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Veröffentlicht am 19.07.2022

Trauerbewältigung

Die Schuhe meines Vaters
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Der Vater besucht seinen Sohn in Berlin vor einem Routineeingriff nach seiner überstandenen Krebserkrankung. Da bei der Biopsie keine Gefahr droht, ist es ein Schock für die Familie, als der Anruf des ...


Der Vater besucht seinen Sohn in Berlin vor einem Routineeingriff nach seiner überstandenen Krebserkrankung. Da bei der Biopsie keine Gefahr droht, ist es ein Schock für die Familie, als der Anruf des Arztes erfolgt. Es gab eine Hirnblutung und nun muss entschieden werden, wann das künstliche Koma beendet werden soll. Dies stellt den Sohn und die restliche Familie vor eine schwierige Entscheidung.

Somit beginnt für den Sohn ein langer Prozess der Trauerbewältigung, indem er dem Vater einerseits wieder näher kommt und letztendlich besser kennen lernt. Hierbei stehen nicht nur schöne Erinnerungen im Vordergrund, sondern auch Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Sohn und seinem Vater. Dadurch arbeitet der Autor auch seine eigene Kindheit und die Vergangenheit des Vaters auf.

„Die Schuhe meines Vaters“ von Andreas Schäfer ist der letzte Abschied des Sohnes an den Vater, indem wir verschiedene Erinnerungen und Erlebnisse der Familie kennen lernen. Das Buch hat mich emotional berührt und mich dazu gebracht viel über meinen verstorben Vater nachzudenken, der auch oft nicht einfach, aber letztendlich ein guter Mensch war.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Spannende Welt mit starker Protagonistin

Ksenia
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Ksenia ist eine Waldläuferin und Kopfgeldjägerin und gehört zu dem Volk der Vila. Ihr nächster Auftrag bringt sie in das Land Menoar. Dort rettet sie den jungen Kyo vor einem Oni und bietet ihm an sie ...

Ksenia ist eine Waldläuferin und Kopfgeldjägerin und gehört zu dem Volk der Vila. Ihr nächster Auftrag bringt sie in das Land Menoar. Dort rettet sie den jungen Kyo vor einem Oni und bietet ihm an sie bei dem Auftrag zu helfen, da ihre Kenntnissen über das Land und Sprache nicht so gut sind. Somit beginnt ihr gemeinsames Abenteuer.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen eine interessante und spannende Welt zu schaffen, die angelehnt ist an dem feudalem Japan. Sie beinhaltet somit auch viele Wesen auf der japanischen Mythologie. 


Bin gespannt auf eine Fortsetzung, da Ksenia und Kyo auf jeden Fall mehr zu erzählen haben.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Bericht einer Überlebenden

Gebranntes Kind sucht das Feuer
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Gebranntes Kind sucht Feuer von Cordelia Edvardson ist erstmal im Jahre 1986 erschienen. Der Bericht der Überlebenden ist sehr distanziert geschrieben und erzählt die Erlebnisse der 14-jährigen, als sie ...

Gebranntes Kind sucht Feuer von Cordelia Edvardson ist erstmal im Jahre 1986 erschienen. Der Bericht der Überlebenden ist sehr distanziert geschrieben und erzählt die Erlebnisse der 14-jährigen, als sie nach Auschwitz deportiert wurde und die Jahre/ Bewältigung nach diesem schrecklichem Erlebnis. Im Mittelpunkt steht die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter, die sie damals nicht beschützt hat.

Trotz der großen Distanz ist das Buch sehr persönlich und überwältigend geschrieben. Es hat mich sehr bewegt.

Sicherlich kein Buch für zwischendurch, da ich nach dem Lesen der schrecklichen Ereignisse das Buch zur Seite legen musste.

Das Nachwort von Daniel Kehlmann war ein gelungener Abschluss und hat die Ereignisse nochmal gut zusammengefasst.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Brasilien im Wandel

Der Duft der Kaffeeblüte
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"Der Duft der Kaffeeblüte" spielt in Brasilien des 19. Jahrhunderts.
Vita, die Tochter eines Kaffeebarons verliebt sich ausgerechnet in den Verfechter der Abschaffung der Sklaverei namens León Castro. ...

"Der Duft der Kaffeeblüte" spielt in Brasilien des 19. Jahrhunderts.
Vita, die Tochter eines Kaffeebarons verliebt sich ausgerechnet in den Verfechter der Abschaffung der Sklaverei namens León Castro. Da die Kaffeeplantagen nur aufgrund von Sklaverei zum Wohlstand der Kaffeebarone führen, wäre die Abschaffung der Sklaverei natürlich ein Katastrophe.

Des Weiteren bekommt man auch sehr viel mit über das Leben der Sklaven und die Zeit während der Abschaffung der Sklaverei. Diese bringt anfangs nicht die erhoffte Freiheit. Die Lebensbedingungen sind meist immer noch katastrophal.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Sie hat das Brasilien des 19. Jahrhunderts sehr gut geschildert. Letztendlich waren mir alle Befürworter der Sklaverei recht unsympathisch. Damals kannten die Menschen es nicht anders, aber zur heutigen Zeit wäre man über einige Aussagen überrascht. Deswegen konnte ich mich leider gar nicht mit der Protagonistin Vita anfreunden. Sie ist zwar eine sehr starke und selbstbewusste Frau, jedoch war sie nie wirklich bereit anstatt Sklaven Menschen zu sehen. Mir hat ein wenig die Entwicklung bezüglich dieses Themas gefehlt.

Umso mehr war mir die Herzlichkeit und Offenheit aller Sklaven auf Anhieb sympathisch. Diese Menschen haben das heutige Brasilien so stark geprägt und dennoch sind die Unterschiede zwischen der weisen und schwarzen Bevölkerung immer noch so gravierend.

Kann das Buch allen empfehlen, die historische Romane mögen und eine Reise nach Brasilien machen möchten zur Zeit der Abschaffung der Sklaverei.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Einzigartig und poetisch

Das Gesetz der Natur
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« Das Gesetz der Natur » von Solomonica de Winter ist eine Dystopie, in der die Erde durch einen Atomkrieg zerstört wurde. Durch das Gesetz der Natur wird die Ordnung in der Welt aufrecht erhalten. Bücher, ...

« Das Gesetz der Natur » von Solomonica de Winter ist eine Dystopie, in der die Erde durch einen Atomkrieg zerstört wurde. Durch das Gesetz der Natur wird die Ordnung in der Welt aufrecht erhalten. Bücher, Waffen und Mutanten sind strengstens verboten und müssen umgehend vernichtet werden.

Gaia ist eine Mutantin, im geheimen aufgezogen von zwei Männern. Eines Tages wird sie gefunden und entgeht ihrer Hinrichtung, indem sie vor allen enthüllt, dass sie lesen kann. Sie bekommt die Aufgabe die letzten Bücher dieser Erde zu finden. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, ist das Buch der Auftakt eines längeren Abenteuers.

Ich muss gestehen, dass ich sehr lange nicht sicher war, was ich von diesem Buch halten soll. Einerseits finde ich die Idee und denn Schreibstil sehr interessant. Er ist sehr poetisch geschrieben und literarische einzigartig. Dennoch ist es nicht einfach geschrieben und kein Buch für zwischendurch. Zum anderen fällt es mir schwer eine Verbindung zu der Protagonistin herzustellen, da eine gewisse Distanz zum Leser herrscht.

Wer auf anspruchsvolle Dystopien steht mit einer gut durchdachten Welt, sollte den Buch eine Chance geben.

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