nur Julian mitnehmen. Michael wurde nach einer Zeit auf der Straße von einem Mafioso gefunden und aufgezogen. Er arbeitete später als rechte Hand des Gangsterbosses und auch als Killer. Nun will er aussteigen, denn seine Freundin ist schwanger. Der alte Boß liegt im Sterben und hat Michael auf dessen Wunsch hin entlassen, aber der Sohn des Alten will Michael nicht gehen lassen und die Situation eskaliert. Die Ereignisse führen Michael wieder zu Julian, der als Sohn des Senators ein gutes Leben hatte, aber mit den Dämonen seiner Vergangenheit schwer zu kämpfen hat. Und auf einmal ist diese Vergangenheit wieder greifbar nah....

Die Handlung ist vielschichtig mit immer neuen Wendungen und dramatischen Szenen und durchgängig spannend. Die eindringlichen Schilderungen haben mich manchmal sehr berührt. Man glaubt teilweise, es könne kaum schlimmer kommen, aber dem Autor ist es immer wieder gelungen, noch 'einen drauf ' zu setzen und die Verschnaufpausen sind kurz. Der Schreibstil ist sehr ausdrucksstark und gefühlvoll, manchmal fast poetisch. Das habe ich aber nicht als kitschig empfunden, sondern fand es als Abwechslung zu den dramatischen, harten Szenen sehr erholsam. Erstaunt hat mich, dass ich mit einem Killer so mitfühlen und mitfiebern konnte. Hier wird der Böse ganz subtil zum Guten! Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und hab hinterher erst einmal tief durchgeatmet!