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Veröffentlicht am 15.09.2016

Gar nicht zum heulen

Der letzte Heuler
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Lehrerin Rosa trifft während ihrer täglichen Joggingrunde auf dem Deich auf einen Mann mit Hund, der einen offensichtlich von der Mutter verlassenen Heuler beobachtet. Da muß Rosa helfen! Nachdem sie ihre ...

Lehrerin Rosa trifft während ihrer täglichen Joggingrunde auf dem Deich auf einen Mann mit Hund, der einen offensichtlich von der Mutter verlassenen Heuler beobachtet. Da muß Rosa helfen! Nachdem sie ihre Freunde, den Dorfpolizisten Rudi und den Briefträger Henner nicht erreichen kann, läuft sie zur Tierärztin, die in der Nähe wohnt. Doch dort trifft sie nicht auf die Tierärztin, sondern auf ihren Mann, der erschossen auf dem Boden liegt. Die Tatwaffe: eine russische Makarow. Rudis Chef Haueisen und sein Kollege Schnepel haben somit das Motiv schnell zur Hand: Ostblockspionage. Doch Rudi, Henner und Rosa können sich mit dem Motiv nicht anfreunden und beginnen ihre eigenen Ermittlungen.

Da dachte ich, nach "Krabbenbrot & Seemannstod" wäre keine Steigerung mehr möglich - da habe ich mich gründlich getäuscht. Wie die beiden Autorinnen das geschafft haben, bleibt mir jedoch ein Rätsel, denn bereits der erste Band der Serie war eine Wucht. Doch hier beweisen sie, es geht immer noch besser. Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr schön fließend, man taucht in die Geschichte vom ersten Wort an ein und kommt einfach nicht mehr davon los. Dieser Krimi verdient den Titel Regionalkrimi wirklich. Die Landschaft ist wunderschön dargestellt, die Charaktere passen in die Region und es wird auch Dialekt gesprochen. Der ist jedoch für jedermann verständlich und nicht übertrieben. Es herrscht eine angenehme Spannung, die durch die kauzigen Wesenszüge der Charaktere, allen voran Rudi, Henner und Rosa, immer wieder humorvoll untermalt wird. Die drei muß man einfach mögen. Vor allem Rosa mit ihrer doch manchmal aufdringlichen Art ist einfach liebenswert. Man kann ihr gar nicht böse sein, wenn sie sich mal wieder selbst zum Essen einlädt oder die Männerrunde sprengt. Überhaupt das Essen: Durch den sehr bildhaften Schreibstil sieht man die Gerichte so vor Augen, daß man automatisch Hunger auf Matjes, Scholle und Spargel bekommt. Übrigens sind am Ende des Buches Rezepte abgedruckt, den Matjessalat werde ich mal testen!

Eine absolute Leseempfehlung für alle Freunde von guten Regionalkrimis!


Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderwunderschön

Die Küste der Freiheit
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Als die Wiedertäuferin Anna den Soldaten Lorenz von Tannau trifft, ahnt sie noch nicht, wie sehr diese Begegnung ihr Leben verändern wird. Weil Anna in ihrer Heimat keinen Ausweg aus der Armut mehr sieht ...

Als die Wiedertäuferin Anna den Soldaten Lorenz von Tannau trifft, ahnt sie noch nicht, wie sehr diese Begegnung ihr Leben verändern wird. Weil Anna in ihrer Heimat keinen Ausweg aus der Armut mehr sieht und auch Lorenz mit seinem Regiment nach Amerika geschickt wurde, beschließt sie ihm zu folgen. Was sie aber in Amerika erwartet, ist schlimmer als sie sich je hätte träumen lassen. Der Krieg und die Sklaverei fordern Anna alle Kraft, die sie aus ihrem Glauben schöpft, ab. Als sie Lorenz schließlich findet, ist das Glück nur von kurzer Dauer. Anna fragt sich, ob der Krieg wohl nie endet und betet für Lorenz, damit er dieses Inferno überlebt.

Ich habe es geschafft! Ich habe 852 Seiten in Rekordzeit gelesen! Vor diesem Buch kann ich nur warnen. Wer einmal anfängt es zu lesen, kann nicht mehr aufhören. Es ist nicht nur die spannende Geschichte, die einen nicht mehr los läßt, auch die Sprache in den Beschreibungen ist wirklich schön. Im Moment fällt mir das Wort "blumig" dazu ein. Am Besten, jeder liest es selber und macht sich ein eigenes Bild. Die Themen Wiedertäufer und Sklaverei begegnen einem nicht so oft in historischen Romanen. Deshalb ist dieses Buch etwas ganz besonderes. Ich kann mir vorstellen, daß die Recherchen dazu sehr zeitaufwändig und mühsam waren. Das ist Geschichtsunterricht, der einem im Gedächtnis bleibt. Es ist ja wirklich etwas anderes, Personen durch ihre Zeit zu begleiten, als einfach nur trockene Jahreszahlen auswendig zu lernen. Dieses Buch wird für mich immer zu den besonders guten gehören und bekommt im Regal einen Platz zwischen meinen Lieblingsbüchern.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Genau richtig!

Fischermord in Neuharlingersiel - Ostfrieslandkrimi
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Ein neuer Fall für Nina Jürgens und Bert Linnig! Diesmal verschlägt es sie nach Neuharlingersiel, einem ruhigen Fischer- und Touristenort an der ostfriesischen Nordseeküste. Der Fischer Nanne Gerdes wurde ...

Ein neuer Fall für Nina Jürgens und Bert Linnig! Diesmal verschlägt es sie nach Neuharlingersiel, einem ruhigen Fischer- und Touristenort an der ostfriesischen Nordseeküste. Der Fischer Nanne Gerdes wurde brutal ermordet auf seinem führerlos im nebeligen Hafenbecken dahintreibenden Krabbenkutter aufgefunden. Wenig später wird auch seine Frau tot in ihrem Haus aufgefunden. Nina und Bert entdecken Parallelen zu einem Fall, der bereits zwei Jahre zurückliegt und beginnen, die Ermittlungen voranzutreiben, denn auch die unbeliebten Kollegen vom LKA Hannover wollen in diesem Fall ermitteln.

Auch der nun zweite Fall für Nina und Bert ist superspannend. Man beginnt mit dem ersten Satz und ist gefesselt. Ich jedenfalls konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Schreibstil ist, wie bereits im ersten Band, sehr schön locker und flockig, so daß man förmlich durch das Buch fliegt. Die kurzen Kapitel sorgen zusätzlich für Spannung, denn man landet jedesmal bei einer anderen, für die Handlung wichtigen Personengruppe, so daß jedesmal ein Cliffhanger entsteht. Dazu wird man als Leser ständig auf neue Fährten angesetzt, die einen immer wieder in die Irre leiten. Auch der Lokalkolorit ist hier herrlich vorhanden. Die Einwohner Neuharlingersiels werden richtig typisch ostfriesisch dargestellt und sprechen zwischendurch immer wieder mal ein für jedermann verständliches platt. Man muß sie einfach mögen. Der Ort Neuharlingersiel wird so wunderschön beschrieben, daß man ihn bildlich vor Augen sieht. Wenn man ihn kennt, erkennt man ihn in diesem Buch wieder, wenn man ihn nicht kennt, kann man ihn sich sehr gut vorstellen und jeder wird ihn gerne besuchen wollen. Urlaubsfeeling pur!

Ein Regionalkrimi mit genau der richtigen Portion Lokalkolorit!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Extrem spannend

Todeswächter
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Clara Vidalis dritter Fall! In einer Berliner Wohnung wird eine Frauenleiche gefunden. Sie wurde unter einer Gummimaske erstickt. Schnell wird der Täter identifiziert, die DNA stammt vom Ehemann, der seitdem ...

Clara Vidalis dritter Fall! In einer Berliner Wohnung wird eine Frauenleiche gefunden. Sie wurde unter einer Gummimaske erstickt. Schnell wird der Täter identifiziert, die DNA stammt vom Ehemann, der seitdem spurlos verschwunden ist. Doch dann geschehen noch zwei weitere Morde, die alle die gleichen Merkmale aufweisen: es wird immer eine antike Münze im Mund der Leichen und die Täter-DNA ist immer unterschiedlich. Doch die dazugehörigen Personen sind jeweils verschwunden... Clara und ihr Team stehen vor einem Rätsel....

Auch der dritte Teil dieser Serie, der auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesbar ist, ist nichts für schwache Nerven. Die Morde sind absolut brutal und detailreich beschrieben. Die Spannung selbst wird jedoch leider oft durch sehr intensive, ausschweifende pathologische Erklärungen unterbrochen. Das muß man mögen und sich dafür interessieren, ansonsten sollte man sich davon nicht abschrecken lassen und diese Stellen einfach "überfliegen". Der Schreibstil von Veit Etzold ist sehr flüssig, so daß man aufgrund dessen und der Spannung durch das Buch fliegt. Die Charaktere Clara Vidalis und McDeath entwickeln sich hier richtig gut weiter und haben endlich auch mal ein Privatleben, so daß sie dem Leser hier dem Leser doch ein gutes Stück näher gebracht werden.

Hier liegt ein richtig spannender Thriller vor!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Serienauftakt

Codename E.L.I.A.S. – Kaltgestellt
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Agent Michael Cavenaugh muß nach einem gefährlichen Einsatz feststellen, daß seine Identität gelöscht wurde. Es gibt ihn einfach nicht mehr, sogar seine Bekannten und sein Chef kennen ihn angeblich nicht ...

Agent Michael Cavenaugh muß nach einem gefährlichen Einsatz feststellen, daß seine Identität gelöscht wurde. Es gibt ihn einfach nicht mehr, sogar seine Bekannten und sein Chef kennen ihn angeblich nicht mehr. Er bekommt nirgends mehr Geld, steht somit völlig mittellos da. Was ist passiert? Warum verleugnet das CIA ihn? Einzig seine Ex-Freundin Brianna und sein Freund Luke, von Beruf Kopfgeldjäger, helfen ihm. Wird Michael seine Identität zurück bekommen?

Hier hat Mila Roth eine tolle neue Serie geschaffen. Sie nimmt den Leser sofort in ihren Bann, der Spannungsbogen ist vom ersten bis zum letzten Satz gleichbleibend hoch. Da dies der erste Teil einer Serie ist, wird man hier sehr gut an die Charaktere herangeführt, so daß man einen guten Einblick in deren Eigenschaften und Leben erhält. Man erfährt hier, wer "die Guten" und wer "die Bösen" sind und kann sich in die Charaktere einfühlen. Der Schreibstil von Mila Roth ist wunderbar flüssig, die Spannung knistert hier in jedem Wort und man kann einfach nicht anders: Man muß weiterlesen!

Eine tolle neue Serie, die unbedingt fortgesetzt werden muß!