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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2023

Spannend und kurzweilig

Nicht ein Wort zu viel
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Faja findet in ihrer Leidenschaft für Bücher Anschluss in ihrer Bücherjunkie-WhatsApp-Gruppe. Als Claas, ein anderes Mitglied der Gruppe, ihr ein grausames Video schickt mit der persönlichen Aufforderung ...

Faja findet in ihrer Leidenschaft für Bücher Anschluss in ihrer Bücherjunkie-WhatsApp-Gruppe. Als Claas, ein anderes Mitglied der Gruppe, ihr ein grausames Video schickt mit der persönlichen Aufforderung an sie, eine spannende Geschichte aus genau fünf Wörtern zu erzählen, tut sie dies als schlechten Scherz ab. Kurz darauf taucht ein zweites Video bei ihr auf - Claas ist tot, geknebelt, gefesselt und erstickt - die Drohung war also absolut kein Scherz.
Es tauchen weitere Videos auf, die die Ermittlerinnen auf den Plan rufen und sie in der Bücherbloggerszene nach Spuren suchen lassen.

Andreas Winkelmann schreibt kurzweilig, packend und aus wechselnden Perspektiven. Gerade die Kapitel aus Tätersicht weckten mein Interesse und ließen mich permanent Vermutungen aufstellen, wer es auf die Buchliebhaber
innen abgesehen hat und welches Motiv hinter Claas' Mord steckt.
Jaro, Sebastian und Aylin mochte ich sehr und fand die Ermittlungsschritte und das Tempo der Ermittlungen und des Täterhandelns nachvollziehbar. Andreas Winkelmann überraschte mit Wendungen, hielt die Spannung konstant aufrecht und konnte mich mit der Auflösung überzeugen.

Ein spannender, kurzweiliger Thriller, wie ich es von Andreas Winkelmann gewöhnt bin.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Gelungener Trilogieauftakt

Refugium
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Die Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros braucht für ihr neues Buch Unterstützung in Form fachlicher Expertise, weshalb sie sich den jungen Hacker Kim Ribbing an ihre Seite holt. Dieser ...

Die Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros braucht für ihr neues Buch Unterstützung in Form fachlicher Expertise, weshalb sie sich den jungen Hacker Kim Ribbing an ihre Seite holt. Dieser soll sie bei der Buchrecherche unterstützen. Allerdings werden auf dem Nachbarsgrundstück bei einem Mitsommerfest alle Gäste, bis auf die jugendliche Tochter der Familie, Astrid Helander, brutal ermordet. Astrid ist jedoch verstummt und schweigt über die schrecklichen Ereignisse des Festes. Julia kann es nicht lassen und möchte unbedingt in diesem Fall ermitteln. Während sie ihre Polizeikontakte nutzt, soll Kim dem Täter im Netz folgen.

Bisher habe ich noch kein Buch von John Ajvide Lindqvist gelesen, da er hauptsächlich im Horror-Genre schreibt. "Refugium" ist stark angelehnt an Stig Larssons Millenium-Reihe, die mir sehr gefallen hat und mir noch immer stark in Erinnerung ist. Daher stand es für mich gar nicht zur Debatte, dass ich "Refugium" lesen möchte. Mit Julia, Kim und Johnny hat der Autor sehr unterschiedliche Figuren geschaffen, die gut miteinander funktionieren und Erkenntnisse sammlen können, die zu den verschiedensten Orten weltweit führen.
Der Schreibstil ist recht dicht, packend und konnte mich aufgrund des vielversprechenden Plots bereits von Beginn an fesseln. Gerade Kim finde ich, in Bezug auf seine Vergangenheit, die interessanteste Figur - er erinnert sehr stark an Lisbeth Salander.
Da ich nicht spoilern möchte, verrate ich nicht mehr zum Inhalt. Einige Entwicklungen kamen überraschend, mit anderen habe ich gerechnet, das Ende lässt auf einen schnell erscheinenden zweiten Band hoffen!

Veröffentlicht am 02.08.2023

Einblicke in das Leben Hedy Lamarrs

Die einzige Frau im Raum
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Hedwig Maria Kiesler war jüdischer Abstammung, etablierte sich in der Wiener Schauspiellandschaft und heiratete den österreichischen Waffenhändler Friedrich Mandl. Dadurch bekam sie Einblicke in die Pläne ...

Hedwig Maria Kiesler war jüdischer Abstammung, etablierte sich in der Wiener Schauspiellandschaft und heiratete den österreichischen Waffenhändler Friedrich Mandl. Dadurch bekam sie Einblicke in die Pläne des Dritten Reiches, die sie später für die Zusammenarbeit mit den Alliierten nutzte. Ihre Ehe war geprägt von Gewalt, weshalb sie ihren Mann 1937 verließ, nach Hollywood floh und dort als Schauspielerin unter dem Namen Hedy Lamarr berühmt wurde. Allerdings war sie, neben ihrer Karriere als Schauspielerin, Wissenschaftlerin und hatte eine Idee, durch moderne Kommunikationssysteme die Nazis zu bekämpfen. Doch es dauerte, bis ihr Gehör geschenkt wurde und sie einen maßgeblichen Einfluss auf das Weltgeschehen nehmen konnte.

Bis zu "Die einzige Frau im Raum" war mir Marie Benedict noch kein Begriff, ich werde mir jetzt jedoch auch "Lady Churchill" von ihr zulegen. Marie Benedict erzählt in flüssigem und recht nüchteren Ton von Hedy Lamarrs Leben, beginnend vom Kennenlernen ihres späteren Ehemannes, über den Aufstieg ihrer Karriere und bis hin zur kontinuierlichen Arbeit gegen die Nazis. Der gemischte Einblick, sowohl in das Schauspielleben als auch hinsichtlich der wissenschaftlichen Erkenntnisse, war dabei eine interessante Kombination.
Einige Stellen waren für mich etwas langatmig, jedoch wuchs mir Hedy ans Herz und ich habe ihre Laufbahn gespannt verfolgt.
Ein guter Roman über eine wichtige Frau, die vermutlich nur den wenigsten bekannt ist, weshalb ich die Lektüre umso mehr empfehlen möchte!

Veröffentlicht am 02.08.2023

Liebe über die Grenzen der DDR hinaus

Mit dem Mut zur Liebe
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Dieto und Johanna, zwei Artistinnen, lernen sich Ende der 50er Jahre in Dresden kennen und sie verlieben sich. Doch der Bau der Mauer und Dietos Verpflichtung fürs Militär machen dem jungen Paar die Liebe ...

Dieto und Johanna, zwei Artistinnen, lernen sich Ende der 50er Jahre in Dresden kennen und sie verlieben sich. Doch der Bau der Mauer und Dietos Verpflichtung fürs Militär machen dem jungen Paar die Liebe schwer, weshalb sie fliehen, jedoch weitere Herausforderungen überwinden müssen.

Hera Lind ist dafür bekannt, dass sie ihre Romane auf wahren Tatsachen beruhen lässt und ihre Geschichten um die historische Fakten und Zusammenhänge herum kreiert. Die anfänglichen Schilderungen aus der Kindheit von Dieto und Johanna, die Erlebnisse ihrer Väter in der Kriegsgefangenschaft und ihre Rettung als Artist
innen, um der Gefangenschaft, dem Arbeitslager und dem Tod zu entkommen, waren bereits sehr eindrücklich. Dieser Eindruck vertieft sich mit voranschreitender Lektüre. Hera Lind beschreibt, welche Grenzen und Risiken es für Dieto und Johanna geben und wie sie diese zugunsten ihrer Liebe und eines hoffnungsvollen Lebens eingehen und überwinden.
Gerade für Hera Lind-Fan*innen sicherlich eine empfehlenswerte Lektüre! EIn eindrücklicher DDR-Roman, der von einer Liebe erzählt.

Veröffentlicht am 01.08.2023

Urlaubsvibe

Happy Place
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Seit dem College waren Harriet und Wyn ein Paar und sind in den Sommern gemeinsam mit ihrer Clique in eine Hütte nach Maine gefahren. Da die Hütte verkauft werden soll, nutzt die Clique nun die allerletzte ...

Seit dem College waren Harriet und Wyn ein Paar und sind in den Sommern gemeinsam mit ihrer Clique in eine Hütte nach Maine gefahren. Da die Hütte verkauft werden soll, nutzt die Clique nun die allerletzte Chance, noch einmal den gemeinsamen Urlaub dort zu verbringen. Da das eine Paar nach dieser Woche heiraten wird, passt es sich umso besser. Das einzige Problem: Harriet und Wyn sind seit sechs Monaten gar kein Paar mehr, haben es ihren Freund*innen jedoch nicht gesagt und spielen denen nun weiterhin eine perfekte Beziehung vor, um sie nicht zu enttäuschen und die Hochzeitsvorfreude nicht zu verderben.

Dass hier Gefühle und eine etwaige zweite Chance für Harriets und Wyns Beziehung im Raum stehen, war mir nach dem Klappentext klar. Das Cover lässt einen leichten, sommerlichen Urlaubsroman erwarten, was "Happy Place" für mich definitiv war. Emily Henry schreibt flüssig, locker und hat durch die Rückblenden gute Einblicke in die einzelnen Figuren, ihre Beziehungen zueinander und vor allem in Harriets und Wyns Vergangenheit geboten. Einige Stellen waren für mich etwas langatmig, fast schon zu konstruiert (obwohl es sich hier um eine RomCom handelt), aber das Ende stimmte mich in seiner Erwartbarkeit versöhnlich und rückblickend war ich mit dem Weg dorthin - insbesondere im letzten Drittel - zufrieden.
Ein schöner Roman für den Sommerurlaub!