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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2019

Ein Wohlfühlbuch

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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AnnI führt ein glückliches Leben. Sie lebt mit ihrem Freund Thies in einem hübschen Haus in Bremen, arbeitet als Game-Designerin und entwirft Postkarten und Poster. Doch dann ändert sich einiges. Ihr Chef ...

AnnI führt ein glückliches Leben. Sie lebt mit ihrem Freund Thies in einem hübschen Haus in Bremen, arbeitet als Game-Designerin und entwirft Postkarten und Poster. Doch dann ändert sich einiges. Ihr Chef will, daß sie das neue Büro in Berlin leitet und Thies will plötzlich heiraten. Anni weiß nicht vor und nicht zurück. Als sich ihre Jugendfreundin Maria von der Insel Norderney meldet, kommt dies für Anni wie gerufen. Sie beschließt, für sechs Wochen nach Norderney zu reisen. Und diese Reise wird ihr Leben verändern.

Dies ist ein Buch zum träumen, lachen und entspannen. Die Charaktere sind einfach sympathisch und liebenswert. Ihre Darstellungen sind so gelungen, daß man selbst meint sie zu kennen. So sollte es sein. Ihre Art hat den typischen nordischen Touch - nicht aufdringlich, aber freundlich und zuvorkommend. Auch wenn man es eigentlich erwarten könnte - die Handlung ist nicht rosarot, sondern durchaus realistisch. Es geht nicht alles glatt, sondern es müssen schwere Probleme gelöst werden und das Leben gestaltet sich durchaus anders als gedacht. Meike Werkmeister schreibt richtig schön locker und fließend, so daß man als Leser entspannt durch das Buch geführt wird. Man kann sich zurücklehnen und es sich auf Norderney gut gehen lassen!

Am Ende des Buches wird man übrigens noch mit Annis Lieblingssprüchen verwöhnt. Man findet sie zwar auch im Text, aber der Anhang auf Photopapier ist schon auffallend hübsch! Überhaupt ist dieses Buch ein kleines Schmuckstück. Angefangen mit dem Cover (die Schrift ist erhaben und goldglänzend - einfach schön), über den Inhalt bis zum Anhang.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Grandiose Rache

Das Heinrich-Problem
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Berti Fischer kann es nicht fassen - ihr Ehemann Heinrich erklärt ihr, daß er sie verlassen will. Sie beginnt zu forschen und stellt erschrocken fest, daß sie nicht allein mit ihrem Schicksal ist. Es gibt ...

Berti Fischer kann es nicht fassen - ihr Ehemann Heinrich erklärt ihr, daß er sie verlassen will. Sie beginnt zu forschen und stellt erschrocken fest, daß sie nicht allein mit ihrem Schicksal ist. Es gibt noch mehr Frauen, denen Heinrich übel mitspielt. Sie mobilisiert ihre Leidensgenossinnen - und die gemeinsame Rache an Heinrich nimmt ihren Lauf.


"Das Heinrich-Problem" ist ein herrliches Buch, in dem gezeigt wird, daß man sich nicht einfach alles gefallen lassen sollte. Der Charakter Berti rüttelt richtig auf. Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern kämpfen! Es ist wunderschön zu verfolgen, wie die Frauen zueinander finden, sich mit ihren unterschiedlichen Charakteren und Lebenseinstellungen zusammenraufen und gemeinsam ihr Ziel verfolgen. Sie alle haben bei mir Sympathien geweckt. Heinrich hingegen ist der geborene Unsympath. Egoistisch, selbstverliebt und auf den Gefühlen anderer herumtretend, gönnt man ihm alles Schlechte. Ja, es kommt zum guten Schluß Schadenfreude auf, für die man sich nicht schämen muß.... Diese "Rachegeschichte" ist auf ihre Art spannend. Man fragt sich, ob Berti ihr Vorhaben wirklich durchzieht oder ob ihr letztlich doch noch der Mut fehlt. Ob die anderen Frauen auf ihrer Seite bleiben oder sich doch noch wieder von Heinrich umgarnen lassen? Alexandra Holenstein schafft es mit ihrem gekonnt lockeren Stil eine humorvolle Geschichte zu vermitteln, die einen ernsten Hintergrund hat. Aber: Man kann darüber lachen. Der Humor ist hier nicht übertrieben albern, sondern dezent und wirklich gut. Man fliegt durch die Seiten und es tritt der Effekt guter Bücher auf: Sie sind leider viel zu schnell beendet. 


Das Cover gefällt mir sehr gut. Heinrich mit dem Herzchen-Luftballon an der Bushaltestelle - man könnte es so interpretieren: Wer will, kann ihn mitnehnem.


Alexandra Holenstein ist ihr Debüt absolut gelungen. Ich finde, sie braucht den Vergleich mit den bereits berühmten Autorinnen dieser Buchsparte nicht scheuen  Sie ist ihnen ebenbürtig!

Veröffentlicht am 02.03.2019

Eine ungewöhnliche Gemeinschaft

Kamikatze
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Katzenagentin Indy wird in Berlin entführt! Ihr Bruder, der Stubenkater Ian, muß nun seine Komfortzone verlassen und sich auf die Suche begeben. Um ihn schart sich eine bunte Gruppe, u. a. eine sprengstoffverliebte ...

Katzenagentin Indy wird in Berlin entführt! Ihr Bruder, der Stubenkater Ian, muß nun seine Komfortzone verlassen und sich auf die Suche begeben. Um ihn schart sich eine bunte Gruppe, u. a. eine sprengstoffverliebte Ratte, ein selbstverliebter Schoßhund und ein halber Regenwurm. Sie bilden das Eliteteam iCats. Sie müssen Indy aus den Pfoten des Umweltbosses Maulwurf Sumo und einer Tierversuchsanstalt retten. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.


"Kamikatze" ist ein kätzischer James Bond. Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Es gibt den Draufgänger, der alles in die Luft sprengt, den selbstverliebten Schoßhund, der dann immer wieder für Überraschungen sorgt und natürlich den Stubenhocker, der über sich hinauswachsen muß. Am originellsten jedoch ist der halbierte Regenwurm. Schon alleine seine Sprechweise ist einfach irre und sorgt für Humor. Alle zusammen ergeben eine bunte sympathische Truppe, bei der jeder seine Aufgabe hat und zum wichtigen Charakter wird. Denn nur zusammen sind sie stark! Die Autorin hat hier ein Buch geschaffen, das von Beginn an spannend ist. Man fiebert mit Indy mit und hofft so sehr, daß sie alles übersteht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und springen zwischen den einzelnen Akteursgruppen hin und her. Dadurch hat man immer den Drang das nächste Kapitel zu lesen, denn man will wissen, was die Gruppen alles erleben und wie sie ihre Probleme meistern. Für mich das einzige Manko: Für mich war manchmal einfach zu viel Action dabei.

Übrigens lohnt es sich, zuerst einen Blick an das Ende des Buches zu werfen. Dort findet man ein "Personen"Verzeichnis und jedes Tier ist mit einer wunderschönen Zeichnung dargestellt.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Ostfrieslandkrimi in Perfektion

Campermord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi
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Im Hafenbecken des Yachthafens des Küstenortes Bensersiel schwimmt die Leiche des Saisonkellners Gernot Kaldenbach. Zur gleichen Zeit verschwindet die Saisoncamperin Anna vom Campingplatz. Beide Fälle ...

Im Hafenbecken des Yachthafens des Küstenortes Bensersiel schwimmt die Leiche des Saisonkellners Gernot Kaldenbach. Zur gleichen Zeit verschwindet die Saisoncamperin Anna vom Campingplatz. Beide Fälle scheinen in einem Zusammenhang zu stehen, denn auch Gernot lebte auf dem Campingplatz. Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens beginnen ihre Ermittlungen im Campermillieu und merken schnell, daß jeder Camper ein kleines Geheimnis mit sich trägt und verdächtig wirkt.


Rolf Uliczka hat es wieder geschafft - er hat mich mit seinem Buch restlos begeistert. Das beschauliche Ostfriesland gerät wieder extrem in Unruhe und wird zum Schauplatz eines spannenden Mordfalles. Denn Spannung ist hier garantiert und hält von Beginn bis Ende auf hohem Niveau an. Und das schafft Rolf Uliczka auf eher ruhige Art - er hat es nicht nötig unnötige blutige Mordszenen oder Actionszenen mit schießwütigen Kriminellen einzubauen. Er schafft Spannung allein durch seine Wortwahl. Überhaupt schreibt er in einem wunderschönen Stil. Er beschreibt die Region auf liebenswerte Art, man fühlt sich an die Nordseeküste versetzt und bekommt trotz des Kriminalfalles Urlaubsstimmung. Man merkt - er kennt die Region sehr gut und recherchiert die Örtlichkeiten zu seinen Büchern genauestens. Aber auch seine Charaktere sind gut dargestellt und sympathisch. Allen voran Bert und Nina, die nicht nur ihr Kommissarenleben haben, sondern auch ein Privatleben führen. Dieses jedoch gut dosiert und nicht die Handlung überlagernd. Es spielt sich dezent im Hintergrund ab. Obwohl sich dies natürlich von Buch zu Buch entwickelt, kann man auch dies Buch ohne Vorkenntnisse lesen. Rolf Uliczka vermittelt alles wissenswerte kurz, knapp und verständlich, so daß man auch als Neuling den Anschluss finden wird.

Für mich ist die Serie rund um Bert Linnig und Nina Jürgens definitiv eine der besten Serien der Sparte Ostfrieslandkrimis und gehört in die allererste Reihe!

Veröffentlicht am 01.03.2019

Gelungener Auftakt

Die Verlobten des Winters
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Ophelia lebt auf der Arche Anima inmitten ihrer Großfamilie. Sie hat besondere Talente - sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Eines Tages erhält sie eine unheilvolle Prophezeiung. Sie soll ...

Ophelia lebt auf der Arche Anima inmitten ihrer Großfamilie. Sie hat besondere Talente - sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Eines Tages erhält sie eine unheilvolle Prophezeiung. Sie soll ihre Arche verlassen und den adeligen Thorn heiraten. Ihr stellen sich viele Fragen. Wer ist Thorn und warum ausgerechnet sie?

Dies ist der Auftakt zu einer neuen Serie, der durchaus gelungen ist. Jedoch hat der Verlag hier selbst die Ansprüche sehr hoch geschraubt - dies könnte dem Buch zum Verhängnis werden. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und nicht alltäglich. Ophelia ist nicht die große Heldin, die alles locker löst. Sie ist tollpatschig und der ruhigere Typ. Und Thorn nicht gerade der Traumprinz, dem Ophelia sofort zu Füßen fällt. Dies gibt dem Buch einen besonderen Charme. Die Handlung ist etwas Besonderes und durchaus spannend. Vom Schreibstil her liest dich das Buch flüssig und sehr schnell.

Eine lohnende Serie!