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Veröffentlicht am 16.08.2017

True North - Schon immer nur wir

True North - Schon immer nur wir
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Mit „True North – Schon immer nur wir“ gibt es inzwischen den 2. Teil der „True North-Reihe“ von Sarina Bowen zu lesen.

Nachdem mir schon der erste Teil gut gefallen hat, war klar, dass auch dieser Band ...

Mit „True North – Schon immer nur wir“ gibt es inzwischen den 2. Teil der „True North-Reihe“ von Sarina Bowen zu lesen.

Nachdem mir schon der erste Teil gut gefallen hat, war klar, dass auch dieser Band seinen Weg in mein Bücherregal finden wird.

Jude hat die erste Zeit nach seinem Gefängnisaufenthalt und Drogenentzug auf der Farm der Shipleys verbracht und nun ist die Erntezeit vorbei und es wird Zeit für ihn in seinen Heimatort zurückzukehren. Dort erwarten ihn keine wirklich rosigen Aussichten…ein alkoholkranker Vater, die Schatten seiner Vergangenheit und die Erinnerung an seine erste große Liebe.
Es fällt Jude schwer Fuß zu fassen, aber er ist wild entschlossen seinen Weg zu gehen. Er versucht die väterliche Autowerkstatt wieder in Schwung zu bringen und sucht Ablenkung von seinem Verlangen nach Drogen. Sein Weg führt ihn zu einer Suchtgruppe in der örtlichen Kirche und er findet in der ehrenamtlichen Mitarbeit bei der wöchentlichen Armenspeisung Sinn und Beschäftigung.
Dort Sophie, seiner erste große Liebe zu begegnen, damit hat Jude nicht gerechnet und eigentlich möchte er die Geister der Vergangenheit ruhen lassen.

Sophie kann es nicht fassen, dass Jude wieder da ist. Nie hat sie ihn vergessen können und trotz aller Hindernisse, kann sie sich auch jetzt der zwischen ihnen herrschenden Anziehungskraft nicht entziehen.

Mir hat auch dieser 2. Band gut gefallen. Mit Jude und Sophie hat die Autorin sympathische und authentische Protagonisten geschaffen, die mich als Leserin schnell in die Handlung ziehen und mitnehmen. Mit geschickt platzierten Rückblenden wird die Vergangenheit der beiden Hauptcharaktere beleuchtet und so erfährt man bei gleichzeitigem Fortgang des Handlungsstrangs in der Gegenwart, was passiert ist und wie die Figuren dorthin gekommen sind, wo sie gegenwärtig stehen. Stellenweise habe ich diese Passagen etwas langatmig empfunden, wenn sie auch für das Verständnis der Geschichte nötig sind.
Schön war auch, dass es ein Wiedersehen mit den Figuren, allen voran der Familie Shipley aus dem ersten Band gibt. Es ist berührend zu lesen, welch gute Freunde Jude hier gefunden hat und wie sehr er immer wieder zweifelt, diese Unterstützung verdient zu haben. Überhaupt ist mir Jude mit seinen Selbstzweifeln sehr nahe gekommen.
Sophie ist ein guter Gegenpart zum auf den ersten Blick kaputten Jude und ist für ihr junges Alter eine taffe Frau, die weiß wo sie im Leben steht und wo sie hin will.

Im letzten Drittel des Buchs nimmt die Handlung eine spannende Wendung, deren Aufklärung mich an die Buchseiten gefesselt hat. Im direkten Vergleich dazu plätschern die vorherigen 2/3 Drittel etwas vor sich hin, aber das kann ich der Geschichte verzeihen.

Eine schöne Lovestory, die an ein paar Kleinigkeiten hakt, aber trotzdem unterhaltsam zu lesen ist.

Von mir gibt es 4 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 14.08.2017

Das Haus der Geschichten

Das Haus der Geschichten
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Auf „Das Haus der Geschichten“ von Thomas Franke bin ich schon vor Längerem dank begeisterter Rezensionen aufmerksam geworden, aber es hat jetzt scheinbar doch einer Leserunde zum Buch bedurft, damit wir ...

Auf „Das Haus der Geschichten“ von Thomas Franke bin ich schon vor Längerem dank begeisterter Rezensionen aufmerksam geworden, aber es hat jetzt scheinbar doch einer Leserunde zum Buch bedurft, damit wir endlich zueinander finden

Marvin kann mit seinen drei Lebensjahrzehnten bisher nicht unbedingt auf eine stabile und erfolgreiche Berufslaufbahn zurückblicken. Er hangelt sich von Job zu Job und seine Betreuerin beim Arbeitsamt ist mehr als nur ein wenig genervt von ihrem Schützling.
Ein unerwartetes Jobangebot führt Marvin in das Antiquariat von Rasmus Salomon-Eichdorff. Hier sind seine Dienste als Gehilfe gefragt. Seltsame Dinge scheinen in der Buchhandlung und dem dazugehörigen Kellergewölbe vor sich zu gehen und Marvin stösst schon bald auf die „narratorische Apotheke“, eine ganz besondere Sammlung von Geschichten, die ihre Wirkung auch bei Marvin nicht verfehlt.

Meine Erwartungen an das Buch waren durch die begeisterten Rezensionen recht hoch und nach dem Lesen kann ich auch sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Der Autor hat mit dem Antiquariat und der narratorischen Apotheke ein unglaublich interessantes Setting geschaffen und der erzählerische Kniff in die Rahmenhandlungen kurze Geschichten mit ganz eigenen Botschaften einzubauen verleiht dem Ganzen eine unglaubliche Tiefe.
An Marvins Seite taucht man in diese Welt ab, lässt sich entführen, unterhalten, ins Nachdenken bringen und beginnt über die Botschaften der Geschichten in der Geschichte zu philosophieren.

Für mich ist „Das Haus der Geschichten“ kein Buch, dass man einfach so nebenbei liest. Auf der einen Seite wäre das dank des gut verständlichen Schreibstil sicher kein großes Problem, aber der Inhalt fordert mich heraus, dass ich mich auf die unterschiedlichen Gedanken und Botschaften einlasse und selbst nach dem Ende eines Kapitels oder Abschnitts wirkt das Gelesene nach und nicht nur einmal habe ich mich bei einer inneren Diskussion mit mir selbst erwischt
Ich liebe es, wenn Bücher das in mir bewirken.

Dafür kann ich nur 5 Sterne geben!!!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Gentlemen of New York - Hart wie Stahl

Gentlemen of New York - Emmett
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Beim Stöbern bin ich zuerst auf das Cover von „Gentlemen of New York – Hart wie Stahl“ aufmerksam geworden und ein zweiter Blick auf den Inhalt machte mir Lust – mal wieder – einen historischen Liebesroman ...

Beim Stöbern bin ich zuerst auf das Cover von „Gentlemen of New York – Hart wie Stahl“ aufmerksam geworden und ein zweiter Blick auf den Inhalt machte mir Lust – mal wieder – einen historischen Liebesroman zu lesen.

Elizabeth Sloane stammt aus einer altehrwürdigen Familie und gehört zur High Society. Die junge Frau hat ihre Eltern früh verloren und einzig ihr älterer Bruder Will ist ihr als Familie noch geblieben. Es ist Elizabeths größter Wunsch aus ihrem bisherigen Hobby, dem Verfolgen der Börsendaten ein Geschäft zu machen. Sie ist fest von ihren Fähigkeiten überzeugt und will sich beweisen. Ihrem Bruder sind die Ambitionen seiner Schwester ein Graus und er befürchtet einen Skandal, wenn sie ihre Pläne nicht aufgibt.

Nachdem Elizabeth meint Anhaltspunkte für finanzielle Probleme im familieneigenen Unternehmen gefunden zu haben, steht ihr Entschluß fest, sie wird an der Börse spekulieren und mit einer eigenen Wertpapierfirma Geld verdienen. Da ihr als Frau der Zugang zur Börse verwehrt ist, braucht sie einen Mittelsmann.

Emmett Cavanaugh kommt von ganz unten und hat sich mit harter Arbeit und einer großen Portion Gerissenheit und Skrupellosigkeit bis an die Spitze gekämpft. Inzwischen kann er sich als Stahlmagnat fast alles leisten.
Er staunt nicht schlecht als eines Tages Elizabeth Sloane bei ihm im Haus steht und seine Unterstützung für ihre Wertpapierfirma erbittet. Doch trotz seiner Skepsis hat die junge Frau etwas Bezwingendes an sich und er kann sich seiner Faszination für sie nur schwer entziehen.

Als Gefühle erwachen wird es kompliziert, Zweifel werfen Steine auf den Weg und nicht jeder gönnt den Beiden ihr vermeintliches Glück.

Die Autorin Joanna Shupe siedelt ihre New York-Trilogie im „Gilded Age“ (1870 – 1900) und im damaligen New York an. Hier prallen der alte und reiche Geldadel, die sogenannten Knickerbocker auf eine neue Generation vermögender Menschen, die dank kluger Investionen in die neue Industrie und harter Arbeit zu ihrem Reichtum gekommen sind. Beide Gesellschaftsschichten beäugen sich misstrauisch und der „alte Adel“ möchte mit den „neureichen Emporkömmlingen“ nichts zu tun haben.

Dieses Setting verleiht der Geschichte einen erfrischenden Anstrich, der mir gut gefallen hat.

Die Figuren und ihre Liebesgeschichte haben mir anfangs etwas mehr versprochen, als dann im Lauf der Geschichte dabei heraus kam. Hier hätte es mir gefallen, wenn die Autorin die positiven und vielversprechenden Anlagen ihrer Protagonisten mehr ausgeschöpft hätte. Sowohl Emmett wie auch Elizabeth haben da für mich einiges von ihrem Potenzial verschenkt bzw. gar nicht erst anzapfen dürfen. Auch die Rahmenhandlung hätte noch mehr Luft für Überraschungen geboten, den die hier nur mäßig aufkommende Spannung ist doch recht schnell wieder verpufft.

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte natürlich gut zu lesen und hat ihren Unterhaltungswert als romantisch-historische Lovestory.

Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich auf 4 Sterne aufrunde, da ich hoffe, dass mich Frau Shupe mit den nächsten zwei Bänden ihrer Trilogie vielleicht noch überraschen wird

Veröffentlicht am 10.08.2017

Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern

Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern
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Das Buch „Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern“ von Daniela Böhm ist mir zufällig über den Weg gelaufen und der Inhalt hat mich sofort angesprochen.

Ein Feldhamster lebt zusammen mit seinen Artgenossen ...

Das Buch „Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern“ von Daniela Böhm ist mir zufällig über den Weg gelaufen und der Inhalt hat mich sofort angesprochen.

Ein Feldhamster lebt zusammen mit seinen Artgenossen in einem Weizenfeld und jede Nacht sitzt er auf einem Stein und schaut voller Sehnsucht in den Himmel. Tausend Fragen brennen ihm im Herzen, auf die er keine Antworten hat und die anderen Hamster nehmen ihn nicht erst.
In einer Nacht antwortet ein Stern und eine außergewöhnliche Freundschaft beginnt.
Als ihm sein Freund eines nachts nicht mehr antwortet, begibt sich der kleine Feldhamster auf eine verzweifelte Suche und es wird die Reise seines Lebens.

Ich habe den Feldhamster sehr gerne auf seiner abenteuerlichen Reise begleitet. Er schließt Freundschaften, findet seinen Mut und lebt seine Träume. So wird die Suche nach dem verschwundenen Stern zu einem Gleichnis über den Sinn des Lebens.

Tiefsinnige, stellenweise poetisch gefärbte Aussagen fügen sich ganz selbstverständlich in die aufregende Suche des Hamsters mit ein und dringen auf leisen Pfoten beim Lesen direkt ins Herz und den Verstand, wo sie nachhallen, zum Nachdenken bringen und Wurzeln schlagen.

Der Autorin liegt ein respektvoller Umgang mit der Natur und den Tieren sehr am Herzen. Diese Verbundenheit merkt man der wundervollen Fabel in jeder Zeile an. Die zauberhaften Illustrationen von Andy Steinbauer runden die Erzählung perfekt ab und lassen die beschriebenen Tiere und Landschaften aus den Buchseiten auferstehen.

„Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern“ ist eine unterhaltsam erzählte Fabel, die ihre tiefgreifende Botschaft nicht mit erhobenem Zeigefinger sondern ganz sanftmütig und leicht, aber trotzdem mit Nachdruck vermittelt, was mir sehr gut gefällt.

Ein kleiner Leseschatz – nicht nur für Tierfreunde!

Veröffentlicht am 01.08.2017

Bourbon Sins

Bourbon Sins
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Mit „Bourbon Sins“ geht die Trilogie um die Bradford-Destillery in die 2. Runde. Da mich der erste Teil ausgesprochen gut unterhalten hat, war es keine Frage, dass auch die Folgebände gelesen werden.

Ein ...

Mit „Bourbon Sins“ geht die Trilogie um die Bradford-Destillery in die 2. Runde. Da mich der erste Teil ausgesprochen gut unterhalten hat, war es keine Frage, dass auch die Folgebände gelesen werden.

Ein klein wenig habe ich gemutmaßt, dass sich der Erzählfokus, der im ersten Band auf Lane und Lizzie lag, sich in diesem Band einem anderen der vier Geschwister widmen würde, aber die Autorin lässt alles beim „Alten“ und so erlebe ich die Talfahrt des Familienunternehmens weiterhin an Lanes Seite.

Lane hat alle Hände voll zu tun und kann nicht wirklich auf die Hilfe oder Unterstützung seiner Geschwister zählen. Edward lebt nach wie vor im Rausch auf seinem Gestüt und ist mehr als unwillig etwas mit der Familie oder dem Unternehmen zu tun zu haben. Gin hält an ihren irrwitzigen Heiratsplänen fest und wähnt sich immer noch in finanzieller Sicherheit.

Während eine Beerdigung zu organisieren ist, ein Unternehmen irgendwie am Laufen gehalten werden will und sich die finanziellen Fallstricke immer weiter verknäulen, rauben auch die Sorgen um seine Momma Lane den Schlaf. Ein grausamer Fund lässt dann Zweifel am Selbstmord des Familienoberhaupts aufkommen und Lane muss sich plötzlich nicht nur um die Zukunft des Unternehmens sorgen.

Ich will nicht mehr zum Inhalt schreiben, um niemanden vorzugreifen.

Ebenso wie beim ersten Band der Trilogie hat sich auch dieser 2. Teil etwas geziert, bis mich die Geschichte komplett eingefangen hatte. Aber nachdem ich mich mit den ersten Seiten mal eingelesen hatte, war der Sog des Buches beachtlich und hat mich nur selten aus seiner Faszination entlassen.

Die Stärken der verschiedenen Charaktere mit ihren individuellen Beiträgen zur Gesamtgeschichte macht auch in „Bourbon Sins“ einen großen Reiz der Handlung aus. Der Spannungsbogen steigert sich kontinuierlich und lässt mich an der Seite von Lane nicht wirklich zu Atem kommen.

In meiner Rezension zum ersten Teil habe ich die Geschichte mit einem komplexen Bühnenbild verglichen, dessen Facetten und Einzelheiten sich erst bei näherem Hinsehen bzw. eher auf den 2. oder sogar erst 3. Blick offenbaren. Diese Metapher möchte ich auch dieses Mal bemühen…ich sehe sicherlich klarer als noch beim ersten Band, aber noch immer erschließt sich mir das Gesamtbild nicht komplett.

Es bleibt mit dem 3. Band, der im November 2017 erscheinen wird, also noch einiges zu entdecken und ich freue mich schon darauf.

Von mir gibt es 5 Bewertungssterne!