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Veröffentlicht am 06.05.2017

Sweetbitter

Sweetbitter
1

Inhalt:
Nach ihrem Studium zieht Tess nach New York, sie will sich selbst finden, die große weite Welt erkunden nur Pleite ist das nicht wirklich möglich, also nimmt die junge Frau einen Job als Hilfskellnerin ...

Inhalt:
Nach ihrem Studium zieht Tess nach New York, sie will sich selbst finden, die große weite Welt erkunden nur Pleite ist das nicht wirklich möglich, also nimmt die junge Frau einen Job als Hilfskellnerin in einem Nobelrestaurant an. Dort wird sie von einer erfahrenen Kellnerin angeleitet und lernt allmählich die Geheimnisse der gehobenen Gastronomie kennen und sie landet in einer ihr vollkommen fremden Welt aus Drogen, Partys und Sex, denn nichts anderes scheinen die Kollegen nach Feierabend zu kennen.


Meine Meinung: Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen, ich wollte gemeinsam mit Tess eintauchen in die Welt der gehobenen Gastronomie, eine Welt die in den USA irgendwie ganz anders zu sein scheint als bei uns, Fachwissen scheint nicht wichtig zu sein, man muss nur den Eindruck vermitteln über dieses Wissen zu verfügen. Irgendwann im Laufe des Buches habe ich mich entschieden zu glauben: OK es gibt Restaurants in den USA da ist das so, da ist das Schauspiel rund ums Essen wichtiger als das Essen an sich, sicherlich gibt es auch andernorts Lokale in denen sich die Schickeria hauptsächlich trifft um zu zeigen das man es sich leisten kann.
Manchmal blitzt aber auch das auf was ich von dem Buch erwartete, das Essen mehr sein kann als bloße Nahrungsaufnahme. Essen kann ein Genuss sein, Geschmackskomponenten die einen wirklich überraschen, in Verbindung mit den passenden Weinen sind jeden Aufwand wert.
Am meisten Überrascht hat mich allerdings das Verhalten der Crew, die nach einer anstrengenden Schicht feiern gehen? So anstrengend kann das dann nicht gewesen sein und hier weiß ich wovon ich spreche, eigentlich will man nach Feierabend nur noch ins Bett und schlafen um zur nächsten Schicht wieder voll da zu sein, allerdings haben wir früher keine Drogen genommen, was vielleicht den Unterschied macht.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, allerdings sind ihre Charaktere noch etwas flach und die Dialoge teilweise nichtssagend, da ist noch viel Luft nach oben.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Letzter Plan

Zombie Zone Germany: Letzter Plan
1

Inhalt:
In Feierlaune, schmiedeten die Freunde einen Plan, einen letzten Plan.
Was tun wir wenn die Zombies kommen.
Niemand hätte ernsthaft geglaubt, das dieser Plan jemals zur Anwendung kommen würde und ...

Inhalt:
In Feierlaune, schmiedeten die Freunde einen Plan, einen letzten Plan.
Was tun wir wenn die Zombies kommen.
Niemand hätte ernsthaft geglaubt, das dieser Plan jemals zur Anwendung kommen würde und doch rettet er Lisa, Nick, Krümmel, Bastian, Phil und anderen das Leben.
Deutschland wird zur Zombie Zone Germany und die 21 Freunde verschanzen sich in einem abgelegenen Haus wo sie auf Rettung warten. Eine nervenaufreibende und gefährliche Zeit beginnt.

Meine Meinung:
Ich hatte schon die Anthologie Zombie Zone Germany gelesen und war nun mehr als gespannt auf eine neue Geschichte, da kam mir die Novelle von Jenny Wood natürlich sehr recht.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht von Lisa, sie berichtet von den Widrigkeiten mit denen man umgehen muss wenn viele Menschen auf engem Raum zusammen leben, vom Fehlen der Privatsphäre, kleinen und großen Streitereien und natürlich von der Gefahr die außerhalb des schützenden Zauns allgegenwärtig ist.
Lisa muss erkennen, das es einen großen Unterschied macht ob man in einem Computerspiel jemanden erschießt oder ob man einen gebissenen Freund erlöst.
Aber es gibt auch Momente in denen die allgegenwärtige Gefahr kurz in den Hintergrund rückt, weil z.B. Rachepläne gegen den Ex wichtiger sind, die gemeinsam mit der Freundin geschmiedet werden, Momente die in Tränen und Gelächter enden und so Normal erscheinen. Diese Mischung aus Normalität und Ausnahmezustand machen die Novelle so realistisch, es gibt keine Superhelden die aus dem Nichts auftauchen um alle zu retten.
Jenny Wood verwendet Alltagssprache um ihre Geschichte zu erzählen, es wird gelacht,geflucht, geweint, ohne Schnörkel und Beschönigungen.
Gibt es ein Happy End? Das ist wohl die Frage die sich jeder am Anfang einer Horrorstory stellt, ich zumindest tue das. Beantworten werde ich die Frage allerdings nicht, das muss jeder selber herausfinden, aber auf jeden Fall gab es bei mir den Wunsch nach einer Fortsetzung, einiges in der kurzen Geschichte darf gern noch weiter ausgeführt werden.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Schwesterherz

Schwesterherz
1

Inhalt: Als der Anwalt Martin Benner von Bobby Tell beauftragt wird, die Unschuld dessen Schwester Sara zu beweisen, die 5 Morde gestanden hat und sich vor ihrer Verurteilung das Leben nahm. Martin ist ...

Inhalt: Als der Anwalt Martin Benner von Bobby Tell beauftragt wird, die Unschuld dessen Schwester Sara zu beweisen, die 5 Morde gestanden hat und sich vor ihrer Verurteilung das Leben nahm. Martin ist nicht begeistert von dem Auftrag, denn Sara hatte die Morde die sie in den USA und in Schweden begangen haben soll, gestanden. Nur um seine Ruhe zu haben, verspricht Martin sich den Fall einmal anzusehen. Bei seinen Recherchen stößt er auf Ungereimtheiten die seine Neugier wecken.

Meine Meinung:
Mit Martin Benner hat die Autorin einen sehr interessanten Charakter geschaffen, erfolgreicher Anwalt, gut aussehend, vermögend, Frauenheld und liebevoller Adoptivvater, das klingt zwar alles sehr klischeehaft ist es aber in diesem Fall nicht. Als Anwalt tut er alles in seiner Macht stehende um seinen Klienten zu helfen, manchmal auch gegen deren Willen, als Vater tut er mit Unterstützung eines Kindermädchens alles damit es seiner Nichte Belle an nichts fehlt,als Frauenheld ist er ehrlich zu seinen One Night Stands nur nicht zu sich selbst, denn eigentlich liebt er seine Partnerin in der Kanzlei und Exfreundin Lucy.
Je tiefer Martin in den Fall vordringt, desto tiefer wird auch er darin verstrickt, so das es irgendwann nicht mehr nur darum geht Saras Unschuld zu beweisen sondern auch die Menschen die er liebt zu schützen.
Ich habe Schwesterherz in kürzester Zeit durchgelesen und voller Spannung, Seite für Seite umgeblättert. Christina Ohlsson hat einen sehr fesselnden Schreibstil und sie hat es geschafft den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten. Und doch hat mich das End enttäuscht, ich habe nämlich nicht damit gerechnet, das Schwesterherz der erste Teil ist und ich zur kompletten Auflösung auch das im Juni erscheinende Buch Bruderlüge lesen muss. Ja der Zusatztitel Martin Benner 1 hätte mich so etwas ahnen lassen können, hat es aber nicht.Gut das es bis Juni nicht mehr allzu lange ist.
Wen das nicht stört, sollte Schwesterherz wirklich lesen, es ist erfrischend, mit sehr sympathischen Protagonisten.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Sherry für drei alte Damen

Sherry für drei alte Damen oder Wer macht das Licht aus?
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Inhalt: Endlich können die drei uralten Freundinnen Siiri,Anna Liisa und Irma, die WG verlassen und zurückkehren in die Seniorenresidenz Abendhain, die nach einem Komplettumbau mit allerlei technischen ...

Inhalt: Endlich können die drei uralten Freundinnen Siiri,Anna Liisa und Irma, die WG verlassen und zurückkehren in die Seniorenresidenz Abendhain, die nach einem Komplettumbau mit allerlei technischen Neuerungen ausgestattet wurde.

Meine Meinung: Siiri und ihre Freundinnen sind mir ans Herz gewachsen, sie sind quirlig, frech und lassen sich nicht die Butter vom Brot nehmen.Mit dem ihnen eigenen Humor nehmen sie es mit den Tücken der modernen Technik auf, die von nun an ihr Leben bestimmen soll, der Tagesablauf wird von Computern bestimmt ohne Rücksicht auf die wirklichen Bedürfnisse der Senioren.
Minna Lindgren hat in ihrem Buch Systemkritik und Humor auf unverwechselbare Weise miteinander verknüpft, eine Kritik die sicherlich auch auf die Zustände in deutschen Altenheimen anzuwenden ist: Alles ist einem genauen Zeitplan unterworfen: Wecken, Essen, Pflege,schlafen und überwacht wird das alles durch Computer, schöne neue Welt, in der das Menschliche über kurz oder lang verloren gehen muss, doch Siiri, Anna-Liisa und Irma wären nicht sie selber, nähmen sie das ganze nicht mit dem ihnen eigenen Humor, bis das Maß voll ist, jemandem das Licht ausgepustet wird und sie sich auf die Suche nach den genauen Umständen machen.
Selten blieb mir bei einem Buch so oft das Lachen im Halse stecken, weil die Autorin trotz allen Humors, so verdammt nah an der Realität war, die nun leider bekanntermaßen nicht wirklich lustig ist um im nächsten Moment doch wieder schmunzeln zu müssen, die Protagonistinnen sind aber auch Einzigartig, jedem älteren Menschen wäre zu wünschen so zu sein wie sie, sich die Lebensfreude zu erhalten und vor allem den Mut, die Entschlossenheit und die Kraft, sich nicht widerspruchslos alles gefallen zu lassen.
Sherry für drei alte Damen, lässt sich ohne weiteres auch ohne Kenntnisse der Vorgängerbände lesen, die Autorin streut immer wieder Rückblenden und Anekdoten ein, so das auch Neueinsteiger nicht das Gefühl haben sollten etwas verpasst zu haben.
Das Buch ist ein würdiger Abschluss der Trilogie.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Demut

DEMUT
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Inhalt: Als der Ex Journalist Harry nach einer missglückten Verabredung im Nachbarzimmer seines Hotelzimmers die Leiche einer Frau neben dem völlig betrunken Musiker Tommy Sandall.
Die Polizei kommt nicht ...

Inhalt: Als der Ex Journalist Harry nach einer missglückten Verabredung im Nachbarzimmer seines Hotelzimmers die Leiche einer Frau neben dem völlig betrunken Musiker Tommy Sandall.
Die Polizei kommt nicht so recht voran in dem Fall und Harry behält einige informationen für sich. Als es zu einem ähnlichen Mord kommt, ist sich Harry sicher das ein Serientäter sein Unwesen treibt.

Meine Meinung:
Mats Olssons Debütroman Demut, kann ich mit Fug und Recht als gelungen bezeichnen, zwar dauert es etwas bis die Handlung richtig Fahrt aufnahm, aber als es dann soweit war, bescherte mir das Buch Spannung pur.
Harry, ist ziemlich sarkastisch und da der Autor es geschafft hat, dies sehr natürlich rüber zubringen, gefiel mir das sehr. Der Schreibstil des Autors ist sehr ausführlich, da er seine Worte aber sehr geschickt wählt, wird das nicht langweilig oder langatmig, ich konnte mich treiben lassen, solange ich mich gleichzeitig auf das was ich las konzentrierte. Vielleicht hätten es weniger Seiten auch getan, vielleicht wäre noch mehr Spannung aufgekommen, wenn Mats Ollson auf einige Bildreiche Beschreibungen verzichtet hätte, aber wahrscheinlich hätte ich dann etwas vermisst. Ich mag den Schreibstil.Das Thema ist vielleicht nicht für jeden etwas, lässt Ollsons uns doch teilhaben an den sexuellen Vorlieben Harrys, die ihn mit dem Mörder verbinden.
Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung.