Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
offline

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2017

Macht Spaß

Liebesglück und Beerenkipferl
0

Karla Fischer arbeitet als Angestellte in einer Wiener PR-Agentur.Doch dann passiert es: ihr wird gekündigt, da die Wirtschaftslage mehr als schlecht ist. Und auch ihr Bankberater macht ihr klar, daß sie ...

Karla Fischer arbeitet als Angestellte in einer Wiener PR-Agentur.Doch dann passiert es: ihr wird gekündigt, da die Wirtschaftslage mehr als schlecht ist. Und auch ihr Bankberater macht ihr klar, daß sie mit ihrem Shoppingverhalten so nicht weiter über die Runden kommt. Als auch noch das Arbeitsamt keine Stelle in Wien für sie hat und sie erfährt, daß ihre einzige Möglichkeit die Firma Gosauer Schuhe in Hinter - Russbach ist, bricht für Karla eine Welt zusammen. Als geborener Großstadtmensch tut sie sich zunächst schwer mit den Gewohnheiten der Hinter - Russbacher, doch schnell lebt sie sich ein und lernt die Dorfbewohner und die Kollegen aus der Schuhfabrik kennen und schätzen. Bis sie schließlich sogar gemeinsam mit ihnen um den Erhalt der Firma kämpft....

Dies Buch ist pure Unterhaltung. Man liest und liest und findet einfach kein Ende. Der Schreibstil ist locker und flockig, der Humor von einer sehr angenehmen Art. Nicht zu albern, aber doch intensiv. Die Charaktere sind durchweg liebevoll beschrieben, man mag sie einfach sofort. Die Handlung ist durchweg interessant und trotz des Humors auch sehr spannend, denn man möchte als Leser ja unbedingt wissen, wie lange es Karla in der Provinz aushält und wie es ihr dort ergeht. Ganz nebenbei wird man auch nachdenklich, denn es stellt sich die Frage, ob man nicht auch auf anderem Wege als der Karriereleiter glücklich werden kann und daß sich hinter mancher Maske ein ganz anderer Mensch versteckt. Man sollte wirklich öfter mal einen zweiten Blick riskieren.

Auf dieses Buch bin ich aufgrund des tollen Covers aufmerksam geworden und nicht enttäuscht worden!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Man muß den Humor mögen

Elchscheiße
0

Thorsten erbt unverhofft von seiner Lillemor einen Hof im schwedischen Gödseltorp. Doch dieser Glücksfall wird von privaten Rückschlägen überschattet. Freundin Tanja verläßt ihn, um mit seinem Freund ein ...

Thorsten erbt unverhofft von seiner Lillemor einen Hof im schwedischen Gödseltorp. Doch dieser Glücksfall wird von privaten Rückschlägen überschattet. Freundin Tanja verläßt ihn, um mit seinem Freund ein neues Leben anzufangen, sein Vater ist total gegen Gödseltorp, für ihn ist es nur ein Drecksnest. Er beschließt, nach Schweden zu gehen und dort ein Buch zu schreiben. Doch das Auto, was er sich für die Reise kauft, ist eine Schrottlaube. Auf der Autobahn liest er den Anhalter Rainer auf, durch und durch ein Hippie. Als sich ihre Wege trennen, vertauschen sie das aus Versehen das Gepäck. Nun steht Thorsten ohne Erbvertrag, Handy und Geld im Gödseltorp. Als wäre das nicht schon schlimm genug, erwarten ihn dort noch Björn, der schießwütige Hofverwalter, der ihm ohne Erbvertrag kein Wort glaubt und ihm den Zutritt zum Wohnhaus verwehrt und die Bevölkerung, die allesamt den Hof kaufen wollen. Warum wohl?

An und für sich eine gute Handlung, die nur nicht so sehr lustig rüber kommt, wie man anhand des viel Komik versprechenden Covers erwartet. Es dauert ein wenig, bis man sich in Thorsten als Hauptperson hinein versetzen kann. Man würde ihn am liebsten so einige male schütteln wollen, damit er mal wach wird. Der Schreibstil ist schön flüssig und locker, so daß man das Buch recht schnell beendet hat. Aber ein anspruchsvolles Buch, für das man länger benötigt, sollte hier wohl auch wirklich niemand erwarten.

Insgesamt ein Buch, das man ruhig mal zwischendurch lesen kann, man muß diese Art von Buch allerdings mögen.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Unbedingt lesen

Der Weg
0

Die Geschichte beginnt kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges. Auf einem Gut in Ostpreußen leben ganz unterschiedliche Menschen zusammen. Sie feiern die erfolgreiche Ernte und ahnen, daß diese Feier das ...

Die Geschichte beginnt kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges. Auf einem Gut in Ostpreußen leben ganz unterschiedliche Menschen zusammen. Sie feiern die erfolgreiche Ernte und ahnen, daß diese Feier das letzte Beisammensein für sie ist. Da sind der Gutsherr Dietrich von Thumek und seine Frau Anna, ihr Sohn Olaf - der Genesungsurlaub von der Front hat - und die junge Polin Nadja. Die beiden träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Der englische Flieger Henry Milton gehört zur Gruppe, nachdem er mit seinem Flugzeug auf dem Gutsgelände abgestürzt ist. Die Leute haben ihn bisher erfolgreich vor den Nazis verstecken können. Dann sind da noch die Arbeiter und polnische Erntehelfer. Obwohl sie eigentlich Feinde sein müßten, sind sie alle zusammen eine friedliche Gemeinschaft. Das ändert sich sehr bald. Olaf muß zurück an die Front, die Polen gehen zurück in ihre Heimat und Henry Milton wird von den Russen aufgegriffen und an die Engländer übergeben. Ganz hart trifft es Olaf. Er gerät in russische Gefangenschaft und muß in einem Bleibergwerk im Ural schuften. Nach endlosen Jahren gelingt ihm mit einigen Kameraden die Flucht. Sie müssen unendliche Strapazen auf sich nehmen um in ihre Heimat zurückzukehren. Dort finden sie sich nach so langer Zeit nur schwer zurecht. Die Heimat ist ihnen fremd geworden. Auch für die anderen Bewohner des Gutes ist nicht alles gut gegangen. Viele leiden noch lange nach dem Ende des Krieges an den Nachwirkungen. Für Olaf ist die Rückkehr in seine Heimat gleichzeitig das Ende eines langen Weges!

Ich habe das Buch von Anfang bis Ende verschlungen. Der Schluß muß jetzt erst einmal geistig verarbeitet werden. Da erträgt ein Mensch jahrelang diese Qualen, kommt dann endlich in die Heimat und merkt, daß alles vergebens war. Das zeigt ganz deutlich, daß mit dem Ende eines Krieges noch lange nicht auch das Ende der Menschen erreicht ist. Daran sollte eigentlich jeder Präsident oder Minister denken, der schon wieder von Soldaten mit Waffen in der Hand träumt. Interessant fand ich den Nachtrag. Es tat gut zu erfahren, daß wenigstens einige Leute dieser Geschichte ihren Frieden gefunden haben.

Ein sehr außergewöhnliches Buch, das unbedingt gelesen werden sollte!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Mittelmaß

Zweisiedler
0

Ein kleines Dorf in der Nähe von Paris. Dort leben Edna und Thierry in stiller Einsamkeit, doch in Nachbarschaft. Thierry, ein alter Mann, der im Dorf keinen Kontakt hat, Edna, die mit dem Leben zusammen ...

Ein kleines Dorf in der Nähe von Paris. Dort leben Edna und Thierry in stiller Einsamkeit, doch in Nachbarschaft. Thierry, ein alter Mann, der im Dorf keinen Kontakt hat, Edna, die mit dem Leben zusammen mit ihren Tieren sehr zufrieden ist. Bis beide eines Tages die Nachricht bekommen, daß ihre Häuser einem Freizeitpark zum Opfer fallen sollen. Sie nehmen den Kampf auf. Doch dann verliebt sich Edna in den Architekten Philipe Carpe. Als Philipe spurlos verschwindet sucht Edna die Nähe von Thierry. Er erzählt ihr von einem Geheimnis, das ihn für immer mit der Dorfgemeinschaft verbindet. Und was hat es mit dem 12jährigen Paul auf sich, der plötzlich in Edna´s Leben auftaucht und von sich behauptet, ihr Sohn zu sein?

Die Charaktere sind sehr gut und liebevoll beschrieben, man lernt sie kennen und kann ihre kleinen Eigenheiten nachvollziehen. Besonders Edna und ihre Tierliebe fand ich gelungen. Auch gegen den Schreibstil kann man nichts sagen, er ist flüssig und liest sich gut. Nur die Spannung kommt hier doch deutlich zu kurz. Das Buch beginnt etwas langatmig, steigert sich dann etwas, doch leider fällt die Spannungskurve dann wieder drastisch ab, so daß man als Leser das Gefühl hat, überhaupt nicht von der Stelle zu kommen.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Geht leider nur mit Band 1

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
0

Der rumänische Erntehelfer Vlad wird nach einem Dorffest, bei dem er in eine Schlägerei verwickelt wurde, erschlagen in einem Fließ im Spreewald aufgefunden. Grund für die Schlägerei war ein Tanz mit einem ...

Der rumänische Erntehelfer Vlad wird nach einem Dorffest, bei dem er in eine Schlägerei verwickelt wurde, erschlagen in einem Fließ im Spreewald aufgefunden. Grund für die Schlägerei war ein Tanz mit einem deutschen Mädchen. Klaudia Wagner, die auch auf diesem Fest war, wird zu diesem Fall hinzugezogen. Zusammen mit ihrem Kollegen Demel, mit dem sie im Vorfeld massive Probleme hatte, muß sie zwischen Gurkenbauern und Erntehelfern ermitteln. Und das ist nicht einfach, denn sowohl die Bauern als auch die Helfer halten jeweils zusammen und verschweigen einiges....

"Spreewaldtod" ist der zweite Teil einer Krimiserie aus dem Spreewald. Dies merkt man leider sehr deutlich, denn es wird immens viel Bezug auf den Vorgängerband genommen. Leider allerdings immer nur mit Andeutungen, erklärt wird nichts, so daß man mit diesem Buch Probleme bekommt, wenn man mit diesem Band in die Serie einsteigen möchte. Ich persönlich habe mir aus diesem Grund auch noch "Spreewaldgrab" zugelegt, denn ich habe schnell gemerkt, daß ich hier so einiges nicht verstehen werde, wenn ich keine Vorkenntnisse habe. Aber das Buch war es mir wert, denn schon nach wenigen Seiten hatte es mich gepackt. Die Handlung ist von Beginn an sehr spannend, so daß ich das Buch sehr gerne lesen und ihm gerecht werden wollte. Die Charaktere sind durchweg sympathisch und es ist interessant zu erleben, wie aus der Feindschaft Wagner - Demel doch noch eine kleine Gemeinschaft wird und beide miteinander leben und arbeiten können. Auch die Gurkenbauern und Erntehelfer sind super beschrieben. Jede Gruppe wird mit ihren Eigenarten sehr authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist einfach nur gut. Man kann hier in einem durchlesen und wird an keiner Stelle festhängen.

Dies Buch bekommt von mir eine klare Empfehlung, man muß allerdings unbedingt vorher "Spreewaldgrab" lesen!