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Veröffentlicht am 18.06.2018

"Ich will nur ihre Milch."

Flugangst 7A
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Fitzkes Buch "Das Paket" war mein Einstieg in den BereichPsycho-/ Thriller und danach musste ich einfach öfter zu diesem Genre greifen. So war es auch als ich von seinem neusten Roman "Flugangst 7A" gehört ...

Fitzkes Buch "Das Paket" war mein Einstieg in den BereichPsycho-/ Thriller und danach musste ich einfach öfter zu diesem Genre greifen. So war es auch als ich von seinem neusten Roman "Flugangst 7A" gehört habe. Dieses Buch wurde ja seit der Frankfurter Buchmesse 2017 unglaublich gehypt. Das Cover ist ein echter Hingucker geworden und der Effekt beim Hardcover lässt einen glauben, dass es einem beim Inhalt nur so eiskalt den Rücken hinunterlaufen wird. Nach Beenden des Buches entsprach das dann leider nicht mehr ganz so meiner Realität.

Während des Lesens kam mir die ganze Zeit der Gedanke "Irgendwie kommt dir die Geschichte vom Schema her bekannt vor." Und ich musste auch nicht lange überlegen woher. Es hat mich vom Aufbau her an seine Vorgänger, wie zum Beispiel "8Nacht" erinnert. Dadurch war das Lesevergnügen schon etwas abgeschwächt bei mir. Ich war regelrecht enttäuscht, weil die Geschichte so wirkte, als hätte Herr Fitzek unter Zeitdruck schnell etwas zusammen geschrieben. Es waren einfach zu viele haarsträubende und unterschiedliche Themen auf einmal (zum Beispiel Entführung, Erpressung, unheilbare Krankheiten, Milchkonsum, Stalking.. die Liste geht noch weiter), so dass es an einigen Stellen unfertig wirkte und vieles auf der Strecke liegen geblieben ist.

Die Grundidee, ein unter Flugangst leidender Psychiater wird in schwindelerregender Höhe erpresst einen anderen Passagier zu manipulieren, war an sich nicht schlecht. Denn die Frage stellt sich, wie weit würde man gehen um Menschenleben zu retten und dafür andere Leben zu zerstören. Auch die eingebauten Fakten über Flugangst waren sehr interessant und durchaus passend.  Jedoch war die Umsetzung  zu konstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Die Flugangst spielte eigentlich kaum eine Rolle. Vor allem als das Thema Massentierhaltung eingebaut wurde, war es bei mir vorbei. Es ist ein ernstes Thema keine Frage, aber der Versuch, dem Buch damit etwas Tiefe und Sinn zu geben, ist grundlegend gescheitert. Es war nichts Halbes und nicht Ganzes und hat einfach nicht in diesen Psychothriller gepasst. Dazu kamen zu viele Zufälle, unrealistische Momente und auch meines Empfinden nach ein paar Logikfehler, so dass ich mit unserem Protagonisten Mats Krüger einfach nicht warm wurde.

Aber es gab auch etwas Positives an diesem Buch, nämlich der Schreibstil.  Es ist typisch Fitzek, rasant, flüssig und mit jeder Menge Cliffhanger, so dass ich beim Lesen schnell voran kam. 

Kurz gesagt die Idee hinter "Flugangst 7A" hätte durchaus Potenzial gehabt, aber  durch eine zu überladene Abhandlung konnte es mich leider nicht überzeugen. Spannung kam in einigen Ansätzen durch, was aber durch die Charaktere wieder abgeschwächt wurde. Auch vom Preis her finde ich es beim Hardcover etwas übertrieben.

Veröffentlicht am 03.06.2018

'Wir werden brennen und mit uns das ganze Universum!'

Eine Krone aus Herz und Asche
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Gleich vorne weg - Das Cover ist mal wieder unglaublich geworden. Ich finde es hat Wiedererkennungswert und ergänzt sich dadurch super mit seinen beiden Vorgängern und alle drei zusammen muss man einfach ...

Gleich vorne weg - Das Cover ist mal wieder unglaublich geworden. Ich finde es hat Wiedererkennungswert und ergänzt sich dadurch super mit seinen beiden Vorgängern und alle drei zusammen muss man einfach im Bücherregal stehen haben.


Viele Leser bemängelten, dass sie schwer in die Story hinein gefunden haben. Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich diesen Band direkt nach dem zweiten gelesen habe. Dabei hat mir gut gefallen, dass das Ende des Vorgängers hier am Anfang aufgegriffen wird.

Ich bin sehr fasziniert von der Kreativität der Autorin, die Idee hinter der gesamten Trilogie ist einfach super durchdacht und man bekommt nicht nur die Geschichte von Allison und Gareth zu lesen, sondern einige Nebenhandlungen, die auf einander abgestimmt sind, dass jede einzelne für den entscheidenen Showdown wichtig sind. Laura Labas lässt mal wieder nichts aus - geballte Ladung an Kämpfen, Verluste, Freundschaft, Liebe aber auch individuelle Charaktere. Nicht nur dass Allison sich gegen Morrigan und König Billings stellen muss, es erscheint ein neuer Feind auf der Bildfläche, mit dem niemand gerechnet hat. Kurz gesagt: an Spannung hat es in diesem Teil jedenfalls nicht gemangelt.

Ich freue mich auch darüber, was Allison für eine tolle Charakterentwicklung hingelegt hat. Im ersten Teil fand ich sie doch ab und zu etwas nervig mit ihrer engstirnigen und vorlauten Art. Jedoch begreift sie, dass man auch im Team stark ist und nicht so an Vorurteilen festhalten sollte. Sie lernt, dass man anderen Vertrauen kann und dass Rache einem die Sicht auf das schöne im Leben raubt. Außerdem kann sie endlich auch Befehle anderer annehmen. Und genau dass finde ich, macht sie zu einer starken Person, die mehr im Leben gefunden hat als nur Rache.

Allison ist am Ende des zweiten Bandes in der Dämonenwelt gelandet und Gareth befindet sich immer noch in der Welt der Menschen. Natürlich müssen sie sich wiederfinden. Das war einer der Momente auf den ich mich am meisten gefreut habe, doch als er kam, war ich sehr enttäuscht. Es ging alles viel zu schnell und war eher beiläufig.. Auch die vielen Neckereien zu vor waren kaum noch vorhanden. Dafür gab es meiner Meinung dann etwas zu viele Liebeserklärungen.
Aber Laura Labas hat auch gezeigt, dass sie weiß wie man das Herz eines Lesers zerstören kann, indem sie Lieblingscharaktere in Situationen bringt, die man ihnen definitiv nicht gewünscht hätte.

Der Schreibstil der Autorin hat sich definitiv, so wie Aly entwickelt. Im ersten Band waren mir die Gedanken und die Welt der Charaktere etwas zu detailliert beschrieben und die Sätze zu lang. Jedoch wirkte es in den beiden letzten Büchern für mich angenehmer und flüssiger zu lesen. Sie erzählt die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Für mich waren es dann aber etwas zu viele, da ich (auch mit Namenglossar) oft den Überblick verloren habe.

Insgesamt finde ich dass 'eine Krone aus Herz und Asche' ein spannendes und abrundendes Finale ist. Wobei mich aber wirklich noch interessieren würde wie es bei Olivia und Bird weiter gehen wird. Die beiden sind mir nämlich total ans Herz gewachsen.

Ich kann die Trilogie von Laura Labas jedem ans Herz legen, der nach fantastischen Geschichten mit Dämonen, brutalen Kämpfen, Spannung, starken Frauen und einer Protagonisten, die sich nicht herumkommandieren lässt und sagt was sie denkt, sucht! :)

Veröffentlicht am 11.04.2018

Ein Ratgeber, der wie ein guter Freund wirkt, statt mahnend den Zeigefinger zu erheben

Essanfälle adé
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"Ist es möglich, sich von Essanfällen zu befreien?"

"Ja, ist es! Ich habe es selbst erlebt."


Bei diesem Buch hatte ich oftmals den Gedanken 'Hey die Person die da beschrieben wird, bin ja ich'. Das ...

"Ist es möglich, sich von Essanfällen zu befreien?"

"Ja, ist es! Ich habe es selbst erlebt."


Bei diesem Buch hatte ich oftmals den Gedanken 'Hey die Person die da beschrieben wird, bin ja ich'. Das Thema Essstörung und Essanfälle ist ein Thema, welches mich schon lange begleitet und es ist ein alltäglicher Kampf, mal gewinne ich, mal das Essen.
Aus diesem Grund habe ich auch schon diverse Ratgeber und Diätpläne gelesen und ausprobiert. An vielen davon bin ich kläglich gescheitert und fühlte mich dadurch noch schlechter.

Aber als ich bei diesem Ratgeber schon die ersten paar Seiten gelesen habe, bei denen schon erwähnt wird, dass es keine Problemlösung in 10 Schritten, sondern persönliche Erfahrung und hilfreiche Tricks sind, wurde dieses Buch zu einem guten Freund. Dieses Buch vermeidet den erhobenen Zeigefinger, der dir sagt wie du es zu machen hast, um Erfolg zu haben.
Olivia Wollinger schreibt einfühlsam welche Tricks und Erfahrungen sie mit dem Thema Ernährung gemacht hat und dabei wird einem auch bewusst, dass es ok ist auch mal zu scheitern und nur weil man die ganzen Diäten nicht durchziehen konnte, nicht gleich ein schlechterer und schwacher Mensch ist. Es kommt viel mehr darauf an auf seine eigenen Gefühle und Emotionen zu hören. Sie sind oft das Zünglein an der Waage ob es nun wirklich richtiger Hunger oder einfach nur ein Ausweg aus einer emotionalen Situation ist.

Das Buch ist sehr gut gegliedert und spricht auch viele wichtige Punkte zu diesem Thema an. Aufgefallen ist mir auch, dass man einige ihrer Möglichkeiten zur Vermeidung von Essanfällen schon mindst. einmal unbewusst schon getan hat. Dadurch ist es mir leichter gefallen die Übungen auszuprobieren.
Ebenso gibt die Autorin einem auch das Gefühl, dass man nicht schwach oder schlecht ist, sondern auch dazu gehört auf dem Weg zur Veränderung Essanfälle zu haben. Man kann von heute auf morgen keine Wunder erwarten, jedoch hilft sie einem solche Situationen bewusst zu gestalten und zu reflektieren.

Ich werde dieses Buch in Reichweite aufbewahren und wichtige Stellen markieren, um schnell einige der Möglichkeiten und Tipps nach zuschlagen, wenn ich wieder in eine unangenehme Situation komme. Es ist wichtig gerade dann einen guten Freund, der einen unterstützen und nicht belehren möchte, zu haben.

Eine klare Kaufempfehlung für alle, die unter dem eigenen emotionalen Essverhalten leiden und Anregungen zur Veränderung haben möchten! :)

Veröffentlicht am 28.03.2018

Der Schöne und die...?!

Räuberherz
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Ich wurde durch dieses unglaublich schöne Cover auf das Buch aufmerksam und als im Klappentext auch noch stand, dass die sich Hauptprotagonisten auch noch in einer verzehrten Erzählung des Märchens "Die ...

Ich wurde durch dieses unglaublich schöne Cover auf das Buch aufmerksam und als im Klappentext auch noch stand, dass die sich Hauptprotagonisten auch noch in einer verzehrten Erzählung des Märchens "Die Schöne und das Biest" wieder findet, musste das Buch unbedingt gekauft werden.


Ella ist mit ihren gerade einmal 16 Jahren auf sich allein gestellt. Eine wirkliche Familie hat sie nicht, außer ihren spielsüchtigen Vater, der in seinen Schulden versinkt. Sie ist ein eher durchschnittliches Mädchen, dass sich hinter schwarzen Klamotten versteckt und versucht ihre Sorgen mit Essen zu mildern. Freunde hat Ella nicht viele und wird von ihren Mitschülern eher gemobbt und gemieden. Aber trotzdem ist sie nicht auf den Mund gefallen und weiß genau wie man zurück schlägt, obwohl ich ihre Kommentare manchmal doch etwas zu übertrieben und unpassend empfand. Gefallen hat mir, dass sie ein total wissbegieriger Mensch ist und am liebsten ihre Zeit mit Lesen und Informationen 'aufsaugen' verbringt. Ich konnte am Anfang mit der lieben Ella überhaupt nicht warm werden, da ich ihre Wortwahl oft zu vorlaut und unpassend fand und sie auch nicht wirklich nachzudenken schien, obwohl sie ja eigentlich ein belesenes Mädchen ist. Jedoch macht sie im Laufe der Geschichte eine, in meinen Augen, positive Entwicklung, aber auch eine stereotypische Entwicklung.
-SPOILER- Ihr Aussehen verändert sich, also verändert sich auch die Meinung ihres Umfelds in Bezug auf sie. Das ist mehr als platt. SPOILER Ende

Crys konnte ich irgendwie nicht hassen, aber ein Mann dem ich jetzt mein Herz schenken würde, ist er auch nicht. Er ist anfangs total distanziert und kalt, so dass man überhaupt keine 'Bezug' zu ihm aufbauen konnte. Am Anfang hätte ich ihm für das was er Ella angetan hat, in den Arsch treten können. Die Wortgefechte zwischen Ella und ihm waren manchmal sehr amüsant, aber doch auch iwie zu platt, es hat oftmals diese Spitze (ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll :D) gefehlt. Es war als würden sie aneinander vorbei beleidigen. Als man jedoch Stückchenweise Details aus seinem Leben und seinen Geheimnissen erfährt, erkennt man das er auch durchaus eine Weiche Seite haben kann, der ich teilweise auch positiv gegenüber stand. Aber es kam von einem Extremen ins andere Extreme, ohne das man was von der Entwicklung mitbekommen hat.

James und Arthur waren wirklich zwei geniale Charaktere, die ich auf Anhieb mochte. Wer diese beiden super Typen sind, müsst ihr leider selbst herausfinden. :P

Der Schreibstil war ok. Ich hatte am Anfang meine Probleme in die Geschichte hineinzukommen und fand die Dialoge teilweise auch platt, so dass es wirkte als redeten die Charaktere an einander vorbei. Jedoch konnte mich der Schreibstil dann, im Voranschreiten der Handlung, doch noch überzeugen, so dass ich das Buch stellenweise kaum aus der Hand legen konnte und es am liebsten in einem Rutsch weggelesen hätte. Außerdem würde ich behaupten die Geschichte beinhaltet ein wenig viel Kitsch, aber ab und zu brauch jeder Leser so eine Story zum träumen. :)

Alles in Allem ist es eine interessante Idee für eine etwas andere Märchenadaption, die auch im größten Teil gelungen ist, aber an einigen Ecken noch etwas ausgebaut werden können. Aber auf alle Fälle lohnt es sich zu lesen, denn diese Geschichte hat genauso eine wichtige Botschaft wie 'Die Schöne und das Biest'.
Dieses war auch nicht mein letztes Buch der Autorin. :)

Veröffentlicht am 08.01.2018

etwas zu gehypt

Berühre mich. Nicht.
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Ich habe seit einiger Zeit eher einen Bogen um das New Adult und Young Adult Genre gemacht, da mich diese ganzen Geschichten einfach nicht mehr überzeugen konnten und sich bestimmte Abhandlungen, meiner ...

Ich habe seit einiger Zeit eher einen Bogen um das New Adult und Young Adult Genre gemacht, da mich diese ganzen Geschichten einfach nicht mehr überzeugen konnten und sich bestimmte Abhandlungen, meiner Meinung nach, in jedem dieser Bücher wiederfinden. Aber als „Berühre mich. nicht.“ von Laura Kneidl erschien und gefühlt jeder davon schwärmte, überlegte ich dem Genre doch nochmal eine Chance zugeben.

Das Cover finde ich wunderschön. Das Farbspiel passt einfach zu der zarten Liebe die sich zwischen Sage und Luca anbahnt und die Titelwahl spiegelt zu gut Sages Zwiespalt ihrer Gefühle wieder.

Sage musste in ihrem Leben unglaublich viel durch machen und deswegen konnte ich viele ihrer Handlungen weitestgehend nachvollziehen, leider wollten wir beide dennoch nicht warm miteinander werden. Anders sah das bei Luca aus, denn sein Aussehen passt einfach nicht zu vielen Seiten seines Charakters und dadurch überraschte er mich das ein und andere mal, vorwiegend am Anfang des Buches, positiv. Und was soll ich sagen, er liebt es zu lesen, Buch-Gutscheine bleiben bei ihm nie lange am Leben, das darf man ruhig als Pluspunkt anrechnen
Auch mochte ich die Nebencharaktere April und Megan. Sie sind Menschen die Sage wirklich zu ihren besten Freunden zählen kann und das haben sie auch oft genug bewiesen. Ich hoffe doch, dass wenigstens eine von den beiden ihre eigene Story erzählen darf.

Die Handlung konnte mich im Großen und Ganzen nicht so überzeugen wie erwartet. Das ist wirklich Schade, denn die Geschichte hatte etwas Unterhaltsames und unglaublich Süßes an sich. Ich muss aber leider sagen, dass sie etwas vor sich hin plätschert und ich bei jeder neuen Situation hoffte ‚jetzt passiert endlich etwas Gravierendes‘ , aber so wirklich wollte da nichts kommen. Jedoch kam der abrupte Knall, wie so oft, erst zum Ende, leider sehr klischeehaft und vorhersehbar. Laura Kneidls Schreibstil hat mir wirklich sehr gefallen. Er ist angenehm und flüssig und so kommt man auch relativ schnell durch die Geschichte.

Durch meine doch etwas zu hohen Erwartungen bin ich etwas enttäuscht, empfinde die Geschichte dennoch als erfrischende Lektüre. Auch wenn mich das Ende etwas abgeschreckt hat, möchte ich doch erfahren wie es zwischen Sage und Luca weitergeht.