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Veröffentlicht am 19.07.2020

Humorvoll und nachdenklich

Klammerblues um zwölf
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Die 57jährige Fee ist am Ende. Ihr Mann Teddy ist plötzlich verstorben, all ihre Träume sind dahin. Noch dazu reicht die Rente nicht für die Miete. Mitten in ihrem größten Tiefpunkt steht Claudine vor ...

Die 57jährige Fee ist am Ende. Ihr Mann Teddy ist plötzlich verstorben, all ihre Träume sind dahin. Noch dazu reicht die Rente nicht für die Miete. Mitten in ihrem größten Tiefpunkt steht Claudine vor ihrer Tür und zeigt ihr, daß das Leben weitergeht. Zusammen gründen sie eine Senioren-WG und beginnen ihre Leben neu zu ordnen.

Carla Berling beschreibt in ihrem Roman "Klammerblues um zwölf" auf humorvolle, aber auch feinfühlige Art, daß das Leben im Alter nicht vorbei ist. Mit Fee hat sie einen Charakter geschaffen, der über seinen eigenen Schatten springt und letztlich wieder glücklich wird. Dieses Glück gönnt man Fee von Herzen. Ihre sympathische Art nimmt den Leser von Beginn an für sie ein, man fühlt ihren Schmerz und ihre Verzweiflung und möchte sie so gern aus diesem Stimmungstief befreien. Dies schaffen ihre alten und neuen Freunde, die man auch sofort mag. Hier beschreibt die Autorin gekonnt, wie wichtig gute Freunde sind. Das Buch liest sich aufgrund des leicht zu lesenden Stils flott und mit viel Spaß. Die Situationskomik ist hier nicht übertrieben und macht aus dem Buch auch keinen Roman, der einfach nur lustig ist. Die Probleme der Frauen wiegen hier schwer und machen deutlich, daß das Leben nicht nur Spaß ist und es Hürden zu überwinden gilt, bei denen ein: "Ja, aber..." nicht weiterhilft.
Dieser Roman bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung, es ist ein wunderbarer Roman für schöne Stunden.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Hat mich begeistert

Kriegsgold
0

An den Stränden und im Gewässer der Kieler Förde werden Leichenteile gefunden. Hauptkommissar Hinnerk Matthiesen und sein Team geben alles, um die Identität des Opfers herauszufinden. Als noch weitere ...

An den Stränden und im Gewässer der Kieler Förde werden Leichenteile gefunden. Hauptkommissar Hinnerk Matthiesen und sein Team geben alles, um die Identität des Opfers herauszufinden. Als noch weitere Leichen aufgefunden werden ist klar, daß es sich um eine Reihe von Serienmorden handelt. Doch wo steckt der Zusammenhang? Die Spuren führen zum Tirpitzhafen, dem Stützpunkt der Marine. Und auch ein pensionierter Polizeibeamter macht auf einen Marinesoldaten aufmerksam, der auf der Suche nach einem Goldschatz war, der in den letzten Kriegswochen 1945 durch ein U-Boot in der Ostsee versenkt wurde. Auch er mußte sein Leben lassen...

Was für ein tolles Buch! Jörg Rönnau hat mich mit "Kriegsgold" wirklich begeistert. Das Buch spielt in zwei verschiedenen Zeiten. Eine entführt in die Vergangenheit, beginnend im Frühjahr 1945 mit den Geschehnissen auf der Germaniawerft rund um U 796. Man verfolgt die Intrigen, die sich rund um Kapitänleutnant von Stackeldorf entspinnen, begleitet die Mannschaft auf ihrer Fahrt und verfolgt das Leben des Kaleu. Die andere Zeit handelt von der Gegenwart und den Ermittlungen aufgrund der Morde. Beide Zeiten verfügen über eine explosive Spannung, fesseln und lassen nicht mehr los. Geschickt schlägt Jörg Rönnau den Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart und verflechtet die Handlungen und Charaktere zu einer Einheit. Die Charaktere waren mir von Beginn an sympathisch und ihre Handlungen wirkten sehr authentisch. Hier kam der Probsteier Charme sehr gut durch. Sehr schön war es, hier immer mal auf den dortigen Dialekt zu stoßen. Überhaupt wird hier viel Wert auf Regionalität gelegt. Was für mich ein ganz klarer Pluspunkt ist. Da ich diese Region nun schon seit über 30 Jahren kenne, habe ich alles wiedererkannt und fühlte mich direkt heimisch. Der Autor beschreibt die Region so bildhaft, hier wird wohl jeder ein klares Bild bekommen. Ich selbst konnte jeden Weg im Geiste mitgehen und sah alles wie durch meine eigenen Augen.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen - bei mir kommt es in das Regal "Lieblingsbuch".

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Mal etwas ganz anderes

DUNKEL
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Hulda Hermannsdóttir soll frühzeitig in den Ruhestand versetzt werden. Ihr Chef gesteht ihr noch einen einzigen Fall zu. Diesen darf sie selbst auswählen. Ihre Wahl fällt auf einen Cold Case, denn dieser ...

Hulda Hermannsdóttir soll frühzeitig in den Ruhestand versetzt werden. Ihr Chef gesteht ihr noch einen einzigen Fall zu. Diesen darf sie selbst auswählen. Ihre Wahl fällt auf einen Cold Case, denn dieser Fall läßt sie bis heute nicht los. Damals wurde eine junge Einwanderin ermordet. Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf Schatten ihrer eigenen Vergangenheit und gerät in Lebensgefahr.

Mit der Hulda-Trilogie versucht Ragnar Jonasson sich an einem außergewöhnlichen Projekt. Er erzählt die Geschichte rückwärts - so daß man eigentlich mit dem Ende beginnt. Der erste Teil dieser Trilogie, "Dunkel", wird in drei Zeitebenen erzählt. Was zunächst ohne Zusammenhang erscheint, verknüpft sich im Laufe der Zeit zu einer Handlung, die ihre Spannung langsam steigert und den Leser nicht mehr loslässt. Geschickt leitet der Autor in die Irre, legt immer wieder neue Spuren und läßt dabei keine Längen aufkommen. Mit Hulda hat er eine wahre Persönlichkeit geschaffen. Sie ist absolut nicht austauschbar und unterscheidet sich deutlich von ihren Kollegen. Man lernt sie hier sehr gut kennen und verstehen. Der Autor verfügt über einen guten Schreibstil. Man bekommt alle Informationen, die man benötigt, um die Charaktere und ihre Handlungsweisen zu verstehen. Dadurch bekommt man einen Bezug zu ihnen und fühlt sich nie fremd.

Mir hat dieses Experiment sehr gut gefallen und ich bin schon sehr auf die nächsten Bücher gespannt!

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Ruhiger Krimi

Baskischer Tod
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Vier junge Deutsche rufen im Baskenland die Polizei, sie glauben, ihre Surfbretter wurden über Nacht vom Campingbus gestohlen. Comisario Rafael Ribara entdeckt, daß sie lediglich den Abhang hinter dem ...

Vier junge Deutsche rufen im Baskenland die Polizei, sie glauben, ihre Surfbretter wurden über Nacht vom Campingbus gestohlen. Comisario Rafael Ribara entdeckt, daß sie lediglich den Abhang hinter dem Bus herunter gerutscht sind. Bei der Bergung macht er einen grausigen Fund: Eine Frauenleiche, gebettet auf einem Bett menschlicher Knochen. Der dazugerufene Ermittler aus Bilbao findet schnell einen Verdächtigen - doch Ribara glaubt nicht daran und ermittelt auf eigene Faust.

Julen Zabache liefert mit "Baskischer Tod" einen Krimi der beschaulichen Art. Man wird hier nicht von einem Mord zum nächsten gehetzt, sondern kann sich auf die Verfolgung der Spuren konzentrieren. Diese sind sehr vielschichtig und werden erst nach und nach gelöst. Dabei handelt Ribara schlüssig, bekommt Hilfe durch seine Tochter und die vier Deutschen. Insgesamt läuft hier alles rund und man bekommt solide Ermittlungsarbeit präsentiert. Die Charaktere sind sehr gut gewählt. Ribara und seine Kollegen sind ein gut funktionierendes Team, die Familie hält zusammen und die übrigen Dorfbewohner sind so richtig typisch dargestellt. Besonders die alte Nachbarin hat es mir hier positiv angetan. Sie bemüht sich zu helfen, wird aber von vielen nicht ernst genommen. Julen Zabache beschreibt das Baskenland so richtig schön. Hier fühlt man sich direkt dorthin versetzt, bekommt ein Gefühl für die Natur und ihre Schönheit. Dazu sein herrlicher Schreibstil - da sind entspannende Lesestunden garantiert!

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Ganz feiner Krimi

Ein Espresso für den Commissario
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Ausgerechnet kurz vor der Urlaubssaison wird ein toter Student in seiner Wohnung am Come See gefunden. Die Wohnung war für einen Studenten viel zu großzügig, seine Ducati zu teuer. Commissario Pellegrini ...

Ausgerechnet kurz vor der Urlaubssaison wird ein toter Student in seiner Wohnung am Come See gefunden. Die Wohnung war für einen Studenten viel zu großzügig, seine Ducati zu teuer. Commissario Pellegrini stellt sich die Frage, wie der Student sich dies alles leisten konnte und begibt sich auf die Suche nach der Lösung.

"Ein Espresso für den Commissario" ist das erste Buch rund um Marco Pellegrini aus der Feder von Dino Minardi. Mit Pellegrini hat der Autor einen sehr sympathischen Charakter geschaffen, der neben seinem Beruf in der Albergo seiner Familie verwurzelt ist. Ich mag es, wenn die Ermittler ein Privatleben besitzen, dieses, so wie hier, jedoch nicht den Kriminalfall verdrängt. Dadurch bekommen die Charaktere Leben eingehaucht und werden greifbarer. Irgendwie schon witzig ist hier die Leidenschaft Pellegrinis zum Espresso. Irgendeine Sucht hat wohl jeder Kommissar! Der Krimi strotzt nicht vor Action und Blutvergießen. Nein, hier geht es beschaulich zu. Aber dadurch ändert sich nichts an der unterschwelligen Spannung. Gekonnt werden viele Fährten gelegt, die zur Lösung führen könnten. Dino Minardi kennt und liebt diese Region rund um den Come See - dies merkt man deutlich. So bildhaft und genau beschreibt man nur eine Region, die man liebt. Hier bekommt man ein wunderbares Bild geliefert, das einfach dazu führt, daß man sich hier wie zu Hause fühlt.

Dieser Regionalkrimi beinhaltet alles, was man sich wünscht. Ruhe, sympathische Charaktere, einen Fall mit verwirrenden Spuren und vor allem Lokalkolorit. Ich mochte dieses Buch sehr!

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