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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Unsympathisch

Durch alle Zeiten
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Elisabeth lebt als junge Frau aus einfachen Verhältnissen in den österreichischen Alpen. Sie verliebt sich in Niklas, der ihre Gefühle erwidert, sie jedoch auf Druck seiner Familie aufgibt. Elisabeth geht ...

Elisabeth lebt als junge Frau aus einfachen Verhältnissen in den österreichischen Alpen. Sie verliebt sich in Niklas, der ihre Gefühle erwidert, sie jedoch auf Druck seiner Familie aufgibt. Elisabeth geht nach England, verdient ihren Unterhalt als Kindermädchen. Aufgrund der Krankheit ihrer Mutter kehrt sie zurück nach Hause, sie ahnt nicht, daß sie schwanger ist. Sie heiratet Martin und behauptet, es wäre sein Kind. Von nun an lügt sie sich durch ihr Leben. 

Auch wenn das Leben für Elisabeth mit Sicherheit nicht leicht war, habe ich für ihre Handlungen kein Verständnis. Sie verrät und betrügt die Menschen, die sie gern haben um des eigenen Vorteiles willen. Und dabei nimmt sie auf nichts und niemanden Rücksicht. Da kam bei mir alles andere als Mitgefühl oder gar Sympathie auf.... Ich habe mich richtig gefreut, wenn sie endlich mal selbst Opfer war. Ich frage mich wirklich, wer diese Frau toll fand. Denn sie hat ja laut Buch tatsächlich gelebt. Da gäbe es genug Menschen, die es eher verdient hätten in einem Buch verewigt zu werden! 

Die einzig positiven Punkte erringt dies Buch durch den angenehmen Schreibstil, der es wenigstens möglich macht, diese Geschichte schnell hinter sich zu lassen.

Veröffentlicht am 28.09.2017

Genial

Ein Gentleman in Moskau
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Moskau, 1922. Graf Rostov wird aufgrund politischer Geschehnisse verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest in seinem Wohnort, dem berühmten Hotel Metropole verurteilt. Jedoch darf er seine Suite nicht weiter ...

Moskau, 1922. Graf Rostov wird aufgrund politischer Geschehnisse verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest in seinem Wohnort, dem berühmten Hotel Metropole verurteilt. Jedoch darf er seine Suite nicht weiter bewohnen, sondern er muß in ein Bedienstetenzimmer ziehen. Dafür muß er sich von liebgewonnenen Dingen trennen und sich an weniger Raum gewöhnen. Doch er wäre nicht er selbst, wenn er jetzt resignieren würde... 

Ein wirklich grandioses Buch vor der Kulisse des alten Russlands. Neben der interessanten Geschichte rund um den Grafen erfährt man als Leser hier eine Menge um die Geschichte Russlands und bekommt ein Bild davon, wie es damals zuging. Der Graf selbst genießt hier bei mir viel Sympathie. Er könnte sich aufgeben oder haßerfüllt durchs Leben gehen - stattdessen findet er sich mit seiner Situation ab und genießt das Leben trotzdem. Dies ist hervorragend beschrieben! Überhaupt ist der Schreibstil trotz des schweren Themas leicht zu lesen und die Handlung dadurch gut zu verstehen.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Sehr gut

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Ein an einen Stuhl gefesselter Mann muß eine schreckliche Entdeckung machen: seine Frau und sein Baby befinden sich auch in dem Raum, sind ebenfalls zusammen an einen Stuhl gefesselt. Und der Mörder stellt ...

Ein an einen Stuhl gefesselter Mann muß eine schreckliche Entdeckung machen: seine Frau und sein Baby befinden sich auch in dem Raum, sind ebenfalls zusammen an einen Stuhl gefesselt. Und der Mörder stellt ihn vor den Augen seiner Frau vor die Wahl: entweder trifft die Armbrust ihn - oder seine Frau und das Baby. Die Entscheidung muß er selbst fällen. Er soll Buße tun für einen von ihm verschuldeten Unfall, bei dem zwei Menschen starben. 

Dieser Krimi hat mich von Beginn an gepackt. Denn schon der Beginn ist für mich unvorstellbar brutal. Diese Entscheidung möchte wohl niemand treffen müssen. Die Spannung wird hier sehr gut aufrecht gehalten und ist psychologisch dicht und greifbar. Auch der Schreibstil ist unheimlich angenehm und lebendig. 

Ein Krimi, den man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte!

Veröffentlicht am 25.09.2017

Beeindruckend

Was man von hier aus sehen kann
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Selma lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Und sie hat eine ganz besondere Gabe. Jedesmal wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb von 24 Stunden jemand aus dem Dorf. Es kann jeden treffen ...

Selma lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Und sie hat eine ganz besondere Gabe. Jedesmal wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb von 24 Stunden jemand aus dem Dorf. Es kann jeden treffen und die Dorfbewohner bitten um Vergebung für ihre Sünden, schreiben Briefe und benehmen sich auffällig anders. Bis es einen von ihnen erwischt hat. Danach geht das Leben seinen gewohnten Gang. Doch träumt Selma wieder von einem Okapi, beginnt alles wieder von vorn...... 

Das ist ein ganz besonderes Buch! Schon allein die Machart, sprich die Sprache und die Erzählweise, sind außergewöhnlich und man muß sich erst einmal daran gewöhnen. Aber wenn man ein Gefühl dafür bekommen hat, findet man ein erstklassiges Buch vor. Die Charaktere sind genial beschrieben. Dorfbewohner mit Ecken und Kanten, jeder für sich ein ganz besonderer Charakter. Versunken bin ich in den dort beschriebenen Aberglauben des Westerwaldes. Da meine Urgroßmutter auch aus dem tiefsten Westerwald stammte, kursieren in meiner Familie auch noch solch Spökenkiekergeschichten. Einiges aus dem Buch kam mir sehr bekannt vor.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Unterhaltsam und lehrreich

Die Stadt des Affengottes
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Der Autor und National-Geographic-Journalist Douglas Preston bekommt die Gelegenheit, eine Reihe von Archäologen auf ihrer Reise nach Honduras zu begleiten. Sie suchen die "Stadt des Affengottes", die ...

Der Autor und National-Geographic-Journalist Douglas Preston bekommt die Gelegenheit, eine Reihe von Archäologen auf ihrer Reise nach Honduras zu begleiten. Sie suchen die "Stadt des Affengottes", die legandäre Ciudad Blanca. Doch ihre Expedition ist nicht ungefährlich. Eine der schlimmsten Gefahren begleitet sie zurück in die Zivilisation.

Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf vergangene Expeditionen. Douglas Preston deckt hier u. a. einen Betrug auf, der bis heute gedeckt wurde. Leider ist dieser Teil des Buches etwas zu lang geraten und er wirkt auf die Dauer doch etwas einschläfernd. Doch ab dem zweiten Teil ist diese Langeweile vergessen. Der Autor beschreibt seine Expedition sehr lebhaft und anschaulich. Ich konnte mir das Campleben richtig intensiv vorstellen und habe mit Begeisterung gelesen. Man erfährt sehr detailliert von den Schwierigkeiten und Gefahren, die der Dschungel mit sich bringt. Und auch der letzte Teil, der medizinische Teil, ist spannend und toll zu lesen. Douglas Preston hat eine bestimmte Art zu schreiben, so daß einem die Tatsachen richtig unter die Haut gehen.

Sehr gut fand ich, daß er auch die Folgen der Entdeckung der "Stadt des Affengottes" für den Dschungel beschrieben hat. Bei all seinen Beschreibungen der tödlichen Gefahren, denen die Archäologen ausgesetzt waren und den Folgen für den Dschungel durch das große Camp, als die Stadt entdeckt war, kam bei mir die Frage auf, ob Archäologie um jeden Preis sein muß.