Wer wir sein können.
Unsere Zukunft flirrt am Horizont„Du siehst jetzt schon ziemlich verloren aus, Marcin.“ „Da irrst du dich. Ich richte gerade meinen Kompass neu aus.“
Da ich schon einige (Jugend)Bücher von Popescue gelesen habe, wusste ich, was auf mich ...
„Du siehst jetzt schon ziemlich verloren aus, Marcin.“ „Da irrst du dich. Ich richte gerade meinen Kompass neu aus.“
Da ich schon einige (Jugend)Bücher von Popescue gelesen habe, wusste ich, was auf mich zukommt. Hier war ich jedoch auch froh, dass es diesmal „nur“ drei Protagonisten gab, die alle ihre aus ihrer Perspektive berichten, und nicht noch mehr. So konnte ich wesentlich besser den Überblick behalten.
Das Buch beinhaltet viele schöne Gedankenansätze, die in dem gesprochenen Jugendslang (teilweise etwas zu viel des Guten) fast schon unnatürlich gewirkt haben. Wenn man aber die Authentizität beiseite lässt, kann man aus diesen Gedanken und Handlungen viel lernen: Es geht um Zukunftswünsche, Hoffnungen, für sich einzustehen, wie wichtig Freundschaft ist und dass man immer neu anfangen kann. Seine Zukunft selbst gestalten kann. Klar sind das alles keine neuen Themen, aber ich denke gerade für die entsprechende Zielgruppe ist das Buch sehr wertvoll.
Was mich gestört hat waren die langatmigen Szenen zwischendurch, wenn sich Gedanken oder Gespräche immer wiederholt haben, nur weil es jetzt ein anderer Gesprächspartner vor. Auch gab es für meinen Geschmack etwas zu viele Klischees: Alle drei Charaktere hatten ein schlechtes/toxisches Elternhaus und Marcin mit seinem Bad-Boy-Aussehen muss natürlich auch was verbrochen haben - denkt man zumindest.
“Unsere Zukunft flirrt am Horizont“ liest sich schnell weg und ist ein schönes Buch für Zwischendurch - nicht zu seicht, nicht zu tiefgründig. Es ähnelt sehr den anderen Büchern der Autorin, was durchaus nichts schlechtes ist. Aber man weiß eben, was kommt. Gefühlstechnisch geht es trotzdem sehr emotional daher, handlungstechnisch weniger. Ich vergebe 3,5/5 Sterne.