Vielversprechende Idee, die am Ende nicht gänzlich überzeugt!
Forever, Ida - Und raus bist duKennt ihr das, wenn ihr euch so richtig auf ein Buch freut, weil der Klappentext eine wirklich gute Geschichte verspricht, doch letztendlich total von dem Buch enttäuscht seid?
Das war leider mein Dilemma ...
Kennt ihr das, wenn ihr euch so richtig auf ein Buch freut, weil der Klappentext eine wirklich gute Geschichte verspricht, doch letztendlich total von dem Buch enttäuscht seid?
Das war leider mein Dilemma bei diesem Buch...
Ich hatte einfach zu hohe Erwartungen, nachdem ich erstens den vielversprechenden Klappentext und zweitens vorher zwei wirklich gute Thriller gelesen hatte.
Für mich hat das Gesamtpaket einfach nicht gepasst!
Der Handlung hat es an Spannung gefehlt. Es gab keinen wirklich Spannungsbogen und keinen Spannungsaufbau. Die ersten 300 Seiten haben ehrlich gesagt nur daraus bestanden, dass Adi neu nach Sonderberg gezogen ist und sich dort so langsam eingelebt hat. In den letzten 60 Seiten kam dann plötzlich boom alles Schlag auf Schlag: Entdeckung, Erklärung, Auflösung, der riesengroße Showdown und OhgütigerGott-Moment wurde zunichte gemacht von zu wenig Vorwissen und Voraufbau der Story😢
Die Charaktere waren auch nicht das, was sie hätten sein können. Ehrlich, ich glaube ich hatte noch nie ein Buch, in dem mir - bis auf Kris und Lisbeth - alle Charaktere unsympathisch waren. Es lag nicht nur daran, dass sie zu wenig in die Tiefe gearbeitet wurden, sondern auch dass viele Charaktereigenschaften aufgezeigt wurden, die man eigentlich nicht haben möchte. Wie Ben mit Adi und Julia umgegangen ist, war echt nicht okay, er war manipulativ und etwas egozentrisch, hat irgendwie versucht seinen Frust und seine Trauer über den Verlust seines besten Freundes an anderen auszulassen. Hätte es die ein oder andere Szene gegeben, in der er von seiner verletzlichen Seite gezeigt worden wäre, dann hätte ich vielleicht nicht alles so sehr auf die Goldwaage gelegt. Adi war mir oft zu naiv und hat impulsiv gehandelt, obwohl ihr Ratschläge zuteil wurden, dass sie etwas besser nicht tun sollte... Generell konnte ich Entscheidungen und manche Handlungen der Charaktere nicht gut nachvollziehen, oft waren sie mir auch zu langweilig, farblos, blass und "geschichtslos".
Ein Aspekt, der mir jedoch sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil des Autors: zwar eher ernsthafter, doch auch super angenehm zu lesen, sodass ich trotz der eher wenig fesselnden Handlung schnell fertig geworden bin.
In meine Bewertung habe ich ebenfalls einfließen lassen, dass die Idee, die hinter der Geschichte steckt, doch sehr vielversprechend war, nur einfach nicht gut genug umgesetzt.
Fazit:
Ich wollte es wirklich mögen, doch man kann nichts erzwingen. Manchmal hat man einfach Bücher, die einem nicht so gut gefallen, wie man es gerne hätte. Hier hat mir generell einfach die Spannung gefehlt, die eigentlich Voraussetzung für einen guten Thriller ist, die Charaktere waren mir zu oberflächlich behandelt und zu unsympathisch, nur der Schreibstil war akzeptabel!
Man hätte definitiv noch mehr aus dem Buch machen können, denn die Idee dahinter ist wirklich gut!
2,5/5⭐