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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2023

Berührende Liebesgeschichte

Wunder brauchen etwas länger
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In einer ihrer Mittagspausen trifft Nell in einem Birminghamber Café den charmantten Charlie aus Irland. Sie kommen ins Gespräch und Nell ist von seiner humorvollen und netten Art ganz begeistert, verabschiedet ...

In einer ihrer Mittagspausen trifft Nell in einem Birminghamber Café den charmantten Charlie aus Irland. Sie kommen ins Gespräch und Nell ist von seiner humorvollen und netten Art ganz begeistert, verabschiedet sich jedoch von ihm, ohne nach seiner Telefonnummer zu fragen, und ärgert sich im Nachhinein sehr darüber. Am nächsten Tag bei ihrer Schicht einer Hilfshotline für psychisch Erkrankte hört sie plötzlich Charlies Stimme wieder und nutzt die Chance, ihn nach einem zweiten Treffen zu fragen.
Die beiden nähern sich zwar an, aber Charlie scheint die Gefühle für Nell nicht zu erwidern. Weshalb sonst sollte er sich immer wieder von ihr distanzieren?

Hannah Sunderland nimmt sich Zeit, Nell und Charlie zu beschreiben, Einblick in ihre Gedanken, ihren Alltag und über die Kapitel hinweg immer mehr Einblick in ihre Seelen und ihre Vergangenheit zu bieten. Beide sind mir auf Anhieb sympathisch und ich habe in der Dynamik des ersten Gesprächs direkt das Potential für eine intensive Lovestory gewittert. Da jedoch bei Charlie so viel psychischer Ballast vorhanden ist und Nell eine so starke Konstante für ihn wird, hat mich mit zwiegespaltenen Gefühlen zurückgelassen. Schließlich habe ich immer gehofft, dass ihre Beziehung nicht toxisch wird oder eine starke Abhängigkeit besteht. Ich bin froh, dass Hannah Sunderland nicht in diese Richtung abgerutscht ist, sondern den Figuren den Raum für Reflexion, Aufarbeitung, Entwicklung und Liebe gegeben hat.

Eine Liebesgeschichte, die mich stark berührt hat, bei der ich mit den Figuren mitgefühlt habe und froh über das Ende war. Die Autorin überzeugte mich mit Empathie, Ernsthaftigkeit gegenüber dem Thema Depression und dennoch der Angemessenheit und den Raum für Humor.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.08.2023

Liebe in den Highlands

Wo die Liebe dich findet
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Tierärztin Holly hat ehrgeizige Ziele - vor allem hat gerade ihrer Karriere Priorität. Allerdings wird sie entgegen ihrer Erwartungen in eine kleine Klinik in den schottischen Highlands versetzt, wo der ...

Tierärztin Holly hat ehrgeizige Ziele - vor allem hat gerade ihrer Karriere Priorität. Allerdings wird sie entgegen ihrer Erwartungen in eine kleine Klinik in den schottischen Highlands versetzt, wo der eigenbrötlerische und jährzornige Hugh ihr den Arbeitsalltag erschwert. Wie gut, dass sie mit Chloe und Paoli im Team emotionale Unterstützung hat und sich außerhalb der Praxis eine Freund*innenschaft entwickelt. Und dann ist da ja noch Greg Dunbar, der plötzlich vor Holly steht und dessen Attraktivität sie nicht gänzlich ignorieren kann. Dabei hat sie sich ja geschworen, dass sie sich auf keinen Mann einlässt, sondern nur ihre Karriere zählt.

Katy Turner beschreibt sowohl die sehr ländiche Umgebung des Ortes als auch die Figuren sehr eindrücklich. So wuchsen mir Holly, Chloe und Paolo sehr schnell ans Herz und ich konnte die gemeinsamen Pub-Abende und die Dorfevents genießen. Humor und ein lockerer Umgangston beherrschen die Kapitel, was mir gut gefällt.

Ich habe "Wo die Liebe dich findet" sehr gern gelesen und die Auszeit, das Hinträumen in die Highlands, genießen.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Liebeserklärung an die Großeltern

Sylter Welle
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Seit Max denken kann, verbringt er den Sommer mit seinen Großeltern auf dem Sylter Campingplatz. Oma Lore und Opa Ludwig, ihre Strenge und ihr teilweise eigenartiges Verhalten haben ihn durch die Sommer ...

Seit Max denken kann, verbringt er den Sommer mit seinen Großeltern auf dem Sylter Campingplatz. Oma Lore und Opa Ludwig, ihre Strenge und ihr teilweise eigenartiges Verhalten haben ihn durch die Sommer seiner Kindheit und Jugend hinweg sehr geprägt. Nun fahren die Großeltern noch ein letztes Mal nach Sylt, allerdings nicht auf den Campingplatz, sondern in eine Ferienwohnung. Max ist eingeladen, sie für drei Tage ein letztes Mal auf Sylt zu besuchen, wodurch bei ihm sämtliche Erinnerungen wachgerufen werden.

Max Richard Leßmann erzählt sehr anschaulich von den Szenen auf dem Campingplatz, von dem Verhalten seiner Großeltern miteinander, mit Max* Mutter und den generell schwierigen und durch Streit geprägten Beziehungen und Abläufen. Er zeichnet schöne und emotionale Bilder, die teilweise fröhlich und teilweise sentimental sind. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, fand die Abbildungen authentisch und mochte den selbstironischen, manchmal gar sarkastischen Schreibstil.
Die Figuren bekommen vor allem durch die vielen Rückblenden eine Tiefe verliehen und haben, auch wenn sie sich nicht immer liebevoll verhalten haben, sehr viel Sympathie von mir bekommen. Es wird deutlich, wie sehr Max seine Großeltern liebt, wie sehr er die Zeit mit ihnen genießt und wie stark sich die Dinge im Laufe des Lebens verändert haben.

Die Großeltern sind erwartungsgemäß schrullig, wirbeln teilweise Staub auf und sind gleichzeitig für Max so liebenswerte Menschen, dass ich "Sylter Welle" auch als Liebeserklärung an Max' Großeltern empfunden habe - stellvertretend vermutlich für ganz viele Großeltern.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Liebesplot mit Neuanfang

Seaside Hideaway – Unsafe
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Nevah muss mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder Miller schnell die Stadt verlassen und einen Neuanfang in Rockaway Beach wagen, da sie im Zeuginnenschutzprogramm sind. Das heißt, niemand darf ihre ...

Nevah muss mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder Miller schnell die Stadt verlassen und einen Neuanfang in Rockaway Beach wagen, da sie im Zeuginnenschutzprogramm sind. Das heißt, niemand darf ihre wahren Identitäten erfahren, was gerade Nevah sehr schwer fällt. Abgesehen davon, dass sie ihre beste Freundin und ihren Buchblog hinter sich lassen muss, fällt ihr der Start in Rockaway Beach schwer: Sie leidet unter Angst und Panikattacken. Während Miller sich mit dem attraktiven Nachbarsjungen Jax anfreundet und sich bei ihm auf jeder Party betrinkt, flüchtet sich Nevah in Bücher und in die Natur, fühlt sich jedoch enorm zu Jax hingezogen.

Leonie Lastella hat mit "Seaside Hideaway - Unsafe" eine New-Adult-Liebesgeschichte geschrieben, die mit einem kompletten Neubeginn und neuen Namen im Zeug
innenschutzprogramm beginnt. Die Herausforderung/der Konflikt zwischen Nevah und Jax war also, dass er ihre wahre Identität nicht erfahren durfte und sie dieses Geheimnis gut hüten muss. Jax hingegen kämpft mit dem Reichtum seines Vaters und den gängigen Erwartungen, die seine Eltern an ihn haben. Diese Konflikte sind bereits im ersten Drittel des Buches abgearbeitet und ab dann schildert Leonie Lastella die Annäherung, die körperliche Anziehung und die Verbindung, die zwischen Nevah und Jax herrschen. Für einen New-Adult-Romen gehört das neben den Spice-Szenen dazu, nahm für mich jedoch die Spannung aus der zweiten Hälfte, da nicht mehr viel passierte.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, sodass ich natürlich gern den zweiten Teil lesen möchte!

Veröffentlicht am 06.08.2023

Blieb an der Oberfläche

Of Thunder and Rain (Färöer-Reihe 1)
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Louay lebt in London und hat als Schriftsteller von Liebesromanen sehr großen Erfolg. Allerdings veröffentlichte er seine Bestseller unter einem Pseudonym, sodass niemand weiß, dass er dahinter steckt. ...

Louay lebt in London und hat als Schriftsteller von Liebesromanen sehr großen Erfolg. Allerdings veröffentlichte er seine Bestseller unter einem Pseudonym, sodass niemand weiß, dass er dahinter steckt. Als er nach einem Streit mit seinen Eltern nicht mehr weiter weiß, geht er für drei Wochen auf die Faröer Inseln, um sich dort für ein neues Buch inspirieren zu lassen.

Dort betreibt Lina mit ihrem Vater ein Bed & Breakfast und lernt so Louay kennen. Da Liga mit ihrem Vater schlecht allein sein kann, kommt ihr der neue Gast gelegen, andererseits möchte sie auch niemanden an sich heranlassen. Denn eigentlich möchte sie überhaupt nicht mehr auf der Insel sein, sondern in London studieren und die Welt bereisen.

Emma Buckley schreibt sehr einfach, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Während die Umgebung auf der Insel und die Abgeschiedenheit anschaulich dargestellt werden, blieben Lina und Louay für mich bis zum Schluss oberflächlich und nicht greifbar. Die Art des Umfangs miteinander, wie sie sich kennenlernen und über Dinge sprechen, wären für mich nicht unbedingt darauf hinausgelaufen, dass sie sich näher kommen. Ich spürte auch keine Funken, keinen engen Draht oder irgendeine intensive Verbindung zwischen ihnen.
Die Perspektiven der Erzählung wechseln, ein düsterer Grundton bleibt. Auch das Ende hätte für mich besser gelöst worden sein.

Ein Buch, dass sich schnell lesen blieb, aber keinen länger bleibenden Eindruck hinterlassen hat.