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Veröffentlicht am 11.02.2017

Gelungener Abschluß

Die Säulen aus Sand
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Nach wie vor versucht Corajidin die Macht an sich zu reißen und sein streben, der mächtigste Mann zu werden nimmt immer mehr wahnhafte Züge an. Er schreckt vor nichts zurück und bricht sogar seine eigenen ...

Nach wie vor versucht Corajidin die Macht an sich zu reißen und sein streben, der mächtigste Mann zu werden nimmt immer mehr wahnhafte Züge an. Er schreckt vor nichts zurück und bricht sogar seine eigenen Prinzipien. Die dunklen und mächtigen Unterstützer von Corajidin werden immer ungeduldiger. Doch immer noch stellen sich Indris und seine übrig gebliebenen Gefährten gegen Corajidin und versuchen das schlimmste zu verhindern. Ein roter Schleier überzieht das Land.

,,Säulen aus Sand“ ist der Abschluss einer wirklich anspruchsvollen und verwirrenden Trilogie. Auch diesen Roman konnte ich nicht einfach in nur wenigen Tagen beenden, denn durch die komplexen Intrigen und die vielen komplizierten Begriffe benötigt der Roman einfach Aufmerksamkeit und viel Zeit, dennoch konnte mich auch der letzte Teil überzeugen und beeindrucken.
Die Konflikte haben sich weiter zugespitzt und der letzte Kampf um die Macht hat begonnen und über den ganzen Roman hin, habe ich mich gefragt, welche Seite diesen Kampf gewinnt und welche Seite erbarmungslos vernichtetet wird. Nach und nach werden auch die Konsequenzen der Intrigen sichtbar und vor allem Corajidin hat Schwierigkeiten diese zu bewältigen. Durch diese Schwierigkeiten verzettelt er sich immer mehr und benötigt daher auch immer wieder Hilfe seiner dunklen Unterstützter, sodass er immer abhängiger von ihnen wird.
In diesem Roman erhält man wesentlich mehr Informationen über die Magie das Landes und vor allem das Erwachen der Rahns wird näher erläutert, da die Rahns an einer zunächst unbekannten Krankheit leiden die ihre komplette Lebensenergie zu verschlingen scheint. Indris versucht die Ursachen der Krankheit aufzuhalten und sucht nach einem Mittel um die Rahns vor dem Tod zu retten. Dabei geht Indris absolut wissenschaftlich vor, da es verschiedenen Theorien und Abhandlungen gibt die sich mit dem Erwachen der Rahns beschäftigen. Es gelingt dem Autor die Magie einfach absolut wissenschaftlich und authentisch zu vermitteln und es wirkt alles extrem logisch. Es ist einfach mal etwas anderes, da die Magie in anderen Romanen oft einfach nicht hinterfragt wird und oft als gegeben angesehen wird.

Nach wie vor hatte ich Schwierigkeiten mit den komplizierten Begriffen, die sich leider oft ähneln. Sicherlich konnte ich mich jetzt im dritten Band wesentlich besser zurecht finden dennoch viel es mir besonders schwer Figuren auseinanderzuhalten oder mit bestimmten Informationen zu verbinden, wenn sie über eine längere Zeitspanne nicht im Roman aufgetreten sind.
Die Atmosphäre des Romans ist deutlich dunkler und gewalttätiger als in den Vorgängerbänden, da alle zum letzten Schlag ausholen wollen und die Kämpfe immer brutaler und tödlicher werden. Manchmal hatte ich jedoch einfach das Gefühl, dass es dem Autor nicht richtig gelingt bestimmte Gefühle rüber zubringen, denn grade verschiedene Sterbeszenen kamen mir einfach zu emotionslos rüber.

Auch die Figuren konnten mich wieder durch ihre Komplexität begeistern und fesseln. Corajidin wird immer verzweifelter und ist mittlerweile bereit seine eigenen Prinzipen zu brechen um endlich an die Macht zu gelangen und um seine Gegner zu zerschmettern. Seine Pläne werden daher immer wahnwitziger und brutaler und so wenden sich teilweise sogar seine Verbündeten von ihm ab.
Indris kämpft nach wie vor dagegen an ein vollwertiger Gelehrter zu werden, da er sich von den anderen nicht für ihre Zwecke missbrauchen lassen möchte, dennoch benötigen vor allem die Rahns seine magische Hilfe, denn ohne ihn sind sie verloren. Er weigert sich immer noch strickt der zu sein, den die anderen wollen und er möchte absolut keine Macht erlangen und herrschen.
Miriam wird von ihrer absolut wahnsinnigen Großmutter gefangen gehalten und gibt einfach nicht auf. Tag für Tag versucht sie dem Irrsinn zu entkommen. Sie wartet auf keinen goldenen Held der sie rettet und nimmt ihr Leben selbst in die Hand.
Die Liebesgeschichte zwischen Indris und Miriam entwickelt sich weiter und die Liebe zwischen den beiden wirkte für mich einfach sehr authentisch und absolut nicht kitschig.

Alles in allem konnte mich auch der letzte Teil der Trilogie begeistern. Es gelingt dem Autor die entstandenen Konflikte logisch aufzulösen und verbindet alles zu einem sehr authentischem Ende. Die Trilogie ist aber definitiv nichts für Einsteiger, da sie einfach zu verworrene und komplex ist.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 10.02.2017

Unglaublich

Das Lied des Blutes
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Der Name Vaelin Al Sorna ruft bei seinen Feinden einen Schauer der Angst hervor, denn er ist skrupellos und gefährlich. Mit noch nicht einmal dreißig Jahren hat Vaelin es geschafft zu einer Legende zu ...

Der Name Vaelin Al Sorna ruft bei seinen Feinden einen Schauer der Angst hervor, denn er ist skrupellos und gefährlich. Mit noch nicht einmal dreißig Jahren hat Vaelin es geschafft zu einer Legende zu werden und so hängen ihm mehr oder weniger schmeichelhafte Namen an, wie z.B. „Schwert des Königs“ für seinen wahnsinnigen Herrscher, der Vaelins Talente für seine Visionen ausnutzt oder auch „Rabenschatten“ für die geheimnisvollen Stämme des großen Nordwaldes. Doch der Plan des wahnsinnigen Königs scheitern und der berühmte Vaelin wird von seinen Gegnern gefangen genommen und so kommt es, dass er auf einem Schiff unterwegs ist, das ihn zu dem Ort bringen soll, an dem es für ihn um Leben und Tod geht. Zudem trifft er dort auf einen Geschichtsschreiber, dem Vaelin die Geschichte seines Lebens anvertrauen kann.

,,Das Lied des Blutes“ hört sich zunächst nach alt Bekannten an und ich glaube tatsächlich, dass Anthony Ryan nicht versucht hat, eine unfassbare neue und nie dagewesene Idee zu ersinnen, sondern sich auf altbewährtes zu stützen und vor allem gut umzusetzen. Der Roman steckt voller Kriege, Schlachten, Intrigen und dramatischen Wendungen.

In Königslande gibt es sechs verschiedene Orden, die versuchen die Religion des Landes zu schützen und zu ehren. So gibt es beispielsweise den Orden der Heiler oder auch den sechsten Orden, der für die Verteidigung des Glaubens zuständig ist. Der Gebrauch von Magie wird als Blasphemie angesehen und Magiebegabte werden vom sechsten Orden gejagt und beseitigt.
Vaelin wird schon in jungen Jahren zum sechsten Orden gebracht und so wird vor allem die erste Hälfte des Romans durch das Akademieleben und durch die Ausbildung von Vaelin und seinen Gefährten geprägt. Ich konnte daher die Entwicklung, die Vaelin durchmacht sehr gut verfolgen und auch verstehen. Man erlebt, wie Vaelin sich durchschlägt und nach und nach sein Talent entwickelt und ausbaut, dabei empfand ich als sehr positiv, dass Vaelin nicht in jeder Disziplin der Beste ist, sondern auch seine Freunde und Weggefährten ihre eigenen speziellen Fähigkeiten haben. So ist Vaelin besonders gut im Schwertkampf, aber im Reiten ist er höchstens Mittelmäßig und auch das Bogenschießen beherrscht er eher schlecht als recht.
Aufgrund der starken Verfolgung von Magiebegabten spielen magische Elemente zunächst eine eher untergeordnete Rolle und in nur wenigen Textabschnitten wird Magie wirklich thematisiert . Jedoch wird grade im letzten Drittel mehr auf ,,Das Lied des Blutes“, das Vaelin hören kann eingegangen und erklärt, da ich euch jedoch nicht spoilern möchte werde ich nicht näher auf Vaelins Talent eingehen.
Es gelingt Anthony Ryan ein perfektes Erzähltempo anzuschlagen, da nie zu viele Informationen auf mich eingeprasselt sind, sodass ich der Geschichte ohne Probleme folgen konnte und auch Zeit hatte Luft zu holen. Zudem verbindet der Autor verschiedene Zeitebenen miteinander, da Vaelin zum einen seine Geschichte erzählt, jedoch auch in der Gegenwart noch einiges passiert. Auch der gradlinige Schreibstil des Autors passt perfekt zudem eher düsteren Roman und rundet alles zu einem wirklich gelungenen Werk ab.
Wie schon zuvor erwähnt, erfindet der Autor das Rad nicht neu und dennoch war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, denn vor allem der Protagonist Vaelin hat mich wirklich beeindruckt und zum nachdenken angeregt. Durch den ständigen Zwiespalt von Vaelin gelingt es dem Autor Spannung aufzubauen, da ich einfach nie einschätzen konnte, wie Vaelin sich schlussendlich entscheidet. Auch das durchaus fulminante Ende des Romans hat mich wirklich überrascht, da ich einfach etwas komplett anderes erwartet habe und ich vom Ende durchaus berührt war.

Mich hat Vaelin sehr fasziniert, da ich seine wirklich authentische Entwicklung einfach von Anfang an mitverfolgen konnte und ich am Ende des Romans absolut verstehen konnte, warum Vaelin zu diesem Mann wurde. Vaelin hat sich, als er dem Orden frisch beigetreten ist, fest vorgenommen, niemals einen Menschen zu töten und besinnungslos zu morden, es wird jedoch schnell klar, dass er im sechsten Orden nicht ohne Mord auskommt, da sie dazu einfach erzogen werden und es schlussendlich seine Aufgabe ist Ungläubige zu beseitigen. Ich fand es einfach unfassbar interessant, den Zwiespalt von Vaelin mit zu erleben und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob es ihm dennoch gelingt sich treu zu bleiben und seine moralischen Vorsätze auch wirklich umzusetzen. Ich habe stellenweise stark an Vaelin gezweifelt, doch er überraschte mich immer wieder mit unvorhersehbaren Entscheidungen. Vaelin vereint einfach alle ambivalenten Gefühle, die eine Figur in sich vereinen kann. Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass, wenn ich den inneren Kampf von Vaelin nicht verfolgt hätte, ich ihn absolut unsympathisch finden würde und er einfach der perfekte Bösewicht wäre, denn seine Taten und seine Gefühle stimmen oftmals nicht überein. Er tötet Menschen, überfällt fremde Länder, die nie eine Bedrohung für seine Heimat waren und verletzt die Menschen, die ihm am Herzen liegen. Vaelin hasst es jedoch diese Menschen zu töten und verachtet den König sogar teilweise für seine brutalen und moralisch absolut fraglichen Aufträge, doch er führt sie trotz zaudern immer aus. Auch sein Regiment, das er zum Ende hin befehligt, hält er nur durch Angst zusammen, da seine Soldaten alle vor ihm und seiner brutal wirkenden Art eingeschüchtert sind.

Alles in allem steht und fällt der Roman mit dem Protagonisten, denn es ist äußerst wichtig, dass man einen Zugang zu ihm findet und auch Sympathie empfinden kann. Ich glaube es ist einfach unheimlich schwierig den Roman zu schätzen, wenn es einem nicht gelingt sich auf Vaelin einzulassen. Mich hat Vaelin vor allem fasziniert und ich fand es einfach unheimlich spannend, seine Entwicklung zu beobachten und zu verfolgen. Sicherlich, der Roman trumpft nicht mit einer unglaublich neuen Idee auf. Mich konnte die Geschichte dennoch überzeugen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Toller Abschluß

Das Buch der Nacht
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Diana und Matthew sind von ihrer Zeitreise zurückgekehrt. Kaum sind die beiden wieder in der Gegenwart warten schon neue Herausforderungen auf die Beiden aber auch alte Feinde erwarten sie. In Sept-Tour, ...

Diana und Matthew sind von ihrer Zeitreise zurückgekehrt. Kaum sind die beiden wieder in der Gegenwart warten schon neue Herausforderungen auf die Beiden aber auch alte Feinde erwarten sie. In Sept-Tour, Matthews Heimat, kommen auch ihre Freunde zusammen, um die beiden tatkräftig zu unterstützen. Kaum zu Hause muss Diana jedoch einen schmerzlichen Schicksalsschlag erleiden… Und noch immer möchte jeder das Geheimnis lüften, dass das verschollene Manuskript Ashmole782 umgibt.

Wie auch schon der zweite Band knüpft ,,Das Buch der Nacht“ nahtlos an den Vorgänger an. Ich habe sehnsüchtig auf den letzten Teil der Trilogie gewartet und mich unglaublich gefreut, als ich das Buch in den Händen hielt. Die Diana und Matthew Trilogie gehört jedoch zu den Reihen, die man einfach nicht beenden möchte, weil man einfach nicht wahrhaben kann, dass dann die Geschichte endgültig vorbei ist. Das Buch ließ mich am Ende mit einem bitter süßen Gefühl zurück. Bitter, weil die Geschichte zu Ende ist und süß, weil mich der Roman einfach berührt und begeistert hat.
Erneut ist es der Autorin gelungen historisches, naturwissenschaftliches und magisches geschickt miteinander zu verweben. So spielt grade in ,,Das Buch der Nacht“ vor allem die Vererbungslehre und Genetik eine wichtige Rolle. Mich fasziniert immer wieder, wie es die Autorin es schafft etwas so Faktenbezogenes wir die Naturwissenschaften mit extrem fiktiven Elementen wie z.B. die Hexerei zu verbinden.

Vom ersten bis zum letzten Band der Trilogie konnte Deborah Harkness das Level ihres wundervollen Schreibstils halten. Die ausführlich beschriebenen Szenen verleihen dem Roman eine gewisse Tiefe und die Autorin schafft es so den Seiten Leben einzuhauchen. Auch wenn viel Wert auf Details gelegt wird, wiederholen sich die Informationen nicht von Seite zu Seite sondern man erhält immer neue Details, um sich die Welt von Diana und Matthew besser vorstellen zu können.

Die Protagonisten machen vom ersten bis zum letzten Band eine realistische Entwicklung durch. Die gefährlichen Abenteuer und die ständigen Bedrohungen können einfach nicht spurlos an den beiden vorbeigehen. Im dritten Band ist es Diana endlich gelungen sich und vor allem ihre Kräfte zu akzeptieren und ist mit sich und ihren magischen Kräften im reinen. Noch immer strahlt sie einen bewundernswerten Kampfgeist aus und sie ist bereit zu handeln, wenn sie damit ihre Liebsten beschützen kann. Matthew legt immer mehr seine Gentleman Rolle ab und wird immer vampirischer, er hört immer mehr auf seine Instinkte und auch der Blutrausch mach ihm sehr zu schaffen.
Die Liebesgeschichte von Diana und Matthew hat mich von Anfang an in ihren Band gezogen. Ich habe schon lange nicht mehr so eine schöne und ergreifende Liebesgeschichte gelesen. Die beiden haben Hochs und Tiefs und nicht immer läuft alles glatt. Sie streiten sich und vertragen sich auch wieder. Alles wirkt einfach so verdammt realistisch, wenn man einmal die magischen Aspekte außer Acht lässt.
Auch in diesem Band gibt es wieder neue Nebenfiguren und schon nach kürzester Zeit hab ich sie alle ins Herz geschlossen, denn nicht nur die Protagonisten sind gut ausgearbeitet sondern auch die Nebencharaktere besitzen eine gewisse Mehrdimensionalität.

Alles in allem ist ,,Das Buch der Nacht“ ein würdiger Abschlussband für eine so tolle Trilogie. Die Liebesgeschichte hat mich einfach sofort mitgerissen und ich musst einfach mit den beiden mitfiebern und hoffen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Gelungen

Blutrecht
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Vor langer Zeit waren die Greatcoats die Gesetzeshüter des Königs, die für Ordnung und vor allem Gerechtigkeit sorgen sollten. Doch die Herzöge weigerten sich die Regeln des Königs zu akzeptieren und brachten ...

Vor langer Zeit waren die Greatcoats die Gesetzeshüter des Königs, die für Ordnung und vor allem Gerechtigkeit sorgen sollten. Doch die Herzöge weigerten sich die Regeln des Königs zu akzeptieren und brachten ihn kaltblütig um. Die Greatcoats sind seit diesem Tag Geächtete, denn sie sahen bei der Ermordung des Königs zu und versuchten nicht die schreckliche Tat zu verhindern. Seither sind sie Diebe, Herumtreiber und vollkommen nutzlos. Die Herzöge regieren das Land mit Willkür und kalter Brutalität. Doch Falcio, der Anführer der Greatcoats wurde vor dem Tod des Königs noch auf eine letzte Mission geschickt und er setzt alles daran diese Mission zu meistern, denn der Erfolg der Mission entscheidet über die Zukunft des Landes und des Volkes.

,,Blutrecht“ ist ein absolut gelungener Auftaktband und konnte mich vor allem durch die kreativen und interessanten Ideen des Autors begeistern.
Die Magie spielt in diesem Band nur eine sehr geringe Rolle und sie wird praktisch nur angedeutet, da, wie in vielen Auftatktbänden, vor allem die Welt und die Konflikte dargestellt und vorgestellt werden.
In dem Roman werden keine Ritter thematisiert, die eine glänzende Rüstung tragen und über jede Anschuldigung erhaben sind. Die Greatcoats tragen keine unpraktischen Rüstungen, sondern Ledermäntel, die sie in Kampf schützen aber sie z.B. nicht in ihrem Bewegungsspielraum einschränken.
Der Autor achtet auf Kleinigkeiten und hat die Welt perfekt ausgearbeitet. So hat er eine interessante und gut nachvollziehbare Religion ausgearbeitet, diese lässt die Welt wesentlich realistischer wirken, auch wenn die Protagonisten nur wenig Interesse an Religion hegen.
Vor allem Kampfszenen spielen in dem Roman eine wichtige Rolle. Sie sind detailliert ausgearbeitet, wirken jedoch nicht zu brutal. Es wird einfach deutlich, dass der Autor unter anderem Kampf-Choreograph ist und sich mit der Materie auskennt.

Der Autor bedient sich einem eher seltenen Stilmittel. Er lässt den Protagonisten Falcio die Geschichte erzählen und so ist der Roman praktisch die Biografie von Falcio. Der Protagonist spricht einen direkt an und der Erzählstil ist daher sehr persönlich und eindringlich. Falcio erzählt seine Geschichte zum größten Teil in chronologischer Reihenfolge, er schiebt jedoch Textpassagen mit Ereignissen ein, die schon wesentlich früher stattgefunden haben, da er der Meinung ist, dass man diese Textpassagen für das Verständnis benötigt und um verschiedene Handlungen und Beweggründe besser verstehen zu können.
Der Schreibstil an sich ist sehr abwechslungsreich und ließ sich sehr flüssig lesen. Die witzigen Dialoge, die voller schwarzer Humor sind haben, mich oft zum Lachen gebracht und haben die doch eher ernste und tragische Geschichte aufgelockert.
Die Figuren können auf manchen vielleicht etwas naiv wirken, da sie allesamt an die Legende der gerechten Greatcoats glauben und auch ihr Leben danach ausrichten. Mir hat dieser Wunsch und die Suche nach ihrem Platz in der Welt einfach gefallen.
Die Figuren wachsen in einer Welt voller Verachtung und Hass auf. Jeder ist voller Angst, Misstrauen und auch Missgunst. Die Herzöge herrschen willkürlich und morden und plündern ohne ersichtlichen Grund oder um ihre Machtstellung zu verdeutlichen. Doch Falcio und seine Kumpanen wollen nicht aufgeben und glauben immer noch an das Gute im Menschen und vor allem an Gerechtigkeit, sie sind die Helden einer grausamen Welt und keiner erkennt es an, denn die Leute begegnen ihnen mit Misstrauen und Unmut.
Die Greatcoats sind jedoch durch ihre Normen und Werte stark in ihrer Handlung eingeschränkt, da sie ihren Idealen immer treu sind und sich strikt weigern sich der Brutalität ihrer Welt anzupassen. Sie befolgen die Gesetzte des Königs und sind daher auch oft in der Rolle als Gesetzeshüter gefangen. Der Autor verdeutlicht in seinem Roman, dass Normen und Werte wesentlich wichtiger sind als Ehre und er nimmt das Bild des glänzenden Reiters auseinander, denn die Ehre besagt den Rittern in ,,Blutrecht“ z.B., dass sie ihrem Herren folgen müssen und sie nicht gegen die Befehle des Herren verstoßen dürfen, auch wenn dies bedeutet, dass der Ritter dafür unschuldige Menschen abschlachten muss. Trotz moralisch fragwürdigen Handlungen verliert der Ritter nicht seine Ehre und ansehen, da er seinem Herzog treu dient.
Falcio und seine Kumpanen wirken in dieser Welt sehr verloren und stellenweise wissen sie nicht, wie sie einen Ausweg aus wirklich gefährlichen Situationen finden können. Oftmals gelingt es ihnen jedoch sich aus der Situationen zu befreien. Der Autor schildert diese Situationen mit viel Witz und guten Ideen, sodass die Lösung der Probleme nie aufgesetzt, unrealistisch oder zu gewollt wirkt.
Falcio und seine Kumpanen Brasti und Kest sind sehr verschiedene Charaktere und jeder hat seine Eigenheiten. Brasti liebt z.B. schlechte Witze und weiß einfach nicht, wann man still sein sollte, um die Situation nicht zu verschlimmern. Kest dagegen ist sehr ernst und einer der besten Kämpfer. Er und Falcio kennen sich schon ein Leben lang und sie vertrauen sich blind.

Alles in allem konnten mich vor allem die Figuren begeistern, denn sie verleihen dem Roman das gewisse etwas. Ich habe von der ersten bis zur letzten Seite mit Falcio mitgefiebert und ich konnte sein Weltbild und den Wunsch nach Gerechtigkeit absolut verstehen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Gelungene Fortsetzung

Die Brücke der Gezeiten 2
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Die nächste Mondflut naht und die Kontinente bereiten sich für die entscheidene Schlacht vor, denn die Mondflutbrücke wird sich bald aus dem Wasser erhebt und die verfeindeten Kontinente verbinden. Der ...

Die nächste Mondflut naht und die Kontinente bereiten sich für die entscheidene Schlacht vor, denn die Mondflutbrücke wird sich bald aus dem Wasser erhebt und die verfeindeten Kontinente verbinden. Der Ausgang des Kriegs hängt von nur wenigen Protagonisten und ihren Entscheidungen ab, doch ist sich kein Protagonist wirklich bewusst, welche Konsequenzen ihrer Entscheidungen haben können.
Alaron versucht zu erfahren, warum er die Magier Prüfung nicht bestanden hat und stößt dabei auf ein gut gehütetes Geheimnis und dieses Geheimnis könnte alles verändern.
Während dessen versucht Elena die Junge Regentin Cera zu beschützen und unterstütz sie in allen Dingen, doch es ist die Zeit des Misstrauens.
Ramita gewöhnt sich langsam an ihre Rolle als Ehefrau des alten aber mächtigen Magiers. Sie ist hin und her gerissen zwischen ihrem Ehrgefühl und ihrer Liebe zu Karim.

,,Am Ende des Friedens“ ist eine gelungen Fortsetzung und die zuvor angedeuteten Konflikte spitzen sich immer mehr zu. Erneut erlebt man die Vorkriegszeit aus verschiedenen Perspektiven und so konnte ich die Beweggründe der einzelnen Parteien sehr gut verstehen und nachvollziehen. Gespannt habe ich verfolgt, welche Partei einen Vorteil hat, dies konnte sich allerdings schnell ändern und so gelingt es dem Autor durch das ständig Katz und Maus Spiel eine anhaltende Spannung aufzubauen. Bis zum Ende hin ist das Machtverhältnis relativ ausgewogen und so ist auch zum Ende des zweiten Bandes noch alles offen und möglich.
Die Ideen die hinter der Mondflutbrücke steckt faszinieren und begeistert mich. Jedoch gibt aus auch altbekanntes wie z.B. der Aufbau der politischen Intrigen und auch einzelne Figuren erinnern mich an manch andere Charaktere.

Jede Figur ist überzeugt das Richtige zu tun und auf der richtigen Seite zu stehen und schlussendlich entscheidet der Sieg, ob die Figuren die richtigen Ideale haben oder nicht. Keine Figur ist wirklich grundsätzlich Gut oder Böse. Jedoch handeln die Charaktere alle Interessen geleitet.
Geschickt verwebt der Autor die verschiedenen Schicksale zu einem großen Ganzen und es gelingt ihm perfekt zu verdeutlichen welche Rollen die einzelnen Protagonisten im großen Konflikt einnehmen.
Jede Figur ist im Wandel und verändert sich und wächst an ihrer Aufgabe. Jedoch verändern sich leider einige Protagonisten nicht immer zu ihrem Vorteil und haben bei mir einige Sympathiepunkte eingebüßt.
Elena wirkte im ersten Band sehr selbstbewusst und auch sehr intelligent. In ,, Am Ende des Friedens“ übersieht sie jedoch sehr oft offensichtliche Gegebenheiten und bringt sich dadurch in Schwierigkeiten. Zudem achtete sie im zweiten Band wesentlich weniger auf ihre Umgebung und wirkt stellenweise einfach etwas oberflächlich.
Die Passagen mit dem jungen Magier Alaron konnten mich von Anfang an begeistern, da er sich einfach nicht unterkriegen lässt und sich weigert aufzugeben. Die Detektivarbeit, die er mit seinen Freunden betreibt, um das Geheimnis rund um seine Abschlussarbeit zu lösen, hat dem Roman das gewisse etwas verliehen und mich gut unterhalten.
Ramita wurde im ersten Teil leider nur sehr blass und oberflächlich skizziert. Der Autor lässt sie jedoch im zweiten Teil stark reifen und verleiht ihr mehr Tiefe. Sie wirkt einfach nicht mehr wie eine junge verwöhnte Tochter.