Ganz nett für zwischendurch beim Nachmittagstee
Tee auf Windsor CastleIn diesem Romänchen (eher eine Novelle) begleiten wir die junge Schottin Kate auf einer Besichtigungstour duch Schloss Windsor, zu der sie sich von einer Freundin hat überreden lassen. Sie hält nicht viel ...
In diesem Romänchen (eher eine Novelle) begleiten wir die junge Schottin Kate auf einer Besichtigungstour duch Schloss Windsor, zu der sie sich von einer Freundin hat überreden lassen. Sie hält nicht viel vom Luxusleben der Royals, kommt selbst aus eher prekären Verhältnissen. Als sie sich auf der Suche nach einer Toilette in den Dienstbotenflügel verirrt, stößt sie in einer Teeküche auf eine freundliche alte Dame namens Betty, die ihr einen Tee anbietet. Kate hält Betty für eine pensionierte Palastangestellte, die ihren Lebensabend im Schloss verbringen darf. Wir als Leser sind schon vorgewarnt durch das Times-Zitat auf dem Einband: "Wir haben es immer gewusst: Sie war nie wirklich weg!", aber Kate erweist sich als relativ begriffsstutzig, selbst als die alte Dame sich verplappert und ein Zimmer als "Onkel Davids Liebesnest" bezeichnet.
Das ist eine nette Idee, aus der man mehr hätte machen können. Der Schreibstil liest sich gut, die Geschichte ist vergnüglich mit amüsanten Dialogen. Allerdings sind die Lebensweisheiten der Queen häufig eher auf dem Niveau von Kalender- oder Glückskekssprüchen. Manches, wie Bettys Bemerkungen über König Charles, ist ganz witzig, aber Kates Figur erwacht nicht wirklich zum Leben und insgesamt ist die Geschichte etwas seicht. Gutes Format für unterwegs zum Mitnehmen in der Handtasche, kann man lesen, muss man aber nicht.