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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Spannung bis zum Schluss

Der Flüstermann (1 MP3-CD)
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Ermittlerin Laura Kern, die als Kind selbst ein traumatisches und grausames Erlebnis hinter sich bringen musste, bekommt einen neuen Fall. Ein Täter filmt einen grausamen Mord und stellt das Video online. ...

Ermittlerin Laura Kern, die als Kind selbst ein traumatisches und grausames Erlebnis hinter sich bringen musste, bekommt einen neuen Fall. Ein Täter filmt einen grausamen Mord und stellt das Video online. Als Laura gerade mit den Ermittlungen beginnt und erste Spuren sucht, erscheint ein zweites Video. Es ist schnell klar, dass die Zeit ein ernsthafter Gegner für Laura und ihr Team ist, und sie den Mörder schnell finden müssen.

Die Sprecherin Beate Rysopp macht ihren Job gut: Sie hat eine angenehme Stimme und kann den einzelnen Charakteren jeweils eine eigene Stimme verleihen, sodass immer klar ist, um wen es gerade geht.

Der Fall des Thrillers ist an sich schon sehr spannend und Catherine Shepherd tut ihr Übriges, indem sie die Kapitel geschickt miteinander verknüpft und Laura Kern auf verschiedene Spuren schickt.
Erzählt wird auf zwei Ebenen: Hauptsächlich in den gegenwärtigen Ermittlungen, gespickt wird das jedoch durch Rückblenden, die aus einer Reise von vor sechs Jahren berichten.

Es kam von der ersten Hörminute an Spannung auf, die Catherine Shepherd gekonnt bis zum Schluss aufrecht erhalten konnte und ein schlüssiges Finale erschafft!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Roh und intensiv

Uns gehört die Nacht
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In "Uns gehört die Nacht" begegnen sich der Yale-Student Jamey Hyde, Sohn und zukünftiger Erbe eines Investmentbankers, und Elise Perez, halb Amerikanerin, halb Puerto-Ricanerin, ohne Vater aufgewachsen, ...

In "Uns gehört die Nacht" begegnen sich der Yale-Student Jamey Hyde, Sohn und zukünftiger Erbe eines Investmentbankers, und Elise Perez, halb Amerikanerin, halb Puerto-Ricanerin, ohne Vater aufgewachsen, ohne Schulabschluss und wechselnde Gelegenheitsjobs. Was als heimliche, für Jamey beschämende, Affäre beginnt, entwickelt sich über Obsession hin zu Liebe.

Jardine Libaire hat einen sehr eigenwilligen Schreibstil, der sehr poetisch und gehaltvoll, gleichzeitig jedoch sehr flüssig zu lesen und durch die rohe Benennung wieder nüchtern ist. Die Perspektiven wechseln zwischen Jamey und Elise, binden die Außenwirkung des Paares und die äußeren Erwartungshaltungen gut mit ein.

Der Prolog startet dramatisch: Elise hält Jamey eine Pistole an die Brust. Es wird jedoch chronologisch erzählt, von der ersten Begegnung über die weiteren Treffen, heiße Nächte voller Sex und die gemeinsame Zeit in New York, bis der Leser sich schließlich in der Situation aus dem Prolog befindet - und dort womöglich auf ganz anderem Weg hinkam als von ihm erwartet.
Im Grunde könnte man meinen, dass der Roman von (Rollen)Klischees, Essen und viel Sex erzählt. Im Unterton schwingen jedoch Rohheit, Banalitäten und jede Menge Emotionen mit, die aus der Liebe viel mehr machen als eine modernere Fassung von Romeo und Julia.
Eine grandiose Lektüre, die mich durch ihre Rohheit und das Kratzen an der Oberfläche, das eine Tiefe erahnen lässt, packen konnte!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Spannend bis zum Schluss

Ins Dunkel
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Fünf Frauen und fünf Männer werden von ihrem Unternehmen als Team-Buildung-Maßnahme zu einer Wanderung durch den australischen Busch geschickt. Im Gegensatz zu den Männern kommen die Frauen verletzt und ...

Fünf Frauen und fünf Männer werden von ihrem Unternehmen als Team-Buildung-Maßnahme zu einer Wanderung durch den australischen Busch geschickt. Im Gegensatz zu den Männern kommen die Frauen verletzt und zu spät zum vereinbarten Treffpunkt zurück - doch eine von ihnen fehlt: Alice Russell.
Nicht nur für die Polizei hat die Suche nach Alice Priorität, weil niemand allein lange in der Wildnis ohne Versorgung an den Zwischenstopps überlebt, sondern auch für Aaron Falk und seine Kollegin. Schließlich wurde Alice von ihnen in besagtem Unternehmen darauf angesetzt, Hinweisen auf Geldwäsche nachzugehen und die wichtigen Unterlagen noch nicht überreicht.

Jane Harper ist es gelungen, eine spannende Ausgangssituation zu schaffen und die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu halten. Unterstützt und hervorgerufen wird das sicher durch die vielen Wechsel zwischen Gegenwart, die die Suche beschreiben, und Vergangenheit, die in einzelnen Passagen die Geschehnisse und Entwicklungen während der Wanderung für den Leser offenbaren.
Es wird schnell klar, dass hinter dem Verschwinden von Alice mehr steckt als ein kleiner Unfall, der die Zeitabläufe der Wanderung verhindert.
Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel sehr schnell zu lesen.
Jane Harper ist mit dem Thrill, den sie konstant aufrechterhält, immerzu steigen und in einem grandiosen, und schlüssigen, Finale enden lässt, definitiv eine hervorragende Neuentdeckung für mich!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Solider Krimi

Die Stunde des Opfers
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Rebekka ist geschockt, als sie nach Hause kommt und nicht wie erwartet ihren Lebenspartner Jamal und ihre zweijährige Tochter Amelie vorfindet. Amelie ist bei Rebekkas Schwester, doch von Jamal fehlt ...

Rebekka ist geschockt, als sie nach Hause kommt und nicht wie erwartet ihren Lebenspartner Jamal und ihre zweijährige Tochter Amelie vorfindet. Amelie ist bei Rebekkas Schwester, doch von Jamal fehlt jede Spur. Dann findet Rebekka auf ihrer Terrasse die brutal misshandelte Leiche einer Obdachlosen. In Kombination mit Jamals Verschwinden, SMS-Botschaften, die er Rebekka schickt und dem Auftauchen weiterer derartig zugerichteten Leichen, verdächtigt die Polizei den verschwundenen Freund.

Anna Carls hat sich einen Plot überlegt, der psychologischer Natur und in ähnlichem Muster in einigen Thrillern und Krimis zu finden ist. Sie hat um Rebekka und Jamal ein ganz eigenes Netz gespannt, das dem Leser häppchenweise sichtbar gemacht wird. Hauptverantwortlich dafür ist der Ermittler Adrian Sandersberg - nach einer schweren Enttäuschung und dem Wechsel von Berlin nach Oldenburg muss er nicht nur seinen ersten Fall klären, sondern seinen eigenen Platz im eher ablehndenden Kommissariat finden.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, Perspektivwechsel und diverse Erzählstränge erzeugen Spannung und halten sie zusätzlich zum Unwissen, wer genau der Täter ist, aufrecht. Auch wenn einige Personen nicht immer erwartungsgemäß, sondern unbedacht oder naiv handeln, ist der Plot spannend und findet seinen Showdown auf den letzten Seiten.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Absolut enttäuschend und langweilig

Im Morgengrauen
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Henry Farrell ermittelt im von Wäldern geprägten Pennsylvania. Der Schreiner Kevin O'Keeffe meldet ihm seine drogenabhängige Freundin Penny Pellings als vermisst und räumt ein, jemanden erschossen zu ...

Henry Farrell ermittelt im von Wäldern geprägten Pennsylvania. Der Schreiner Kevin O'Keeffe meldet ihm seine drogenabhängige Freundin Penny Pellings als vermisst und räumt ein, jemanden erschossen zu haben. Henry stürzt sich also in die drogengeprägten gesellschaftlichen Abgründe.

Auch ich war vor den Abgründen beim Lesen nicht sicher. Statt prägnanter Handlung, kohärenter Entwicklungen und Spannungsmomenten - von einem Spannungsbogen gar nicht zu sprechen - erwartete mich ein unprofessioneller Ermittler, der absolut nicht nachvollziehbar ermittelt, sich beispielsweise unbefugten Zugang zu einer Wohnung beschafft, eine andere Polizeiaktion sprengt und kopflos handelt. Daneben steht das Thema Fracking zwar im Klappentext, ist im Buch dann nicht wirklich aufzufinden. Dafür sind Drogen sehr präsent - auch Henry ist ihnen gegenüber nicht abgeneigt.
Wer auf wenige, charakterstarke Personen im Fokus des Geschehens setzt, ist hier falsch. Selbst der Ermittler bleibt eher schwammig im Gedächtnis, daneben werden sämtliche Personen und weitere Handlungsstränge eingefügt - die Personen bleiben sehr blass und wurden von mir in keinerlei größeren Zusammenhänge gesetzt, sondern kurz nach dem Lesen bereits wieder vergessen, und die Handlungsstränge sind rückblickend betrachtet überwiegend nicht relevant für die Entwicklung des Falls.
Generell wird der Vermisstenfall Penny in den Hintergrund gerückt, Ermittlungen finden auf lauwarme und eigenartig unprofessionelle Art und Weise statt.
Das Ende bleibt für mich eher wirr und unverständlich als aufschließend und spannend. Das mag an meiner mangelnden Aufmerksamkeit beim Lesen oder aber an der Fülle der blass gebliebenen Personen und fehlender Spannung.
Einzig schön zu lesen waren die Landschaftsbeschreibungen - deretwegen ich jedoch nicht zum Krimi greife.
Leider von meiner Seite aus keine empfehlenswerte Lektüre, sondern wirr, langweilig und langatmig.
Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, wäre ich wohl nicht über Seite 50 hinausgekommen...