Leidenschaftliche Kämpferin
Die Zeit des LichtsDie Fotografin Lee Miller ist ein Vorbild, eine Inspiration und eine Kämpferin. Sie ist eine Frau, die unbeugsam eine bedeutende Rolle im Feminismus einnahm, obwohl dieser Ausdruck nicht zur Grundthematik ...
Die Fotografin Lee Miller ist ein Vorbild, eine Inspiration und eine Kämpferin. Sie ist eine Frau, die unbeugsam eine bedeutende Rolle im Feminismus einnahm, obwohl dieser Ausdruck nicht zur Grundthematik des Buches gehört.
Diese (zum Teil) fiktionale Biografie beschreibt den Werdegang einer Frau, die voller Entschlossenheit und Mut, in einer sehr düsteren Zeit unserer Geschichte, den Weg einer freischaffenden Künstlerin einschlug und damit Erstaunliches zustande brachte.
Zum ersten Mal treffen wir auf Lee Miller im Jahre 1966, die bereits verheiratet ist und ein Dinner für eine Abendgesellschaft vorbereitet - man merkt direkt zu Beginn, dass sie sehr unter den Nachkriegsfolgen leidet und Angstzustände nun zu ihrem alltäglichen Dasein gehören. Bei dieser Abendgesellschaft treffen wir auch auf Audrey Whiters, Chefredakteurin der Vogue, die Lee darum bittet einen Artikel aus ihrer Zeit mit ihrem damaligen Geliebten Man Ray zu verfassen - was Lee jedoch nicht mundet. Doch wie es das Schicksal so will, entschließt sie sich dennoch diesen Artikel zu schreiben und damit beginnt die Schleife ihrer Erinnerungen an die 30er Jahre. Pariser Boheme, Deutschland, Hass und Angst, der Zweite Weltkrieg, Feminismus, der Umgang zwischen Mann und Frau, die Unterdrückung - das Buch liefert alles.
Ich muss sagen, dass es der Autorin Whitney Sharer wunderbar gelungen ist die vielschichtigen Facetten von Lee Miller festzuhalten und ihren Werdegang zu beschreiben, auf eine sehr fesselnde und zugleich informative Art und Weise. Der Leser verfolgt den langsamen Wandel eines Models in eine starke, unbändige Fotografin, die geprägt wurde durch Krieg und Grausamkeit. Anzumerken ist auch, dass in dem Buch ausschweifend über ihre Romanzen berichtet wurde.
Allerdings finde ich es wirklich schade, dass der ganze geschichtliche Aspekt nicht mit Fotos von Man Ray oder Lee Miller angereichert wurde - zwar kann man die Bilder in Google finden, allerdings hätte es sehr gut gepasst die Arbeiten der beiden in die Geschichte einfließen zu lassen, damit es irgendwie anschaulicher und greifbarer wird.
Das Cover passt sehr gut zu der damaligen Zeit und der Titel ist auch wirklich hervorragend gewählt.
Fazit:
Dieser Roman ist eine fiktive und zugleich realistische angehauchte Zeitgeschichte und ein fesselnder Roman, den ich nur wärmstens empfehlen kann!