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Veröffentlicht am 23.02.2021

Ausgezeichneter Cosy Krimi

Charlotte Bienert-Reihe / Mord im Weinberg
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Charlotte hat eine neue Wohnung bezogen und feiert ihre Einzugspartie. Ihr 30. Geburtstag und die Hochzeit ihrer Schwester Sanne mit ihrem Verlobten Christoph steht an. Das Leben könnte so schön sein. ...

Charlotte hat eine neue Wohnung bezogen und feiert ihre Einzugspartie. Ihr 30. Geburtstag und die Hochzeit ihrer Schwester Sanne mit ihrem Verlobten Christoph steht an. Das Leben könnte so schön sein. Da stolpert sie bei einem Spaziergang im Weinberg über einen Toten. Der Tote liegt im Weinberg von Nikolas Paulsen, der als medienscheu gilt und über den Charlotte gerade eine Reportage für die Weinstadt Woche schreiben soll. Ihr Chef und Vermieter möchte, dass sie eine sensationelle Story bringt. Steht doch die Zukunft der Weinstadt Woche auf dem Spiel! Kommissar Jankovich möchte um jeden Preis verhindern, dass Charlotte wieder Ermittlungen aufnimmt. Er macht sich Sorgen um sie und ehe Charlotte sich versieht, befindet sie sich in Lebensgefahr!
Mit “Mord im Weinberg: Charlotte Bienert ermittelt wieder” hat Christine Zilinski am 18. Februar 2021 den 4. Band der Charlotte-Bienert-Reihe herausgebracht. Dieser Band kann inhaltlich unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Das moderne Cover zeigt den Kommissar Jankovich in seiner braunen Lederjacke und die Reporterin Charlotte mit ihrem Rad vor dem herrschaftlichen Anwesen von Nikolas Paulsen. Das auffällige Cover hat meinen Blick gleich auf sich gezogen. Es ist im gleichen Stil wie seine Vorgänger gehalten und ist auf den ersten Blick als Folgeroman der Charlotte-Bienert-Reihe erkennbar.
Der flüssige und bildhafte Schreibstil von Christine Zilinski hat mir den Einstieg leicht gemacht. Da ich die Vorgänger nicht kenne, war ich gespannt, ob ich ich der Geschichte inhaltlich gut folgen kann. Und ich konnte. Dieser hochdeutsche Regionalkrimi spielt im Stuttgarter Raum und hat mich von der ersten bis zu letzten Seite hervorragend unterhalten. Ich mochte ihn gar nicht mehr aus der Hand legen. Sofort hatte ich Zugang zu Charlotte, ihrer Schwester Sanne und dem Kommissar Jankovich. Ich mochte sie alle drei gleich. Johannes und Ruth habe ich manchmal als etwas anstrengend empfunden. Recht früh hatte ich schon eine Idee, wer der Mörder sein könnte. Doch der Spannung hat das nicht geschadet, denn ich habe immer überlegt, ob es nicht noch ein wenig anders sein könnte. Gegen Ende hat mich Christine Zilinski noch mit einer unerwarteten Wendung überrascht. Gut gefallen hat mir ihr Humor, denn sie hat mich öfter schmunzeln lassen. Am meisten habe ich am Hochzeitstag von Sanne und Christoph über die Geschichte mit dem Frisörbesuch geschmunzelt. Was es damit auf sich hat? Das müsst ihr schon selber lesen.
Christine Zilinski hat mit “Mord im Weinberg: Charlotte Bienert ermittelt wieder” einen hochdeutschen Regionalkrimi mit einer gesunden Prise Humor geschrieben, der im Stuttgarter Raum spielt und mich zu jeder Zeit ausgezeichnet unterhalten hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber des Cosy Krimis!

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Dramatischer Familienroman in einem besonderen Schreibstil!

Dort, wo die Feuer brennen
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Soledad lebt in Berlin und genießt ihr Leben in vollen Zügen. Engagiert arbeitet sie in einer Eventagentur an ihrer Beförderung und freut sich auf ihre Hochzeit. Die Abende und Nächte verbringt sie am ...

Soledad lebt in Berlin und genießt ihr Leben in vollen Zügen. Engagiert arbeitet sie in einer Eventagentur an ihrer Beförderung und freut sich auf ihre Hochzeit. Die Abende und Nächte verbringt sie am liebsten tanzend in Diskotheken. Red Bull, Alkohol und Aufputschmittel sind ihre Begleiter. Doch dann löst ihr zukünftiger Ehemann die Verlobung auf und Sol hat einen Verkehrsunfall. Um sich zu erholen fliegt sie zurück zu ihrer Familie in ihr Heimatdorf Roses in Spanien an der Costa Brava. 9 Jahre ist sie nicht mehr dort gewesen. Wieder zurück muss sie sich den tragischen Ereignissen stellen, vor denen sie ursprünglich davon gelaufen ist.

Den 372 Seiten starken Roman “Dort, wo die Feuer brennen” hat Astrid Töpfner am 1. Juni 2020 herausgebracht. Das wunderschöne Cover zeigt ein verliebtes Paar an einem langen Sandstrand. Oben rechts sind Zweige eines Olivenbaumes zu sehen. Der Titel ist deutlich sichtbar in der Farbe Orange gehalten, der Name der Autorin in einer dunklen Erdfarbe. Für mich ist das nach “Wir sind für die Ewigkeit” der 2. Roman von Astrid Töpfner, die einen ganz besonderen Schreibstil ihr eigen nennt. “Flüssig und bildhaft” klingt mir irgendwie zu gebraucht. Der Begriff “plastisch” klingt mir zu sehr nach Bildhauerei. “Atmosphärisch dicht” trifft es am ehesten. Somit ist das Lesen eines Astrid-Töpfner-Romans ein Erlebnis für sich. Mich hat sie mit ihrem Schreibstil gleich gefesselt. Gemeinsam mit Sol bin ich durch ihr bewegtes Leben gereist, dass sich in Berlin und in Spanien abspielt. Über verschiedene Rückblicke erleben wir mit ihr ihre dramatische Familiengeschichte. Wir lernen ihre Schwester Carmen und ihren Vater Antonio kennen und suchen mit ihr nach Antworten auf die zentralen Fragen in Sols Geschichte: Warum ist ihr Bruder Eric wirklich gestorben? War Sol tatsächlich Tod am Schuld ihrer Mutter? Wer schreibt die anonymen Briefe, die Sol bekommt? Und hat das alles überhaupt miteinander zu tun? Welche Rolle spielen Carmen und Antonio? Wer denkt, es handelt sich hier um lockere und leichte Lektüre, der irrt. Dies ist ein Roman über die Liebe, das Vertrauen, die verletzte Seelen, die Trauer, das Loslassen und die Suche nach dem kleinen Glück. Wenn dieses Buch eine Farbe hätte, dann wäre es bunt.

Mit “Dort, wo die Feuer brennen” hat Astrid Töpfner einen spannenden und dramatischen Familienroman geschrieben, den es sich zu lesen lohnt. Glück ist eine Wahl!

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Die Liebe, das Leben und das Kochen!

Ich dachte schon, du fragst mich nie
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“Die Familie ist das Allerwichtigste” ist der Leitspruch von Sophie Hartmann, 49 Jahre alt, verwitwet, Mutter von 2 Töchtern: Pauli und Liv. Pauli hat Liebeskummer und Liv möchte ein Restaurant eröffnen. ...

“Die Familie ist das Allerwichtigste” ist der Leitspruch von Sophie Hartmann, 49 Jahre alt, verwitwet, Mutter von 2 Töchtern: Pauli und Liv. Pauli hat Liebeskummer und Liv möchte ein Restaurant eröffnen. Am Tag der Eröffnung hat sie einen Unfall. Sophie hat viele Talente, doch Kochen gehört nicht dazu. Das Schicksal meint es gut mit ihr, denn auf Mallorca macht sich Unternehmensberater und Hobbykoch Marc auf den Weg nach Hamburg. Er muss sich von einer Panikattacke erholen und läuft zufällig Sophie über den Weg. Kurzentschlossen springt Marc ein. Während Sophie mit Marc an ihrer Seite und mit ihrer Familie den Kampf um das Restaurant aufnimmt, erkennt sie, dass sie sich irgendwie verloren hat.

Den Roman “Ich dachte schon, du fragst mich nie” mit 320 Seiten hat Gabriella Engelmann am 1. März 2021 gemeinsam mit dem Verlag Knaur herausgebracht. Das wunderschöne Cover weckt bereits meine Gedanken an eine Auszeit und lässt mich auf Anhieb entspannen: Mittelmeer, Mandelblüte, Wein, Tortilla, Esel und Mallorca. Die Autorin hat einige Sommer in ihrer Kindheit auf dem ländlichen Teil von Mallorca verbracht und liebt den ländlichen Charme der Insel. Der Roman spielt an zwei Orten: in Hamburg und auf Mallorca. Mit ihrem heiteren Schreibstil transportiert Gabriella Engelmann mich in nur wenigen Sätzen sofort in eine Wohlfühlatmosphäre und bringt mich zum Schmunzeln. Dem Erzählstrang ist leicht zu folgen. Er wechselt zwischen Sophie und Marc. Wir lernen die zwei und ihre Gedanken kennen und wissen immer ein wenig mehr als sie. Mich hat dieser Roman so sehr beschäftigt, dass ich ihn in zwei Abschnitten durchgelesen habe. Hier geht es nicht nur um lockere, leichte Unterhaltung. Die Hauptpersonen haben schon viel erlebt. Der Roman beschäftigt sich mit dem Verlust von geliebten Menschen und dem Mut zur Liebe. Sophie hat vor 5 Jahren ihren Mann verloren. Marc wurde am Traualtar stehen gelassen und kämpft heute noch mit diesem Trauma. Denn er sich wünscht sich nichts so sehr, wie eine Familie. Es geht um gutes, regionales Essen, den nachhaltigen Anbau von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und um das Erlebnis Kochen. Zu meinem persönlichen Küchenglück finde ich im Buch ein Rezept für eine mallorquinische Mandelsuppe das ich sicherlich bald ausprobieren werde.

Mit “Ich dachte schon, du fragst mich nie” ist Gabriella Engelmann ein heiterer Wohlfühlroman mit liebenswerten Protagonisten gelungen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich eine Lesepause und ein paar Stunden auf Mallorca gönnen möchten.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Spannender Thriller mit einem ausgezeichneten Schreibstil!

Flieh, so weit du kannst
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Ava verlässt ihren Mann Charlie, mit dem sie gemeinsam eine Wohnung bewohnt. Charlie ist ein aggressiver Schlägertyp und mehrfach Ava gegenüber handgreiflich geworden. Mit einem unguten Gefühl nimmt sie ...

Ava verlässt ihren Mann Charlie, mit dem sie gemeinsam eine Wohnung bewohnt. Charlie ist ein aggressiver Schlägertyp und mehrfach Ava gegenüber handgreiflich geworden. Mit einem unguten Gefühl nimmt sie das Angebot von ihrem Chef David an, in dem Haus seiner toten Tochter einzuziehen. Doch schon bald fühlt Ava sich gestalkt, bedroht und nicht mehr sicher. Ehe sie sich versieht, muss sie um ihr Leben fürchten.

Mit dem Buch “Flieh, so weit du kannst” hat die Autorin Naomi Joy gemeinsam mit dem Verlag lübbe einen Thriller veröffentlicht, der am 29.Januar 2021 erschienen ist. Das Cover hat mich gleich gepackt. Es entspricht meinem Geschmack. Eine dunkle, düstere Umrahmung für das Blatt mit blutroter Farbe. Es sieht aus, als tropfe Blut daraus. Die hellere Blattpartie und die Kombination der Farben erinnert mich an Schneewittchen und ihre böse Stiefmutter. Das Buch beginnt mit einem Hammer. Olivia, die Tochter von David Stein ist tot. Vermutlich Selbstmord, denkt die Polizei. Sie sieht keinen Ansatz für Ermittlungen. Die Art und Weise wie sie starb ist die gleiche, wie bei ihrer Mutter. Nun, wir wären hier nicht in einem Thriller, wenn das so stimmen würde.

Mit ihrem flüssigen, bildhaften und atmosphärisch dichtem Schreibstil hat die Autorin mir den Einstieg leicht gemacht. Die wechselnde Erzählperspektiven machen das Lesen interessant und ehe ich mich versehe habe ich bereits den ersten Abschnitt gelesen, der mich in die Werbeagentur von David führt. Davids tote Tochter Olivia ist eine Freundin von Ava und Jade, die in der Werbeagentur arbeiten. Das Klima ist beherrscht von einem Konkurrenzkampf untereinander, denn beide wollen die ausgeschriebene Teamleiterstelle ergattern. Der zweite Abschnitt zieht sich leicht in die Länge. Recht zügig habe ich einen Verdacht, der sich letztendlich als völlig richtig erweist. Trotzdem habe ich immer wieder überlegt, ob es vielleicht noch andere Möglichkeiten gibt. Der 3. Abschnitt punktet dann mit Tempo und Hochspannung. Es kommt zu einem ausgezeichneten Showdown mit vielen Toten. Für die volle Punktzahl fehlt mir im Mittelteil eine unerwartete Wendung. Im 3 Abschnitt findet sich eine für mich überflüssige Szene mit Jade, in dem die Autorin leider die Grenze des guten Geschmacks verlässt. Der Thriller endet mit einem Cliffhanger, der unnötige Fragen aufwirft. Ein geschlossenes Ende hätte aus meiner Sicht besser gepasst.

Mit dem Thriller “Flieh, soweit du kannst” hat Naomi Joy einen Thriller geschrieben, der mich zu jeder Zeit sehr gut unterhalten hat. Sie punktet mit einem ausgezeichneten Schreibstil und bekommt von mir verdiente 4 Lesesterne!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Nichts für schwache Nerven!

Blutzeit
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Lina Saint-George verläßt ihren Mann und kehrt zurück nach Hachenburg in den beschaulichen Westerwald, wo sie aufgewachsen ist. Kaum dort angekommen erschüttern grausame Morde die Region. Die Toten haben ...

Lina Saint-George verläßt ihren Mann und kehrt zurück nach Hachenburg in den beschaulichen Westerwald, wo sie aufgewachsen ist. Kaum dort angekommen erschüttern grausame Morde die Region. Die Toten haben alle etwas gemeinsam: Sie kommen aus dem näheren Umfeld von Lina Saint-George. Lina schaltet sich eigenmächtig in die Ermittlungen von Kriminalhauptkommissar Manfred Neuer ein und eckt damit an. Ehe sie sich versieht, ist ihr Leben selbst in Gefahr.

Mit dem Buch “Blutzeit: Das Böse wartet auf Dich” hat die Autorin Doris Litz gemeinsam mit dem Verlag beTHRILLED ein Ebook veröffentlicht, das am 1. Dezember 2020 erschienen ist.
Das Cover hat es schon in sich: rote Blockbuchstaben auf weißem Hintergrund. Der Name der Autorin und das Genre ist deutlich sichtbar. Ein Messer fällt gleich ins Auge. An dieser Stelle ist schon klar, dass der Mörder nicht zimperlich ist. Nicht zimperlich ist auch der Prolog, der aus der Sicht eines brutalen, sadistischen Mörders geschrieben ist und auf den Thriller einstimmt. Mit ihrem flüssigen, bildhaften und atmosphärisch dichtem Schreibstil hat Doris Litz mir den Einstieg leicht gemacht und so gleich war ich Part der Geschichte rund um Lina, und ihren Bekannten. Sie greift mutig mit ihrem Thriller ein Thema auf, dass an sich schon umstritten ist: Die Jagd und das Abnicken. Die Autorin ist ehrenamtlich beim Tierschutz engagiert. Gemeinsam mit Lina Saint-George habe ich mich auf die Tätersuche begeben und Doris Litz hat mir mehrere Tatverdächtige vorgestellt und mich mit späteren Informationen immer wieder Umdenken lassen. Bis ich den richtigen Täter am Wickel hatte, war ich im Buch bereits sehr weit fortgeschritten. Die Beschreibung der vielen Morde an den Tieren und an den Menschen sowie der Zustand der Leichen sind zumeist recht kurz gehalten. Für meinen Geschmack wird die Grenze, wo es mir persönlich zu grausam wird, 2 Mal überschritten. Das Buch ist vom Anfang bis zum Ende sehr spannend und endet mit einem fulminanten Showdown, den ich so nicht erwartet habe.

Mit dem Buch “Blutzeit: Das Böse wartet auf Dich!” hat Doris Litz einen mutigen Thriller geschrieben, der sich mit den Abgründen des menschlich Bösen beschäftigt. Wer sich nicht sicher ist, ob es das Richtige Buch ist, dem sei das Lesen des Prologs in der Buchhandlung oder “der Blick ins Buch” im Online-Handel empfohlen. Ein starkes Nervenkostüm ist vorteilhaft. Ich fand dieses Buch so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen mochte!

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