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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Rasanter Agantenthriller

Sie werden dich finden
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Kate Swift, Whistleblowerin der CIA, ist auf der Flucht. Nachdem sie den Amoklauf auf die Schule ihrer Tochter Suzie verhindert hat, ist ihre Tarnung aufgeflogen. Nun machen sie sich auf den Weg nach ...


Kate Swift, Whistleblowerin der CIA, ist auf der Flucht. Nachdem sie den Amoklauf auf die Schule ihrer Tochter Suzie verhindert hat, ist ihre Tarnung aufgeflogen. Nun machen sie sich auf den Weg nach Thailand - in der Hoffnung, dort die Hilfe eines ehemaligen Idols und so die Chance auf ein friedliches Leben zu bekommen.


Schon die ersten Seiten knistern vor Spannung. Es ist schnell klar, dass Kate Swift ein echter Profi auf ihrem Gebiet und so eine taffe Killerin ist. Für eine mögliche Flucht ist sie vorbereitet und kann so schnell untertauchen. Durch die Hilfe einer ehemaligen CIA-Legende, Harry Hook, kann Kate ihren Tod vortäuschen. In den Plot sind einige Charaktere eingebaut, deren Verbindungen und Taten im Laufe des Buches ein immer übersichtlicheres Puzzle ergeben. Durch die bruchstückhaften Informationen, die der Leser im Laufe der Lektüre erhält, gewinnt das Buch immer mehr an Spannung.
James Rayburn verfügt über einen klaren, sehr flüssigen Schreibstil, der in Kombination mit dem Inhalt zu einem echten Pageturner wird.
Wie in Agententhrillern üblich ist der Plot nicht ganz unvorhersehbar und übertrieben rasant. Doch genau das sind die Merkmale, die den Genuss der Lektüre ausmachen. Und die werden in "Sie werden dich finden" in jedem Fall getroffen.


Ein rasanter Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist und trotz Verstrickungen noch immer klar und verständlich bleibt.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Langatmig und kaum Spannung vorhanden

DEMUT
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Harry Svensson, ehemaliger Journalist, stolpert nach einem vorzeitig endenden Sex-Date mit einer Weinhändlerin über einen Mord. Im benachbarten Hotelzimmer findet er einen berühmten Musiker, der schlafend ...

Harry Svensson, ehemaliger Journalist, stolpert nach einem vorzeitig endenden Sex-Date mit einer Weinhändlerin über einen Mord. Im benachbarten Hotelzimmer findet er einen berühmten Musiker, der schlafend neben einer toten Frau liegt. Harry nutzt diesen Vorfall für einen guten Artikel. Als es wenig später einen ähnlichen Fall gibt, recherchiert er auf eigene Faust weiter.


So interessant der Plot klingt, so wenig wurde er genutzt. Mats Olsson hat mit seinem Debüt keine Glanzleistung vollbracht. Der Thriller wird aus der Perspektive des Journalisten erzählt, der sehr viel aus seiner eigenen Lebensgeschichte und vor allem seine sexuellen Vorlieben offenbart. Zum Teil gehören diese Aspekte zum Fall, damit einige Entwicklungen für den Leser nachvollziehbar sind. Un dieser Detailliertheit ist es allerdings nicht nötig. Der Schreibstil ist ruhig, entspannt und lässt sich gut lesen. Allerdings ist auch diese Art der Darstellung nicht die beste für einen Thriller, der mit der steigenden Seitenzahl an Tempo und Spannung aufnehmen sollte. Mats Olsson ist immer wieder an einem Punkt angelangt, an dem ein Hauch von Spannung aufkommt, die er direkt auf der nächsten Seite wieder nimmt - was an sich wieder bewundernswert ist. Leider tut er der Handlung und dem begierigen Leser damit keinen Gefallen.
Nach rund 500, entspannt wie im Roman gelesenen, Seiten kommt endlich Spannung und somit das Thriller-Gefühl auf, das von Beginn an erwartet wurde. Endlich kommt der Fall in Fahrt, der Leser rätselt mit, ist gespannt und wird durch eine kurze Spannungskurve bis zum Schluss belohnt.
Leider reichen die letzten knapp 230 Seiten nicht aus, um mit dem ganzen Thriller als solcher zu überzeugen. Der Erzählstil ist langatmig und zu ruhig, Harrys Gedankenkarussel wird irgendwann langweilig und es hat sich der eine oder andere Logikfehler eingeschlichen.
Trotz allem lässt sich das Buch gut lesen. Es ist nicht so packend wie manch anderer Thriller und lässt auch keine intensiven Landschaftsbilder aufkommen wie so manch anderer Schwedenthriller.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Ratgeber im Roman versteckt

Die Verseflüsterin
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Marcus und Isabelle sind voll in ihrem Alltag eingebunden und kämpfen oft jeder in seinem eigenen Hamsterrad. Dann findet Marcus einen Zettel mit der Nachricht "Hör auf deine Gefühle" vor und beginnt seine ...

Marcus und Isabelle sind voll in ihrem Alltag eingebunden und kämpfen oft jeder in seinem eigenen Hamsterrad. Dann findet Marcus einen Zettel mit der Nachricht "Hör auf deine Gefühle" vor und beginnt seine Art zu leben zu überdenken. Seiner Frau gefällt diese Wandlung und sie kann sich ebenfalls für neue Kommunikationsmechanismen, TedX-Talks und weltoffene Themen begeistern.

Zunächst wird der Leser kaum in die Geschichte eingeführt, sondern muss sich selbst orientieren. Sobald er Marcus und Isabelle ein wenig besser und ihren plötzlichen Hang zu Yoga, Achtsamkeit und Bewusstsein kennengelernt hat, driftet die Romanhandlung als solche - die mit einer Botschaft und dem darauf folgenden Lebenswandel begann - ab. Der Roman entwickelt sich nach recht wenig Seiten hin zum Ratgeber, der Tipps und Tricks zu Entspannung, Achtsamkeit und Bewusstsein gibt. Selbstverständlich sind diese noch immer auf das Leben von Marcus und Isabelle bezogen, dass jedoch nur noch aus (Erzähl-)Abrissen besteht und zeitliche Sprünge von Tagen und Wochen beinhaltet.
Die inhaltliche Wendung, die durch eine neue Information entsteht, hat für meinen Geschmack überhaupt nicht zum Anfang des Romans gepasst. Nun möchte Nicolas Fougerousse vom Roman-Ratgeber wieder zurück zum eigentlichen Roman, der jedoch eine ganz andere Perspektive und inhaltliche Ebene annimmt.

Dem Handlungsverlauf, geknüpft an den Inhalt, konnte ich nicht stringent folgen. Mir fehlten wesentliche Elemente, die zusammenhalten und die Relevanz aufzeigen. Nach Beenden hatte ich das Gefühl, verschiedene Erzähl- und Geschichtenstränge gelesen zu haben, die in einem Roman verwurstet wurden.

Der Roman lässt sich recht flüssig lesen, enthält Aspekte, die zum Recherchieren, Verweilen und Ausprobieren anregen, besticht jedoch nicht mit einer fesselnden und berührenden Geschichte.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Hinreißend, liebevoll und absolut bewegend

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." enthält Briefe, die geschrieben und nie abgeschickt wurden. Die 16-jährige Emily Trunko veröffentlicht sie auf ihrem Blog "My Dear Blank".
Das Buch ist ...

"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." enthält Briefe, die geschrieben und nie abgeschickt wurden. Die 16-jährige Emily Trunko veröffentlicht sie auf ihrem Blog "My Dear Blank".
Das Buch ist bereits rein äußerlich ein absolutes Schmuckstück im Regal. Der raue Einband, die bunten Farben und die metallisch glänzenden Elemente versprechen einen wunderschönen Inhalt - und können diesen auch bieten.

Die Briefe, die Emily Trunko gesammelt hat, werden in zehn Kategorien eingeteilt: Liebes Ich, Liebe Welt, Liebe, Freunde, Familie, Herzschmerz, unerwiderte Liebe, Verrat, Verlust, Danke. Mit dieser Einteilung lässt uns das Buch eine Achterbahn der Gefühle durchleben. Die Briefe stammen von den unterschiedlichsten Verfassern: Jungen, Mädchen, Mütter, Brüder, Schwestern, Freunden, Verwandten. Sie sind mal sehr kurz, bestehen nur aus ein bis zwei Sätzen oder nehmen eine ganze Doppelseite ein. Jeder Brief erzählt von einem ganz besonderen Verhältnis, einem besonderen Erlebnis oder einem Gefühl. Obwohl die meisten Briefe anonymisiert sind, vermitteln sie das Gefühl, dass sich tatsächlich jemand angesprochen fühlt und der Brief voller Hingabe geschrieben wurde.
Die Briefsammlung bildet das gesamte Gefühlsspektrum ab, von Freude über Glück bis hin zu Liebe, Trauer und Wut. Dabei ist jeder Brief einzigartig und bewegt - manche stärker als andere.

Auch das Layout ist mit ganz viel Hingabe und Kreativität gestaltet. Die Schriftarten, Schriftgrößen und das "Briefpapier" wechseln stets und sorgen dafür einerseits für einen klaren Übergang zwischen den Briefen und andererseits für mehr Gehirnaktivität beim Lesen.

Mir hat sowohl Emilys Projekt als auch das daraus entstandene Buch sehr gefallen und mir eine schöne, berührende Lesezeit beschert.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Rasanter Thriller besticht durch flüssigen Schreibstil

Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein
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Der 17-jährigen Gwendolyn wird der Boden unter den Füßen weggezogen. Ihre Mutter starb bereits zehn Jahre zuvor, nun kehrt ihr Vater nicht von seiner Geschäftsreise aus Paris zurück. Als Gwen diese Botschaft ...

Der 17-jährigen Gwendolyn wird der Boden unter den Füßen weggezogen. Ihre Mutter starb bereits zehn Jahre zuvor, nun kehrt ihr Vater nicht von seiner Geschäftsreise aus Paris zurück. Als Gwen diese Botschaft überbracht wird, erfährt sie, dass ihr Vater bei der CIA war. Als die Ermittlungen seitens der CIA eingestellt werden und es von ihrem Vater keine Spur gibt, muss das Mädchen eine Entscheidung treffen. Sie macht sich allein auf die gefährliche Suche nach ihrem Vater und begegnet dabei Kriminalität, Angst und Gewalt.


Scott Bergstrom gibt zunächst einen sehr guten Überblick über Gwendolyns Charakterzüge, ihr Umfeld, ihre Beziehungen zu anderen Menschen und ihren Alltag. Dabei beherrscht er einen sehr flüssigen und fesselnden Schreibstil, der parallel zur Spannung der Handlung an Geschwindigkeit aufnimmt.
Um ihren Vater zu finden muss Gwendolyn über sich selbst hinauswachsen, ihre Ängste überwinden und vor allem an Härte gewinnen. Diesen Weg vom Schulmädchen bis hin zur taffen, starken Frau, die Männer entwaffnen kann, beschreibt der Autor sehr anschaulich und nachvollziehbar. Der Leser kann sich so mit der Protagonistin verbunden fühlen, kennt ihre Gedanken und Gefühle und kann ihre getroffenen Entscheidungen und daraus resultierende Handlungen verstehen.

Von Kapitel zu Kapitel nimmt die Handlung an Fahrt auf. Mich konnte die Geschichte so sehr fesseln, dass ich das "Cruelty" nicht mehr aus der Hand legen wollte. Der sehr angenehm zu lesende Schreibstil unterstütze dies.
Nicht nur Gwen, sondern auch die Nebencharaktere sind anschaulich beschrieben und werden fügsam in die Handlung integriert, sodass sich ein großes (Menschen-)Puzzle aus vielen überschaubaren Einzelteilen ergibt.

"Cruelty" ist authentisch, spannend und so fesselnd, dass es sich zügig lesen lässt. Mich konnte es als Thriller-Liebhaber voll und ganz begeistern.