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Veröffentlicht am 24.12.2018

Zeit des Mutes

Zeit des Mutes
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Im Jahr 2018 jährt sich die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland zum 100. Mal und im Rahmen einer Leserunde durfte ich das neuste Werk „Zeit des Mutes“ von Christiane Lind lesen.

Im Jahr 1913 ...

Im Jahr 2018 jährt sich die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland zum 100. Mal und im Rahmen einer Leserunde durfte ich das neuste Werk „Zeit des Mutes“ von Christiane Lind lesen.

Im Jahr 1913 wird die schüchterne Emma nach einem Skandal von ihrer Familie zu weitläufigen Verwandten nach England geschickt. Man hofft, dass die junge Frau dort endlich einen Ehemann findet und ein respektables Leben als Ehefrau und Mutter führt.

Kaum auf Hazelwell Manor eingetroffen und mit dem ersten Blick auf Percival, den Sohn des Hauses, ist die junge Deutsche verliebt. Doch ihre Gefühle werden nicht erwidert und so macht sich Emma wenig Hoffnung, bis ein Unglück alles verändert. Aber kann man Glück erzwingen?

Lucy ist trotz aller Anstrengungen und körperlicher Mühsal froh über ihre Arbeit als Dienstmädchen auf Hazelwell Manor. So kann sie ihre kranke Mutter und ihren jüngeren Bruder finanziell unterstützen.
Das Unglück auf Hazelwell Manor stürzt Lucy ins Unglück und sie muss das Herrenhaus verlassen. In London versucht sie ihr Glück zu finden, aber die große Stadt scheint ihr anfangs eher feindselig gestimmt.

In London treffen Emma und Lucy nicht nur aufeinander, sondern auch auf die Suffragetten, die leidenschaftlich für das Frauenwahlrecht kämpfen und dabei auch vor militanten Mitteln nicht zurückschrecken.

Lassen sich Lucy und Emma für die Sache der Suffragetten gewinnen und welchen Preis sind sie bereit zu zahlen?

Der historische Roman schlägt ein für mich eher weniger bekanntes Kapitel auf und hat mich in eine stürmische und bewegende Zeit entführt, die noch gar nicht so lange zurück liegt.

Das Buch und ich haben anfangs unsere Zeit gebraucht, bis wir richtig „warm“ miteinander geworden sind. Aber je mehr Zeit wir einander gewidmet haben, desto besser haben wir uns dann auch verstanden

Mit Emma und Lucy hat die Autorin zwei sehr unterschiedliche Protagonisten gestaltet, die mich das herrschaftliche Leben in England aus zwei Blickwinkeln erleben lassen. Dabei fand ich besonders Lucys Perspektive als Dienstmädchen sehr interessant und habe viel Neues erfahren.

Die Perspektivwechsel verleihen der Handlung eine gewisse Dynamik, die zum Unterhaltungswert der Geschichte beiträgt und so folgt man den beiden jungen Frauen gerne durch die Buchseiten.

Spannend war für mich auch das Anliegen der Suffragetten und ihren Kampf gleichermaßen aus Lucys und Emmas Augen zu sehen, den diese bewerten das Ganze u.a. aufgrund ihrer Herkunft ganz unterschiedlich.
Auch Zweifel sind beiden Frauen nicht fremd und so erleben beide ihre ganz persönliche „Zeit des Mutes“ vor dem Hintergrund der Kämpfe um das Frauenwahlrecht.

Von mir bekommt der historische Roman 4 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 16.12.2018

Spannung mit ganz viel Herz

Mit Herz und Bogen
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Im Rahmen einer Leserunde des Brunnen-Verlages durfte ich das Buch „Mit Herz und Bogen“ von Melanie Dickerson lesen.

Das Buch ist mir schon vor längerer Zeit dank seines schönen Covers aufgefallen und ...

Im Rahmen einer Leserunde des Brunnen-Verlages durfte ich das Buch „Mit Herz und Bogen“ von Melanie Dickerson lesen.

Das Buch ist mir schon vor längerer Zeit dank seines schönen Covers aufgefallen und ich habe mich sehr gefreut, dass ich die Geschichte nun im Rahmen der Leserunde entdecken durfte.

Fronika Menkels lebt bei ihrem Onkel, der zugleich ihr Vormund ist und darf sich zum wohlhabenden Teil der Gesellschaft zählen. Für die junge Frau ist der materielle Wohlstand keine Selbstverständlichkeit, da sie in ihrem Leben nach dem Tod ihrer Eltern auch schon bittere Armut und Hunger kennen gelernt hat. So liegen ihr die hungrigen Waisenkinder sehr am Herzen und sie sieht es als ihre christliche Pflicht an diesen zu helfen. Sie nutzt ihre Begabung beim Bogenschießen und wildert Hirsche im Wald des Markgrafen. Mit Hilfe ihres Onkels bringt sie das Fleisch zu den Notdürftigen.

Beim Tanzfest im Dorf begegnet Fronika dem gutaussehenden Matthis Weidman und die Beiden sind sofort voneinander angetan. Als Fronika erfährt, dass Matthis der neue Förster ist und dafür sorgen soll, dass es dem Wilderer im Wald des Markgrafen an den Kragen geht, scheint eine gemeinsame Zukunft nicht nur wegen der Standesunterschiede unmöglich. Auch hat der Sohn des Bürgermeisters ein Auge auf Fronika geworfen und dieser Kandidat scheint auch der Favorit Ihres Vormundes zu sein.

Neben all den gefühlsmäßigen Verwicklungen offenbaren sich einige gefahrvolle Geheimnisse und das Geheimnis des Wilderns lastet immer schwerer auf Fronikas Schultern. Wird sie einen Ausweg finden und haben ihre Gefühle zu Matthis eine Chance?

Ich habe „Mit Herz und Bogen“ richtig gerne gelesen. Die Geschichte hat einen gewissen „Robin Hood-Charme“ und bietet eine spannende Handlung, die ihre Geheimnisse erst nach und nach im Verlauf preis gibt.
Mit Fronika und Matthis hat die Autorin sympathische Protagonisten kreiert, die mich von Anfang an überzeugt haben und denen ich wirklich gerne durch die Buchseiten gefolgt bin.

Ein spannender historischer Liebesroman mit ganz viel Herz, der von mir 5 Bewertungssterne bekommt!

Veröffentlicht am 13.12.2018

Park Avenue Prince

Park Avenue Prince
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Mit „Park Avenue Prince“ geht die „Kings-of-New-York“-Reihe von Louise Bay in die 2. Runde.

Sam Shaw hat hart für seinen Erfolg gearbeitet und könnte sich inzwischen eigentlich alles gönnen. Doch materielle ...

Mit „Park Avenue Prince“ geht die „Kings-of-New-York“-Reihe von Louise Bay in die 2. Runde.

Sam Shaw hat hart für seinen Erfolg gearbeitet und könnte sich inzwischen eigentlich alles gönnen. Doch materielle Dinge bedeuten ihm wenig und so betrachtet er jede Neuanschaffung unter dem Aspekt, ob sich die Investition lohnt oder nicht.

Auf der Suche nach einer neuen Geldanlage kommt er in die Galerie von Grace Astor. Völlig unerwartet gehen ihm nicht nur manche der Kunstwerke, sondern vor allem die Galeriebesitzerin selbst unter die Haut und Sam sieht sich plötzlich mit unerwarteten Sehnsüchten konfrontiert. Doch kann er Nähe zulassen und was passiert, wenn er wieder alles verliert, was ihm die Welt bedeutet!?! Ist irgendetwas dieses Risiko wert?!

Die 2. Geschichte der Reihe lässt sich unabhängig vom ersten Teil „King of New York“ lesen, wenn es in diesem Buch auch ein Wiedersehen mit den Protagonisten aus dem ersten Band gibt.

Der Schreibstil war angenehm und die Geschichte insgesamt gut zu lesen. Die Charaktere sind solide gezeichnet und es macht ein Stück weit Spaß, die Beiden auf ihrem Weg zu begleiten.
Leider bietet die Geschichte relativ wenig Spannung und plätschert eher unaufgeregt vor sich hin. Auch hat mich das Ganze nicht so gefesselt, als dass ich das Bedürfnis gehabt hätte, das Buch möglichst schnell zu lesen. Es war im Gegenteil eher so, dass mich die kleinste Ablenkung von der Geschichte weglocken konnte.

Da mich weder Charaktere noch die Geschichte an sich für sich einnehmen konnten, war „Park Avenue Prince“ leider kein Buch für mich und es reicht in meiner Bewertung „nur“ für 2,5 Bewertungssterne.

Ich hoffe, dass die Geschichte andere Leser mehr überzeugen kann als mich.

Veröffentlicht am 09.12.2018

The One Best Man

The One Best Man (Love and Order 1)
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „The One Best Man“ von Piper Rayne lesen.

Hinter dem Autorennamen „Piper Rayne“ verbergen sich zwei Autorinnen. Für mich war es das erste Buch des Duos.

Victoria ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „The One Best Man“ von Piper Rayne lesen.

Hinter dem Autorennamen „Piper Rayne“ verbergen sich zwei Autorinnen. Für mich war es das erste Buch des Duos.

Victoria hat den Männern abgeschworen. Seit 2 Jahren ist sie geschieden und erst vor Kurzem mit ihrer Tochter Jade nach Chicago zu ihrer Mutter gezogen. Victorias Mutter ist krank und sie will diese vor Ort unterstützen, gleichzeitig will sie ihr abgebrochenes Studium wieder aufnehmen. Neben der Eingewöhnung vor Ort, einem neuen Job, dem Studium, ihrer Mutter und ihrer Tochter hat Victoria weder Liebe noch Romantik im Sinn.

Als sie an einem von Jades ersten Schultagen ausgerechnet auf Reed Warner, den besten Freund ihres Ex-Mannes und Trauzeugen auf ihrer Hochzeit trifft, ist sie alles andere als begeistert und Reeds charmante Flirtversuche fallen auf unfruchtbaren Boden.

Die äußeren Umstände lassen Victoria und Reed öfter aufeinander treffen und auch wenn sie es will, kann sich Victoria der Anziehungskraft von Reed nur schwer entziehen. Wird sie sich doch wieder auf eine Beziehung einlassen? Was sagt ihr Ex dazu und hat das Alles eine Zukunft?

Ich habe den Liebesroman wirklich gern gelesen. Die Autorinnen haben ihre Protagonisten sehr sympathisch gestaltet und insbesondere durch die beiden Kinder Jade und Henry bekommt die Geschichte einen liebenswerten Charme, der einen beim Lesen ein Schmunzeln auf den Lippen tragen lässt.

Auf der einen Seite kann man der Liebesgeschichte eine gewisse Vorhersehbarkeit vorwerfen, aber das hat mich beim Lesen nicht wesentlich gestört. Auch wenn klar ist, wohin die Lesereise geht, folgt man den Figuren doch gerne durch die Buchseiten und fühlt sich nicht zuletzt durch den federleichten und mitreißenden Schreibstil gut unterhalten.

„The One Best Man“ markiert den Einstieg in eine neue Reihe der Autorinnen und demnächst folgen mit „The One Real Man“ und „The One Right Man“ die Folgebände, bei denen ich mir gerade sehr überlege, ob diese nicht bei mir einziehen dürfen

4 Bewertungssterne für die kurzweilige Geschichte!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Goldfields

Goldfields
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Mit „Goldfields“ ist Ende Oktober das neuste Werk von Izabelle Jardin erschienen und ich war – sobald ich die Geschichte beim Stöbern in der Vorschau erspäht hatte – voller Vorfreude auf das Buch.
Ich ...

Mit „Goldfields“ ist Ende Oktober das neuste Werk von Izabelle Jardin erschienen und ich war – sobald ich die Geschichte beim Stöbern in der Vorschau erspäht hatte – voller Vorfreude auf das Buch.
Ich begleite die Autorin nun schon einige Jahre und mit jeder Geschichte von ihr steigert sie meine Vorfreude auf ihr nächstes Werk.

Im Jahr 2012 ist Robin, eine ehrgeizige junge Frau frustriert, da es beruflich einfach nicht so läuft, wie sie es sich vorstellt. Ausgerechnet ihr Geschlecht scheint ihr karrieremäßig im Weg zu stehen und das sollte im 21. Jahrhundert doch nun wirklich kein Thema mehr sein, oder!?

Bei einer Abendgesellschaft lernt sie eine alte Dame kennen, die sie auf den ersten Blick fasziniert und diese erzählt ihr aus ihrer Familiengeschichte.

Im Jahr 1851 versucht Beatrice Ames, Tochter einer wohlhabenden Reederdynastie ihrem Leben einen tieferen Sinn zu geben. Ihr Herz schlägt für soziale Reformen, sie will armen Menschen helfen und die Gesellschaft aufrütteln, verändern. Sie kämpft mit vollem Einsatz für ihre Überzeugungen und gerät darüber mit ihrem Bruder und Vormund Henry aneinander. Als es eines Tages zum Eklat kommt, fackelt Henry nicht lange und „verbannt“ seine Schwester nach Australien.

Auf der Überfahrt lernt Beatrice den attraktiven jungen Iren Peter O’Lalor kennen und ihre Wege sollen sich fortan noch öfter kreuzen.

Beatrices Kämpfe, ihr Leben und ihr Mut im 19. Jahrhundert werden Inspiration und Ansporn für Robin im 21. Jahrhundert und so erzählt „Goldfields“ vor dem Hintergrund eines persönlichen Schicksals vom langen und schwierigen Kampf der Frauen um ihre Rechte, der bis heute in die heutige Zeit geführt wird.

„Goldfields“ schlägt in der Art wie die Geschichte erzählt wird und wie sich die Handlung vor mir als Leserin entfaltet einen ganz ähnlichen Weg ein wie „Funkenflug“, was 2017 veröffentlicht worden ist. Parallelen zwischen den beiden Büchern sind nicht zufällig und so gibt es in „Goldfields“ auch ein Wiedersehen mit einigen Protagonisten aus „Funkenflug“, was mich persönlich sehr gefreut hat. Es sei aber auch angemerkt, dass man beide Bücher unabhängig voneinander lesen kann.

Inzwischen stellen mich die Werke von Frau Jardin vor ein „Problem“: Mir gehen langsam aber sicher die Worte aus, mit denen ich meiner Begeisterung angesichts ihrer Geschichten noch angemessen Ausdruck verleihen kann. Alles scheint schon gesagt worden zu sein und doch habe ich das Gefühl nicht genug gesagt zu haben oder zu wenig.

Es gibt Geschichten, die scheinen mit dem Aufschlagen des Buches ein Eigenleben zu entwickeln…scheinbar setzt sich die Geschichte neben mich, nimmt mich an der Hand, umarmt mich und lässt mich nicht mehr los. Stellt der Alltag seine Anforderungen an mich und ich versuche mich aus der Umarmung der Geschichte zu lösen, sieht sie mir tief in die Augen, flüstert mir etwas ins Ohr und zieht mich zurück in ihren Bann. Die Geschichte wird zu einem Freund, kriecht mir unter die Haut und lässt mich selbst nach ihrem Ende nicht mehr los.

Wenn jemand so wie ich schon fast sein ganzes Leben lang liest, dann kennt er solche Geschichten, den man findet sie immer wieder – wenn auch nicht allzu oft – und doch gewöhnt man sich an dieses „Wunder des Versinkens in einem Buch“ nie so wirklich. Ich bin dankbar, dass es Autorinnen wie Izabelle Jardin gibt, die mir mit ihren Geschichten dieses Geschenk machen.

5 Bewertungssterne!