Gar nicht zum heulen
Der letzte HeulerLehrerin Rosa trifft während ihrer täglichen Joggingrunde auf dem Deich auf einen Mann mit Hund, der einen offensichtlich von der Mutter verlassenen Heuler beobachtet. Da muß Rosa helfen! Nachdem sie ihre ...
Lehrerin Rosa trifft während ihrer täglichen Joggingrunde auf dem Deich auf einen Mann mit Hund, der einen offensichtlich von der Mutter verlassenen Heuler beobachtet. Da muß Rosa helfen! Nachdem sie ihre Freunde, den Dorfpolizisten Rudi und den Briefträger Henner nicht erreichen kann, läuft sie zur Tierärztin, die in der Nähe wohnt. Doch dort trifft sie nicht auf die Tierärztin, sondern auf ihren Mann, der erschossen auf dem Boden liegt. Die Tatwaffe: eine russische Makarow. Rudis Chef Haueisen und sein Kollege Schnepel haben somit das Motiv schnell zur Hand: Ostblockspionage. Doch Rudi, Henner und Rosa können sich mit dem Motiv nicht anfreunden und beginnen ihre eigenen Ermittlungen.
Da dachte ich, nach "Krabbenbrot & Seemannstod" wäre keine Steigerung mehr möglich - da habe ich mich gründlich getäuscht. Wie die beiden Autorinnen das geschafft haben, bleibt mir jedoch ein Rätsel, denn bereits der erste Band der Serie war eine Wucht. Doch hier beweisen sie, es geht immer noch besser. Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr schön fließend, man taucht in die Geschichte vom ersten Wort an ein und kommt einfach nicht mehr davon los. Dieser Krimi verdient den Titel Regionalkrimi wirklich. Die Landschaft ist wunderschön dargestellt, die Charaktere passen in die Region und es wird auch Dialekt gesprochen. Der ist jedoch für jedermann verständlich und nicht übertrieben. Es herrscht eine angenehme Spannung, die durch die kauzigen Wesenszüge der Charaktere, allen voran Rudi, Henner und Rosa, immer wieder humorvoll untermalt wird. Die drei muß man einfach mögen. Vor allem Rosa mit ihrer doch manchmal aufdringlichen Art ist einfach liebenswert. Man kann ihr gar nicht böse sein, wenn sie sich mal wieder selbst zum Essen einlädt oder die Männerrunde sprengt. Überhaupt das Essen: Durch den sehr bildhaften Schreibstil sieht man die Gerichte so vor Augen, daß man automatisch Hunger auf Matjes, Scholle und Spargel bekommt. Übrigens sind am Ende des Buches Rezepte abgedruckt, den Matjessalat werde ich mal testen!
Eine absolute Leseempfehlung für alle Freunde von guten Regionalkrimis!