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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2019

Brillant und feinfühlig

Die Liebe im Ernstfall
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Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde haben eines gemeinsam: Sie kommen aus Leipzig, haben den Fall der Mauer erlebt und sind jede für sich an einen Punkt im Leben angekommen, an dem sie hadern. ...

Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde haben eines gemeinsam: Sie kommen aus Leipzig, haben den Fall der Mauer erlebt und sind jede für sich an einen Punkt im Leben angekommen, an dem sie hadern. Sie hadern mit der Liebe und damit verbunden auch mit sich selbst, ihrem Leben und dem, was sie daraus gemacht haben.
Die Berufe und Lebensstile der Frauen unterscheiden sich. Paula ist Buchhändlerin, nicht glücklich in ihrer Ehe, Judith Ärztin, single und auf der Suche nach dem richtigen Mann, Brida hat ihren Mann an eine jüngere Frau verloren und findet sich in einer unbefriedigenden Dreiecksbeziehung wieder, Malika ist Musiklehrerin und dem Druck ihrer Eltern ausgesetzt, Jorinde ist Schauspielerin, trennt sich von ihrem Mann und muss um das Glück ihrer Kinder kämpfen.
Die Bezüge der Frauen untereinander sind teilweise längere Freundschaften, tiefe Verbindungen oder aber oberflächliche Kontakte, Vernetzungen durch Begegnungen und Kontakte im Alltag.

Daniela Krien hat einen wundervollen Schreibstil, der intensiv ist und sich jeder Frau, der jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet ist, anpasst. Auch wenn die fünf Frauen mit der Liebe hadern und in gewisser Weise unzufrieden sind, ist das Buch keinesfalls deprimierend oder frustrierend. Es lässt teilhaben an Gedanken, Erfahrungen, Sehnsüchten und tiefen Emotionen. Vor allem den Emotionen gibt Daniele Krien den Raum, zu Wort zu kommen und sich entfalten zu können.

Ein berührender, intensiver Roman, der von starken Frauen erzählt, die ihr (Liebes)Leben überdenken und Entscheidungen treffen.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Skurril, verstörend und dennoch faszinierend

Cat Person
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Kristen Roupenian landete mit iher Kurzgeschichte "Cat Person" einen medialen Hit, die gerade im Kontext der #metoo-Debatte vielfach diskutiert wurde.
In dem gleichnamigen Erzählband sind zwölf Erzählungen ...

Kristen Roupenian landete mit iher Kurzgeschichte "Cat Person" einen medialen Hit, die gerade im Kontext der #metoo-Debatte vielfach diskutiert wurde.
In dem gleichnamigen Erzählband sind zwölf Erzählungen versammelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Roupenian spielt nicht nur mit den Inhalten, sondern auch mit Stilen. So wechseln die Erzählungen von Realismus über Skurrilität bis hin zu Horror und märchenhaften Elementen. Die Sprache ist generell recht einfach gehalten und drückt an vielen Stellen geradezu Banalität durch ihre Schlichtheit aus.

Während beispielsweise "Cat Person" von einer gescheiterten Beziehung, schlechtem Sex und dem Machtgefälle zwischen Mann und Frau beim Dating erzählt, mit der sich sicher viele Menschen in ihren Zwanzigern identifizieren können, sind andere Geschichen von absurden, skurrilen Szenarien durchzogen. Oftmals sind die Anfänge stark, flachen jedoch zum Ende hin ab, fast als hätte die Autorin dann doch Angst vor der Intensität und der Brutalität, die sie zuvor geschildert hat.
Da Geschmäcker verschieden sind, ist sicher für jeden Leser mindesens eine Erzählung dabei, die überzeugt - und ebenso mindestens eine, mit der er oder sie nichts anzufangen weiß.

Allen Erzählungen gemein ist die Brutalität und die Hemmungslosigkeit, mit der Kristen Roupenian die niederen Instinkte, Grausamkeit, Voyeurismus, Egoismus, Kontrolle, Macht, sexuelle Begierde und Abweisung der Menschen darstellt.
Auch wenn ich aus den meisten Erzählungen verstört entlassen wurde, haben sie mich beeindruckt. Die Deutungsrahmen sind sehr offen gesteckt, jeder Leser kann quasi beliebig viel oder wenig in die Erzählungen hinein- und herauslesen.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Spannender Auftakt

Eisige Tage
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Die Kommissarin Hanna Seiler und ihr Kollege Milo Novic werden in Leipzig zu der Leiche eines Anwalts gerufen. Als in dessen Unterlagen Fotos von minderjährigen Mädchen auftauchen, ist beiden schnell ...

Die Kommissarin Hanna Seiler und ihr Kollege Milo Novic werden in Leipzig zu der Leiche eines Anwalts gerufen. Als in dessen Unterlagen Fotos von minderjährigen Mädchen auftauchen, ist beiden schnell klar, dass es sich nicht nur um Mord handelt, sondern der Anwalt Milanowski in tieferen Machenschaften verstrickt war.

Alex Pohl hat einen flüssigen und flotten Schreibstil, der den Leser nur so durch die kurz gehaltenen Kapitel rasen lässt. Durch die verschiedenen Erzählstränge, Erzählperspektiven und Zeitsprünge werden die eigenen kognitiven Fähigkeiten gefordert, damit schnell die richtigen Schlüsse gezogen und die Puzzleteilchen an ihre Plätze gelegt werden können.
Der Spannungsbogen beginnt früh und wird konstant aufrecht erhalten, bis er zum Ende hin noch einmal an Turbulenz und Spannung zunimmt. Obwohl die behandelte Thematik nichts Neues im Thriller- und Krimi-Genre ist, hat Alex Pohl es geschafft, durch konstante Spannung, charakterstarke Kommissare und verschiedene Erzählstränge einen fesselnden und in sich schlüssigen Krimi zu schreiben, der einen gelungenen Auftakt um das Ermittlerduo Seiler und Novic darstellt!

Veröffentlicht am 23.02.2019

Spannend wie immer

Ostfriesennacht
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In Ostfriesland wird Ann Kathrin Klaasen zu einem neuen Mordfall gerufen: In einer Ferienwohnung auf Borkum wurde eine Frau brutal ermordet. Kurz darauf taucht eine weitere Frauenleiche auf und für Ann ...

In Ostfriesland wird Ann Kathrin Klaasen zu einem neuen Mordfall gerufen: In einer Ferienwohnung auf Borkum wurde eine Frau brutal ermordet. Kurz darauf taucht eine weitere Frauenleiche auf und für Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller ist klar, dass es sich in beiden Fällen um denselben Mörder handelt, denn beiden Frauen wurde ein Tattoo entfernt.

Wie von Klaus-Peter Wolf gewohnt, reiht sich auch der 13. Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team in die spannende Krimiserie ein.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, die Kapitel wechseln die Erzählerperspektiven und Handlungsorte, der Spannungsbogen zieht sich konstant durch die Ermittlungen und erfährt zum Ende hin einen großen Höhepunkt.
Für Klaasen und ihren Freund Frank Weller spielt natürlich nicht nur der Fall, sondern auch das Privatleben eine Rolle - wobei sich hier beides in gut konstruierter Weise vermischt.

Für Fans der Ostfriesland-Krimi-Reihe um Ann Kathrin Klaasen ein absolutes Muss!

Veröffentlicht am 20.02.2019

Spannender Psychothriller

Psychospiel
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Kommissarin Emma Mendel wird zu einer Geiselnahme in einer Arztpraxis gerufen. Zwei Frauen werden erschossen, der Täter kommt davon. Er nennt sich Spielfreund, sucht scheinbar wahllos Menschen aus, die ...

Kommissarin Emma Mendel wird zu einer Geiselnahme in einer Arztpraxis gerufen. Zwei Frauen werden erschossen, der Täter kommt davon. Er nennt sich Spielfreund, sucht scheinbar wahllos Menschen aus, die er töten. Er wählt Emma als Spielpartner aus, die erst viel zu spät bemerkt, auf was sie sich da eingelassen hat. Trotzdem versuchen sie und ihr Noch-Ehemann Ben den Spielfreund zu schnappen, damit nicht noch mehr Menschen sterben müssen.

Natalie Tielcke hat einen sehr flüssigen Schreibstil, die Chatverläufe wirkten authentisch, die Kapitel hatten eine angenehme Länge und ließen sich schnell lesen. Das hing sicher auch mit dem Spannungsbogen zusammen, der schon sehr schnell zu Beginn gespannt wurde und bis zum Schluss hielt.
Emma und Ben sind zwei interessante Charaktere, die ein gutes Ermittlungsteam abgeben.
Das Finale war für mich inhaltlich sehr dicht, rasant ud ein Hauch überzogen.
Insgesamt konnten mich sowohl der Plot, die Umsetzung, die Ermittler und das Spannungspotential überzeugen und für spannende Lesestunden sorgen!

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