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Veröffentlicht am 27.09.2017

Unter dem Mitternachtsmond

Unter dem Mitternachtsmond
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Unter dem Mitternachtsmond“ von Elisabeth Büchle lesen.

Das Buch beschließt die winterlich-vorweihnachtliche Trilogie der Autorin, die mich nun schon das 3. Jahr ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Unter dem Mitternachtsmond“ von Elisabeth Büchle lesen.

Das Buch beschließt die winterlich-vorweihnachtliche Trilogie der Autorin, die mich nun schon das 3. Jahr in Folge auf die kommende dunkle Jahreszeit einstimmt. Die Bücher der Trilogie (Unter dem Polarlicht / Unter dem Sternenhimmel / Unter dem Mitternachtsmond) können unabhängig voneinander gelesen werden.

Patrick ist ein hingebungsvoller Vater und seit dem Unfalltod seiner Frau zählt für ihn nichts so sehr wie das Wohlergehen seines Sohns Leo. Neben seinem Sohn und seiner Arbeit lässt Patrick nichts in sein Leben. Auf das Drängen von Freunden hin versucht er sich dem Leben wieder etwas mehr zu öffnen und der erste Schritt ist der Umzug auf einen alten Gutshof im Schwarzwald.
In der idyllischen Umgebung sind Vater und Sohn allerdings nicht allein, auf dem Gutshof lebt neben dem älteren Vermieter auch noch die junge Künstlerin Debora.
In der lebenslustigen Debora findet Leo sofort eine Freundin fürs Leben, die fast genauso viel Unsinn im Kopf hat wie der Siebenjährige. Patrick ist die unkonventionelle junge Frau anfangs suspekt und das von ihr verursachte Chaos droht auf sein wohlgeordnetes Leben überzugreifen, was ihm ein Dorn im Auge ist.

Die Autorin schafft es auch mit diesem Buch, dass ich mich innerhalb kürzester Zeit in der Geschichte heimisch fühle. Die Umgebungsbeschreibungen lassen die Schauplätze vor meinem inneren Auge lebendig werden und mich wünschen direkt vor Ort zu sein. Die Protagonisten schleichen sich innerhalb weniger Seiten in mein Herz und ich liebe, leide und bange mit ihnen. Und mit den lebendigen Beschreibungen des winterlichen Wetters erwacht meine Sehnsucht nach Schnee, knackender Kälte und dem Glitzern von Mondlicht auf weiß zugedeckter Landschaft.

Eingebettet in eine winterlich-romantische Geschichte erzählt die Autorin aber auch von inneren und äußeren Wunden, den Narben, die uns das Leben manchmal beibringt und vom Wunder der Heilung und dem Zauber, der in einem Neubeginn liegen kann.


„Manchmal musste man zerbrechen, um wieder neu zusammengesetzt werden zu können.“
(Seite 187)


Was soll ich mehr sagen außer, dass ich absolut verzaubert bin von der wundervollen Geschichte und leider nicht mehr als 5 Sterne geben kann

Veröffentlicht am 24.09.2017

Glück am Meer

Glück am Meer
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Mit „Glück am Meer“ durfte ich endlich mal wieder Lesefutter von Rosita Hoppe verschlingen.

Ich wurde auf das Buch dank seines ganz zauberhaften Covers und durch eine Leserunde aufmerksam.

Die Geschichte ...

Mit „Glück am Meer“ durfte ich endlich mal wieder Lesefutter von Rosita Hoppe verschlingen.

Ich wurde auf das Buch dank seines ganz zauberhaften Covers und durch eine Leserunde aufmerksam.

Die Geschichte entführt auf die Insel Amrum und während die romantischen Gefühle das Herz wärmen, bläst einem der Seewind kalt um die Nase und färbt die Wangen rot. Die perfekte Lektüre für kuschlige Lesestunden auf dem Sofa bei einer leckeren Tasse Tee…der Herbst darf kommen

Jule Petersen betreibt auf Amrum eine kleine Pension. Diese hat sie mit ihrem Mann gemeinsam aufgebaut und ihr ganzes Herzblut hängt daran. Wegen fehlender Buchungsanfragen macht ihr ihre finanzielle Situation gerade etwas Kopfschmerzen.
Die spontane Zimmeranfrage von Ben erscheint da wie ein Rettungsanker für ein sinkendes Schiff und Jule freut sich, dass sich ihr neuer Gast gleich für mehrere Wochen bei ihr einquartiert.
Auf das Gefühlskarussell, das ihr attraktiver Untermieter bei ihr auslöst, ist sie nicht eingestellt.

Ben ist froh kurzfristig ein Zimmer gefunden zu haben. Er braucht dringend eine Pause von seinem hektischen Leben und will einfach nur seine Ruhe, um wieder zu sich zu finden. Eine anziehende Pensionswirtin, die er ausgesprochen niedlich und faszinierend findet, hatte er nicht eingeplant.

Die romantische Geschichte besticht mit einem wunderbaren Setting auf der nordfriesischen Insel Amrum. Die Autorin zeichnet mit ihren Beschreibungen Bilder, die sich beim Lesen im Kopf festsetzen und man spürt den Wind direkt durch die Dünen streichen.
Die Figuren sind authentisch gestaltet und haben mich von Anfang an für sich eingenommen, so dass ich ihnen gerne durch die Seiten gefolgt bin. Jeder Charakter hat sein Päckchen zu tragen und kommt mir mit seinen persönlichen Ecken & Kanten nah. Bei aller Romantik hat die Geschichte für mich einen realistischen Anstrich, der mir ausgesprochen gut gefallen hat.

5 Sterne für diese wunderbar unterhaltsame Lovestory!ndlich mal wieder Lesefutter von Rosita Hoppe verschlingen.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Im Bann der zertanzten Schuhe

Im Bann der zertanzten Schuhe
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Im Bann der zertanzten Schuhe“ von Janna Ruth lesen. Die Märchenadaption ist der 5. Teil der „Märchenspinnerei“, einer Reihe in der verschiedene Autorinnen bekannte ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Im Bann der zertanzten Schuhe“ von Janna Ruth lesen. Die Märchenadaption ist der 5. Teil der „Märchenspinnerei“, einer Reihe in der verschiedene Autorinnen bekannte Märchen in ein neues Gewand hüllen.

Janna Ruth nimmt sich des Märchens „Die zertanzten Schuhe“ aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm an und zaubert mit aktuellen Zutaten einen spannenden Mix, der an die Buchseiten fesselt.

Jonas ist eigentlich schon vor Jahren aus dem Krieg heimgekehrt, aber so richtig angekommen ist er auch heute noch nicht.

Jede Nacht tanzt Sophie im DeModie, einem magisch erscheinenden Nachtclub und nichts anderes scheint mehr zu zählen.

Als Jonas ziellos durch die Straßen streift, trifft er mehr zufällig auf eine Gruppe junger Frauen, die aus einem Nachtclub kommt. Sophie zieht mit ihren Ballettschuhen sofort seinen Blick auf sich und vom ersten Augenblick an ist eine Verbindung zu spüren.

Ich will zum Inhalt gar nicht mehr verraten

Mich hat die Märchenadaption mit ihren leicht düsteren Zwischentönen mit jeder Seite mehr in ihren Bann gezogen und mich Raum und Zeit um mich herum vergessen lassen.
Neben einer stimmungsvollen Atmosphäre und einigen fantastischen Elementen bringt die Autorin mit den Jonas, der als ehemaliger Soldat mit den Folgen seines Kriegseinsatzes zu kämpfen, ein sehr aktuelles Thema mit in die Geschichte und so hat das Ganze neben dem märchenhaften Anstrich auch sehr ernste Untertöne zu bieten.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 21.09.2017

Ein Traum von Freiheit...

Sami und der Wunsch nach Freiheit
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„…von der Traurigkeit eines uralten, friedlichen und gastfreundlichen Volkes, dass von der Welt im Stich gelassen wurde – nicht erst in den letzten vier, fünf Jahren, sondern seit einem halben Jahrhundert ...

„…von der Traurigkeit eines uralten, friedlichen und gastfreundlichen Volkes, dass von der Welt im Stich gelassen wurde – nicht erst in den letzten vier, fünf Jahren, sondern seit einem halben Jahrhundert – und alle Qualen einer barbarischen Diktatur erdulden musste.“ (Seite 322)


Durch eine Hör- und Leserunde wurde ich auf das Werk "Sami und der Wunsch nach Freiheit" von Rafik Schami aufmerksam.
Ich durfte das Buch im Rahmen der Runde lesen.

Scharif ist ein syrischer Flüchtling und erzählt dem Autor von seinem Freund Sami. Geschichte um Geschichte reiht sich aneinander und erzählt, wie die beiden Jungen in den Gassen von Damaskus aufwachsen. Aus kindlichen Abenteuern wird jugendliches Engagement und mit der Sehnsucht nach Freiheit erwacht der Wunsch nach Veränderung... eine Rebellion beginnt.

Es gibt Bücher, die dringen dir tief ins Herz und verändern dich. "Sami und der Wunsch nach Freiheit" ist für mich zu solch einem Herzensbuch geworden.

Der Autor hat mir mit dem Buch das Land Syrien nahe gebracht. An der Seite von Sami und seinen Freunden entdecke ich das Leben in den Gassen von Damaskus vor dem Bürgerkrieg. Es ist ein entbehrungsreicher und von vielen Unterdrückungen gezeichneter Alltag, der trotz allen Widrigkeiten auch viele humorvolle Momente kennt und vom Zusammenhalt der Leute geprägt ist.

Anfangs kommen die Geschichten der beiden Jungs überwiegend abenteuerlich daher und sind vom kindlichen Übermut geprägt, der Schatten der Diktatur scheint meist recht weit weg. Mit dem Älterwerden ändert sich der Blickwinkel und es schleichen sich immer mehr ernste Untertöne ein.

„Von ihr lernte ich, dass ein Diktator niemanden mehr braucht und schätzt als die Gleichgültigen.“ (Seite 209)

Durch seine Rolle als Aufzeichner der Geschichte gelingt es dem Autor eine gewisse Distanz zu den Ereignissen zu wahren, die auch ich als Leser einhalte. Beim Lesen verbindet sich die Mischung der Erzählung aus bitterem Ernst und süßem Humor zu einem bittersüßen Leseerlebnis und dringt mit seiner Eindringlichkeit direkt ins Herz.

Eine berührende Erzählung über ein Leben in einer unterdrückten Gesellschaft und dem Traum von Freiheit, der 2011 einen Hoffnungsfunken entzündet hat und den inzwischen so unendlich viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten und die dennoch immer noch von Frieden und Freiheit träumen.

„Wir träumten alle davon, Schmetterlinge zu werden, doch man will uns nur als Raupen lesen lassen.“ (Seite 117)

Veröffentlicht am 11.09.2017

Wie das Feuer zwischen uns

Wie das Feuer zwischen uns
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Mit „Wie das Feuer zwischen uns“ habe ich mich an den 2. Teil der „Romance Elements“-Reihe von Brittainy C. Cherry gewagt. Auch das erste Buch der Reihe habe ich bereits gelesen. Die Bücher können – zumindest ...

Mit „Wie das Feuer zwischen uns“ habe ich mich an den 2. Teil der „Romance Elements“-Reihe von Brittainy C. Cherry gewagt. Auch das erste Buch der Reihe habe ich bereits gelesen. Die Bücher können – zumindest so ist mein Empfinden – unabhängig voneinander gelesen werden.

Gemeinsam ist beiden Geschichten, dass mit der ganzen Bandbreite der menschlichen Emotionen gespielt wird und es dramatische Höhen und Tiefen gibt.

Alyssa und Logan haben auf den ersten Blick nicht wirklich viel gemeinsam. Sie stammt aus einer behüteten und finanziell gut situierten Familie, während er am ganz anderen Ende der sozialen Leiter steht mit einer drogenabhängigen Mutter und einem gewalttätigen Vater. Es vereint sie beide die Sehnsucht um ihrer selbst willen geliebt zu werden und so finden sich ihre verletzten Seelen im Anderen und eine bedingungslose Freundschaft entsteht. Später wird aus Freundschaft Liebe, aber zu schnell holen der Alltag und ihre Vergangenheit die Beiden ein und was ewig schien, bricht auseinander.

Nach Jahren gibt es ein Wiedersehen und das Feuer der Gefühle flammt erneut auf…mit welchen Konsequenzen?

Die Autorin schöpft auch in diesem Buch in emotionaler Hinsicht aus dem Vollen und schenkt ihren Charakteren, allen voran Logan nichts. Beim Lesen taucht man in diese emotionalen Abgründe ab und man ballt die Fäuste, keucht erschrocken auf, bekommt einen Kloß im Hals und leidet mit.
Zumindest anfangs hat das für mich gut funktioniert, aber dann habe ich den gefühlsmäßigen Anschluss an die Geschichte verloren und bis zum Ende nicht wieder gefunden. War es zu viel Drama, zu viel Emotion? Ich weiß es nicht, es hat mich nur einfach nicht gepackt.

Alyssa ist mir während der gesamten Handlung ziemlich fern geblieben. Gut, dass sie in Logan verliebt ist, glaube ich ihr, da war sie absolut authentisch, aber davon abgesehen, kommt nicht viel bei mir an. Logan war mir da emotional näher, aber hier war es mir irgendwann „too much“, vielleicht habe ich deshalb beim Lesen die Schotten dicht gemacht und gedacht: Jetzt reicht es auch wieder!

Der Großteil der Geschichte widmet sich im ausführlichen Rückblick der dramatischen Vergangenheit der beiden Hauptcharaktere. Das letzte Drittel wendet sich dann der Gegenwart zu und hier kommt minimaler Schwung in die Handlung, der mich kurzzeitig mitgenommen hat.

Eigentlich mag ich gefühlvolle Geschichten, aber eine so emotionale Achterbahn, die mich dermaßen wenig berührt, habe ich dann auch noch nicht gelesen.

3 Bewertungssterne gibt es von mir und ich denke, dass ich zukünftig die Finger von Frau Cherrys Geschichten lassen werde!