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Veröffentlicht am 23.11.2021

Suche nach der Wahrheit

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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„Bücher sind gefährlich. Tinte kann tödlich sein“ - neben dem tollen Cover haben mich diese beiden Sätze überzeugt, dieses Buch lesen zu wollen. Da die Lesermeinungen weit auseinander gehen, habe ich mir ...

„Bücher sind gefährlich. Tinte kann tödlich sein“ - neben dem tollen Cover haben mich diese beiden Sätze überzeugt, dieses Buch lesen zu wollen. Da die Lesermeinungen weit auseinander gehen, habe ich mir ein eigenes Bild gemacht und habe es nicht bereut.
Die junge Shae wohnt in dem armen und von Dürre heimgesuchtem Dorf Aster im Land Montane, welches von den Barden aus dem Hohen Haus regiert wird. Nachdem ihr Bruder an der gefürchteten Fleckenkrankheit gestorben ist, lebt sie abseits allein mit ihrer Mutter. Shae wird von allen gemieden, außer von ihren besten Freunden Fiona und Mads. Sprache bedeutet in Montane Macht, die jedoch nur die Barden kontrollieren können. So hofft das Dorf Aster jedes Jahr, bei Erscheinen der Barden, um den Zehnten einzufordern, auf eine wohlwollende Beschwörung, die den langersehnten Regen bringen soll. Doch bei dem aktuellen Besuch ist alles anders, denn die Beschwörung bringt auch den Tod in Shaes Haus. Da niemand ihr Glauben schenken möchte macht sie sich auf den beschwerlichen Weg zum Hohen Haus Doch der Weg zur Wahrheit bringt Shae an ihre Grenzen und offenbart Unerwartetes.
Mit Shae hat die Autorin eine unerschrockene und starke Protagonistin geschaffen, die keineswegs bereit ist, die Dinge als gegeben hinzunehmen. Sie reagiert weder auf Verbote, noch lässt sie sich von Lügen aufhalten. Nichts lässt sie auf sich beruhen, und nervt Ihr Gegenüber bis aufs Äußerste mit ihren Fragen. Anfangs dachte ich auch, was hinterfragt sie da alles und ist mit keiner Antwort zufrieden. Doch je tiefer ich in die Geschichte vorgedrungen bin, umso erleichterter war ich, dass Shae so hartnäckig war. Bei der ein oder anderen Situation musste ich die Luft anhalten und dachte jetzt wäre ihr Wille gebrochen. Doch Shae hat mir ihre Stärke bewiesen und mit ihren Vermutungen Recht behalten. Ich bin schon wahnsinnig gespannt auf Teil 2 dieser Dilogie.

Fazit:
Für ein Jugendbuch finde ich dieses Werk sehr schön ausgereift, Dylan Farrow kann für mich ohne Weiteres auch die reiferen Leser ansprechen. Shae ist besonderer Charakter, der sowohl Stärke und Kampfgeist als auch Verletzlichkeit zeigt. Ihr Glauben an die Wahrheit sollte sich jeder zum Vorbild nehmen und sich auch von Rückschlägen nicht zurückschrecken lassen. Vielen Dank Dylan Farrow, dass ich Shae auf Ihrer Reise durch Montane begleiten durfte

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Das Leben läuft nie nach Plan

Die Wolkenkönigin von Schwabing.
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Ich wurde von der Autorin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Ihr neues Buch zu lesen. Nach näheren Informationen zum Inhalt war ich dazu sehr gerne bereit.
Als damals am 24.11.1991 Freddie Mercury, der ...

Ich wurde von der Autorin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Ihr neues Buch zu lesen. Nach näheren Informationen zum Inhalt war ich dazu sehr gerne bereit.
Als damals am 24.11.1991 Freddie Mercury, der legendäre Sänger der britischen Band Queen, an Aids verstarb, waren wir alle geschockt. So auch die Clique von Gitta, die sich am 25.11.1991 nach Feierabend in der Kneipe „Bei Harry“ trifft. Die Freunde sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Da wäre die Bäckereifachverkäuferin Gitta, der treulose und verheiratete Harry, der gerade mit Gitta eine Affäre hat, die Studentin Sissi, beste Freundin von Gitta, der großzügig mit Krankschreibungen umgehende Arzt Doc sowie Liliane, seine hoffnungslos in ihn verliebte Sprechstundenhilfe.
Ihre Trauer ertränken die 5 in dem ein oder anderen Whisky, Freddies Lieblingsgetränk. Alle sind schon mächtig angeschlagen, als der Swissair-Pilot Enno dazu stößt und schnell in den Mittelpunkt der Clique gerät. Enno ist es auch, der alle animiert, sich in 30 Jahren erneut in Harrys Kneipe zu treffen. Kurz darauf driftet die Clique aus mehreren Gründen auseinander und jeder geht seiner Wege.
Tatsächlich schaffen es jedoch alle nach 30 Jahren zu dem verabredeten Treffen zu erscheinen. Viele Dinge sind passiert und das Leben der 6 ist so ganz anders verlaufen als erwartet. Es kommen Dinge zu Tage, die keiner geahnt hat und die ehemalige Freundschaft in ein ganz anderes Licht setzt. Das Ende des Buches war für mich mit einigen Offenbarungen extrem überraschend. Über 3 Personen konnte ich im Nachhinein nur noch mit dem Kopf schütteln, für 2 habe ich mich wahnsinnig gefreut und 1 Person hat mich sehr berührt.
Ich hätte mir gewünscht, mehr Einblicke in das Leben der 6 Charaktere während der vergangenen 30 Jahre zu erfahren und nicht nur bei einer groben Zusammenfassung am Ende. Hier hätten gewiss noch einige Seiten gefüllt werden können. Vielen Dank Karina Lindner für die Bereitstellung des Buches, dies hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.
Mein Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte über das Leben sowie Liebe und Leidenschaft. Sie hat mir noch einmal vor Augen geführt, dass das Leben selten so abläuft, wie man es plant. Immer wieder gibt es Ereignisse die einem einen anderen Weg weisen, sei es positiv oder negativ. Was jedoch ganz wichtig ist, damals als auch heute, wir müssen selbst bestimmen, welchen Weg wir gehen und uns nicht in eine Form drängen lassen. Abschließen möchte ich mit einem Zitat des Buches, welches mir aus der Seele spricht: - Letztendlich zählt nur die Liebe, die wir im Herzen tragen. –

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Das vergessene Dorf

Die Sternenbucht
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Cover und Klappentext haben mich bei diesem Buch sofort angesprochen, denn ich habe eine Schwäche für Romane, deren Setting in England gelegen ist.
Die Sternenbucht ist ein überraschend guter Debütroman. ...


Cover und Klappentext haben mich bei diesem Buch sofort angesprochen, denn ich habe eine Schwäche für Romane, deren Setting in England gelegen ist.
Die Sternenbucht ist ein überraschend guter Debütroman. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und fesselnd ohne langatmige Passagen. Die Beschreibungen sind bildhaft, wie ich es mag. Die Geschichte ist unterteilt in zwei Zeitstränge, wobei die Handlung in der Gegenwart überwiegt.
So lerne ich also Melissa im Jahr 2018 während ihres Urlaubs an der Küste von Dorset kennen. Es sollte eigentlich eine romantische Woche mit ihrem Freund Liam werden, doch der vergnügt sich lieber anderweitig. Gut, dass Melissa ihm auf die Schliche kommt. Bei der Einweihung des Museumsdorfes Tyneham lernt sie den Historiker Guy Cameron kennen. Da eine Fotografie aus dem Jahr 1943 Melissa nicht mehr aus dem Kopf geht, macht sie sich mit Guy auf die Suche. Wer ist die geheimnisvolle Frau, deren Blick nackte Todesangst widerspiegelt? Die Recherche gestaltet sich schwierig, denn anscheinend weiß Niemand über den Verbleib von Lady Veronica und Sir Albert Standish Bescheid. Bruchstückhaft erfährt man die schicksalhafte Geschichte des Paares, dessen Spur sich nach der Enteignung von Dorf und Herrenhaus verliert. Welche Informationen hat Guy´s Großmutter, die zur damaligen Zeit im Herrenhaus angestellt war und was hat es mit dem alten Schlüssel auf sich, denn diese all die Jahre versteckt gehalten hat?
Im Jahr 1943 hat Lady Veronica bereits Jahre unter der Tyrannei und Gewalt ihres alkoholsüchtigen Ehemannes Albert „Bertie“ gelitten. Ihre einzige Verbündete und gute Freundin ist das 17-jährige Hausmädchen Anna, die treu an ihrer Seite bleibt. Veronicas geplante Flucht scheitert, als Alberts Bruder Freddie ins Haus zurückkehr. Er und Veronica sind früher ein Paar gewesen. Erst jetzt offenbart sich den beiden, dass sie einer Intrige von Albert erlegen sind. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.
Lorna Cook hat die beiden Erzählstränge sehr gut miteinander verwoben. Auch wenn der ein oder andere Aspekt der Handlung vorhersehbar ist, bin ich gut unterhalten worden. Der Spannungspegel sackte nie wirklich ab, so dass ich gerne weitergelesen habe. Auch wenn mir schon frühzeitig das Geheimnis um Lady Veronica klar war, gab es einen kleinen Teil in mir der gezweifelt hat, ob ich nicht doch falsch liege.

Fazit:
Alle die Geschichten über alte Herrenhäuser, Geheimnisse, Liebe und Schicksale lieben, liegen mit diesem Buch genau richtig. Gefallen hat mir die Tatsache, dass trotz dieser fiktiven Geschichte das Dorf Tyneham damals wirklich enteignet und vom Militär für Übungszwecke genutzt wurde. Die übersichtliche Anzahl an Charakteren empfand ich als gut ausgearbeitet und authentisch. Das Ende ließ mich das Buch zufrieden zur Seite legen. Vielen Dank Lorna Cook für den gedanklichen Ausflug nach Dorset, ich bin gespannt wohin mich die Reise beim nächsten Buch führt.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Das Leben ist ein Fadenspiel

Mixtape 86
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Ich hatte ein wenig Schwierigkeiten ins Buch zu finden. Der Schreibstil ist zwar flüssig, doch teilweise auch sehr aufgekratzt und übersprudelnd. Ich weiß nicht, ob diese Worte es richtig umschreiben. ...

Ich hatte ein wenig Schwierigkeiten ins Buch zu finden. Der Schreibstil ist zwar flüssig, doch teilweise auch sehr aufgekratzt und übersprudelnd. Ich weiß nicht, ob diese Worte es richtig umschreiben. Die 80er Jahren waren schon ziemlich verrückt und aus Sicht eines Teenies empfand man den Alltag und das Erwachsenwerden bestimmt so durcheinander. Die Geschichte wird aus Sicht der knapp 16-jährigen Franka erzählt, die auf der Suche nach ihrem Stand im Leben ist. Die Musik der 80er Jahre zieht sich durch die Erzählung, dabei schaffte es die Autorin zu jeder Situation den passenden Song zu wählen. Franka hält sich für komisch da sie körperlich noch nicht so entwickelt ist und auch mit Jungs tut sie sich schwer. Ihre beste Freundin Cat zieht sich zurück und Jenny hat nur noch ihren Freund Markus im Kopf. Frankas Mutter Elle empfand ich als extrem anstrengend und als Mutter völlig unfähig. Sie lebt nur in ihrer Hippie-Welt, demonstriert gegen alles, lebt eine offene Beziehung und interessiert sich kein Stück für ihre Tochter. Frankas Vater Wolle ist geschäftlich nur unterwegs und hat sich mehr oder weniger aus dem Familienleben ausgeklinkt. Cat ist die einzige Person, die sich für Franka interessiert, doch auch diese hat ein schweres Päckchen zu tragen. Während der 3 Wochen des Schüleraustausches in die USA ist Franka der glücklichste Mensch. Die Gastfamilie nimmt sie herzlich und offen auf. Sie entfaltet sich und verliebt sich in Adam. Franka fühlt sich angenommen und genießt es, dass man sich für sie interessiert. Nach ihrer Rückkehr eskaliert die Situation Zuhause und ein tragisches Ereignis wirft Franka kurzzeitig aus der Bahn. Doch Franka ist stark geworden und erkämpft sich ihren Platz im Leben.

Mein Fazit:
Ich bin in der Erwartung einer leichten, lustigen Geschichte an dieses Buch herangegangen, doch dies ist es keineswegs. Trotz vieler amüsanter Situationen, die mich zum Lachen brachten, ist dies ein sehr ernstes Buch. Oft war ich fassungslos und wütend über Elle´s Verhalten. Wie abfällig sie sich oft über Franka äußert und sich vor ihren Klassenkameraden benimmt fand ich schon reichlich abstoßend. Der Grund, warum Cat sich von Franka distanziert hat mich zutiefst traurig gemacht. Sie kümmert sich so sehr um Frankas Leben, doch mit ihrem eigenen tut sie sich schwer. Franka als Protagonistin empfand ich als sehr authentisch, ihre innere Zerrissenheit konnte man deutlich spüren. Ich kann nur hoffen, dass nicht jeder Teenager solch einen schweren Weg in die Erwachsenenwelt hat. Vielen Dank Katrin Friedrich für diese tiefgründige Geschichte.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Historische Saga mit Suchtfaktor

Töchter der Hoffnung
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Schon nach wenigen Zeilen befand ich mich gedanklich am Bodensee im idyllischen Städtchen Meersburg. Vom Lindenhof hatte ich einen bezaubernden Ausblick auf den See und saß mit Helena im kleinen Gewächshaus ...

Schon nach wenigen Zeilen befand ich mich gedanklich am Bodensee im idyllischen Städtchen Meersburg. Vom Lindenhof hatte ich einen bezaubernden Ausblick auf den See und saß mit Helena im kleinen Gewächshaus inmitten des verwilderten Gartens.
Wir lernen die Familie Lindner zur Zeit des 1. Weltkriegs kennen. Vater Gustav kommt kriegsversehrt von der Front zurück. Er hat ein sehr enges Verhältnis zu seiner ältesten Tochter Helena, deren Traum es ist aus dem Lindenhof nach dem Krieg ein Grandhotel zu machen. Zu ihren Halbschwestern Katharina, welche im Spital arbeitet und Lilly, deren Interessen eher bei den Freuden des Lebens liegen, hat sie ein inniges Verhältnis. Ihre Stiefmutter Elisabeth ist zu ihr, aber auch ihren eigenen Töchtern kühl und zurückhaltend. Um finanziell über die Runden zu kommen wird der Lindenhof vorübergehend in ein Lazarett verwandelt. Doch nicht nur der Schrecken des Krieges bedroht den Lindenhof, auch intrigante Machenschaften sind am Werk. Helena und ihr Vater setzen alles daran, den Gefahren zu trotzen. Mit der Ankunft des jungen Barons Maxim Baranow, dessen Flucht aus Russland gelungen ist, kommt nach und nach ein großes Geheimnis aus der Vergangenheit zu Tage. Jedoch auch ihm sind skrupellose Verfolger auf der Spur.
Ich habe diese Geschichte nicht nur gelesen, ich habe sie gelebt. Ich habe mit Helena und Käthe in der Küche gestanden und die köstliche Meersburger Schlosstorte kreiert, habe Katharina beigestanden bei der Pflege der verletzten Soldaten, hörte begeistert Pater Fidelis zu, der Lilly die Rezepte der Naturmedizin nahebrachte und habe mit Spannung die Geschichte der Familie Pawlowa verfolgt, der Maxim´s verstorbene Frau Lidia angehörte.
Ich kann nur sagen, wer die Schokoladenvilla liebt, wird von dem Auftakt dieser neuen Saga hellauf begeistert sein. Ich bin nur so durch die Kapitel geflogen. Eine ganz klare Leseempfehlung mit 5 Sternen von mir.

Fazit:
Ich bewundere an Maria Nikolai´s Büchern die bis ins kleinste Detail hervorragende Recherche, mit der historische Fakten und Dinge in eine aufwendige und spannende Familien- und Lebensgeschichte integriert werden. Der bildhafte Schreibstil versetzt den Leser mit seinem geistigen Auge sofort an den Schauplatz der Handlung mit all seinen Facetten. Gekonnt werden die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt, ohne dass man im Vorfeld auch nur nahezu den Ausgang erahnen kann. Sie gibt jedem ihrer Charaktere eine authentische Persönlichkeit, man hat das Gefühl jeder Person real zu begegnen. Mit dem Lesegenuss dieses Buches habe ich beschlossen, der mir unbekannten Landschaft des Bodensees einmal einen Besuch abzustatten, um mich von deren Schönheit eigenhändig zu überzeugen. Wenn das Glück mir zur Seite steht, werde ich vielleicht auch durch das Städtchen Meersburg schlendern und mir die erwähnten Schauplätze ansehen.

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