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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2020

Die Fälle werden immer spannender

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Der Gerichtsmediziner Dr. Leon Ritter freut sich auf einen schönen Sommer in seiner Wahlheimat La Lavandou. Dann wird die Leiche einer jungen Frau unter einer Brücke gefunden. Der Polizeichef möchte an ...

Der Gerichtsmediziner Dr. Leon Ritter freut sich auf einen schönen Sommer in seiner Wahlheimat La Lavandou. Dann wird die Leiche einer jungen Frau unter einer Brücke gefunden. Der Polizeichef möchte an einen Selbstmord glauben. Leon Ritter stellt aber fest, daß die Frau vor ihrem Tod grausam gefoltert wurde. Er denkt sogar an einen Ritualmord oder eine Teufelsaustreibung. Für diese Theorie wird er belächelt. Nur seine Lebensgefährtin Isabell, die stellvertretende Polizeichefin, nimmt ihn ernst. Als die Tochter des Innenministers verschwindet, nehmen die Ermittlungen dann an Fahrt auf, denn ihre letzte Spur führt nach La Lavandou!

Der neue Roman "Dunkles Lavandou" von Remy Eyssen ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Alle Personen aus dem Kreis um Dr. Leon Ritter sind wieder zusammen gekommen. Auch ihre mal mehr, mal weniger sympathischen Schrullen sind wieder da. Das macht die Geschichte so menschlich. Die Landschaft wird so liebevoll beschrieben, da spürt man beim Lesen die Sonne auf der Haut und hat den Duft von Lavendel und des Mittelmeeres in der Nase. Man kann merken, daß der Autor diese Gegend sehr mag.
Aber es fehlt auch nicht an Spannung. Die ist diesmal besonders hoch, denn ein bißchen Grusel spielt auch mit. Remy Eyssen schafft es tatsächlich, jedesmal seinen Vorgängerkrimi zu toppen. Man denkt immer, daß es besser nicht mehr geht - aber er schafft es trotzdem immer wieder.

Die Bücher von ihm sind ein Garant für beste Krimikunst und Spannung vom Feinsten!

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Wunderschönes Jugendbuch

Strandkorbküsse oder Der Anti-Verliebtheits-Pakt
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Dana und Fee sind beste Freundinnen. Und das soll auch so bleiben. Deshalb schließen sie einen Pakt: Keine der beiden darf sich vor ihrem 18. Geburtstag verlieben. Doch Fee verliebt sich in Chris, einen ...

Dana und Fee sind beste Freundinnen. Und das soll auch so bleiben. Deshalb schließen sie einen Pakt: Keine der beiden darf sich vor ihrem 18. Geburtstag verlieben. Doch Fee verliebt sich in Chris, einen BMX-Fahrer und in Danas Augen ein absoluter Langweiler. Nun muß Dana einsehen, daß es für Fee mehr als die gemeinsamen nachmittäglichen Strickstunden und den Schafhof von Danas Eltern gibt. Und da gibt es auch noch Mick, den Freund von Chris. Eigentlich ist der gar nicht so doof, wie Dana dachte...

Der neue Jugendroman "Strandkorbküsse oder der Anti-Verliebtheits-Pakt" von Regine Kölpin entführt diesmal zu Dana und Fee. Die beiden Freundinnen sind unzertrennlich. Beide sind sympathisch und werden authentisch dargestellt. Ihre Veränderung vom Kind zum Teenager wird hier sehr deutlich. Man erlebt, wie sehr beide in dieser Zeit innerlich zerrissen sind. Keine will der Anderen weh tun, aber das Leben ändert sich und es gibt mehr als gemeinsame Strickstunden. Man erlebt die Veränderung durch den einnehmenden Schreibstil von Regine Kölpin mit eigenen Augen. Aber nicht nur die beiden Freundinnen machen hier eine immense Entwicklung durch. Auch Chris und Mick entwickeln sich. Gerade Mick mit seiner geheimnisvollen Vergangenheit sorgt hier für Spannung in der Handlung. Die Autorin beweist hier wieder, daß sie ihre Themen gut recherchiert. Denn das Buch spielt größtenteils auf einem Schafhof mit all seinen Problemen und schönen Erlebnissen. Hier wird nebenbei viel Wissen über Schafe und die Arbeit mit ihnen vermittelt. Lammzeit, Schaftreck - man erlebt hier viel und bekommt alles genau erklärt.

Dieses Jugendbuch ist wirklich ein Genuß. Eine besondere Überraschung befindet sich am Ende der Geschichte - man findet Strickanleitungen für die Dinge, die Dana und Fee gestrickt haben. So kann man einen Teil des Buches selbst tragen!

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Genialer Humor!

Leichen, die auf Kühe starren
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Kitzbühel in der Nachsaison. Es könnte entspannt zugehen - doch dann werden drei Leichenteile gefunden, die gar nicht zueinander gehören. Ein Serienmörder geht um! Mittendrin im Geschehen: Ein kleiner ...

Kitzbühel in der Nachsaison. Es könnte entspannt zugehen - doch dann werden drei Leichenteile gefunden, die gar nicht zueinander gehören. Ein Serienmörder geht um! Mittendrin im Geschehen: Ein kleiner Hansi-Hinterseer-Fanclub, eine dubiose alte Frau und Luisa, das Zimmermädchen, das den komischsten Menschen begegnet und ihr Freund Ftöschl, der irgendwie immer in der Nähe der Fundorte beobachtet wird.

Herrlich! "Leichen, die auf Kühe starren" von Tatjana Kruse ist wirklich ein rabenschwarzer Alpenkrimi - da verspricht der Verlag nichts falsches. Diese Art Humor muß man zugegebenerweise mögen - ich mag ihn sehr und Tatjana Kruse trifft genau meinen Geschmack. Hier kann man herzhaft lachen. Die Situationskomik ist nicht zu übertreffen und lebt durch die verschiedenen verschrobenen Charaktere. Sie alle sind liebenswert und sie schleichen sich ins Leserherz. Jeder hat hier irgendeinen Plan und man fragt sich die ganze Zeit, was die so im Einzelnen vorhaben. Dadurch entsteht eine gewisse Spannung, die hier zwar nicht im Vordergrund steht - aber trotzdem den Leser nicht mehr loslässt. Wer die Bücher von Tatjana Kruse kennt, der weiß was ich meine. Im übrigen ist ihr Stil einfach umwerfend gut. Locker und leicht beschreibt sie Kitzbühel so, daß man sich in den Ort versetzt fühlt. Man bleibt nicht fremd, sondern wird zum Teil des Buches. Gekonnt läßt sie prominente Kitzbüheler mitspielen. Man begegnet Hansi Hinterseer ebenso wie den Darstellern der "Soko Kitzbühel". Man besucht Sehenswürdigkeiten und erfährt nebenbei noch einiges über diesen schönen Ort!

Wer Krimis mag, die auf Humor aufbauen ist hier genau richtig. Ich jedenfalls hatte mit diesem Krimi sehr viel Spaß!

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Wunderschöner Roman

Königsberg. Glänzende Zeiten
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Ostpreußen im Jahr 1880: Adela Lemberg und Carl von Reichenbach verlieben sich spontan ineinander. Doch Adelas Vater hat andere Pläne. Er verheiratet seine Tochter mit dem Adligen Leonhard von Schletter. ...

Ostpreußen im Jahr 1880: Adela Lemberg und Carl von Reichenbach verlieben sich spontan ineinander. Doch Adelas Vater hat andere Pläne. Er verheiratet seine Tochter mit dem Adligen Leonhard von Schletter. Carl und Leonhard sind sehr eng befreundet, aber durch die Heirat geht die Freundschaft in die Brüche. Carl will sich rächen und zieht dabei auch Leonhards Schwestern in seine Rachepläne hinein. Bald hegen beide Familien nur noch Feindschaft gegeneinander. Sogar die nächste Generation wird davon beeinflusst und geht so einer ungewissen Zukunft entgegen.

"Königsberg - Goldene Zeiten" von Nora Elias ist ein großartiges Buch. Es bildet den Beginn einer Familiensaga und man reist wahrhaft in die glänzenden Zeiten Ostpreußens. Man erlebt die unterschiedlichsten Menschen in einer Umgebung, die heute fremd erscheint. Die Verheiratung der Töchter um in der Gesellschaft aufzusteigen oder den Ruin abzuwenden ist gewöhnungsbedürftig. Trotzdem muß man die Menschen bewundern, wie sie ihre Aufgaben im Leben ohne Probleme annehmen. Die Autorin bringt dem Leser durch einen tollen Schreibstil die ganze damalige Lebensweise verständlich nahe. Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen - man kann schon sagen inhaliert. Die Geschichte läßt den Leser von Anfang bis Ende nicht mehr los und macht neugierig auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Liebenswert, charmant und ein Lichtblick in der Corona-Zeit

Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)
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Auch Renate Bergmann muß sich beugen und in der Corona-Zeit zu Hause bleiben. Aber die Online-Omi nimmt es locker und läßt die Welt an ihrem Leben mit dem Buch "Dann bleiben wir eben zu Hause" teilhaben. ...

Auch Renate Bergmann muß sich beugen und in der Corona-Zeit zu Hause bleiben. Aber die Online-Omi nimmt es locker und läßt die Welt an ihrem Leben mit dem Buch "Dann bleiben wir eben zu Hause" teilhaben. Sie nimmt den Leser mit auf ihren Weg durch die Krise - ohne dabei zu verzagen. Renate Bergmann hat schließlich schon viel über- und erlebt, da schafft sie das auch noch.

Dieses kleine Büchlein ist so viel mehr als "nur" ein Buch. Es bringt Humor in den Alltag und zeigt, daß man auch in schwierigen Situationen gelassen bleiben sollte. Wenn man es wie Renate Bergmann macht, geht alles direkt viel leichter. Mit Krisen hat Renate ja so ihre Erfahrungen. Sie hat den Krieg und vier Ehemänner überstanden - da schafft sie auch diese Krise. Auf unbeschwerte Art berichtet sie hier von den Schwierigkeiten ihres Neffen und seiner Familie mit Home-Office und den Kindern zu Hause, den Schwierigkeiten bestimmte Artikel kaufen zu können und natürlich von ihren Freunden Ilse und Kurt sowie Gertrud, mit denen sie ja nur noch fernsehtelefonieren kann. Natürlich geht das nicht reibungslos. Bei all diesen humorvollen Szenen vergißt Renate aber nicht, den Leser mit guten Tips zu versorgen. Sie berät, was genau in die Vorratskammer gehört und stellt Rezepte vor, die ganz einfach und mit wenigen, im Haushalt vorhandenen Zutaten zubereitet werden können. Was mir wieder sehr gut gefallen hat ist ihr Schreibstil. Sie schreibt, wie man spricht und hat für manche Dinge ihren eigenen Namen, der eigentlich logisch ist - manchmal muß man nur auf den Begriff kommen.

Dieses kleine Buch bereitet sehr viel Spaß und läßt den Leser mit der Lehre zurück, daß man zusammen alles meistern kann. Schließlich helfen ihr jetzt sogar die Nachbarinnen...

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