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Veröffentlicht am 07.09.2017

Die Kinder

Die Kinder
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Ausnahmsweise bekommt ihr von mir auch einmal den Klappentext zu lesen, denn nachdem ich den gelesen hatte, erwartete ich ein komplett anderes Buch. ich wurde allerdings trotzdem nicht enttäuscht.

Klappentext:
Auf ...

Ausnahmsweise bekommt ihr von mir auch einmal den Klappentext zu lesen, denn nachdem ich den gelesen hatte, erwartete ich ein komplett anderes Buch. ich wurde allerdings trotzdem nicht enttäuscht.

Klappentext:
Auf einer abgelegenen Bergstraße wird die völlig verstörte Laura Schrader aus den Trümmern eines Wagens geborgen. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Leiche. Als die Polizei den Psychologen Robert Winter hinzuzieht, wird dieser mit dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere konfrontiert: Die Geschichte, die Laura Schrader ihm erzählt, klingt unglaublich. Doch irgendwo innerhalb dieses Wahnkonstrukts muss die Wahrheit verborgen sein. Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn.

Inhalt: Der Psychologe Robert Winter wird von Kommissar Bennell zu Kommissar Laura Schrader gerufen, die junge Frau ist nach einem Unfall vollkommen verstört und verängstigt. Sie erzählt dem Psychologen die Geschehnisse die sich vor dem Unfall zugetragen haben, von Stimmen die sie hört und von Begebenheiten von denen sie nichts wissen kann und die sie trotz allem bis ins kleinste Detail beschreibt. Sie erzählt von ihrer Nichte Mia und anderen Kindern die sich seltsam verhalten. Robert kommt zu dem Schluss das Laura unter einer Psycho leidet, die vielleicht durch ihre Schwangerschaft ausgelöst wurde.

Meine Meinung:
Mir war schnell klar, was sich abspielt, zu offensichtlich waren die Hinweise z.B. auf den Film die Vögel von Alfred Hitchcock, in dem sich die Vögel zusammenschließen um dem gemeinsamen Feind entgegen zu treten. Nichtsdestotrotz, las ich das Buch mit teils atemloser Spannung, ich musste unbedingt herausfinden ob ich mit meiner Theorie recht haben könnte oder nicht. Womit wir wieder beim Klappentext wären, nach dem ich selbstverständlich vollkommen daneben gelegen hätte. Nichts deutet im Text darauf hin, das es sich bei dem Buch um eine Geschichte handelt, die sicherlich der gemäßigten Horrorliteratur zuzuschreiben ist.
Mir persönlich hat die mystische Seite des Buches sehr gut gefallen, das Geheimnis das sich hinter den Stimmen und den Begebenheiten verbirgt, die Laura hört und sieht, zu lüften ließ mich die Nacht durchlesen.
Wer also mit Horrorliteratur nichts am Hut hat, sondern einen Krimi erwartet, wird an dem Buch keine Freude haben.
Wulf Dorns Protagonisten, lassen mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück, Laura ist durch ihre tragende Rolle natürlich sehr präsent und im Laufe des Buches lernt man sie gut kennen und ich fand sie auch sehr sympathisch, ebenso Su die Mutter der kleinen Mia, die Schwestern sind sehr gegensätzlich und setzen vollkommen unterschiedliche Prioritäten, so das sie sich gut ergänzen.
Robert Winter bleibt eher blass, er übernimmt die Rolle des Zuhörers der einschätzen soll ob es sich bei Laura um Täterin oder Opfer handelt, er ist austauschbar, nur ein Name in einem Buch.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig er projiziert Bilder in die Köpfe seiner Leser, die in diesem Fall sehr unheimlich sind.
Die Kinder, war das erste Buch des Autor,welches ich gelesen habe, aber sicher nicht das Letzte.

Ich vergebe gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Immerstill

Immerstill
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Inhalt: Seit Lisa von ihrem Heimatdorf Grundendorf nach Wien gezogen ist, hat sie den Kontakt zu ihrem Vater und ihrer kleinen Schwester Maria, fast völlig verloren, erst als sie die Nachricht erhält das ...

Inhalt: Seit Lisa von ihrem Heimatdorf Grundendorf nach Wien gezogen ist, hat sie den Kontakt zu ihrem Vater und ihrer kleinen Schwester Maria, fast völlig verloren, erst als sie die Nachricht erhält das Maria verschwunden ist, kehrt sie zurück und erfährt das nicht nur Maria sondern auch ihre beste Freundin Nathalie vermisst wird. Im Dorf werden Erinnerungen wach, denn vor genau drei Jahren verschwanden schon einmal zwei Jugendliche, die nie gefunden wurden.

Meine Meinung:
Intensiv beschreibt der Autor die bedrückende Atmosphäre in Lisas Elternhaus, die Lethargie in die ihr Vater schon nach dem Tod seiner Frau verfallen war und die sich nun nach dem verschwinden der Tochter noch verstärkt, er scheint kaum interessiert daran seine Tochter zu finden. intensiviert wird diese Stimmung noch durch den Erzählstil, Lisa erzählt die Geschichte, wir können an jedem ihrer Gedankengänge teilhaben, ihre Sorgen und ihre Ängste bekommen wir hautnah mit.Dadurch wird eine Spannung aufgebaut, die zum immer weiterlesen zwingt. Im Laufe der Story, erfahren wir mehr über Lisa, über ihre Beweggründe nach Wien zu gehen und ihren Freund Patrick zu verlassen, ihr Leben als Galeristin und über ihren Freund Tom. Diese Informationen lockern die Handlung etwas auf und vielleicht erklären sie ein wenig den Umstand, das Lisa nicht beharrlicher den Kontakt zu ihrer Familie aufrecht erhalten hat.
Durch das gesamte Buch hindurch stellt sich natürlich die Frage, wer für das Verschwinden der Jugendlichen verantwortlich ist, irgendwann hatte ich jeden in Verdacht, der Autor präsentiert seine Protagonisten allerdings auch in einem sehr schlechten Licht, hinter fast jedem Dorfbewohner den er vorstellt, steckt ein dunkles Geheimnis oder sie sind so unsympathisch dargestellt, das ich ihnen alles zutraute, das war vielleicht ein bisschen viel des Guten. Es ging soweit, dass ich auch hinter den wenigen sympathischen, den oder die Täter vermutete. Auf die wahren Hintergründe, beider Entführungen war ich allerdings nicht im geringsten gefasst, die Auflösung und auch das Ende des Buches haben mich wirklich überrascht.
Ich vergebe für Immerstill eine Leseempfehlung und freue mich auf das nächste Buch des Autors.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Unorthodox

Unorthodox
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Inhalt:
Die Autorin Deborah Feldman, erzählt in ihrem Buch von ihrer Kindheit und ersten Erwachsenenjahren als orthodoxe Jüdin in Williamsburg/New York. Einem Leben zwischen Tradition und dem Drang nach ...

Inhalt:
Die Autorin Deborah Feldman, erzählt in ihrem Buch von ihrer Kindheit und ersten Erwachsenenjahren als orthodoxe Jüdin in Williamsburg/New York. Einem Leben zwischen Tradition und dem Drang nach Freiheit. Als Chassidische Jüdin in der Satmar Gemeinde, ist sie den Regeln einer der strengsten Gemeinden innerhalb des Judentums unterworfen, jede Verfehlung wird bestraft, Bildung für Mädchen erfolgt nur insoweit das den Mindesanforderungen der staatlichen Schulbehörde Genüge getan wird. Das einzige Ziel im Leben eines Mädchens ist es zu heiraten und ihrem Mann zu dienen.
Deborah Feldman, beschritt einen harten Weg um dem Leben das ihr vorbestimmt war zu entfliehen.

Meine Meinung:
Das letzte Mal als ich mich mit Religion, gleich welcher Art beschäftigt habe, war zu Schulzeiten, uns wurden die unterschiedlichen Glaubensrichtungen aufgezeigt, da war die Einteilung allerdings recht einfach: Christen,Juden, Moslem,Buddhisten. Fertig. Das sich diese Glaubensrichtungen allerdings immer weiter verzweigen und verästeln und dabei für mich unverständliche Blüten treiben können, lernte ich erst nach meiner Schulzeit, durch Bücher und was man so aufschnappt.
Durch das Buch Unorthodox, habe ich eine dieser Blüten kennengelernt. Mitten in der Millionenstadt New York, lebt eine große Gruppe Menschen, abgeschottet vom Rest der Stadt, nach ihren eigenen Gesetzen und Regeln, immer in der Angst etwas zu tun das nicht Gottgefällig ist, wobei es durchaus legitim ist, Verbrechen vor dem Gesetz zu vertuschen um das Ansehen einer Familie nicht zu beschmutzen. Und immer kann es sein, das der Rabbiner eine neue Regel aufstellt, die alle zu befolgen haben.
Deborah wächst in dieser Umgebung bei ihren Großeltern auf, ihr Vater scheint gesundheitlich nicht in der Lage sich um die Tochter zu kümmern und ihre Mutter hat die Familie und die Gemeinde verlassen. Das Mädchen fühlt sich allein und ungeliebt, obwohl ich persönlich nicht einmal glaube das dies von ihrer Familie auch so gesehen wurde, sie wurde mit allem versorgt, musste nie Hunger leiden, aber sie war auch das Kind, dessen Eltern, die Erwartungen nicht erfüllten, das Kind das aneckte und sich nur widerwillig den Regeln beugte. Deborah liest verbotene Bücher zu denen Anne of Green Gables , Stolz und Vorurteil oder Mathilda gehören, Bücher aus denen sie im Endeffekt ihre Kraft zieht.
Als sie mit 17 Jahren mit Eri verheiratet wird, erhofft sie sich ein besseres Leben. Nach sehr schwierigen Startbedingungen in die Ehe ( die jungen Leute haben keinerlei Ahnung was in der Hochzeitsnacht auf sie zukommt) scheint sich diese Hoffnung nach einem Umzug zu erfüllen, Deborah macht den Führerschein und sie beginnt ein Studium. Und je mehr sie lernt und je mehr sie das Leben kennenlernt, desto mehr hinterfragt sie, bis sie die Kraft findet sich von ihrem Mann zu trennen und ein neues Leben zu beginnen.

Ich weiß nicht, wie viel bei der Übersetzung des Buches verloren ging, vieles wurde mir nicht genau genug erklärt, ich hatte häufig das Gefühl, das nur Deborah ihr Leben hinterfragte, allen anderen schien der Weg den ihr Leben nimmt als vorgezeichnet und unabänderlich zu sein.
Etwas das ich mir nicht vorstellen kann, schließlich lebte Deborah nicht irgendwann im 18. oder 19. Jahrhundert sondern im jetzt und heute.
Auch hätte ich mir einen Blick von außen auf die Gemeinde gewünscht, wie sehen andere das Leben der Juden in Williamsburg, wie kann es sein, das schon von vornherein klar zu sein scheint, das eine Frau die ihren Mann verlässt auch automatisch das Sorgerecht für ihr Kind verliert? Deborah konnte das abwenden, aber wie genau wird leider nicht beschrieben.
Deborah Feldmans Schreibstil ist anfangs etwas Gewöhnungsbedürftig, sie schreibt als würde sie ihrem Gegenüber ihre Geschichte erzählen, so das ich ganz nah bei ihr war, viele ihrer Schilderungen gingen mir persönlich sehr nah.
Alles in Allem gebe ich für das Buch eine Leseempfehlung und werde sicherlich auch das zweite Buch der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Alternativen von Leif Tewes

Alternativen
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Inhalt:
Nachdem Thomas auf dem Nachhauseweg von Asylbewerbern überfallen wird, überredet ihn seine Freundin Marion, keine Anzeige zu erstatten. Die junge Frau arbeitet aktiv in der Flüchtlingshilfe und ...

Inhalt:
Nachdem Thomas auf dem Nachhauseweg von Asylbewerbern überfallen wird, überredet ihn seine Freundin Marion, keine Anzeige zu erstatten. Die junge Frau arbeitet aktiv in der Flüchtlingshilfe und befürchtet einen Shitstorm, wenn der Vorfall Public wird. Doch in Thomas wächst die Angst und so lässt er sich von einem Arbeitskollegen überreden, die Bürgerversammlung der neuen Partei "Die besseren Deutschen" zu besuchen und lässt sich vorerst anstecken von der Vision eines sicheren Deutschlands. Schnell steigt er in der Partei zum Referenten für Berlin auf Ein Terroranschlag in Frankfurt der dem IS zugeschrieben wird, öffnet ihm die Augen,denn Thomas kennt die wahren Hintergründe.
Desweiteren lernen wir Farim kennen, einen jungen Tunesier, der von einem besseren Leben träumt und dem dafür jedes Mittel recht ist und Alex, Marions Bruder, der keine Demonstration gegen Rechts versäumt und den besseren Deutschen ein Dorn im Auge ist.
Zitat: U2 Sunday,bloody,sunday
I can't believe the news today Oh, I can't close my eyes And make it go away

Meine Meinung:Ich weiß nicht wirklich, wie ich meine Eindrucke beschreiben schreiben soll, kein Wort kann auch nur annähernd meine Emotionen während des Lesens beschreiben, meine Wut und meine Angst. Es wäre viel einfacher, würde es sich um eine vollkommen fiktive Geschichte handeln, wüsste ich nicht, das all das, was Leif Tewes in seinem Buch beschreibt, erschreckende Realität ist. Eingebettet in diese Handlung ermittelt Kommissar Berg gemeinsam mit seinem Team in einem vermeintlichen Mordfall, der Spediteur Friedrich Keller, Parteimitglied der dbD, rast nach einer Bürgerversammlung frontal gegen einen Baum. Wie auch schon in Blutzucker, besticht Berg durch seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und durch seine Menschlichkeit, die ihn durchaus auch schon mal in Schwierigkeiten bringen. Natürlich gibt es mittlerweile unzählige Bücher zum Thema Rechtsradikalismus in Deutschland, die allerdings meist mit erhobenem Zeigefinger versuchen die Menschen zum Nachdenken zu bewegen. Genau diese Art von fehlender Belehrung ist es, was Leif Tewes Buch so besonders macht. Er erzählt die Geschichte von Thomas, einem ganz normalen Mann aus der Mittelschicht, gebildet mit einem guten Job, einer netten Freundin und mit Angst vor der Zukunft. Und diese Angst ist es, die ihn in die Arme der besseren Deutschen treibt, er lässt sich mitreißen von der Propaganda der Parteiführer, von den Versprechungen auf eine gute und sichere Zukunft, bis der Blick hinter die Kulissen ihn eines Besseren belehrt. Jetzt könnte man sagen: ist ja klar, dass ein gebildeter Mensch irgendwann merkt, das Nationalsozialismus nicht die Lösung für die Probleme eines Landes ist, dass es nicht damit getan ist, Menschen die Hilfe benötigen an den Grenzen abzuweisen und wieder in ihre zerstörten Heimatländer zu schicken.Nur sind es gerade die von denen man denken sollte, sie wüssten es besser, die den Hass mit geschickter Rhetorik schüren, die von oben die Fäden ziehen und mit haltlosen Versprechen diejenigen an die Wahlurnen locken, die sich zurecht vergessen fühlen von den Politikern, die zwar versprechen alles in ihrer Macht stehende zu tun, damit es Deutschland gut und besser geht, damit aber nicht den einzelnen Menschen meinen sondern doch eher nur die Wirtschaft. Thomas hatte meiner Meinung nach das Glück, nicht nur über einen gesunden Menschenverstand zu verfügen sondern auch seine Freundin Marion an seiner Seite zu haben, die im immer wieder vor Augen führt, dass die Menschen nach Deutschland kommen, die Hilfe brauchen, deren Leben in Gefahr ist und das davon die wenigsten Straftäter oder gar Terroristen sind. Terroristen: Das Stichwort um von Thomas auf Farim zu kommen, dem jungen Tunesier der in Wolfsburg aufgewachsen ist, mit Religion nichts am Hut hat und sich doch radikalisieren lässt. Farim ließ sich verführen von der Aussicht auf sehr viel Geld. Er nimmt die Ausbildung zum Dschihad in Kauf, auch er ist einer derjenigen die sich Vergessen vorkommen, abgehängt von der Gesellschaft. Er nimmt die Ausbildung zum Dschihad in Kauf, weil auch er einer ist, der sich vergessen und von der Gesellschaft abghängt fühlt. Hier zeigt Leif Tewes die verschiedenen Beweggründe auf, die Menschen zum Islamismus bringen, ist es bei Farim die Aussicht auf Geld, so lässt sich der junge Achmed von Farim mit der Aussicht auf das Paradies zum Terrorismus verführen. Alternativen, ließ (lässt) mich sprachlos zurück, entsetzt, schockiert und auch traurig. Vor allem ließ es mich nachdenklich zurück, es ist nicht alles schwarz oder weiß, das Leben hat viele Schattierungen und wir alle sollten versuchen uns so gut wie es uns möglich ist zu informieren. Und zum Schluß noch ein persönliches Anliegen von mir: Lest dieses Buch. Jetzt! Sofort!Es wird euer Leben nicht verändern, es wird die Welt nicht ändern und sicherlich wird das Geschriebene nicht die zur Vernunft bringen, die dieses Land zu einem schlechtern Land machen wollen, aber es wird vielleicht den einen oder anderen dazu bringen, nicht aufzugeben im Kampf gegen Rechts und gegen Terror.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Heartware

Heartware
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Inhalt:
In einem bolivianischen Bootcamp für schwererziehbare Jugendliche, lernt Adam Eli, Willenya kennen und lieben. Nach ihrer Flucht aus dem Camp werden sie bei einem Einbruch erwischt und Willenya ...

Inhalt:
In einem bolivianischen Bootcamp für schwererziehbare Jugendliche, lernt Adam Eli, Willenya kennen und lieben. Nach ihrer Flucht aus dem Camp werden sie bei einem Einbruch erwischt und Willenya lässt Adam im Stich. Er verbringt 2 harte Jahre in einem bolivianischen Gefängnis.
Jahre nach seiner Rückkehr, hört er das erste Mal wieder etwas von Willenya, ihm wird die Aufzeichnung einer Therapiesitzung zugespielt mit dem Versprechen mehr zu erfahren wenn er sich auf die Suche nach Will macht, die den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen haben soll.

Meine Meinung:
ich hätte das Buch nach den ersten Seiten fast wieder an die Seite gelegt. Der erste Satz des Klappentextes lautet: Adam Eli hat seine Chance genutzt: Er ist erfolgreicher Ghostwriter, tut alles, um seine kriminelle Jugend vergessen zu machen.
Adams Arbeit in der Gegenwart besteht darin, Bacheleorarbeiten und dergleichen für andere zu schreiben, das ist nicht minder kriminell als Medikamente verticken und Einbruch.
Aber nun gut, ich wollte doch wissen wie es weiter geht. Und das Buch konnte mich definitiv überzeugen, die Autorin konnte die Spannung zwar nicht immer halten, aber dies glich sie durch die Beschreibung der Charaktere wieder aus, immer wieder erzählt sie von den einzelnen Personen, so das ich immer mehr wissen wollte und unbedingt erfahren musste wie alles zusammenhängt, ob Adam Willenya noch liebt oder ob er nur einem längst vergangenen Traum nachjagt und nur noch erfahren kann warum sie ihn im Stich ließ. Jenny-Mai Nuygen verwebt die Schicksale vieler Charaktere miteinander und man muss sehr aufpassen und konzentriert lesen um nicht den Überblick zu verlieren, ich werte das als Pluspunkt, seichte Literatur die ohne größere Anstrengung zu lesen ist gibt es genug und seicht ist das Buch nicht, es beschäftigt sich mit einem Thema, dass schon seit langem ein kleiner Menschheitstraum ist: Künstliche Intelligenzen, ein Thema, über dass man sicher endlos diskutieren kann und das diesem Buch eine von mir so nicht erwartete Tiefgründigkeit verleiht. Mit kleinen Abzügen, wegen der erwähnten Längen und dem meiner Meinung nach nicht stimmigen Klappentext, halte ich das Buch für wirklich lesenswert.