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Veröffentlicht am 28.03.2024

Magisches Finale

Sternenhell (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 2) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe – Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!
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Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 1 NACHTSCHWARZ ging es endlich zurück nach Amber Lake. Leider hat der erahnte Verdacht sich bestätigt. Es hat einen Grund, warum Billies Kräfte so ganz anders sind, ...

Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 1 NACHTSCHWARZ ging es endlich zurück nach Amber Lake. Leider hat der erahnte Verdacht sich bestätigt. Es hat einen Grund, warum Billies Kräfte so ganz anders sind, als die der Sternenhüter. Und darin liegt auch der Grund, warum ihr und Ash so viele Steine im Weg liegen. Es zerriss mir das Herz, dass es keine Zukunft für die beiden gibt. Was bringt eine magische Gabe, wenn man noch nicht einmal mit der Person zusammen sein kann, die man liebt?

Doch es geht ja um viel mehr, nämlich um die Zukunft aller Sternenhüter und deren Kinder. Eine Auseinandersetzung mit der Königin der Nacht ist unausweichlich, das ist allen klar. Nachdem alle Parteien ihre Argumente dargelegt haben, empfand ich es als schwer Partei zu ergreifen, geschweige denn eine Entscheidung zu treffen.

Der gefundene Weg konnte mich absolut überzeugen und auch zufriedenstellen. In Bezug auf Ash und Billie möchte ich nicht zu viel verraten, nur so viel, sie zahlen beide ihren Preis für die Zukunft.

Liebe Saskia Louis, auch mit STERNENHELL konntest Du mich absolut begeistern. Die verbalen Schlagabtäusche von Billie und Ash waren einfach herrlich und die knisternde Atmosphäre hat mich zum Wahnsinn getrieben. Zu schade, dass ich Abschied nehmen musste. Eine Reihe, die jeder Fantasy-Fan gelesen haben sollte.

Mein Fazit:

Diese Dilogie sollte jeder Fantasy-Fan gelesen haben. Tolles Setting, tolle Charaktere und ganz viel Magie und Emotionen. Ein absolutes Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Ein neuer Fall mit viel Tiefgang

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Das Rentnerquartett des Donnerstagsmordclubs aus Coopers Chase ist aus meiner Leseliste nicht mehr wegzudenken. Im vorliegenden Buch ermitteln Sie bereits in ihrem vierten Fall. Ich liebe die teilweise ...

Das Rentnerquartett des Donnerstagsmordclubs aus Coopers Chase ist aus meiner Leseliste nicht mehr wegzudenken. Im vorliegenden Buch ermitteln Sie bereits in ihrem vierten Fall. Ich liebe die teilweise schrulligen Hauptcharaktere, die sich mittlerweile wie Familienmitglieder anfühlen.

Entgegen des allseitigen Weihnachtswunsches, ein Jahr von Mordfällen verschont zu bleiben, sehen sie sich schon mit dem nächsten konfrontiert. Denn ausgerechnet der Antiquitätenhändler Kuldesh Shamar, ein sehr guter Freund von Elizabeths Mann Stephen, hat durch Fremdeinwirkung das zeitliche gesegnet. Aus irgendeinem Grund muss er in ein Drogengeschäft verwickelt gewesen sein. Doch wohin ist die wertvolle Ware verschwunden? Neben Dealern, Fälschern und Betrügern machen sich die vier Rentner ebenfalls auf die Jagd nach einem unscheinbaren Tonkästchen gefüllt mit Heroin. Und glaubt mir, egal wer sich für schlau und gewieft hält, die Vier sind allen immer einen Schritt voraus.

Richard Osman versteht es einfach zu unterhalten. Die Wortwechsel und Schlagabtäusche haben es wirklich in sich und trumpfen mit jeder Menge britischem Humor und Skurrilität auf. Egal ob Begegnungen mit Verbrechern, altbekannten Charakteren oder Nebendarstellern, humoristisch komme ich immer wieder auf meine Kosten. Gerade Joyce mit ihrer Sprunghaftigkeit, in der sie zwischen Banalitäten und Fallinterna wechselt, ist immer ein Genuss.

Nebenschauplatz zur Verbrechersuche ist diesmal ein Liebesbetrug, dem ein neuer Mitbewohner von Coopers Chase aufgesessen ist. Mit Hilfe von Computer-Bob stellt die Rentnergang den Betrügern eine Falle, bevor der gutgläubige Mervyn seiner angeblichen Verlobten Tatiana noch mehr Geld in den Rachen werfen kann.

Bei der Suche nach dem verschwundenen Heroin sind diverse Personen involviert, Verbrecher jeglicher Hierarchie, Antiquitätenhändler, Fälscher und Kunstexperten. Alle haben eines gemein, Geldgier. Des Mordes an Kuldesh sind einige verdächtig. Also müssen diese erst einmal von unseren Vier VERNOMMEN werden. Von Smalltalk bis hin zu knallharten Vorwürfen ist alles dabei, wenn die Rentner zur Sache kommen. Der Autor hat ein Talent dafür, der Leserschaft auch Verbrecher emotional nahe zu bringen und deren handeln nachvollziehbar darzustellen. Es gibt immer wieder kleine Rückblenden und Begegnungen mit Personen aus vorangegangenen Fällen, was mir sehr gut gefällt.

Neben jeder Menge Momenten zum Schmunzeln gibt es in diesem Band leider auch viele traurige Passagen. Wer bereits gut mit Ron, Ibrahim, Elizabeth und Joyce bekannt ist, wird bestimmt wissen, mit wem es geistig in Coopers Chase mehr und mehr bergab geht. Mein Dank gilt an dieser Stelle besonders Bogdan, der Tag und Nacht auf Abruf verfügbar ist. Und sei es nur um Snowy, den kleinen Fuchs zu suchen.

Vielen Dank auch an Ibrahim für sein Vertrauen und den emotionalen Einblick in seine Vergangenheit. Ich hoffe, das Leben hält ein neues Kapitel für Dich bereit.

Bei der Lösung des Falls war ich wie gewohnt auf falscher Fährte, die Wendungen waren vielseitig und wenig vorhersehbar. Ich denke jedoch, zum Ende hin hat jeder das bekommen, was er verdient hat. Die Boshaftigkeit einer Person kam für mich vollends überraschend, tja auch eine langjährige Freundschaft ist bei Geldgier nichts wert.

Herzlichen Dank Richard Osman für wieder einmal beste Unterhaltung. Ich hoffe, auf ein baldiges Wiedersehen mit Ron, Ibrahim, Elizabeth und Joyce. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Mein Fazit:
Band 4 des Donnerstagsmordclubs ließ mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Trotz einer gesunden Portion britischem Humor und skurrilen Begegnungen liegt über allem eine gedrückte Stimmung. Mit Feingefühl wurde hier ein heikles Thema verarbeitet.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Wenn Wünsche gefährlich werden

Emblem Island – Der Fluch der Nachthexe
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Die Autorin Alex Aster war mir bereits ein Begriff durch die hochgelobte Jugendbuch-Reihe Lightlark. Mit DER FLUCH DER NACHTHEXE, dem Auftrag der neue Reihe EMBLEM ISLAND richtet sich Alex Aster an die ...

Die Autorin Alex Aster war mir bereits ein Begriff durch die hochgelobte Jugendbuch-Reihe Lightlark. Mit DER FLUCH DER NACHTHEXE, dem Auftrag der neue Reihe EMBLEM ISLAND richtet sich Alex Aster an die jüngere Leserschaft ab 11 Jahren. Da mich zuletzt ein Buch dieser Zielgruppe positiv begeistert hat, sprach mich dieses vom Inhalt her gleich an. Auch optisch ist die Hardcover-Ausgabe ein wirkliches Sahnestückchen.

Auf Emblem Island hat jede Person ihre Bestimmung. Schon bei der Geburt zeigt ein vorhandenes Emblem auf der Haut, welcher Weg bestimmt ist bzw. welche Gabe diese hat. So auch beim 12-jährigen Tor. Der jedoch ist mit seinem Führungsemblem so gar nicht zufrieden, glücklich fühlt er sich nur unter Wasser. Während niemand seine Bestimmung in Frage stellt, äußert Tor beim Neujahrsfest den Wunsch nach einer anderen Bestimmung. Am nächsten Tag prangt statt des Führungsemblems ein dunkles Auge auf seiner Haut, der Fluch der Nachthexe, der Tors baldigen Tod prophezeit. Da nur diese den Fluch aufheben kann, macht sich Tor gemeinsam mit seinem Freund Engle und der gleichaltrigen Melda auf die abenteuerliche Suche. Denn zu allem Übel hat sich der Fluch auch auf diese übertragen.

Mit Tor, Engle und Melda schickt die Autorin hier drei sehr unterschiedliche Charaktere auf die Reise. Dieses Schema hat sich schon zahlreich bewährt, so auch hier. Die Suche nach der Nachthexe entpuppt sich als abenteuerliche Reise, bei der sich den dreien viele Gefahren in den Weg stellen, aber auch interessante und hilfsbereite Personen ihren Weg kreuzen. Hilfreich ist ihnen hierbei auch das Buch der Legenden, welches wichtige Informationen für die Reise liefert. Vor jedem Kapitel erhält man einen kleinen Auszug aus diesem Buch und eine kurze Info, was zu erwarten ist.

Mir hat sehr gut gefallen, wie die drei Charaktere sich entwickelt haben, zusammenwuchsen und sich bei der Bewältigung der Abenteuer ergänzten. Die Welt Emblem Island empfand ich als bunt schillernd und gut gelungen. Jedoch waren es für mich zu viele aneinandergereihte Abenteuer bzw. unterschiedliche Gebiete der Insel. Weniger Schauplätze, denen mehr Zeit gewidmet wurde, hätten mir besser gefallen. Es hatte etwas von einer Aufzählung an sich. Der Schreibstil ist flüssig, jedoch wollte bei mir der Spannungsfunke nicht so recht überspringen.
Während Engle wegen einer gewissen Eigenschaft mich zunehmend nervte, wurde Melda zu meiner Favoritin. Das Ende hat mich etwas überrascht und der Cliffhanger war zu erwarten, da es sich um einen Reihenauftakt handelt. Für meinen Geschmack sind einige der erwähnten Legenden schon ziemlich gruselig und würden für eine Alterseinstufung ab 14 besser passen.

Im gesamten empfand ich das Buch jedoch als eine solide Abenteuergeschichte mit Potential nach oben. Vielen Dank Alex Aster für die Reise durch Emblem Island.

Mein Fazit:
Ein interessanter Reihenauftakt für junge und jung gebliebene Leser*Innen mit Potential nach oben. Tolle Schauplätze, die teilweise jedoch zu wenig Aufmerksamkeit bekamen. Die weibliche Hauptprotagonistin ist mein heimlicher Star.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Dramatische Familienbande

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Diesem Auftaktband habe ich regelrecht entgegengefiebert, denn schon allein der Hinweis auf eine vierteilige Schwestern-Reihe voller Lügen, Geheimnissen und Liebe fällt genau in mein Beuteschema.

Die ...

Diesem Auftaktband habe ich regelrecht entgegengefiebert, denn schon allein der Hinweis auf eine vierteilige Schwestern-Reihe voller Lügen, Geheimnissen und Liebe fällt genau in mein Beuteschema.

Die Handlung der Geschichte erstreckt sich auf zwei Zeitebenen, einmal 1876 und die Gegenwart. Schauplätze sind London, Wales und die Isle of Wight. Der Prolog enthält bereits einen versteckten Hinweis auf eine bestimmte Gegebenheit, doch die Art und Weise, wie es dazu kam, erschließt sich erst später. Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig und fesselnd. Ich liebe Erzählungen, bei denen man in der Zeit hin und her springt. Stückchen für Stückchen setzt sich das Ganze zusammen, so dass die Spannung sich über das ganze Buch erstreckt.

London in der Gegenwart – Der 24-jährigen Spring Season wurden wegen Drogenmissbrauchs Sozialstunden aufgebrummt. Sie ist bereits mit 16 von Zuhause abgehauen, weil sie es dort nicht mehr aushielt, geriet jedoch in falsche Kreise. So findet sie sich als Haushaltshilfe bei der 80-jährigen Sophia Fowler ein, deren Strenge sich positiv auf Spring auswirkt. Trotz des Altersunterschiedes entwickelt sich eine Freundschaft. Wie sie feststellen, haben beide eine Vergangenheit in Wales und Erinnerungen an Daffodil Castle sowie Spring an ihre erste große Liebe Ethan. Sie müssen sich der Vergangenheit stellen.

Mir gefiel die Atmosphäre zwischen den beiden Frauen. Sophia, früher Teil der höheren Gesellschaft, kann sich nur durch den Kauf von Sonderangeboten über Wasser halten. Das einst hochwertige Mobiliar ist längst zerschlissen. Sie entdeckt, dass hinter Springs derber Fassade eine verletzte junge Frau steckt. Beide geben sich das, was sie bisher vermisst haben, Nähe und Aufmerksamkeit.

Spring kommt aus ganz schrecklichen Familienverhältnissen, unfassbar war und ist das Benehmen der Eltern, welches man als Missbrauch an ihren Töchtern bezeichnen kann. Mir ist schleierhaft, dass sich keine Behörde eingeschaltet hat, wusste doch jeder im Ort was bei den SEASONS ablief. Doch auch die Familie Fowler ist keine Bilderbuchfamilie, Lug und Trug begleitet diese seit Jahr und Tag.

Aufgrund von Sophias Erzählungen reisen wir zurück ins Jahr 1876. Die junge Daphne kommt aus einer liebevollen Arbeiterfamilie und darf sich ihren Traum erfüllen und Krankenschwester zu werden. Diesen Beruf übt sie mit Leib und Seele aus, gibt mehr als verlangt wird. Durch ihr aufopferndes Engagement freundet sich sie mit der adeligen Lady Charlotte an und findet unter den Patienten ihre große Liebe Frederic. Wegen der Standesunterschiede schmieden die drei einen skandalösen Plan, der Daphne und Frederic ein gemeinsames Leben ermöglicht. Der Preis ist hoch und hängt auch in der Gegenwart noch wie ein Damoklesschwert über deren Nachkommen.

ANNA HELFORD hat mit diesem ersten Band der Reihe die Messlatte extrem hoch gesetzt. Ein Drama folgt dem nächsten. Unfassbar, wozu Menschen fähig sind, um ihre Ziele zu erreichen. Diesem Miststück Monica hätte ich die Augen auskratzen können. Die Eltern von Spring und ihren Schwestern haben mich sprachlos und wütend gemacht. Bei so einem Lebenswandel setzt man keine Kinder in die Welt. Doch dann hätte ich dieses spannende Buch nicht in den Händen gehalten. Summer und Ethan habe ich gleich ins Herz geschlossen, sie sind ehrlich, liebevoll und hilfsbereit. Autumn kam mir vor wie ein scheues Reh, ihr wünsche ich sehr, dass sie ihren Weg macht.

Ich habe dieses Buch regelrecht inhaliert und kann es kaum erwarten im Mai Summers Geschichte zu erfahren. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Fazit:
Wer Liebe, Intrigen und Geheimnisse mag, erhält mit FRÜHLINGSGEHEIMNISSE ein regelrechtes Sahnestückchen. Auf zwei Zeitebenen gibt es eine Menge Spannung und beste Unterhaltung. Zu meiner Freude geht es bald weiter mit den SEASON SISTERS.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Alles endete, wie es begann ... in Oyster Shore

Der Verrat von Oyster Shore
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Bereits mit DER LIEBESBRIEF, dem ersten Buch, welches 2021 in deutscher Übersetzung erschienen ist, hat mich Ruth Saberton sehr begeistert. Mit der VERRAT VON OYSTER SHORE reise ich wiederum ins wildromantische ...

Bereits mit DER LIEBESBRIEF, dem ersten Buch, welches 2021 in deutscher Übersetzung erschienen ist, hat mich Ruth Saberton sehr begeistert. Mit der VERRAT VON OYSTER SHORE reise ich wiederum ins wildromantische Cornwall an die Flussmündung von Oyster Shore. Einem Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint.

2011 - Die freischaffende Autorin Lowenna Scott sucht nach der Trennung von ihrem Partner Ruhe und Abgeschiedenheit in der Gegend, wo sie als Kind glückliche Zeiten bei ihrer Großmutter verbrachte. Deren Geschichten aus der Vergangenheit hatten sie immer sehr gefesselt. Doch wieviel Wahrheit steckte hinter den Erzählungen und was hat es mit den Gegenständen aus der alten Holztruhe von Grandma May auf sich?


Kurz nach ihrer Ankunft in Cornwall trifft Lowenna auf den Australier Noah, der nach dem Tod seiner Frau und seiner Mutter nach Oyster Shore kam, um die Recherchen seiner Mutter nach deren kornischen Wurzeln fortzuführen. Auch er findet an dem unberührten und wilden Landstrich Ruhe und Heilung für seine Seele. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche und starten eine ungeahnte Reise in die Vergangenheit.

Der zweite und dominierende Erzählstrang trägt mich über 100 Jahre zurück ins Jahr 1904: Der Schulmeistersohn Ned hat sich trotz der Standesunterschiede mit dem Industriellensohn Gerald angefreundet. Ned ist klug und beliebt bei den Dorfkindern, während der aufbrausende und manchmal boshafte Gerald kaum Beachtung findet. Als sich beide in die aus gutem Hause stammende, aber verarmte Madalyn verlieben, hat dies ungeahnte Auswirkungen, die zur Zeit des ersten Weltkrieges eskalieren.

Dieses Buch ist angefüllt mit einer geballten Ladung an Emotionen und Dramatik. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, so gefangen war ich von Neds und Madalyns Geschichte. Die eigentlich so unbeschwerte Kindheit an diesem herrlichen verwunschenen Ort wird getrübt durch den Neid und die Eifersucht von Gerald. Ich habe bis zum Ende versucht, Verständnis für ihn aufzubringen, da er es wirklich nicht leicht hatte, doch ich konnte mich kein Stück für ihn erweichen. Zu schwer sind seine Vergehen in meinen Augen. Erst Jahre später wird der Gerechtigkeit ein klein wenig Genüge getan.

Die Autorin schafft es durch ihren bildgewaltigen Schreibstil in perfekter Weise, Oyster Shore vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen. Da empfand ich genauso wie Lowenna und ihr Spaniel Breakspear. Ich sah die Sonne, die durch die Baumkronen auf das Flußufer fiel, wo sich bei Ebbe wahre Schätze im Schlamm finden ließen. Ich hörte Madalyns helles Lachen, während sie in einem kleinen Eimer Seeglas und Muscheln sammelte. Ich sah Neds Blondschopf im Wasser, während er mit kräftigen Zügen ans andere Ufer schwamm.

Wie ein Schwamm sog ich jeden kleinen Tropfen Erkenntnis in mir auf, der Lowenna und Noah ihren Wurzeln näherbrachte und eine Entscheidung für die Zukunft bedeutete. Wenn ich könnte, würde ich mir gleich eine Hütte in THE HAVEN reservieren, um auch meine Seele dort heilen zu lassen.

Vielen Dank RUTH SABERTON für diese fesselnde Geschichte. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Mein Fazit:
DER VERRAT VON OYSTER SHORE ist eine fesselnde, emotionale und bildgewaltige Familien- und Liebesgeschichte voller Geheimnisse. Der Schauplatz gelegen im wildromantischen Cornwall ist eine wahre Freude für die Sinne. Unbedingt Lesen.

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