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Veröffentlicht am 17.01.2017

schöner Abschluß der Trilogie

Die Legende des Feuerberges
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Drei junge Menschen, drei Schicksale. Der dritte und letzte Teil der Feuerblütensaga spielt in Neuseeland von 1880 bis 1889. Diesmal geht es um Robin, March und Aroha. Da ist zum einen der naive und träumerische ...

Drei junge Menschen, drei Schicksale. Der dritte und letzte Teil der Feuerblütensaga spielt in Neuseeland von 1880 bis 1889. Diesmal geht es um Robin, March und Aroha. Da ist zum einen der naive und träumerische Robin, Cat's und Chris' Sohn, der lieber Theater spielt als Schafe hütet, dabei an eine zwielichtige Schauspieltruppe gerät und erst spät seine innere Stärke und Willenskraft entdeckt. Dagegen ist March, Janes Enkelin, die geborene Geschäftsfrau. Doch in einer von Männern regierten Welt muss sie sich als Frau erst ihren Platz erkämpfen. Die dritte Person ist Marchs Cousine Aroha, Tochter von Linda und Enkelin von Cat. Aroha reist am Anfang der Geschichte mit Ihren Verlobten Matiu zu dessen Stamm, als auf den Rückweg ein schweres Zugunglück geschieht, bei dem Matiu und drei Maorie Kinder sterben. Aroha ist seitdem schwer traumatisiert und wird zur Erholung nach Rata Station geschickt.

Sarah Lark ist mit "Die Legende des Feuerbergs" wieder einmal ein unterhaltsamer Neuseelandroman gelungen. Der Stammbaum half bei der Einordnung der handelnden Personen. Von Anfang an war ich von der Geschichte gefesselt. Man taucht ein in die Handlung, kann sich die faszinierende neuseeländische Landschaft gut vorstellen und fühlt mit den Protagonisten mit, Kopfkino garantiert. Die Detailverliebtheit und langen Beschreibungen haben mich nicht gestört, da viele interessante und spannende Themen im Roman behandelt werden.
Richtig gut gefallen hat mir u.a., dass auch bekannte Orte wie Ladies Goldmine und bekannte Personen wie Reverend Burton und Kathreen erwähnt wurden.

Insgesamt sind mir jedoch ein wenig zu viele Zufälle im Buch vorhanden und das Ende wirkte ein wenig zu konstruiert und unnötig dramatisch gestaltet, doch im Großen und Ganzen war das Buch ein schöner Abschluss der Trilogie.

Veröffentlicht am 17.01.2017

tödliche Passionsspiele

Die Henkerstochter und das Spiel des Todes
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Der Bader Simon bringt seinen Sohn Peter nach Oberammergau. Dort soll er bei Simons altem Freund und Lehrer in die Schule gehen und Lateinunterricht nehmen, was in Schongau nicht möglich ist. In Oberammergau ...

Der Bader Simon bringt seinen Sohn Peter nach Oberammergau. Dort soll er bei Simons altem Freund und Lehrer in die Schule gehen und Lateinunterricht nehmen, was in Schongau nicht möglich ist. In Oberammergau herrscht eine seltsame Stimmung. Die Passionsspiele stehen bevor. Und einer der Schauspieler wird gekreuzigt vorgefunden. Simon erhält vom Ratsvorsitzenden ein lukratives Angebot. Er soll bis zum Ende der Spiele den ebenfalls verstorbenen Bader ersetzen. Der Schongauer Gerichtsschreiber und der Henker Jakob Kuisl machen sich auf nach Oberammergau, um den Mord aufzuklären. Irgendetwas ist sehr faul in Oberammergau. Doch auch zu Hause in Schongau braut sich Unheil zusammen. Magdalenas Schwester Barbara hat etwas beobachtet, was sie nicht sehen sollte. Feinde der Kuisls wollen sie hinrichten lassen. Magdalena macht sich auf den Weg, um den Gerichtsschreiber zurückzuholen und gerät selbst in Gefahr.
Mir hat dieser Band wieder sehr gut gefallen. Die Handlung war sehr spannend und geschickt hat der Autor zwischen den Zeilen Parallelen zur heutigen Zeit und dem Thema Fremdenfeindlichkeit einfließen lassen. Damals waren es die Tagelöhner und Zugezogenen, gegen die sich die Dorfgemeinschaft verschworen hat... Mir sind in den Geschichten um den Schongauer Henker und seine Familie die Figuren ans Herz gewachsen. Sie haben sich zwischenzeitlich entwickelt und verändert, Jakob Kuisl z.B. zum grantigen Alkoholiker, der aber immer noch, wenn es darauf ankommt, mit Kraft, Herz und Verstand die Dinge gerade rückt. Ich hoffe, der Autor unterhält uns noch mit vielen weiteren Bänden um Familie Kuisl.

Veröffentlicht am 17.01.2017

von Spannung keine Spur

Der sanfte Mörder
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Gaby ist auf dem Rückweg von Deutschland nach England und wartet auf den Check-In für den Abflug. Aber das Flugzeug muss nach Köln umgeleitet und die Passagiere dorthin gebracht werden. Gaby, taffe Unternehmerin, ...

Gaby ist auf dem Rückweg von Deutschland nach England und wartet auf den Check-In für den Abflug. Aber das Flugzeug muss nach Köln umgeleitet und die Passagiere dorthin gebracht werden. Gaby, taffe Unternehmerin, setzt sich am Schalter mit einer hysterischen, pöbelnden Frau (Lauren) auseinander, die die Situation nicht akzeptieren will. Lauren hängt sich aber fortan an Gaby, die irgendwie so zu ihrer Vertrauten wird. Im Laufe des Abends erfährt Gaby von Lauren, dass diese anscheinend einen Mann unschuldig ins Gefängnis kommen lässt. Nachdem ihr das rausgerutscht ist, macht sie aber dicht. Als Gaby Laurens Namen googelt, um mehr zu erfahren, trifft sie fast der Schlag: Der Mann im Gefängnis ist Tim, ihre große Liebe, mit dem sie einst wegen seiner Ehe nicht zusammenkommen konnte. Nun hat er gestanden, seine Frau umgebracht zu haben. Ihr Tim? Das hätte er doch nie getan, oder?

Es geht in diesem Buch um Beziehungen. Komplizierte Beziehungen. Es ist sehr versponnen und verwirrend. Auf drei Erzählebenen wird die Story präsentiert: Gabys Sicht in Ich-Form, die polizeilichen Ermittlungen durch die aus den Vorgängerkrimis bekannten Protagonisten Simon Waterhouse und Charlie Zailer in Vergangenheitsform und zwischendurch immer Briefe diverser Schreiber als Auszug aus den Asservaten.

Anscheinend setzt die Autorin voraus, dass man die Ermittler-Protagonisten aus ihren vorherigen Büchern kennt. Neueinsteiger in die Krimireihe dürften es schwer haben, die Personen werden nicht noch einmal besonders eingeführt. Es dauert sicher eine Weile, bis man merkt, wer wer ist. Dazu kommt noch, dass Simon und Charlie ebenfalls eine sehr komplizierte Beziehung haben, die man schon kaum versteht, wenn man so wie ich alle vorangegangenen Bücher der Autorin gelesen hat.
Früher fand ich ihre Krimis fesselnd und sehr spannend. Leider war schon das letzte Buch (Das Schweigen der Kinder) nicht sonderlich unterhaltsam und mir nur 2 Sterne wert. Dieses war für meinen Geschmack so langweilig, dass es nun wirklich das letzte Buch ist, dass ich von ihr gelesen habe. Ich habe mich sehr damit abmühen müssen und war zwischendurch immer wieder geneigt, abzubrechen. Es ist eine einzige Aneinanderreihung wirklich endloser spitzfindiger Dialoge, was sehr ermüdend zu lesen ist und welche die Handlung nur wenig voranbrachten. Nur den Dialogen zu folgen ließ mich als Leser auch ziemlich außen vor, meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Zudem gab es ausschweifende Darstellungen von Gedankenspielen und Meinungen der Protagonisten, oder breit getretene Geschehnisse in der Vergangenheit (oft nur aus den ellenlangen Briefen mühsam herauszulesen) , alles um die Frage, hat Tim seine Frau ermordet oder doch nicht. Irgendwie schien es, als versuche die Autorin besonders intelligent oder intellektuell zu sein und dabei blieb die Spannung auf der Strecke. Was sollten z.B. auch die zahlreichen Gedichte zwischendurch? Da konnte ich auch nichts mit anfangen, für mich nur Füllmaterial. Ich war regelrecht froh, das Buch zu Ende gelesen zu haben. Meine Hoffnung zwischendurch, dass doch noch irgendein Knallepeng käme, der das Durchhalten lohnen würde, hat sich nicht erfüllt. Ich finde, man kann sich die Zeit wirklich sparen und muss das Buch nicht lesen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

spannend bis zum Schluss

Herrin der Schmuggler
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1306: die junge Gera ist noch nicht lange verheiratet und ihr Mann Hans ist als Hucker viel unterwegs. Sie leben in Augsburg ein einfaches, aber zufriedenes Leben. Eines Tages wird der Nachbar, ein Jude, ...

1306: die junge Gera ist noch nicht lange verheiratet und ihr Mann Hans ist als Hucker viel unterwegs. Sie leben in Augsburg ein einfaches, aber zufriedenes Leben. Eines Tages wird der Nachbar, ein Jude, erschlagen nach Hause gebracht. Er war mit Geras Mann unterwegs. Wo ist Hans? Warum kommt er nicht nach Hause? Gera macht sich auf die Suche und findet ihren Mann ebenfalls erschlagen auf. In seiner Hand ein mit Kohle überzogener Edelstein. In was war Hans da hineingeraten? Und was hat Geras alter Feind aus Kindertagen, der einflussreiche Patrizier Aigen, mit der Angelegenheit zu tun, denn er war unerwartet kurz vor dem Tod des Juden aufgetaucht. Gera versucht, etwas herauszufinden und gerät in große Gefahr.

An den Vorgängerband Fürstin der Bettler konnte ich mich nicht so recht mehr erinnern. Das machte aber auch nichts, denn wichtige Ereignisse wurden hier noch mal kurz erwähnt, so dass man der Handlung auch ohne Vorkenntnisse gut folgen konnte. Die Geschichte wird in angenehm zu lesenden Schreibstil temporeich erzählt. Schon auf den ersten Seiten passiert viel. So ist man denn gleich mittendrin im Geschehen. Sehr bildhaft und spannend schildert der Autor Geras verzweifelte Suche nach Antworten. Sie muss dabei viele Abenteuer bestehen, wodurch der Spannungsbogen bis zum Schluss gehalten wird. Immer wieder gibt es Wendungen, unerwartete Rückschläge und Mosaiksteine auf dem Weg zur Wahrheit. Ich habe das Buch an zwei Tagen ausgelesen gehabt und mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 17.01.2017

einer von Ihnen

Im Wald
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Oliver Bodenstein wird zu einem abgebrannten Wohnwagen auf dem Campingplatz der Waldfreunde in seinem Heimatsort Ruppertshain gerufen. In den Überresten des Wohnwagens: eine Leiche. Schnell stellt sich ...

Oliver Bodenstein wird zu einem abgebrannten Wohnwagen auf dem Campingplatz der Waldfreunde in seinem Heimatsort Ruppertshain gerufen. In den Überresten des Wohnwagens: eine Leiche. Schnell stellt sich heraus, dass es Brandstiftung war. Und es bleibt nicht bei dieser einen Leiche. Bodenstein kennt die Toten, waren sie doch seine Jugendfreunde. Er muss sich den Schatten seiner Vergangenheit stellen. Die Geschehnisse treffen Bodenstein mehr, als er zugeben mag, so dass schließlich Pia Sander die Ermittlungsleitung übernimmt. Ohnehin ist sie als Bodensteins Nachfolgerin beim K11 im Gespräch, da Bodenstein zum Jahresende eine Auszeit nehmen will.

Mit einem gut zu lesenden Schreibstil und anschaulichen Beschreibungen der Charaktere und Handlungsorte taucht man als Leser gleich in die Story ein. Am Anfang ist glücklicherweise ein Personenregister vorhanden, wo ich doch hin und wieder nachschlagen musste, um bei den vielen Dorfbewohnern noch durchzublicken. Sie sind irgendwie alle verwandt, verschwägert oder beste Freunde. Wer von ihnen hat kein Geheimnis? Auch Bodenstein und seine Kollegen blicken lange nicht durch bei dem unübersichtlichen Fall mit mehreren Toten. Was hat zudem Bodensteins seit 42 Jahren verschwundener Kinderfreund Arthur mit der Sache zu tun?

Ich habe bis zum Schluss nicht gewusst, wer der Täter ist. Und warum er es getan hat. Ich muss den Hut ziehen, dass die Autorin bei den Verwicklungen und vielen Personen den Durchblick behalten hat und das Ganze doch schlüssig auflöste. Mir hat das Buch gut gefallen, langweilig war mir an keiner Stelle, wenn ich es auch nicht nervenaufreibend spannend fand. Ich hoffe, es war nicht Bodensteins letzter Fall.