Profilbild von sylke-eckhardt

sylke-eckhardt

aktives Lesejury-Mitglied
offline

sylke-eckhardt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sylke-eckhardt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2023

Vorsicht: Dieses Buch erzeugt viele Gefühlsausbrüche

The Institution
0

In einem Hochsicherheitsgefängnis geschieht ein grausamer Mord an einer schwangeren Krankenschwester. Doch wo ist das Neugeborene, hat es überlebt? Die Profilerin Dr. Connie und ihr Partner werden für ...

In einem Hochsicherheitsgefängnis geschieht ein grausamer Mord an einer schwangeren Krankenschwester. Doch wo ist das Neugeborene, hat es überlebt? Die Profilerin Dr. Connie und ihr Partner werden für die Ermittlungen Undercover eingeschleust und versuchen unter enormen Druck das Kind lebend zu finden.

Die ist die Geschichte kurz umrissen, aber das Buch ist so viel mehr. Während des Lesens habe ich die düstere und gefährliche Stimmung so real nachempfinden können, dass ich teilweise wirklich Gänsehaut bekommen habe. Es war unglaublich spannend die einzelnen Insassen und deren Verbrechen zu erfahren. Ich habe an vielen Stellen Vermutungen angestellt, wer hat wie mit der Ermordung zu tun. In der Mitte des Buches war es vielleicht das eine oder andere Mal etwas langatmig und ich hatte das Gefühl es passiert nicht mehr wirklich etwas. Aber das letzte Drittel hat mich dann wieder voll gepackt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin von einem Gefühlsausbruch in den nächsten gerutscht. Es passiert mir selten, dass ich beschriebene Stimmungen so real nachempfinden kann, aber dieser Thriller hat es wirklich geschafft. Einfach nur großartig!

Fazit: Wer einen psychologischen Thriller mit viel Gewalt und unvorstellbar grausamen Taten mag, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Man muss einiges aushalten können, weil das Buch es unglaublich gut versteht Stimmungen beim Leser zu erzeugen. Mich hat das Buch voll und ganz gepackt und überzeugen können und ich habe lange nicht bei einem Buch so mit gefiebert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2023

Anne Bentorp auf Spuren einer Ausgrabung die sehr weitreichend in die Vergangenheit führen

Der Stein des Todes
0

Der Stein des Todes spinnt eine Geschichte um die Ausgrabungen von Phaistos auf der griechischen Insel Kreta. Margarete von Schwarzkopf versteht es sehr geschickt die historischen Geschehnisse von 1908, ...

Der Stein des Todes spinnt eine Geschichte um die Ausgrabungen von Phaistos auf der griechischen Insel Kreta. Margarete von Schwarzkopf versteht es sehr geschickt die historischen Geschehnisse von 1908, nämlich die archäologische Entdeckung des Diskos von Phaistos, in eine fiktive Kriminalgeschichte zu verweben.

Anne Bentorp als Kunsthistorikerin hat bei einem Urlaub auf Kreta mehr oder weniger zufällig die Gelegenheit an einem Ausflug zur Ausgrabungsstätte von Phaistos teilzunehmen. Hierbei lernt sie die Touristenführerin Elena kennen. Ohne es zu wissen sind sie und die weiteren Teilnehmer des Ausflugs in dunkle, verworren Geschäfte mit Fundstücken verwickelt und haben alle eigene Interessen diesen archäologischen Ort zu besuchen.

Es kommt zu vielen Morden, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, die aufgedeckt werden wollen.

Die Geschichte die sich daraus entspinnt reicht bis weit in die Vergangenheit zurück und hat viel mit Familiengeschichten, falschen Freundschaften und Korruption zu tun.

Da sich die Erzählung über drei Zeitebenen erstreckt und viele Namen ins Spiel geworfen werden, war es für mich teilweise schon sehr verwirrend und lies sich nicht mal eben schnell weg lesen. Die Geschichte ist anspruchsvoll geschrieben und erwartet vom Leser die volle Aufmerksamkeit. Allerdings bekommt man auch einiges zurück dafür. Die Story ist spannend und abwechslungsreich, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann anhand der Entwicklungen gut mit rätseln. Wird aber immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt.

Am Ende bekommt man eine Auflösung und Erklärungen geliefert, sodass keine Frage unbeantwortet bleibt.

Fazit: Mir hat die Geschichte gut gefallen, ich habe viel über die historischen Ereignisse erfahren und das hat mich zu tieferen Recherchen veranlasst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2023

Mord im Altenheim führt letztendlich in die schwedische Nazizeit

Die letzte Welle
0

Die Geschichte beginnt mit einem Mord an einer alten Dame in Mallorca und wechselt dann nach Schweden. Auch hier kommt es zu einem Mordfall an einem alten Herrn und sein Zimmernachbar Tore bemüht sich ...

Die Geschichte beginnt mit einem Mord an einer alten Dame in Mallorca und wechselt dann nach Schweden. Auch hier kommt es zu einem Mordfall an einem alten Herrn und sein Zimmernachbar Tore bemüht sich als pensionierter Polizist diesen Fall aufzuklären.
Vorab muss ich sagen, dass mir die Beschreibung des Buches als Krimi nicht wirklich treffend erscheint. Ja, es geht um Mord und dessen Aufklärung, aber wirklich spannungsgeladen war die Geschichte für mich nicht. Ich fand aber trotzdem das dieses Buch lesenswert ist.
Der Charakter des alternden Polizisten, der gegen seinen Willen in ein Altenheim umziehen musste, war wirklich sehr gut ausgearbeitet. Dies machte ihn für mich sehr nahbar und sympathisch. Die Darstellung der Missstände in diesem Altenheim war schon sehr klischeehaft, aber nicht unbedingt unrealistisch. Auch die weiteren Altenheimbewohner wurden gut beschrieben und so manches Mal habe ich wütend gedacht, wie kann man Menschen nur so behandeln.
Die angehende Journalistin Veronika wird irgendwie in die ganze Geschichte hineingezogen. Ihr Charakter war für mich einfach nur nervig. Ihr naives Verhalten und ihre persönlichen Befindlichkeiten in ihrer Beziehung haben mich ziemlich aufgeregt und mir das Lesen vermiest. Zumal es nach meiner Meinung nichts weiter zu der Geschichte beigetragen hat.
Der Schreibstil war geprägt von ausschweifenden Beschreibungen von Landschaft, Gerüchen und Anderem. Das passte für mich so gar nicht in einen Kriminalroman, lies sich aber recht schön lesen.
Sehr gut gefallen hat mir der Zeitstrang der 1940eer Jahre. Hier wurde die damalige Situation der Naziherrschaft, des Widerstandes und auch die Spionagetätigkeiten aufgegriffen und diese Abschnitte ließen sich für mich auch sehr spannend weg lesen.
Natürlich werden im Laufe der Geschichte die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verknüpft und in Beziehung gesetzt. Dadurch werden Taten und Motive für den Leser einleuchtend und nachvollziehbar. Aber durch die vielen, vielen Personen, Namen und die unterschiedlichen Zeitebenen muss man sich beim Lesen sehr konzentrieren um nicht den Überblick zu verlieren. Für mich war es an der einen oder anderen Stelle ein bisschen zu viel. Ich habe das Buch als Ebook gelesen, das macht es für mich nochmal deutlich schwerer da mir Markierungen, die ich in einem Printexpemplar vornehme, einfach gefehlt haben um mich besser zurecht zu finden.
Fazit: Ein Kriminalroman der für mich nicht richtig deklariert wurde, mit einem ausschweifenden Schreibstil. Der Rückblick in die Vergangenheit machte meiner Meinung nach die Geschichte lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2023

Oriental Fantasy als Steampunk Krimi geschrieben

Meister der Dschinn (Gewinner des Nebula Award 2021 für Bester Roman & des Hugo Award 2022 für Bester Roman)
0

Die Geschichte beginnt mit dem Auslöschen einer geheimen Bruderschaft durch einen dunklen Meister der Dschinn. Alleine das ist schon Stoff für eine richtig gute Story, dazu kommt das Setting in einem historischen, ...

Die Geschichte beginnt mit dem Auslöschen einer geheimen Bruderschaft durch einen dunklen Meister der Dschinn. Alleine das ist schon Stoff für eine richtig gute Story, dazu kommt das Setting in einem historischen, aber magisch geprägten Kairo von 1912.
Ich muss gestehen, dass ich mich mit dem Lesen etwas schwergetan habe. Alleine die vielen arabischen Worte und Begrifflichkeiten, die nicht näher erklärt wurden, haben mir die Lektüre schon sehr erschwert. Hinzu kommt, das mir die Hauptprotagonistin nicht wirklich sympathisch war. Das hat sich auch im Verlauf der Geschichte nicht geändert. Aber ihre eigensinnige Art an Dinge heranzugehen und ihr Kleidungsstil haben mich schon beeindruckt. Dafür fand ich die Nebencharaktere umso besser. Besonders gefallen hat mir Haida, die mit ihrer ruhigen und besonnenen Art ein guter Gegenpol zu Fatma ist. Auch Siti mit ihrer Selbstständigkeit und ihrem Freigeist hat mir gut gefallen.
P. Djèli Clark hat viel Feinarbeit in die Ausarbeitung der Charaktere, die vielen unterschiedlichen magischen Wesen und ihre Fähigkeiten gesteckt. Das hat man beim Lesen sehr stark gemerkt, machte aber auch manche Beschreibung ein wenig langatmig.
Die Darstellung von Rassismus war sehr eindeutig und sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber ich fand es der damaligen Zeit im Kolonialismus angepasst. Das in der Geschichte ein ausgeprägter Feminismus beschrieben war hat mich allerdings teilweise sogar gestört, weil ich es einfach "to much" fand.
Insgesamt hat mir die Geschichte ganz gut gefallen. Ich bin nicht so der Fan von Steampunk und hab daher nicht so richtig einen Zugang dazu gefunden. Das Zusammenspiel von magischer Fantasie, religiösen Beschreibungen und dem historischen Orient fand ich aber sehr schön und wirklich gut ausgearbeitet. Das man mit den Protagonisten an der Auflösung eines Kriminalfalls arbeiten kann war spannend und gut nachvollziehbar. Zum Ende hin hat es sich aber meiner Meinung nach ganz schön überschlagen und war auch etwas vorhersehbar.
Fazit: Eine schöne Geschichte für Freunde von Steampunk, Magie und Orient, die einen reichlichen Schuss Feminismus aushalten. Ein Glossar hätte mir beim Erleben viel geholfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2023

Die Arbeit einer Psychotherapeutin in Verbindung mit polizeilichen Ermittlungen

Wer das Vergessen stört
0

Lily Brown wird aufgrund ihrer früheren Beziehung zu Scotland Yard in einem Fall von häuslicher Gewalt um ihre psychologische Unterstützung der Betroffenen gebeten. Zeitgleich wendet sich eine Werbeagentin ...

Lily Brown wird aufgrund ihrer früheren Beziehung zu Scotland Yard in einem Fall von häuslicher Gewalt um ihre psychologische Unterstützung der Betroffenen gebeten. Zeitgleich wendet sich eine Werbeagentin an sie um ein Trauma aus ihrer Kindheit aufzuarbeiten bei dem ihre kleine Schwester ums Leben kam. Tessa Duncan lässt in den beiden Erzählungen viel von ihrer persönlichen Erfahrung als klinische Psychologin einfließen und der Leser erhält einen guten Eindruck von der Arbeit einer Psychotherapeutin.

Im Fall von häuslicher Gewalt ist Sammy ihrem prügelnden Ehemann hilflos ausgeliefert. Dieser Teil hat beim Lesen viele Emotionen bei mir hervor gebracht. Wut und Abscheu für den Ehemann, aber auch teilweise Verständnislosigkeit für die Frau die immer wieder Entschuldigungen und Verständnis für die gewalttätigen Vorfälle aufbringt.

Die Geschichte um Vera beginnt mit den neuerdings auftretenden Panikattacken. Die verstärken sich immer mehr, sodass Veras Tätigkeit als Werbeagentin gestört ist und eine Entlassung zur Folge hat.

Da Lily beide Patientinnen betreut muss sie sich entscheiden welches Gespräch Priorität hat. Nachdem sie bei einem Überfall selbst verletzt wird, erfährt sie von Veras angeblichen Selbstmord. Doch war es wirklich so?

Lily glaubt nicht an Selbstmord und beginnt ihre eigene Ermittlungen um herauszufinden was wirklich passiert ist. In diesem Abschnitt des Buches glaubt man immer wieder "ah, so war das also", aber durch neue Erkenntnisse kommt es zu neuen Verwicklungen.

Ich habe das Buch zügig gelesen, der Schreibstil ist flüssig und man erhält als Leser einen Einblick in die Vorgehensweise psychotherapeutischen Arbeit bei der Traumabewältigung. Tessa Duncan versteht es dies verständlich und gut lesbar zu beschreiben.

Der Teil um Vera nimmt im Buch einen größeren Teil ein und ist wirklich spannend, wenn auch für mich ein wenig langatmig beschrieben. Hier konnte ich manche Verhaltensweisen nicht wirklich gut nachvollziehen. Aber die Auflösung war insgesamt schlüssig und einigermaßen überraschend.

Mein Fazit zu dem Buch: Zwei Geschichten die bei mir einiges an Emotionen ausgelöst haben und meine Kenntnisse zur Traumabewältigung vertieft haben. Ich würde gut unterhalten und habe viele Überlegungen zur Lösung eines in der Vergangenheit liegenden Geschehens anstellen. Also eine Empfehlung für alle die gerne mit rätseln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere