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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2017

Langatmig

DEMUT
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Der ehemalige Reporter einer Stockholmer Zeitung, Harry Svensson, verabredet sich in Malmö mit einer Weinhändlerin. Doch die Verabredung verläuft anders, als Harry geplant hat. Die Weinhändlerin verpaßt ...

Der ehemalige Reporter einer Stockholmer Zeitung, Harry Svensson, verabredet sich in Malmö mit einer Weinhändlerin. Doch die Verabredung verläuft anders, als Harry geplant hat. Die Weinhändlerin verpaßt ihm eine gebrochene Nase. Zurück in seinem Hotel entdeckt Harry, daß die Tür zum Nebenzimmer nur angelehnt ist und entdeckt darin einen bekannten Sänger. Dieser liegt im Alkoholrausch in seinem Bett - neben ihm eine tote Frau. Harry will die Unschuld des Sängers beweisen und recherchiert.

Dieses Buch fällt in die Rubrik: Viel erwartet - wenig bekommen. Der Charakter des Harry Svensson hat so dermaßen ungewöhnliche Eigenarten, daß er mir schlichtweg unsympathisch war. Was sich bei mir dann auch immer auf das gesamte Buch auswirkt Dazu ist der Schreibstil sehr langatmig, es wird alles bis ins kleinste Detail beschrieben - so kann man die Seiten gut füllen. Nur leider schläfert diese Methode den Leser ein. Einen Spannungsbogen wird man hier fast vergeblich suchen. Selbst wenn einmal kurz Spannung aufkommt - sie wird sehr schnell zunichte gemacht.

Absolut keine Empfehlung!

Veröffentlicht am 09.05.2017

Strandkorbspaß

Meer Liebe auf Sylt
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Henrietta, eine Karrierefrau durch und durch, und Ulla, knallharte Veganerin und Esoterikerin, machen sich auf nach Sylt zum Geburtstag ihrer Enkelin Emma. Doch am nächsten Morgen ist Alexandra, Emmas ...

Henrietta, eine Karrierefrau durch und durch, und Ulla, knallharte Veganerin und Esoterikerin, machen sich auf nach Sylt zum Geburtstag ihrer Enkelin Emma. Doch am nächsten Morgen ist Alexandra, Emmas Mutter, verschwunden. Sie reist nach Amerika, denn sie hat den Verdacht, daß ihr Mann sie betrügt. Nun sind Henrietta und Ulla gefordert, von einem Moment auf den anderen auf Emma aufzupassen. Und das ist mit den unterschiedlichen Lebenseinstellungen gar nicht so einfach...

"Meer Liebe auf Sylt" ist ein wirklich sehr witziges Buch. Man kann gar nicht anders, als über die beiden Frauen herzhaft zu lachen. Besonders Ulla sorgt für einen Lacher nach dem anderen. Sie hat eine Lebenseinstellung, bei der man sich fragt, wie sie überhaupt überleben kann. Die daraus resultierenden Situationen sind einfach nur urkomisch. Ebenso erfrischend wie die Charaktere ist der lockere Schreibstil der Autorin. Er paßt sehr gut zu diesem leichten Buch. Auch die Entwicklung von Henrietta und Ulla und ihr Zusammenfinden ist sehr gelungen. Nur leider blieb dann dabei doch etwas der Humor auf der Strecke und das Liebesleben, vor allem Henriettas, nahm überhand. Das hat dann doch etwas gestört und paßte für mich nicht wirklich zum Buch. Schön fand ich allerdings die Beschreibung Sylts. Die Landschaft und vor allem das Gehabe der Schickimicki-Leute dort.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Perfekte Spannung

Das letzte Bild der Sara de Vos
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Während einer Wohltätigkeitsveranstaltung wird das seit Generationen im Besitz der Familie de Groot befindliche Gemälde "Am Saum des Waldes" gestohlen. Es wird gegen eine perfekte Kopie ausgetauscht. Ein ...

Während einer Wohltätigkeitsveranstaltung wird das seit Generationen im Besitz der Familie de Groot befindliche Gemälde "Am Saum des Waldes" gestohlen. Es wird gegen eine perfekte Kopie ausgetauscht. Ein Detektiv wird beauftragt, das letzte Gemälde der Malerin Sara de Vos zu finden. Bei seiner Suche nach dem Bild entdeckt der Detektiv die Kunststudentin Ellie Shipley, die für den Kunsthändler Gabriel Gemälde restauriert - und auch das gesuchte Bild gefälscht hat.

Dieser Roman ist beeindruckend. Es wird eine spannende Handlung mit Kunstwissen vermischt, bleibt trotzdem verständlich und unterhaltsam. Durch den besonders bildhaften Schreibstil wird das Geschehen lebendig. Besonders hervorheben möchte ich hier einmal das unheimliche Fachwissen, welches in diesem Buch nebenbei vermittelt wird. Man lernt die Kunst näher kennen und das ohne erhobenen Zeigefinger, sondern einfach so während des Lesens. Auch die unterschiedlichen Epochen in denen das Buch spielt, sind einfach toll dargestellt. Man wechselt immer wieder und hat jedesmal einen Abschluß, der einen zum weiterlesen zwingt. Das ist in diesem Buch wirklich perfekt gelungen.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Gewöhnungsbedürftig

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Das Leben der Freundinnen Stephanie und Emily ist so unterschiedlich wie es nur geht. Emily, PR-Chefin eines Modedesigners, verheiratet, viele Freunde. Stephanie, Witwe, einsam. Die einzige Gemeinsamkeit ...

Das Leben der Freundinnen Stephanie und Emily ist so unterschiedlich wie es nur geht. Emily, PR-Chefin eines Modedesigners, verheiratet, viele Freunde. Stephanie, Witwe, einsam. Die einzige Gemeinsamkeit die sie haben sind ihre Söhne im gleichen Alter. Als Stephanie eines Tages die Söhne von der Schule abgeholt hat, holt Emily ihren Sohn nicht bei Stephanie ab. Sie ist spurlos verschwunden. Und bleibt dies auch, bis eine Wasserleiche gefunden wurde, die laut DNA Emily ist. Stephanie übernimmt Emilys Platz in ihrer Familie...

Das Buch beginnt in Blogform, woran ich mich erst gewöhnen mußte. Doch ganz schnell geht es sehr spannend weiter. Die Lügengeschichten, die sich immer mehr verdichten, schaffen es, daß der Leser nie sicher sein kann, wo hier die Wahrheit und wo die Lüge liegt. Das macht den Reiz dieses Buches aus, hat allerdings zur Folge, daß man zu keinem Charakter wirklich vertrauen fassen kann. Somit bleibt stets eine gewisse Distanz zu den Charakteren, aber auch die Spannung bleibt erhalten. Ich denke, dies Buch wird sehr zwiespältig gesehen. Man wird es total mögen oder ablehnen. Ein Mittelweg wird schwierig.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Wunderschön

Das Brombeerzimmer
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Nina, die völlig unerwartet Witwe wird, verzweifelt. Sie beginnt Marmelade einzukochen. In gewaltigen Mengen, die Gläser stapeln sich. Als sie im Arbeitszimmer ihres Mannes einen Brief von dessen Großtante ...

Nina, die völlig unerwartet Witwe wird, verzweifelt. Sie beginnt Marmelade einzukochen. In gewaltigen Mengen, die Gläser stapeln sich. Als sie im Arbeitszimmer ihres Mannes einen Brief von dessen Großtante findet, wird sich ihr Leben verändern. In diesem Brief bat Julian seine Großtante um ein Rezept für Brombeermarmelade, um es Nina zu schenken. Doch sein Tod kam zu plötzlich. Nora kontaktiert die Großtante und fährt zu ihr in die Boddenlandschaft Polens. Dort lernt sie neue Menschen kennen und überwindet ihre Trauer.

Was als wirklich traurige Geschichte beginnt, entwickelt sich zu einer Geschichte über neu entdeckten Lebensmut. Die Autorin schafft es durch ihren Stil genau diese Stimmung perfekt einzufangen. An manchen Stellen ist die Geschichte ein wenig überladen und turbulent, so daß man nicht den roten Faden verlieren darf. Der Leser erfährt hier auch Dinge aus der Vergangenheit der Familie und diese Geschichten sind schon erstaunlich. Durch diese verschiedenen Szenen wird das Buch aber auch niemals langweilig.

Als Schmankerl beinhaltet das Buch noch wundervolle Brombeerrezepte, die sich wirklich zum nachkochen lohnen!