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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2018

Fredenbüll, Nr. 6

Pannfisch für den Paten
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Fredenbüll ist in Aufregung! Im Deichvorland sollen Windkrafträder aufgestellt werden. Das geht ja gar nicht, schließlich lebt dort die geschützte Rotbauchunke. Die Fredenbüller gründen eine Umweltgruppe, ...

Fredenbüll ist in Aufregung! Im Deichvorland sollen Windkrafträder aufgestellt werden. Das geht ja gar nicht, schließlich lebt dort die geschützte Rotbauchunke. Die Fredenbüller gründen eine Umweltgruppe, die sich "Sei (k)ein Frosch" nennt. Die Fredenbüller sind in zwei Lager gespalten. Aber nicht nur dies sorgt für Unruhe. Ein seltsamer amerikanischer Gast hat sich in einer Villa eingemietet. Als dann auch noch in einer frischen Betongrube der Ingenieur der Windkraftfirma mit seinem Motorrad einbetoniert aufgefunden wird, steht der Polizist Thies Detlefsen vor einem Rätsel. Hängt der Mord nun mit dem Gast oder der Windkraftanlage zusammen? 


Was habe ich wieder gelacht. Krischan Koch hat einfach den Bogen raus, wie man einen humorvollen Roman schreibt. Sein Humor ist wirklich toll und niemals albern. Sogar im nun schon sechsten Band gehen Krischan Koch die guten Ideen nicht aus. Das ist wirklich selten. Manche Serien "nudeln sich ab". Diese nicht. Im Gegenteil. Man wartet voller Spannung auf Lesenachschub. Seine Charaktere sind total sympathisch, mit Ecken und Kanten und jeder hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakterzug,  der ihn liebenswert und unverwechselbar macht. Die Spannung steht bei diesem Buch für mich gar nicht so im Vordergrund. Hier geht es um Unterhaltung, auch wenn natürlich mit dem Toten für eine gewisse Spannung gesorgt wird. Nur eben auf eine andere Art. Wer Blutvergießen sucht, ist hier falsch. Wer allerdings Krimis mit Humor liebt - der sollte Krischan Kochs Bücher unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Eine wahnsinnig gute Serie

Die Rückkehr der Lebenspflückerin
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Ostfriesland im Jahre 1550. Die Hebamme Hiske wird von  Anneke  um Hilfe gebeten. Anneke wurde Zeugin eines Mordes und lebt nun in Angst. Hiske und ihr Ehemann Jan, ein Medicus, brechen zusammen mit ihrem ...

Ostfriesland im Jahre 1550. Die Hebamme Hiske wird von  Anneke  um Hilfe gebeten. Anneke wurde Zeugin eines Mordes und lebt nun in Angst. Hiske und ihr Ehemann Jan, ein Medicus, brechen zusammen mit ihrem angenommene  Jungen auf nach Jever. Als sie dort ankommen gibt es den nächsten Mordfall.


Diese Serie ist einfach toll. Regine Kölpin entführt den Leser ins mittelalterliche Ostfriesland und beschreibt dies so eindrucksvoll, daß man sich mittendrin fühlt. Doch sie beschreibt das Leben dort nicht mit verklärtem Blick, sondern hier wird die harte Realität lebendig. Die Autorin verwebt geschickt fiktive Handlung mit geschichtlich verbrieften Personen. Dies macht einen ganz besonderen Reiz aus und verleiht der Geschichte eine besondere Authentizität. Dabei behält sie ihren gewohnt lockeren Schreibstil bei, so daß man diesen Roman perfekt lesen kann.  Aber auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz und wird von Beginn an bis zum Schluß durchgehend gehalten. Die Charaktere sind ja bereits durch die drei Vorgängerbände bekannt und entwickeln sich hier weiter. Diese Entwicklung macht großen Spaß zu verfolgen. 


Diese Serie kann ich allen Freunden von historischen Romanen und Ostfrieslandfans dringendst ans Herz legen!

Veröffentlicht am 28.03.2018

Immer wieder gut

Ostseerache
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Flora wurde als 12jährige beschuldigt, am Tod von Simon, dem Sohn der Nachbarn, Schuld zu sein. Doch Flora hat keinerlei Erinnerungen daran, daß Simon beim Spielen umgekommen ist. Sie wurde in eine Psychiatrie ...

Flora wurde als 12jährige beschuldigt, am Tod von Simon, dem Sohn der Nachbarn, Schuld zu sein. Doch Flora hat keinerlei Erinnerungen daran, daß Simon beim Spielen umgekommen ist. Sie wurde in eine Psychiatrie eingewiesen, ihr Vater begang Selbstmord. Ihre Mutter Kapsel sich komplett von ihr ab, es gab keinerlei Kontskt. Doch nun erlitt die Mutter einen Herzinfarkt und liegt im Krankenhaus. Sie bittet Flora um Hilfe und diese kehrt nach langer Zeit in ihr Heimatdorf zurück. Als sie in ihrem Elternhaus Unterlagen über den Fall Simon findet, beginnt sie zu recherchieren. Doch bei den Dorfbewohnern stößt Flora auf Ablehnung, sie können ihr nicht verzeihen. Einzig ihre Nachbarin Nicole begegnet ihr ohne Vorurteile. Doch dann wird Nicole vergiftet und die Kripo Lübeck rund um Pia Korittki beginnen ihre Ermittlungen.

Dies ist bereits der 13. Band der Serie rund um Pia Korittki. Und auch dieser gefällt mir so gut wie alle vorher! Man muß nicht alle Bände der Serie kennen, um hier alles zu verstehen. Eva Almstädr erläutert die wissenswerten Vorgeschichten sehr gut, ohne dabei jedoch den Kenner der Serie zu langweilen. So schafft es auch der Neuling sich perfekt einzufinden. Die Handlung ist auch hier wieder sehr spannend und es werden viele falsche Fährten gelegt, wodurch der Spannungsbogen bis zum Schluß kontinuierlich hoch gehalten wird. Für mich einfach perfekt. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und das Privatleben nimmt zwar eine Rolle ein und entwickelt sich sehr schön weiter, aber wie gesagt, es wird erläutert. Die Entwicklung des Charakters Pia ist sehr interessant und im Laufe der Jahre ist sie mir sehr vertraut geworden. Dadurch hat diese Serie bei mir schon einen Kultstatus erworben und der neue Band ist jedes Jahr eines meiner Highlights, auf das ich mich sehr freue. Eva Almstädr schreibt einfach wundervoll locker und bildhaft. Man kann sich sowohl die Charaktere, die hier halt die typische Dorfgemeinschaft mit Ecken und Kanten spiegelt, als auch die wunderschöne Gegend rund um Lübeck sehr gut vorstellen. Für mich war dieser Lokalkolorit schon ein kleines Stückchen Vorgeschmack auf den Sommerurlaub!

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Spannungsbogen
  • Cover
Veröffentlicht am 27.03.2018

Herzerwärmend

Mit Gobi durch die Wüste - eine wahre Geschichte
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Dion Leonard ist Ultra-Marathonläufer und startet beim Marathon durch die Wüste Gobi. Was er nicht eingeplant hat, ist diese kleine süße Mischlingshündin. Sie schließt sich ihm an und zusammen meistern ...

Dion Leonard ist Ultra-Marathonläufer und startet beim Marathon durch die Wüste Gobi. Was er nicht eingeplant hat, ist diese kleine süße Mischlingshündin. Sie schließt sich ihm an und zusammen meistern sie alle Höhen und Tiefen dieser Tortur. Dion gibt ihr den Namen Gobi und will sie mit nach Hause nehmen. Doch dieser Weg soll noch eine harte Probe für beide werden.


Dion Leonard beschreibt in diesem Buch, wie er zu Gobi kam und welche Schwierigkeiten sie für ein gemeinsames Leben meistern mußten. Diese Geschichte berührt, denn man liest und merkt, Dion hat sein Herz an die kleine Hündin verloren. Sie wird nicht einfach als Hund gesehen, sondern ist Partnerin, Weggefährtin und beste Freundin. Und man kann es so gut nachvollziehen.... Der Leser erfährt in diesem Buch sehr viel aus Dions Privatleben, seiner Kindheit und seinen Gründen, Ultra-Marathonläufer zu sein. Aber er beschreibt auch offen und ehrlich, wie strapaziös diese Sportart ist und wie hart der Wettkampf ist. Hier wird nichts beschönigt, auch die Schwierigkeiten Gobi ein neues Zuhause geben zu dürfen, werden eindrucksvoll beschrieben. Dies alles wird vom Autor durch einen tollen Schreibstil anschaulich dargestellt und man zittert mit Gobi und Dion und hofft, daß alles gut wird. 


Ein wirklich rundum gelungenes Buch - nicht nur, aber vor allem für alle Hundefreunde!

Veröffentlicht am 23.03.2018

Humorvoller aber nachdenklicher Trip nach Travemünde

Jahresausklang in Travemünde
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Die rüstigen Rentner Hans-Hugo und Josef laden ihre befreundeten Landfrauen Rita und Rosi nach Travemünde ein, um dort über Weihnachten überraschend ihre Freunde Ute und Kalli zu besuchen. Alles ist wunderbar, ...

Die rüstigen Rentner Hans-Hugo und Josef laden ihre befreundeten Landfrauen Rita und Rosi nach Travemünde ein, um dort über Weihnachten überraschend ihre Freunde Ute und Kalli zu besuchen. Alles ist wunderbar, bis sie Inge, eine alte Freundin, in ihrer alteingesessenen Kneipe "Bootsdeck" auf dem Priwall besuchen. Sie müssen dort erfahren, daß das "Bootsdeck" abgerissen werden soll, denn ein Investor will den Priwall als Ferienzentrum erschließen. Doch da hat der Investor die Rechnung ohne die Landfrauen gemacht, denen noch dazu ein großer Zufall zu Hilfe kommt....

Dies war mein erstes Abenteuer mit den Landfrauen - und garantiert nicht mein letztes. Das Buch ist einfach herrlich. Der Humor ist genial und gerade die Kapitel, in denen die Möwen Mecki und Kraki zu Wort kommen und man das Geschehen aus Möwensicht betrachtet, sind einfach genial. Man bekommt da eine ganz spezielle Sichtweise.... Die Charaktere sind durchweg sympathisch und könnten nicht unterschiedlicher sein. Vor allem die vorlaute Rita sticht hervor und man muß sich erst an ihre Art gewöhnen. Besonders gelungen empfand ich die wahrheitsgetreue Beschreibung Travemündes. Ich habe wirklich alles wiedererkannt, konnte die Augen schließen und war dort. Ich hörte sogar Mecki und Kraki kreischen und hatte den Duft von frischem Fisch in der Nase. Humorvoll war die Umgestaltung der Namen der real existierenden Hotels und Cafés. Das hat mich zum Schmunzeln gebracht. Was mich beeindruckt hat, ist die Thematisierung der umstrittenen Umgestaltung des Priwall. Denn dies ist leider keine Fiktion, es ist brutale Wahrheit. Diese landschaftlich schöne Halbinsel wird tatsächlich mit Hotels und Ferienhäusern verbaut und verliert ihren Reiz. Ebenso wie der Anblick der Viermastbark "Passat" nie mehr so schön sein wird.... Ich fand es sehr mutig von Brina Stein in ihrem heiteren Roman dieses ernste Thema einzubauen. Aber man kann gar nicht genug auf diese Sünden aufmerksam machen. Vielleicht regt es den ein oder anderen Leser ja an, über die Situation nachzudenken.

Hervorheben kann man bei diesem Buch auch das absolut phantastische Cover. Es ist ein absoluter Hingucker und gehört eigentlich in einen Rahmen und als Zierde an die Wand!