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Veröffentlicht am 11.02.2017

Enttäuschend

Der verschollene Prinz
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Durch die skrupellose Intrige seines Bruders ist der Krigerprinz Damen, der rechtmäßige Erbe von Akielos, in die Sklaverei verkauft worden und ausgerechten Laurent, der Kronprinz des verfeindeten Reichs ...

Durch die skrupellose Intrige seines Bruders ist der Krigerprinz Damen, der rechtmäßige Erbe von Akielos, in die Sklaverei verkauft worden und ausgerechten Laurent, der Kronprinz des verfeindeten Reichs bekommt Damen als Genschenk überreicht. Lauren ist eitel und vor allem sehr brutal, zudem ist Laurens und sein Palast extrem locker bezüglich körperlicher Nähe. Damen sucht ununterbrochen nach einer Fluchtmöglichkeit…

Als ich mir den Klappentext durchgelesen habe, hoffte ich auf einen interessanten und mitreißenden Fantasyroman. Jedoch weißt die Geschichte kein einziges Fantasyelement auf. Schon nach wenigen Seiten war klar, was mich wirklich erwartet und zwar Sex und etwas Politik. Schon nach wenigen Seiten ging es in dem Roman zur Sache. Leider wurden die Szenen, die sich hauptsächlich unter Männern abspielten, sehr plump und ich muss leider sagen, wirklich ordinär, geschildert. Die Autorin fokussiert wirklich kaum andere Elemente und so habe ich einfach nichts über die Welt erfahren, außer dass es Sklavenhandel gibt und das viele Intrigen geschmiedet werden. Die Welt bleibt also absolut flach und eindimensional, jedoch ändert dies sich zum Schluss etwas, sodass ich etwas mehr über die Welt und die Menschen erfahren habe. Der Roman hätte einfach noch einige Seiten mehr benötigt, denn grade als ich gedacht habe: ohh, die Autorin bekommt die Kurve, endet der Roman.

Der Schreibstil wirkt grade zu Anfang sehr plump. Die Dialoge sind sehr umgangssprachlich gehalten und es ist einfach kaum Spannung vorhanden. Zudem konnte ich aufgrund der plumpen Schreibweise einfach nicht mit dem Protagonisten Damen mitfiebern.
Die Figuren waren für mich nicht greifbar und ich konnte absolut keine Beziehungen zu ihnen aufbauen. Erst zum Ende hin habe ich wenigstens minimale Informationen zu den Figuren erhalten, sodass sie nicht ganz so eindimensional wirken.

Alles in allem hat mich der Roman wirklich enttäuscht, da ich einfach etwas vollkommen anders erwartet habe und ich mich nicht mit dem ordinären Schreibstil anfreunden konnte. Zum Glück ist es der Autorin zum Schluss jedoch noch gelungen eine leichte Kurve zu bekommen, sodass die Figuren und die Geschichte etwas mehr tiefe erhalten haben. Obwohl mich der erste Teil nicht überzeugen konnte werde ich der Autorin vielleicht noch einmal eine Chance geben.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Überzeugend

Das Schwert der Drachen
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Die Drachen versuchen nach wie vor die Herrschaft wieder an sich zu reißen. Die Prophezeiung soll die Menschen auf die nahende Verschmelzung vorbereiten, doch die Magier, Auguren und Drachenpristerinnen ...

Die Drachen versuchen nach wie vor die Herrschaft wieder an sich zu reißen. Die Prophezeiung soll die Menschen auf die nahende Verschmelzung vorbereiten, doch die Magier, Auguren und Drachenpristerinnen interpretieren die Prophezeiung jeweils zu ihren Gunsten. Dem blutrünstigen Krieger scheint dies jedoch vollkommen egal zu sein, denn er scheint nur noch an die Drachenbraut denken zu können und um sein Ziel erreichen zu können steht ihm Lay im weg…

Die verhängnisvollen Intrigen und der Kampf um Macht gehen im zweiten Band weiter. Auch in ,,Das Schwert der Drachen“ konnte mich der Autor durch überraschende Wendungen überraschen und begeistern. Wurde zuvor im ersten Band die einzelnen Charakter, die Welt und die Konflikte näher vorgestellt dreht sich im zweiten Band alle um die Prophezeiung und wie die Erwählten immer mehr zu Spielball der Mächtigen, die sich mehr und mehr einmischen, werden.

Nach wie vor hat mich die Dämonensprache leicht irritiert, jedoch hat sie mich im ersten Band wesentlich mehr gestört. Erneut konnte mich der schnörkellose Schreibstil von Wolfgang Thon mitreißen. Zudem trumpft der Autor wieder mit witzigen und lockeren Dialogen auf. Vor allem die Dialoge zwischen dem Nordling und Lay haben es mir angetan.

In ,,Das Schwert der Drachen“ führt der Autor noch weitere Erzählstränge ein und rückt somit noch weitere Figuren in den Fokus.
So wird die Geschichte auch aus Bolls Perspektive geschildert. Durch die verschiedenen Perspektiven wird noch wesentlich deutlicher, wie Macht besessen die verschiedenen Parteien sind.
So strebt der Priester des Reiches z.B. nach der absoluten Macht und möchte über alle herrschen. Broll erhält in diesem Band mehr tiefe und er wirkt nicht mehr wie der bösartige Schlechter sondern wesentlich menschlicher. Er hat ein schlechtes Gewissen bezüglich seiner Taten und zweifelt an der Führungsqualität seines Herren.
Lay hingegen ist auf der Suche nach sich selbst und er muss immer mehr aufpassen, dass er sich nicht selbst verliert und der Drang nach Rache sein Leben bestimmt.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Teil überzeugen und das wirklich packende Ende macht Lust auf mehr.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Großartig

Der Thron der Finsternis
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Seit Jahrhunderten werden die Menschen von Dämonen, die sich aus der Dunkelheit erheben, heimgesucht. Die Menschen müssen Nacht für Nacht um ihr Leben kämpfen. Nur die aus vergangener Zeit übrig gebliebenen ...

Seit Jahrhunderten werden die Menschen von Dämonen, die sich aus der Dunkelheit erheben, heimgesucht. Die Menschen müssen Nacht für Nacht um ihr Leben kämpfen. Nur die aus vergangener Zeit übrig gebliebenen magischen Siegel bieten dem Volk Schutz. Jedoch gibt es einen Lichtblick in dieser düsteren und grausamen Zeit, denn zwei Männer wagen es, sich gegen die Dämonen zu erheben und erbittert gegen sie zu kämpfen. Einst waren Arlen und Jardir gute Freunde, doch der Kampf gegen die Dämonen hat sie entzweit. Ein Zweikampf soll den Streit der Beiden endgültig beenden, doch Jardir ahnt nicht, dass Arlen einen ganz bestimmten Plan verfolgt.

Ehe ich mich mit dem Roman in eine dunkle Ecke, in der mich niemand stören kann, verkrochen habe, habe ich zuvor einige eher negative Stimmen bezüglich des Buches gelesen, dass viele einfach enttäuscht waren und etwas komplett anderes erwartet haben. Ich hatte daher eher zwiespältige Gefühle, da die Reihe zu meinen absoluten Favoriten gehört und ich sehnlichst auf eine Fortsetzung gewartet habe. Als ich endlich in den Buchladen stiefeln und das Buch in den Händen halten konnte, hatte ich einfach ein absolutes Glücksgefühl. Ich hatte daher Angst enttäuscht zu werden. Vorne weg, meine Angst war zum Glück vollkommen unbegründet und Perter V. Brett konnte mich auch mit dem vierten Teil begeistern.
Sicherlich ich habe etwas vollkommen anderes erwartet, wie so viele andere auch, denn durch den letzte wirklich fiesen cliffhanger im dritten Band habe ich mit einem spannungsgeladenen und actionreichen vierten Band gerechnet. Doch auch der vierte Band ist, mit Ausnahme einiger Kampfszenen, grade zum Anfang hin, sehr ruhig und die wirklich actionreichen Szenen sind eher zum Ende hin zu finden. Grade zum Schluss gab es wirklich einige Schockmomente für mich.
Arlen und Jardir erhalten nur sehr wenig Aufmerksamkeit und spielen in diesem Roman eine eher untergeordnete Rolle. Auch Renna, Arlens Frau, erhält nur wenig Platz in der Geschichte, dies fand ich durchaus angenehm, da ich mit ihrer brutalen und rücksichtslosen Art einfach überhaupt nichts anfangen kann und mir grade im dritten Band, ihr scheinbar sinnlose Morden, die Geschichte teilweise etwas madig gemacht hat.
,,Der Thron der Finsternis“ thematisiert vor allem die inneren Konflikte einzelner Figuren und die unterschiedlichen politischen Stellung der Wüstenkrieger und Talbewohner und die damit einhergehenden Probleme. Die Kulturen beider Gruppierungen sind einfach extrem anders, sodass Probleme einfach vorprogrammiert sind. Zudem entschärft es die Situation nicht, dass die Wüstenkrieger Jardir für den Erlöser halten und die Talbewohner Arlen. Auch scheinen die Söhne der verschiedenen Länder eigene Pläne zu haben und den Drang zu besitzen, ihre Eltern bzw. älteren Verwandte vom Thron zu stürzen.

Der schnörkellose und wirklich eindringliche Schreibstil des Autors begeistert mich immer wieder und er könnte mir wahrscheinlich eine Gebrauchsanweisung zu einem wirklich uninteressanten Gegenstand schreiben und ich würde sie absolut toll finden. Er schafft es einfach das alltägliche Leben unfassbar gut zu erzählen, sodass es schon fast wieder besonders wirkt.

Auch im vierten Band ist es Peter V. Brett gelungen jeder einzelnen Figur Leben einzuhauchen. Sie müssen sich mit menschlichen Problemen auseinandersetzten und sind alles anders als perfekt. So müssen sich die Figuren mit ihren sehnsüchtigsten Wünschen und ihren tatsächlichen Handlungen auseinandersetzen. Manche Figur, handeln einfach nach ihren Wünschen und denken kaum an die Konsequenzen. So treffen die Protagonisten oft falsche Entscheidungen und ich wollte sie einfach nur wachrütteln, doch durch die menschlichen Schwächen habe ich einfach mit den Charakteren mitgefiebert. Ich habe mich mit ihnen gefreut und mich über falsche Entscheidungen aufgeregt.
Ich habe in dem vierten Teile noch wesentlich mehr über die verschiedenen Personen erfahren, die das Schicksal der Länder bestimmt und ich hatte stellenweise das Gefühl, dass die verschiedenen Arten der Herrschaft miteinander verglichen werden und die dadurch entstehenden Probleme besser beleuchtet werden. Es treffen einfach zwei verschiedene Welten aufeinander und so gibt es zwischen den Menschen viele Vorurteile und Hass.
Zudem erhält man in diesem Band erstmalig einblick in die Gedankenwelt eines Dämonenkönig, sodass die Dämonen und deren Hierarchie immer besser verständlich werden und sie dadurch in einem völlig anderen Licht sieht.

Alles in allem konnte mich zum Glück auch der vierte Teil überzeugen und meine Befürchtungen, dass mir der Band nicht gefallen könnte, waren unbegründet. Schnell konnte mich Peter V. Brett wieder in seinen Bann ziehen und so heißt es wieder warten und hoffen, dass die nächste Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Gelungen

Askir
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Havald, einst ein begnadeter und verehret Krieger, sucht Ruhe und Vergessen in dem abseits gelegenen Wirtshaus ,,Zum Hammerkopf“. Doch die Ruhe wehrt nicht lange, denn ein schlimmer Schneesturm zieht auf ...

Havald, einst ein begnadeter und verehret Krieger, sucht Ruhe und Vergessen in dem abseits gelegenen Wirtshaus ,,Zum Hammerkopf“. Doch die Ruhe wehrt nicht lange, denn ein schlimmer Schneesturm zieht auf und schließt alle Besucher des Wirtshaus ein, auch die mysteriöse Elfe Leastan, die einen ganz bestimmten Krieger sucht… Schnell stellt sich heraus, dass es in dem Wirtshaus alles andere als ungefährlich ist, denn durch mysteriöse und brutale Weise werden immer mehr Besucher umgebracht. Der abgelegene Gasthof hat jedoch noch mehr Geheimnisse zu bieten, denn unter ihm kreuzen sich Kraftlinien, die es ermöglichen ein Portal zum zersplitterten Reich Askir zu öffnen.

Der Sammelband enthält die ersten drei Romane der Askir Reihe von Richard Schwartz und ist mit fast 1200 Seiten ein wirklicher Wälzer. Mein Motto bei Büchern ist oftmals je dicker, desto besser, dennoch bin ich grade bei neuen Autoren, bei einer so hohen Seitenzahl, immer skeptisch, da es nicht jedem gelingt über so einer Romanlänge die Spannung konstant zu halten. Ich wusste jedoch schon ab der ersten Seite, dass Askir genau meine Geschichte ist und ich das Buch schneller beenden werde als mir lieb ist und tatsächlich habe ich den Roman relativ schnell durchgelesen.
Im ersten Teil des Buches spielt sich die Handlung nur im Wirtshaus ab, dennoch habe ich zusammen mit dem Protagonisten einige neue Ecken und Facetten des Gasthofs entdeckt, sodass ein Ortswechsel, um Spannung zu erzeugen, nicht nötig war. Es gelingt dem Autor dem Wirtshaus etwas Mysteriöses einzuhauchen und jede neue Entdeckung wirkt nicht zu aufgesetzt oder unrealistisch, sondern einfach authentisch. Mir hat es einfach unheimlich Spaß gemacht mit den Protagonisten auf Entdeckungsreise zu gehen und den kleinen Ort zu erkunden. Grade am Anfang war nicht unbedingt klar ersichtlich, wer jetzt eigentlich zu den guten oder weniger guten gehört und so gab es stellenweise die ein oder andere Überraschung. Wie ich schon zuvor erwähnt habe, gelingt es dem Autor eine konstante Spannung aufzubauen und es gibt wirklich einige actionreiche Szenen. Zudem schafft es der Autor realistische Konflikte zwischen den Figuren entstehen zu lassen, da es einfach zwangsläufig zu Problemen kommt, wenn so viele verschiedenen Menschen auf kleinem Raum eingeschneit sind. So werden die Handlungen der Charaktere stellenweise durch Vorurteile gelenkt und bestimmt, dies verleiht den Figuren etwas sehr authentisches.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und einprägsam, sodass ich der Geschichte gut folgen konnte. Es werden keine Szenen unnötig in die Länge gezogen und ich hatte während den über 1000 Seiten nie das Gefühl, dass der Autor unbedingt noch ein paar Seiten fühlen wollte. Richard Schwartz schafft es die Geschichte immer wieder durch witzige und spritzige Dialoge aufzulockern. Zudem lädt die konstante Spannung zum mitfiebern und Rätzeln ein. Grade nach dem ersten drittel steigert sich die Spannung extrem und es gibt wirklich einige sehr spannende Szenen.

Havald kämpft grade zum Anfang hin stark mit seinen ambivalenten Gefühlen, denn er weigert sich dem Bild eines strahlenden Helds zu entsprechen. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass er extra fragwürdige Entscheidungen trifft, damit er nicht dem typischen Bild eines Helden entspricht. Es wird einfach deutlich, dass er schon viel in seinem Leben durchgemacht hat und viel zu oft Zeuge von grausamer Ungerechtigkeit geworden ist. Im laufe des Romans taut er jedoch nach und nach etwas auf und gewinnt wieder etwas von seinem Lebensmut zurück.
Grade zu Anfang hatte ich ein paar Anlaufschwierigkeiten mit Leastan, die während des Romans nur bedingt besser wurden. Ich empfand sie einfach als extrem selbstgefällig und glatt.
Die Figuren wachsen allen an ihren Aufgabe und es bildet sich unter den Protagonisten und ihren Reisegefährten eine eingeschweißte Truppe. Zusammen überstehen sie prekäre Situationen und geben sich gegenseitig halt.

Alles in allem bin ich wirklich froh, mal wieder einen deutschen Autor für mich entdeckt zu haben. Es gelingt Richard Schwartz mich wirklich zu begeistern, daher freu ich mich umso mehr auf die Fortsetzung, die zum Glück schon in meinem Regal steht und auf mich wartet.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Berührend

Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich
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Farrin ist 15 Jahre, lebt im Iran, stammt aus einer wohlhabenden Familie und besucht eine Schule für Hochbegabte. Nach der islamischen Revolution ist es besser nicht aufzufallen, da es strenge Gesetze ...

Farrin ist 15 Jahre, lebt im Iran, stammt aus einer wohlhabenden Familie und besucht eine Schule für Hochbegabte. Nach der islamischen Revolution ist es besser nicht aufzufallen, da es strenge Gesetze und Regeln gibt. Zudem ist Farrins Mutter Schah- Anhängerin, die sich nach den alten Zeiten sehnt. Doch eines Tages begegnet Farrin durch puren Zufall Sadira und ihr Leben verändert sich schlagartig. Sadira ist aufgeschlossen, witzig und einfach das komplette Gegenteil von Farrin. Ehe sich die beiden versehen wird aus ihrer Freundschaft mehr und beide begreifen zu nächst nicht, dass diese Liebe ihr Untergang bedeutet, denn Homosexualität steht im Iran unter Todesstrafe.

,,Wenn der Mond am Himmel steht, denke ich an dich“ ist kein leichtes oder lustiges Buch, denn diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, ist voller Tragik und Trauer. Der Roman hat mich schon nach wenigen Seiten mental runter gezogen, da einen die Geschichte so verdammt wütend macht. Schon nach der Widmung hatte ich Tränen in den Augen und war wirklich berührt: ,,Für alle, die vernichtet wurden, weil sie geliebt haben, und alle, die noch lieben und der Unterdrückung tanzend und lachend entgegentreten.“ (,,Wenn der Mond am Himmel steht, denke ich an dich“; Ellis, Deborah; cbj).
Die tragische Geschichte der Mädchen hat mich noch lange, nachdem ich das Buch beendet habe, zum Nachdenken angeregt und hat einen schmerzlichen Nachklang bei mir hinterlassen. Sicherlich, auch in den Westlichen Ländern, haben es Homosexuelle sehr schwer und sie erfahren tagtäglich Diskriminierung und werden von der Gesellschaft ausgestoßen, doch vor Augen geführt zu bekommen, dass es in anderen Ländern einfach noch so viel schlimmer ist und auch noch im 21. Jahrhundert Menschen dafür zum Tode verurteilt werden, ist einfach schrecklich. Über den ganzen Roman hin konnte ich einfach nicht vergessen, dass diese Geschichte auf eine wahre Begebenheit beruht.

Ich hatte zunächst bedenken, dass es der Autorin nicht gelingt die Geschichte der beiden wirklich authentisch rüber zubringen, da der Roman nur knapp 250 Seiten umfasst. Jedoch gelingt es der Autorin durch einen eindringlichen Schreibstil die Tragik der Geschichte perfekt zu vermitteln und die Geschichte wirkte auf mich auch nicht zu überladen für die geringe Seitenanzahl. Vor allem die wirklich poetischen Geschichten und Briefe, die Farrin und Sadira im Roman verfasst haben, haben mich zu tiefst berührt.

Farrin ist zu Anfang sehr allein, zurückgezogen und verträumt. Sie bekommt des Öfteren ärger, weil sie sich lieber auf Geschichten schreiben fokussiert, als sich weiter mit Hausaufgaben etc. auseinanderzusetzen. Zudem steht sie sehr zwischen den Stühlen, da in der Schule einerseits gelehrt wird, dass die Revolution das einzig Wahre ist und zuhause ihre Eltern den Schah verehren und sich diese Zeit wieder zurückwünschen. Sadira ist einfach das komplette Gegenteil von Farrin, denn sie ist fröhlich aufgeschlossen und hilfsbereit, obwohl sie schon viel in ihrem Leben mitgemacht hat. Die beiden Mädchen geben sich gegenseitig Halt in dieser doch sehr unruhigen Zeit und holen die besten Seiten der anderen hervor. Beide verstehen einfach nicht, warum sie wegen ihrer Liebe zueinander bestraft werden sollen, denn sie verletzten damit doch niemanden.

Alles in allem hat der Roman einen wirklich starken Eindruck bei mir hinterlassen und ich war sehr berührt und betrübt nachdem ich den Roman beendet habe. Wer also keine Angst vor sehr ernsten und traurigen Romanen hat sollte sich dieses Buch unbedingt ansehen.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de