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Veröffentlicht am 24.04.2017

Grandios

Die Krone der Sterne
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Der Hexenorden und ihre Gottkaiserin beherrschen das galaktische Reich von Tiamande. In regelmäßigen Abständen sind die verschiedenen Planeten dazu verpflichtet, nach einer Strängen Auswahl, dem Hexenorden ...

Der Hexenorden und ihre Gottkaiserin beherrschen das galaktische Reich von Tiamande. In regelmäßigen Abständen sind die verschiedenen Planeten dazu verpflichtet, nach einer Strängen Auswahl, dem Hexenorden junge Mädchen als Bräute zu übergeben. Doch niemand weiß wirklich, was mit den jungen Bräuten geschieht. Inzia ist einer der erwählten Bräute, doch sie hat nicht vor sich dem Hexenorden zu ergeben und ersinnt so einen gefährlichen Plan mit ihrem geliebten Glanis aus. Und plötzlich befinden sich die beiden mit dem Kopfgeldjäger Kranit und der Alleshändlerin Shara Bitterstern in einem gefährlichen Abenteuer.


„Red Rising“ war mein erster erfolgreicher Einstieg in das Science-Fiction Genre und ließ mich das erste Mal eine gewisse Begeisterung für eben dieses Genre empfinden. Ich war daher umso gespannter auf Kai Meyers Werk in diesem Bereich, da er schon seit langem zu meinen Lieblingsautoren zählt.
Schnell bin ich in die wundervoll und komplexe galaktische Welt abgetaucht. Die Welt ist einfach grandios ausgearbeitet mit vielen Details, die einen jedoch nicht erschlagen. Zudem lässt der Autor einem Raum seine eigenen Gedanken und Vorstellungen zu entfalten. Es gelingt Kai Meyer die ganze Zeit über die Wage zwischen dem Freiraum für die Gedanken und den Details für das Verständnis der Geschichte ausgeglichen zu halten. Und es gibt in diesem Roman wirklich viel zu entdecken, denn der Schauplatz des Romans ist recht groß. Neben der grandiosen Welt erhalten natürlich noch politische Entscheidungen und Intrigen einen gewissen Platz in der Geschichte, sodass man einige Informationen über das Herrschaftssystem der Hexen und ihren Glauben erfährt. Aufgrund dessen wirkt die Welt, die Kai Meyer erschaffen hat, noch wesentlich plastischer.
Ich konnte auf jeder Seite und in jedem Satz förmlich die Leidenschaft des Autors für die Geschichte spüren und dass sie genau zum richtigen Zeitpunkt geschrieben wurde. Ich wurde von diesem Gefühl förmlich mitgerissen und konnte den Roman einfach nicht aus der Hand legen.

„Die Krone der Sterne“ kann nicht nur mit einer gut ausgearbeiteten Welt auftrumpfen, sondern auch mit einer spannenden Story und rasanten Szenen. Schon auf den ersten Seiten befindet man sich auf einer wahnwitzigen Flucht, die nicht spannender beschrieben werden könnte. Verrückte Manöver und Verfolgungsjagten muss man hier nicht lange suchen.

Auch die Figuren konnten mich vollkommen überzeugen, denn es gibt keine strahlenden Helden, die immer die richtigen Entscheidungen treffen und in jeder Situation besonnen reagieren. Oft treffen die Figuren egoistische und übereilte Entscheidungen, die auch des Öfteren dramatische Konsequenzen mit sich bringen. Die Charaktere überraschten mich jedoch auch das ein oder andere Mal mit selbstlosen Taten. Inzia ist eine starke Protagonistin und ich mochte sie schon nach wenigen Seiten. Sie ist dickköpfig und eigenwillig, voller Leidenschaft aber auch verletzlich. Sie manövriert sich oft in schwierigen Situationen, versucht sich jedoch immer selbst zu befreien und braucht keinen starken Beschützer.

Insgesamt stimmt für mich bei „Die Kronen der Sterne“ einfach alles, denn die komplexe Welt ist grandios ausgearbeitet, die Figuren sind für mich absolut überzeugend und die rasanten Szenen runden alles zu einem perfekten galaktischen Abenteuer ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 22.04.2017

Kreative Idee

Smoke
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Jede Lüge oder boshafter Gedanke werden durch Rauch, der dem Körper entweicht, sichtbar. Und so versucht die Elite der Gesellschaft ihr Kinder streng und möglichst sündenfrei zu erziehen. Die beiden Freunde ...

Jede Lüge oder boshafter Gedanke werden durch Rauch, der dem Körper entweicht, sichtbar. Und so versucht die Elite der Gesellschaft ihr Kinder streng und möglichst sündenfrei zu erziehen. Die beiden Freunde Thomas und Charlie besuchen daher ein Eliteinernat. Im Internat herrschen harte und vor allem strenge Regeln. Doch was ist, wenn es Menschen gibt, denn es gelungen ist, die Regeln des Rauches außer Kraft zusetzten? Auf eben diese Fragen stoßen die beiden Freunde und machen sich auf, um Antworten zu finden. Dabei stoßen sie auf Intrigen, überraschende Freunde und auch auf Feinde.

Der Roman scheint momentan in aller Munde zu sein und die Meinungen gehen weit auseinander vom Jahreshighlight bis zum absoluten Flop ist alles dabei. Ich war daher recht gespannt, ob „Smoke“ mich überzeugen kann oder ich eher zu den Kritikerinnen zähle.
Der Roman setzt sich vor allem mit der Frage auseinander, ob Menschen ohne Schwächen wirklich noch menschlich sind und menschlich handeln könne oder eine gewisse Dunkelheit benötigt wird um Licht und Güte in die Welt zu bringen.
Von Anfang an hat mir die Idee gefallen, dass Sünden, Lügen oder auch Wut in Form von Rauch auftreten und so für jeden sichtbar wird. Die Idee ist einfach absolut kreativ und interessant und alles andere als 0-8-15. Dabei erhält man gerade zu Anfang nur recht wenig Informationen über den Rauch und zusammen mit den beiden Protagonisten Thomas und Charlie versucht man immer mehr über den Rauch und seine Beschaffenheit zu erfahren. Die Details bezüglich des Rauches oder auch der politischen Intrigen werden geschickt mit der Geschichte verwoben, sodass der Lesefluss nicht unterbrochen wird.
Insgesamt erschafft der Autor einen atmosphärischen Roman mit einer beklemmenden und düsteren Stimmung. Trotz der gelungenen Atmosphäre gelingt es dem Autor jedoch leider nicht die Spannung konstant zu halten. Vor allem zum Ende hin werden viele Situationen einfach zu stark ausgeschmückt und beschrieben. Das Ende ist für mich jedoch leider dennoch zu abrupt. Es bleiben einfach zu viele Fragen offen. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass ich noch mehr über den Rauch und dessen Beschaffenheit erfahre.

Jede Figur hat sympathische und unsympathische Charakterzüge, sodass es keinen richtigen Sympathieträger gab, dies hat mich jedoch keines falls gestört, da es einfach zu der Thematik passt. Fröhliche und nette Figuren hätten zu der düsteren und auch kritischen Geschichte einfach nicht gepasst.

Auch, wenn ich vor allem Probleme mit dem Ende des Romans hatte konnte mich der Rest positiv überraschen. Der Roman ist absolut atmosphärisch und kreativ.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 16.04.2017

Enttäuschend

Der Winterkaiser
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Maia wurde von seinem Vater, dem Elfenkaiser, in eine kleine und abgelegene Provinz verbannt und führt ein Leben weitab vom königlichem Hof und deren Gebräuchen. Doch seine älteren Brüder als auch sein ...

Maia wurde von seinem Vater, dem Elfenkaiser, in eine kleine und abgelegene Provinz verbannt und führt ein Leben weitab vom königlichem Hof und deren Gebräuchen. Doch seine älteren Brüder als auch sein Vater sterben überraschend und so liegt das Schicksal des Landes fortan in Maias Händen. Maia findet sich eher schlecht als recht mit der neuen Situation zurecht und so wird jede Audienz ein Spitzroutenlauf für ihn.

„Der Winterkaiser“ war ein absoluter Coverkauf, denn ich liebe die Farbzusammenstellung des Covers einfach und das imposante Schloss passt einfach perfekt zu dem Elfenvolk. Doch auch der Klappentext hat sich interessant angehört und so bin ich doch mit relativ hohen Erwartungen an den Roman herangegangen.
Im Fokus der Geschichte steht Maia. Zusammen mit ihm entdeckt man das Leben am Hofe, die Aufgaben eines Kaisers aber auch die strenge Hofetikette und die vielen Intrigen. Ich fand es zu Anfang absolut faszinierend einmal mehr über den Hof, die Etikette und die alltäglichen Pflichten eines Elfenkaisers zu erfahren, da es in Fanatsyromanen oft eher um die Schlachten, Magie oder Heldentaten etc. geht. So sind die Elfen in diesem Roman absolut höflich und weisen die übliche Perfektion auf, die dem Volk zugesprochen wird. So sprechen die Elfen beispielsweise aus Höflichkeit nur in der Mehrzahl über sich, dies irritierte mich vor allem am Anfang stark und ich musste mich daran erst gewöhnen.
Die detailreiche Ausarbeitung des königlichen Hofes war irgendwann jedoch einfach zu viel des Guten und es baute sich einfach keinerlei Spannung auf, des Öfteren habe ich mich dabei ertappt, dass ich Seiten nur Überfolgen oder gar überblättert habe.

Auch mit dem Protagonisten hatte ich so meine Probleme. Maia ist einfach absolut widersprüchlich und dies nicht auf realistisch wirkende Art und Weise. Er wirkt oft, verständlicherweise, sehr unsicher in seiner neuen Position und bittet seine Berater öfter um Hilfe und orientiert sich an dem, was er am Hofe sieht und analysiert. So denkt er in einer Minute über seine Unwissenheit und über sein Verhalten nach und in der nächsten Minute ist er ein absolut selbstbewusster König, der weiß was er will und wie er handeln muss. Sein Verhalten passt daher einfach nicht zusammen und ließ mich leider allzu oft stutzen.

Der Roman strahlt eine eher ruhige Atmosphäre aus und auch der Schreibstil ist ruhig und ausschmückend, sodass man die Etikette und Rituale bis ins kleinste Detail versteht und erklärt bekommt. Erst im letzten vierte kommt leichte Spannung auf und die Geschichte nimmt durch einige Attentate etwas an Fahrt auf.


Leider konnte mich insgesamt nur das Cover von „Der Winterkaiser“ überzeugen. Der Roman war voller unnötiger Details, ohne Spannung und voller Widersprüche.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 14.04.2017

Tolle Fortsetzung

Die flammende Welt
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Irene und Kai befinden sich auf ihrem nächsten Abenteuer und wie so oft lauern die Gefahren für die beiden Überall. Nachdem Irene und Kai erfolgreich ein Buch für die unsichtbare Bibliothek sichern können ...

Irene und Kai befinden sich auf ihrem nächsten Abenteuer und wie so oft lauern die Gefahren für die beiden Überall. Nachdem Irene und Kai erfolgreich ein Buch für die unsichtbare Bibliothek sichern können werden sie verfolgt und sie wollen sich in die Bibliothek retten. Es passiert jedoch das undenkbare: Der Rückweg zur Bibliothek ist versperrt. Ist dies nur ein gefährlicher Zufall oder steckt noch mehr dahinter?

Ich habe mich auf das neuste Abenteuer von Irene und ihren beiden Freunden Kai und Vale sehr gefreut. Nach dem vorherigen Band musste ich einfach unbedingt wissen, wie es mit Irene weitergeht und ob sie noch eine Chance von der Bibliothek erhält. Leider wurden die vorherigen Geschehnisse und die daraus resultierenden Entscheidungen und Ergebnis nur mit wenigen Nebensätze abgehandelt. Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn die einzelnen Bände noch stärker verbunden wären, sodass dadurch ein großes Ganzes entsteht.

Im vorherigen Band hat man vor allem etwas über die Drachen und Elfen erfahren. In „Die flammende Welt“ steht vor allem die unsichtbare Bibliothek und ihr Erzfeind Albrecht. Man erhält immerhin einen recht kleinen Einblick in die Hierarchie und Abläufe der Bibliothek. Auch nach dem dritten Band bin ich mir immer noch nicht sicher, ob die unsichtbare Bibliothek mag oder nicht. Die Bibliothek ist weder gut noch böse und gerade das gefällt mir. Mir gefällt es, dass die Autorin sich hier weigert strikte Grenzen zu ziehen und nicht alles in schwarz oder weiß einordnet.

Der dritte Band steht den vorherigen Bänden bezüglich Spannung in nichts nach. Vor allem das Ende war absolut rasant und gewaltig. Doch war ich nicht mit allen Aspekten zufrieden. Viele Sachen wurden zuvor in der Geschichte aufgebauscht, zum Ende hin wurden die Aspekte jedoch nur mit wenigen Sätzen abgehandelt. Durch Morddrohungen gegen Kai und Irene und auch konkrete Mordversuche bringt die Autorin immer wieder Spannung in die Geschichte und ich habe mich immer öfter gefragt, ob hinter dieser oder jener Ecke ein neuer Anschlag auf die tapferen Freunde wartet.

Die Figuren gefallen mir nach wie vor sehr gut. Sie handeln oft unvorhersehbar und die ein oder andere Figur hätte ich einfach ganz anders eingeschätzt.
In diesem Teil erhält man zudem wesentlich mehr Information über den Todfeind der Bibliothek: Albrecht. Es wird gelüftet, warum er so handelt und welche Ziele er teilweise verfolgt Er erhält eine Geschichte und auch eine Vergangenheit, sodass er nicht mehr wie der typische Klischeeantagonist wirkt. Mir hat vor allem die fehlende Liebesstory in den vorherigen Bänden gefallen. Der Roman benötigt einfach keine Liebesgeschichte, um aufregender oder spannender zu sein. Deswegen haben mich grade gewisse Andeutungen zwischen zwei Figuren absolut nicht gefallen und ich hatte große Angst, zum Glück doch unbegründet, dass wieder eine absolut nervige Liebesgeschichte in den Vordergrund rückt.

Insgesamt ist „Die flammende Welt“ trotz ein oder zwei Kritikpunkten eine gelungene Fortsetzung. Die Geschichte ist absolut rasant, atmosphärisch und strotzt nur so vor kreativen Ideen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Fantasie
  • Thema
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 13.04.2017

Berührend

Wenn nachts der Ozean erzählt
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Subhi ist in einem Auffanglager geboren, denn seine Familie ist aus ihrem Land, vor Zerstörung und Terror geflohen. Er kennt nur diese Fleckchen Erde, dass durch unüberwindbare Zäune gesäumt ist. Und so ...

Subhi ist in einem Auffanglager geboren, denn seine Familie ist aus ihrem Land, vor Zerstörung und Terror geflohen. Er kennt nur diese Fleckchen Erde, dass durch unüberwindbare Zäune gesäumt ist. Und so träumt Subhi vom Nachtmeer, das ihm geheime Schätze und Geschichten bringt. Doch eines Tages gelingt es einem einsamen kleinen Mädchen eine Lücke im unüberwindbaren Zaun zu finden und Subhis Leben verändert sich ab da drastisch.

Aufgrund meines Studiums (Lehramt für sonderpädagogische Förderung mit dem Schwerpunkt Inklusion) setzte ich mich fast täglich mit dem Leid oder dem Leben von Menschen, die flüchten mussten auseinander. Ich war daher umso gespannter, ob es der Autorin gelingt mich bei diesem Thema abzuholen und es authentisch zu vermitteln, ohne etwas zu beschönigen oder kleinzureden. Doch schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass die Autorin sich traut das problematische Thema erbarmungslos zu schildern und in eine zu tiefst traurige Geschichte einzubetten. Es gelingt ihr die Gewalt, den Hunger und auch die Angst die in einem „Auffanglager“ herrscht einzufangen und die Nöte der Menschen in Worte zu fassen. Subhi und die anderen geflüchteten Menschen leben in einer menschenunwürdigen Umgebung, voller Unterdrückung und Rassismus.

All diese Eindrücke werden aus der Perspektive von Subhi geschildert, sodass die Geschichte eine kindliche Klarheit erhält, die tief bewegend ist. Alles wirkt so verdammt realistisch, auch wenn der Roman fiktiv ist, spiegelt er die Realität wider. Subhi versucht halt in seinen Geschichten und Bildern zu finden, denn seine Mutter und auch seine Schwester scheinen selbst am Ende ihrer Kräfte zu sein. Er wirkt oft einfach noch so jung und gleichzeitig schon so schrecklich alt.

Die Freundschaft zwischen Subhi und dem kleinen Mädchen verleiht dem Buch eine gewisse Hoffnung. Ich denke, dass die Autorin damit die Brutalität und die ständige Traurigkeit abmildern wollte, denn so eine Freundschaft kann man nur in Büchern oder Filmen wiederfinden.

„Wenn nachts der Ozean erzählt“ ist eine realistisch und zu gleich tragische Geschichte, über das Leben als geflüchteter Mensch, voller Wahrheiten, Schmerz und auch Hoffnung.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de