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Veröffentlicht am 19.07.2024

Gelungener Auftakt

Das Paradies war früher schöner
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Die Sommersaison hat gerade begonnen, als im Hotel Villa Paradies am Millstätter See ein Starkoch erstochen aufgefunden wird. Aufgrund von Personalmangel wird Oberst Benedikt Kordesch aus Wien zu den Ermittlungen ...

Die Sommersaison hat gerade begonnen, als im Hotel Villa Paradies am Millstätter See ein Starkoch erstochen aufgefunden wird. Aufgrund von Personalmangel wird Oberst Benedikt Kordesch aus Wien zu den Ermittlungen hinzugezogen. Gemeinsam mit Bezirksinspektor Havran soll er den Fall möglichst schnell aufklären, denn man fürchtet um die Touristen und deren Geld. Jedoch sind die Einheimischen keine Hilfe und auch, daß Kordesch sich in eine Hauptverdächtige verliebt, ist wenig hilfreich. Dann treibt eine weitere Leiche am Seeufer....

Mit "Das Paradies war früher schöner" hat Simon Ammer seine neue Serie gelungen starten lassen. Kordesch ist als Charaktere etwas schwierig. Er hat einige Macken, die ihn seltsam erscheinen lassen und einen Bezug zu ihm zunächst schwierig gestalten. An ihn muß man sich erst einmal gewöhnen. Dann jedoch mag man ihn sehr. Die Tatsache, daß er nun in seiner alten Heimat ermitteln muß und auf seine Vergangenheit trifft, macht die Handlung sehr interessant. Dagegen war mir Havran sofort sympathisch und ich mochte es sehr zu verfolgen, wie er immer mehr auftaute. Die Handlung ist spannend, wenn auch auf eine gemütliche Art. Wer Action sucht, ist hier falsch. Eher bekommt man einen Krimi, bei dem man auch entspannen kann. Simon Ammer schreibt locker und leicht, verwebt dezenten Humor und läßt alles sehr lebendig werden. Der Handlungsort Millstätter See ist natürlich einfach wunderschön. Auch er wird sehr gut beschrieben und man bekommt Lust auf Urlaub. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Rosa und die Kunst

Faule Fische fängt man nicht
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Malkurs auf dem Steffens-Hof! Selbstverständlich ist Rosa dabei. Zur Begrüßung bringen alle Teilnehmer ihr Lieblingsbild mit, Karin Müller ein Ölgrmälde aus der Küche ihrer Oma. Kursleiter Conrad stellt ...

Malkurs auf dem Steffens-Hof! Selbstverständlich ist Rosa dabei. Zur Begrüßung bringen alle Teilnehmer ihr Lieblingsbild mit, Karin Müller ein Ölgrmälde aus der Küche ihrer Oma. Kursleiter Conrad stellt eine Ähnlichkeit zu Gemälden von van Gogh fest. Am nächsten Tag ist Karin tot, ermordet mit einer Überdosis Ketamin. Kurz darauf stirbt auch Conrad. Dies kann kein Zufall sein, da sind sich Rosa, Henner und Rudi einig und schon stecken sie wieder mitten in ihren Ermittlungen!

"Faule Fische fängt man nicht" ist der 11. Band der Serie rund um Rosa, Henner und Rudi. Christiane Franke und Cornelia Kuhnert schreiben aber so, daß man jederzeit in diese Serie einsteigen kann. So gibt es am Buchende ein Personenverzeichnis, mit dem auch Neueinsteiger sich gut in der Familie Steffen und den Neuharlingersielern zurechtfinden werden. Auch dieses Buch macht wieder richtig Spaß. So schreiben die Autorinnen wieder auf ihre gewohnt lockere Art und spicken die spannende Handlung mit einer Prise ostfriesischem Humor, der gut dosiert und nicht albern wirkt. Der Fall ist durchaus spannend und man hat irgendwie nie jemanden, den man wirklich verdächtigt. Umso größer ist die Überraschung, als der Täter gefasst wird. Die Autorinnen punkten auch hier wieder mit ihren bildhaften Beschreibungen Ostfrieslands. Hier sieht man alles genauestens vor sich und bekommt Fernweh nach der Küste Ostfrieslands. Rosa, Henner und Rudi sind mir im Laufe der Jahre schon zu Freunden geworden, die ich in meinem Lesejahr nicht vermissen möchte. Die drei sind so herzlich und sympathisch, daß man sie im echten Leben gern kennenlernen würde.

Dieses Buch hat alles, was mein Leserherz höher schlagen läßt: sympathische Charaktere, Humor, Spannung und eine traumhafte Kulisse. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Drei Frauen, drei Leben - eine Geschichte

Unter dem Moor
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Im Jahr 1936 wird die 14jährige Gine zum Arbeitseinsatz auf ein Landgut am Stettiner Haff geschickt. Sie muß hart arbeiten und hat großes Heimweh. Als sie vom Sohn des Gutsherren vergewaltigt wird, kommt ...

Im Jahr 1936 wird die 14jährige Gine zum Arbeitseinsatz auf ein Landgut am Stettiner Haff geschickt. Sie muß hart arbeiten und hat großes Heimweh. Als sie vom Sohn des Gutsherren vergewaltigt wird, kommt ihr eine Freundin zu Hilfe. Die Mädchen glauben fest, daß sie den Peiniger getötet hätten.
Im Jahr 1979 lebt die 20jährige Sigrun in der DDR. Obwohl sie ihren Mann und ihren kleinen Sohn liebt, wünscht sie sich manchmal ein anderes Leben ohne die Zwänge des DDR-Alltags. Eines Tages verschwindet sie spurlos und jeder denkt, daß sie in den Westen geflohen ist. Die junge Berliner Ärztin Nina nimmt sich eine Auszeit an der Charité. Mit ihrer Hündin Ayla fährt sie in ein kleines Dorf am Stettiner Haff. Als Ayla dort menschliche Knochen ausbuddelt, verbinden sich die Geschichten der drei Frauen.

Drei Zeitebenen, drei Frauen, die sich nie begegnen und deren Leben doch so eng miteinander verbunden sind. So könnte man den Roman "Unter dem Moor" von Tanja Weber in Kürze beschreiben. Doch das wäre viel zu banal und würde dieser hervorragenden Geschichte nicht gerecht werden. Die Handlung erzählt von den Jahren 1936, 1979 und der Gegenwart. Tanja Weber hat für jeden Zeitpunkt die Atmosphäre perfekt eingefangen. Man fühlt sich in die Jahre zurückversetzt und kann die Menschen gut verstehen. Ihre Ängste und Sehnsüchte sind absolut nachvollziehbar. Auch die heutige Geschichte ist realistisch, denn die Corona-Pandemie vergisst so schnell niemand. Dieses Buch hat mich fasziniert. Es ist kein Gute-Laune-Buch, sondern fällt eher in die anspruchsvolle Kategorie. Auf jeden Fall regt es zum Nachdenken an - und das kann nie verkehrt sein!

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Leider nicht mein Fall

Schnitzel Surprise
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Thomas (Thom) Mann hatte ein eigenes Restaurant mit Aussicht auf den ersten Stern. Nun ist er Inhaber des "Manni's Schnitzeleck" und steht kurz vor dem finanziellen Ende. Dann wird Max, ein junger TV-Produzent, ...

Thomas (Thom) Mann hatte ein eigenes Restaurant mit Aussicht auf den ersten Stern. Nun ist er Inhaber des "Manni's Schnitzeleck" und steht kurz vor dem finanziellen Ende. Dann wird Max, ein junger TV-Produzent, auf ihn aufmerksam. Thom wird Mittelpunkt von Koch-Show-Formaten. Er rechnet jedoch nicht mit seinem 60jährigen Azubi mit Lebensmittelallergien, Lebensmittelkontrolleuren, Systemgastronomie und seiner Ex Sabine.

Bei dem Buch "Schnitzel surprise" von Markus Heitz habe ich mich wirklich gefragt, was das werden soll. Man wird hier mit Thom von einer Kochshow zur nächsten gejagt und irgendwie erscheint alles völlig zusammenhanglos aneinander gereiht. Ein Experiment reiht sich an das nächste und man begegnet auch bekannten realen Formaten, die hier einfach einen neuen Namen bekommen. Selbst der TV-Sender heißt Sat7VoxTL. Ich fand das ziemlich langweilig und ermüdend. Dabei hatte ich mir vom Inhalt her einen Roman mit Spaßfaktor erhofft. Falsch gedacht! Am Ende des Buches findet sich dann seitenweise im Drehbuchstil ein Musical. Das war dann endgültig nicht mehr meins und ich habe es nicht mehr gelesen. Von daher weiß ich nicht, ob es für die Geschichte noch wichtig gewesen wäre. Leider konnte mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Die Erdmännchen bei den Reichen und Schönen

Arsch voll Geld
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Im Erdmännchen-Bau ist dieStimmung auf Null. Die Weibchen sind durchgedreht und fordern mehr Me-Time! Natalie will plötzlich doch vorläufig keinen Clan gründen und zieht bei Ray wieder aus. Da kommt der ...

Im Erdmännchen-Bau ist dieStimmung auf Null. Die Weibchen sind durchgedreht und fordern mehr Me-Time! Natalie will plötzlich doch vorläufig keinen Clan gründen und zieht bei Ray wieder aus. Da kommt der Anruf von Interpol gerade zur rechten Zeit! Phil, Rufus und Ray sollen sich bei den Reichen und Schönen an der Cote d'Azur auf einer Hochzeit einschleusen. Der Sohn einer dubiosen Investmentfondsgröße heiratet eine Frau aus gutem Hause. Unter den Gästen wird auch der Kopf eines mexikanischen Drogenimperiums sein. Dieser soll dingfest gemacht werden. Problem: Niemand weiß, wer sich hinter "Samtpfote" verbirgt. Ein Fall wie gemacht für "Phil & Friends"!

Das Autorenduo Moritz Matthies schickt Phil & Friends diesmal an die Cote d'Azur. Dort ist der Buchtitel "Arsch voll Geld" Programm. Zwischen den Reichen und Schönen erleben die Erdmännchen viele witzige und gefährliche Abenteuer. Und natürlich geht auch diesmal dabei einiges zu Bruch - z. B. eine millionenschwere Yacht. Diesmal bekommen sie Unterstützung von Jean Jaques, der Ratte, die alles klaut, was irgendwie nach Gold aussieht und zunächst herrlich versnobt ist. Bei all dem Humor ist dieses Buch jedoch auch spannend. Denn niemand weiß, wer "Samtpfote" ist. So hinterfragt man während des Lesens jeden einzelnen Hochzeitsgast und hat zig Verdächtige. Man tappt genauso im Dunkeln wie das Ermittlertrio. Immer wieder witzig ist Rufus und seine Agentenausrüstung. Die Vorstellung, was er so alles am Klettgurt mit sich schleppt ist einfach urkomisch. Aber er hat auch für jedes Problem eine Lösung. Geschrieben ist das Buch auf lockere, witzige Art, so daß man hier nur so durch die Seiten fliegt. Diese Erdmännchen haben mein Leserherz fest in ihren Pfötchen und hoffentlich bekommen sie noch viele Fälle zu lösen!

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