Bewegend, Packend, Dramatisch!
Eine Liebe zwischen den FrontenEs ist das Jahr 1870. Der deutsche Arzt Paul und die Französin Madeleine feiern ihre Verlobung in Berlin. Mitten in die platzt die Nachricht, dass zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich der ...
Es ist das Jahr 1870. Der deutsche Arzt Paul und die Französin Madeleine feiern ihre Verlobung in Berlin. Mitten in die platzt die Nachricht, dass zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich der Krieg ausgebrochen ist. Gemeinsam mit ihrem Vater bricht Madeleine in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück nach Koblenz. Für Madeleine und ihn entwickelt sich eine kaum zu etragende Konstellation: Sie stehen sich als Feinde gegenüber. Wird ihre Liebe diesen Krieg überstehen?
Maria W. Peter, Homer-Preisträgerin 2018, hat den historischen Roman “Eine Liebe zwischen den Fronten” gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Das wunderschöne Cover ist passend zur Zeit gestaltet. In diesem Buch befinden sich hilfreiche Extras, z. B. eine Karte aus 1870 und ein Glossar.
Von dieser Autorin habe ich bereits “Fortunas Rache” und “Die Legion des Raben” gelesen. Somit hatte ich eine hohe Erwartungshaltung an diesen historischen Roman und ich war gespannt, was mich erwartet. Maria W. Peter hat ihren außergewöhnlichen, flüssigen Schreibstil an die Zeit angepasst. Mit nur einem Satz hat sie mich auf die Verlobungsfeier von Paul und Madeleine nach Berlin gebracht. Beide Persönlichkeiten mochte ich gleich. Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln und so folgen wir Madeleine, Paul und den algerischen Geschwistern Djamila und Karim durch die dramatische Zeit des Deutsch-Französischen Krieges von 1870-1872. Es dominieren die Schrecken des Krieges, die mir häufig mit ihren vielen, verschiedenen Gesichtern eine Gänsehaut verursacht haben. Im Nachwort ist zu Lesen, dass Maria W. Peter für diesen Roman nicht nur 5 Jahre akribisch recherchiert hat, sondern auch einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte aufgearbeitet hat. Somit handelt es sich hier um ihr persönlichstes Werk. Dem Roman ist dies in positiver Art und Weise anzumerken. Es gibt hier keine Szene und keinen Abschnitt, der mir nicht unter die Haut gegangen ist. Die Kriegsszenen, die Besetzung, die Belagerung und die Erlebnisse der sorgfältig ausgearbeiteten Persönlichkeiten aus den 3 Nationen Deutschland, Frankreich und Algerien werden schonungslos erzählt, ohne dabei zu grausam zu werden. Regelrecht geschockt war ich, als ich gelesen habe, wie viele Tote und Verletzte es auf beiden Seiten gegeben hat. Es spricht für die Autorin, dass sie in diesen grausamen Szenen stets der Menschlichkeit viel Raum gegeben hat. Besonders Schwester Gertrud hat mich beeindruckt. Der deutsche Paul zieht seine Kraft aus seiner Leidenschaft zur Medizin. Für ihn steht sein hippokratischer Eid über allem. Die Französin Madeleine findet ihre Kraft, die ihr zu Überleben hilft, in ihrer Liebe zu Paul. Der Algerier Karim zieht seine Kraft aus seinem Glauben. Sie entwickeln einen Mut und eine Leidenschaft, der seinen Ursprung in ihrer tiefsten Verzweiflung findet. Dabei ist dieses Buch so spannend, das ich es kaum aus der Hand legen mochte, denn ich wollte unbedingt Wissen, wie es weitergeht.
Maria W. Peter hat einen faszinierenden und akribisch recherchierten, historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der sich mit dem Deutsch-Französischen Krieg um 1870 beschäftigt. Mit ihren Protagonisten Madeleine und Paul macht sie diese Zeit lebendig. “Eine Liebe zwischen den Fronten” empfehle ich gerne und mit gutem Gewissen allen Liebhabern des historischen Romans weiter!