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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2017

Absolut toll

Töchter des Nordlichts
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Nora lebt in Oslo, als sie erfährt, daß ihr Vater aus einer samischen Familie stammt. Als sie beschließt, ihren Vater zu suchen, findet sie eine samische Großfamilie, die sie - mit ein paar Ausnahmen - ...

Nora lebt in Oslo, als sie erfährt, daß ihr Vater aus einer samischen Familie stammt. Als sie beschließt, ihren Vater zu suchen, findet sie eine samische Großfamilie, die sie - mit ein paar Ausnahmen - herzlich aufnimmt. Sie erfährt viel über die samische Kultur und über das harte Leben ihrer Vorfahren. Die Geschichte des Mädchens Ailu gehört auch zu ihrer Geschichte und überrascht am Ende einige Familienmitglieder. Immer wieder trifft sie den Hundezüchter Mielat. Die beiden ziehen sich magisch an. Er hilft Nora, ihre samischen Wurzeln zu respektieren.


Dieses Buch ist außergewöhnlich. Nur selten spielen Geschichten in dieser rauhen Umwelt des Nordkaps. Es macht auf die Geschichte der samischen Ureinwohner aufmerksam. Genau wie die Ureinwohner Amerikas und Australiens wurden sie unterdrückt und von ihrem Land vertrieben. Leider ist diese Tatsache nicht so bekannt geworden. Verpackt in einer tollen Handlung aus unserer Zeit, geht der Rückblick immer wieder um etwa hundert Jahre zurück. Zum Schluß verbinden sich die Geschichten zu einer überraschenden Entdeckung für alle Personen. Die norwegischen und samischen Sätze sind schwierig zu lesen. Der Stammbaum ist sehr hilfreich, um die Verwandtschaftsverhältnisse nachzuschlagen.


Es lohnt sich wirklich, dieses Buch zu lesen und zwischendurch über das Gelesene nachzudenken!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Absolut empfehlenswert

Schneetreiben
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Während in Lübeck der Weihnachtsmarkt seine Tore geöffnet hat, stürzt Hanna Frombach vom Balkon der familieneigenen Mietwohnung im zweiten Stock und landet tot auf dem Bürgersteig. Da Hanna psychisch erkrankt ...

Während in Lübeck der Weihnachtsmarkt seine Tore geöffnet hat, stürzt Hanna Frombach vom Balkon der familieneigenen Mietwohnung im zweiten Stock und landet tot auf dem Bürgersteig. Da Hanna psychisch erkrankt war, geht man zunächst von Selbstmord aus. Doch dann entdecken die Kommissare Bendt und Braun einige Ungereimtheiten. Hanna und ihre Zwillingsschwester Carla lebten zusammen mit Carlas Mann, dem angesehenene Arzt Dr. Konrad Teubert, auf dem familiären Gutshof. Zeitgleich ermittelt Staatsanwältin Anna Lorenz, Lebensgefährtin von Kommissar Bendt, gegen Dr. Teubert, denn dieser soll in seiner Arztpraxis falsch abgerechnet haben. Beide Ermittlungen laufen zusammen. Als auch Carla beginnt, psychisch auffällig zu werden, spitzt sich die Lage zu. Doch wer spielt ein falsches Spiel mit ihr?

Dieser Krimi ist absolut spannend von Anfang bis Ende. Der sehr schöne Schreibstil läßt den Leser förmlich durch die Handlung fliegen. Die Charaktere sind durchweg sympathisch, der Leser fängt sofort an, sie zu mögen, leidet und fiebert mit ihnen. Gespickt mit Rückblenden in die Vergangenheit der beiden Schwestern, wird dieses Buch zu einem kleinen Meisterwerk. Besonders schön finde ich, daß "Schneetreiben" seine Spannung nicht durch bluttriefende Szenen erhält, sondern mehr auf psychologische Spannung baut. Eine Wohltat im heutigen Krimidschungel.

Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch!



Veröffentlicht am 11.02.2017

Sehr interessant

Ein Doc für alle Felle
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Fernsehtierarzt Dr. Wolf, bekannt aus "hundkatzemaus" nutzt einen Flug in seine zweite Heimat Namibia, um sich an sein bisheriges Leben zu erinnern. Er berichtet über seine Kindheit, seinen Vater, der ...

Fernsehtierarzt Dr. Wolf, bekannt aus "hundkatzemaus" nutzt einen Flug in seine zweite Heimat Namibia, um sich an sein bisheriges Leben zu erinnern. Er berichtet über seine Kindheit, seinen Vater, der begeisterter Tierfotograf war und ein großes Herz für Tiere besaß, so daß nicht selten pflegebedürftige Wildtiere zur Familie gehörten, und dessen frühen Tod. Weitere Stationen des Buches sind Dr. Wolfs Studium der Humanmedizin, der Wechsel zur Tiermedizin sowie sein Privatleben. Die Geburt seiner Kinder und das tragische Scheitern seiner Ehe sind genauso Thema wie die ersten Schritte als Fernsehtierarzt.

Das Buch ist äußerst interessant. Es beleuchtet nicht nur das Leben des Dr. Wolf, sondern vermittelt auch medizinisches Wissen. Dies jedoch in gesundem, verständlichen Rahmen, so daß man die dort beschriebenen Behandlungsmethoden fast "nebenbei" vermittelt bekommt. Und Dr. Wolf schafft es, die verschiedenen Arten und Weisen der Tierhaltung in gutem Verhältnis zu beschreiben. So wird nicht nur die "Heile Welt" beschrieben, sondern auch die oft sehr hartherzige Art der Landwirte. Bei so manchen bäuerlichen Handlungsweisen muß man als Leser schon etwas härtet besaitet sein. Ich finde es jedoch gut und richtig, daß auch diese Seite der Tierhaltung nicht ausgespart wird. Auch wird in diesem Buch deutlich, daß auch Dr. Wolf mal Fehler macht. So passiert es ihm, daß sein Dackel den neu hinzugekommenen Hund der Familie totbeißt, weil einfach nicht nachgedacht wurde und beide zusammen im Pferdehänger eingesperrt wurden. Das Buch ist sehr schön fließend geschrieben und läßt sich dadurch auch (leider) schnell durchlesen. Aber es bereitet viel Spaß und ist sehr interessant, ein Empfehlung für alle Tierfreunde!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Gute Unterhaltung

High Heels im Hühnerstall
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Anna muß erfahren, daß ihr Freund sie mit ihrer besten Freundin Lisa betrügt. Für sie gibt es nur noch einen Ausweg: sie flüchtet zu ihrer Tante Stops. Der Haken an der Sache: Anna ist überzeugte Großstadttussi, ...

Anna muß erfahren, daß ihr Freund sie mit ihrer besten Freundin Lisa betrügt. Für sie gibt es nur noch einen Ausweg: sie flüchtet zu ihrer Tante Stops. Der Haken an der Sache: Anna ist überzeugte Großstadttussi, Tante Stops wohnt auf dem platten Land, mitten im Nichts. Doch Anna macht sich mutig auf den Weg. Schon ihre Ankunft beginnt chaotisch, die Hoftiere trachten ihr nach dem Leben (meint sie jedenfalls) und die Dorfkneipe hat einfach nichts für Vegetarier zu bieten. Außer Pommes. Doch es kommt noch schlimmer. Als Tante Stops stirbt, muß sie sich um den Hof und dessen zwei- und vierbeinige Bewohner kümmern. Noch dazu hängt laut Testament alles an ihr, ob der Hof weiterbesteht oder einem Freizeitpark weichen muß. Doch damit nicht genug, es geschehen noch kuriose Dinge mit der Rinderherde, dieser Fall muß auch noch gelöst werden...

Sarah Heumann ist mit diesem Buch ein sehr lustiges Debüt gelungen. Klar, einige Stellen sind einfach überzogen dargestellt und die Charaktere bieten wirklich jedes Vorurteil bestätigt. Großstadtmenschen können einfach nicht mit Hoftieren und Dorfmenschen sind ständig in der Dorfkneipe. Ohne diese Vorurteile wäre das Buch um einige Gags ärmer. Allerdings besticht dies Buch nicht nur durch seinen Humor, sondern hat auch noch einen kleinen kriminalistischen Teil. Denn es gilt ja zu lösen, wer hinter den dubiosen Vorkommnissen mit den Rindern steckt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen, so daß dies Buch als gutes Buch einzustufen ist, wenn man wirklich mal einfach um des Spaßes willen lesen möchte.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Toll

Die Liebe der Baumeisterin
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Königsberg, 1544. Die junge Dora wird fürs Bierbrauen ausersehen, während ihr Bruder Jörg als Baumeister in die Fußstapfen seines Vaters treten soll. Doch die Interessen sind genau gegenläufig: Dora hat ...

Königsberg, 1544. Die junge Dora wird fürs Bierbrauen ausersehen, während ihr Bruder Jörg als Baumeister in die Fußstapfen seines Vaters treten soll. Doch die Interessen sind genau gegenläufig: Dora hat mehr Interesse an Bauwerken, ihr Bruder am Bierbrauen. Dora wird mit 16 Jahren mit Urban verheiratet, der vom Alter her ihr Vater sein könnte. Er erfüllt ihr jeden Wunsch und sie wird mit dem Bau des gemeinsamen Hauses beauftragt. Während der Baumaßnahmen trifft sie auf Baumeister Veit, sie verlieben sich ineinander. Als Urban auf der Baustelle tödlich verunglückt, fällt der Verdacht sofort auf Veit. Dora beginnt nachzuforschen und entdeckt viele Geheimnisse, die ihr Leben völlig anders gestalten sollen....

"Die Liebe der Baumeisterin" ist ein Buch, das den Leser begeistert. Es ist toll und verständlich geschrieben. Die Personen sind wunderbar beschrieben und haben jede für sich einen typischen Charakter, der sich bei manchen Personen im Laufe des Buches anders entwickelt, als es zuerst scheint. Man fängt an, sich in die Personen hinein zu versetzen, lebt und leidet mit ihnen. Der Schreibstil von Heidi Rehn ist wunderbar bildlich, so daß der Leser sich alles sehr gut vorstellen kann.

Besonders gelungen sind aus meiner Sicht das Personenregister und die Übersichtskarte am Ende des Buches. Dies ist manchmal sehr hilfreich!