Sherry für drei alte Damen
Sherry für drei alte Damen oder Wer macht das Licht aus?Inhalt: Endlich können die drei uralten Freundinnen Siiri,Anna Liisa und Irma, die WG verlassen und zurückkehren in die Seniorenresidenz Abendhain, die nach einem Komplettumbau mit allerlei technischen ...
Inhalt: Endlich können die drei uralten Freundinnen Siiri,Anna Liisa und Irma, die WG verlassen und zurückkehren in die Seniorenresidenz Abendhain, die nach einem Komplettumbau mit allerlei technischen Neuerungen ausgestattet wurde.
Meine Meinung: Siiri und ihre Freundinnen sind mir ans Herz gewachsen, sie sind quirlig, frech und lassen sich nicht die Butter vom Brot nehmen.Mit dem ihnen eigenen Humor nehmen sie es mit den Tücken der modernen Technik auf, die von nun an ihr Leben bestimmen soll, der Tagesablauf wird von Computern bestimmt ohne Rücksicht auf die wirklichen Bedürfnisse der Senioren.
Minna Lindgren hat in ihrem Buch Systemkritik und Humor auf unverwechselbare Weise miteinander verknüpft, eine Kritik die sicherlich auch auf die Zustände in deutschen Altenheimen anzuwenden ist: Alles ist einem genauen Zeitplan unterworfen: Wecken, Essen, Pflege,schlafen und überwacht wird das alles durch Computer, schöne neue Welt, in der das Menschliche über kurz oder lang verloren gehen muss, doch Siiri, Anna-Liisa und Irma wären nicht sie selber, nähmen sie das ganze nicht mit dem ihnen eigenen Humor, bis das Maß voll ist, jemandem das Licht ausgepustet wird und sie sich auf die Suche nach den genauen Umständen machen.
Selten blieb mir bei einem Buch so oft das Lachen im Halse stecken, weil die Autorin trotz allen Humors, so verdammt nah an der Realität war, die nun leider bekanntermaßen nicht wirklich lustig ist um im nächsten Moment doch wieder schmunzeln zu müssen, die Protagonistinnen sind aber auch Einzigartig, jedem älteren Menschen wäre zu wünschen so zu sein wie sie, sich die Lebensfreude zu erhalten und vor allem den Mut, die Entschlossenheit und die Kraft, sich nicht widerspruchslos alles gefallen zu lassen.
Sherry für drei alte Damen, lässt sich ohne weiteres auch ohne Kenntnisse der Vorgängerbände lesen, die Autorin streut immer wieder Rückblenden und Anekdoten ein, so das auch Neueinsteiger nicht das Gefühl haben sollten etwas verpasst zu haben.
Das Buch ist ein würdiger Abschluss der Trilogie.