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Veröffentlicht am 04.02.2017

Auch Band vier ist wieder großartig!

Die Nightingale Schwestern
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Beim Lesen hatte ich hatte sofort wieder das Gefühl London und das Nightingales gar nicht verlassen zu haben und war augenblicklich wieder mitten im Geschehen. Jedoch lernen wir diesmal zwei neue Protagonistinnen ...

Beim Lesen hatte ich hatte sofort wieder das Gefühl London und das Nightingales gar nicht verlassen zu haben und war augenblicklich wieder mitten im Geschehen. Jedoch lernen wir diesmal zwei neue Protagonistinnen kennen, die in "Der Traum vom Glück" eine große Rolle spielen werden: Effie O'Hara, deren beiden Schwestern beide am Nightingales sind, und Jess Jago, die als neues Dienstmädchen vorallem Schwester Sutton und ihrem bissigen Hund Sparky unterstellt ist. Beide Mädchen sind sehr sympathische und liebenswerte Charaktere, die man sofort ins Herz schließt und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein.
Die etwas naive, aber lebenslustige Effie tritt unbekümmert denselben Weg, wie ihre beiden älteren Schwestern an. Wirklich Gedanken hat sie sich allerdings nicht über ihre kommenden drei Jahre im Nightingsgale gemacht, denn sie hofft endlich ihr kleines irisches Dorf hinter sich zu lassen und das Stadtleben Londons genießen zu können. Die blitzgescheite Jess, die aus einer der ärmsten Viertel Londons kommt und deren Familiemitglieder als Diebe und Gesindel verschrien sind, möchte diesem "Sumpf " entfliehen. Jess liebt Literatur und bildet sich auf dem zweiten Weg weiter. Der Job als Dienstmädchen im Nightingales ist ihre große Hoffnung endlich die Familie verlassen und auf eigenen Füßen stehen zu können.....
Natürlich ist auch wieder Dora mit von der Partie, die erneut vor einigen Hindernissen und schweren Entscheidungen steht. Nicht nur die Beziehung zu Nick bereitet ihr Sorgen, sondern auch ihre Arbeit in der Kinderstation des Krankenhauses. Ausgerechnet mit der arroganten Lucy Lane, die ihr seit dem ersten Tag im Nightingsales das Leben schwer macht, muss sie die Ausbildung antreten. Doch auch auf Lucy warten einige böse Überraschungen.
Millie tritt in Band vier ziemlich in den Hintergrund und ist vorallem mit ihren Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt, während Helen leider nur einen kurzen Auftritt hat.

Während in Band 3 die politische Lage näher beleuchtet wird und sich Pete, Doras Bruder, den Schwarzhemden anschließt, die die jüdische Bevölkerung bedrohen, spielt diesmal die Gefahr des nahenden Zweiten Weltkrieges überhaupt keine Rolle. Hier habe ich Hintergrundinformation zum Jahr 1937 und den politischen Ausschreitungen bzw. Änderungen vermisst. Ebenfalls hatte ich vermehrt das Gefühl, als ob sich in diesem Buch der Reihe die Geschichte durch die beiden neu hinzugekommenden Mädchen in eine andere Richtung bewegt. Ich habe Helen und Millie vermisst!

Trotzdem machte es wieder wahnsinnig Spaß sich mit der knurrigen Schwester Sutton und einigen Schicksalschlägen auf der Kinderstation auseinanderzusetzen. Ich liebe die Reihe weiterhin und freu mich schon sehr auf den März und Band fünf!

Schreibstil:
Eigentlich brauche ich nichts mehr dazu sagen...wie immer wunderbar flüssig und lebendig. Auch die Charaktere sind wieder fantastisch beschrieben und sprühen nur so voller Leben!

Fazit:
Kein Band der Nightingale Schwestern hat mich bis jetzt enttäuscht....alle konnten mich absolut fesseln und überzeugen! Diese Reihe ist wirklich absolut klasse! Lasst euch nicht vom "trashigen" Cover irre leiten!
Ich freue mich bereits auf den fünften Band im März!

Veröffentlicht am 04.02.2017

Wunderschönes Cover, kein überzeugender Inhalt!

Das Geheimnis der Schneekirsche
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Irgendwie bin ich nach dem Beenden dieses Buches etwas ratlos. Mir stellt sich die Frage: Was wollte uns die Autorin mit dieser Geschichte mitteilen?
Ausgehend von einer Familiensaga und einem historischen ...

Irgendwie bin ich nach dem Beenden dieses Buches etwas ratlos. Mir stellt sich die Frage: Was wollte uns die Autorin mit dieser Geschichte mitteilen?
Ausgehend von einer Familiensaga und einem historischen Gesellschaftsroman, der 1913 in Berlin beginnt und danach dem Leser nach China entführt, erwartete ich mir neben der versprochenen Liebesgeschichte, etwas Spannung und Einblicke in die chinesische Kultur. Die Liebesgeschichte musste man mit der Lupe suchen, was mir nicht so viel ausmachte, da ich es nicht gerne kitschig habe. Spannung fand ich auch nicht unbedingt zwischen den Zeilen und Einblicke in die chinesische Kultur? Leider nur begrenzt, denn die deutschen Einwanderer blieben auch in Tsingtau, dem heutigen Qingdao, unter sich und frönten ihren deutschen Wurzeln und Eigenheiten.

Aber beginnen wir von vorne.....
Selma Wallenstein, eine für die Jahrhundertwende sehr selbstständige und engagierte Frau, arbeitet als Lehrerin in einer Grundschule. Sie liebt ihren Beruf und hat ein Herz für ihre Schüler. Während ihre Eltern in China weilen, wohnt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Adele bei ihrer chaotischen französischen Tante Mireille. Selma ist diejenige, die arbeitet und den Haushalt führt, während ihre Tante ihre Likörchen und das gesellschaftliche Leben genießt. Auch Adele ist Selma keine große Hilfe, denn die Schwester träumt von einer Karriere als Schauspielerin und hat an jedem Finger massenweise Verehrer. Als eines Tages ein Telegramm des Vaters eintrifft, indem er mitteilt, dass die Mutter schwer erkrankt ist, brechen die drei Frauen sofort nach China auf. Die Stadt ist damaliger deutscher Stützpunkt der kaiserlichen Marine. Für Selma ändert sich nur die Umgebung, denn auch hier soll sie als Einzige die Familie zusammenhalten. Nach einer schweren Krankheit beginnt sie sich für die chinesische Medizin zu interessieren....

Ich hatte einige Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Die Figuren, mit Ausnahme von Selma, blieben blass oder nervten mich (Tante Mireille) Die vorallem auf den ersten hundert Seiten französischen Sätze wurden weder übersetzt, noch verstänldich erklärt. Gut, dass ich Französisch in der Schule gelernt habe und somit keine Probleme hatte, aber jemand, der diese Sprache nicht spricht, wird hier doch einige Schwierigkeiten haben.
Leider blieben mir auch die Charaktere weitgehend fremd. Vorallem Tante Mireille fand ich zu Beginn total überzogen und weltfremd. Adele blieb die äußerliche schöne Hülle....einen "Kern" fand ich nicht. Zu ihr konnte ich überhaupt keine Bindung aufbauen. Der Vater war ein deutscher Patriarch, wie er im Buche steht und auch die Mutter blieb mir fremd. Selma ist die einzige starke und gut gezeichnete Persönlichkeit dieses Romans.
Außer der Familie Wallenstein wimmelt es von vielen Nebencharakteren, die manchmal nur kurz auftreten und dann einfach verschwinden. Ebenso lösten sich manche Handlungsstränge in Luft auf oder es wurden einige Begebenheiten nicht wirklich erklärt, wie Selmas Krankheit. Durch die Kapitelüberschriften hatte ich zwar den Zusammenhang zu den Duftkompositionen, doch eigentlich wurde das Thema Düfte erst kurz vor dem Ende genauer aufgegriffen. Hier fehlte mir nach der kurzen Einleitung komplett der Aufbau zu diesem Thema, welches - wie ich annahm - ein wichtiger Punkt in dieser Geschichte hätte sein sollen.

Aber es gibt für mich auch einige positive Aspekte zu diesem Roman. Die Schilderung der Lage der deutschen Bewohner nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges und die ablehnende Haltung gegenüber den Wallensteins durch die französischstämmige Mutter und deren Schwester Mireille. So waren die Wallensteins weder Deutsche noch Franzosen und wurden von allen gemieden oder angefeindet. Diese Problematik wurde von Lisa Marcks sehr eindringlich und überzeugend geschildert.

Inspiriert wurde die Autorin durch die Geschichte ihrer Urgroßeltern Louise und Paul, die 1901 gemeinsam nach Tsingtau gingen, sowie ihrer Großeltern Grete und Ernst, die sich 1908 als Kinder dort kennen- und später lieben lernten.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist eher ruhig, lässt sich aber gut lesen. Die Geschichte wird in der ersten Person und aus der "Ich-Persektive" erzählt.
In den Kapitelüberschriften wird eine bestimmte Pflanze, deren Eigenschaften und Duft vorgestellt. Leider findet man erst viel zu spät den Zusammenhang zwischen den Überschriften und einem Teil der Handlung.

Fazit:
Für mich weder Fisch noch Fleisch....es fehlt das gewisse Etwas. Auch die Genreeinordnung ist nicht ganz leicht, was mir aber weniger ausmacht. Für mich leider ein Buch, das weder in meinem Gedächtnis haften bleiben, noch Spuren hinterlassen wird. Schade! Für 2 1/2 Sterne reicht es noch...

Veröffentlicht am 04.02.2017

Für Historienfans und die es noch werden wollen

Die Donauprinzessin und die Toten von Wien
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Nach dem ersten Band "Die Donauprinzessin"*) freute ich mich schon auf die Fortsetzung rund um die Winzerin und junge Witwe Fanny Roth und dem Mathematiker Sebastian Grün.

1531. Nach der Belagerung von ...

Nach dem ersten Band "Die Donauprinzessin"*) freute ich mich schon auf die Fortsetzung rund um die Winzerin und junge Witwe Fanny Roth und dem Mathematiker Sebastian Grün.

1531. Nach der Belagerung von Wien durch die Türken sehnen sich die Bürger der Stadt nach Frieden. Doch der Mord an einem Osmanen mitten auf dem Feld am Rande der Stadt, lässt die Bewohner nicht zur Ruhe kommen. Als bald darauf ein weiterer Toter gefunden wird, setzt Bürgermeister Treu auf die Hilfe des Bauingenieurs Sebastian Grün, der schon einmal einen Mord aufgeklärt hat. Doch so ohne Ansätze und Zeugen ist es für ihn nicht wirklich einfach den Täter zu finden. Einzig der Hinweis auf eine vergrabene Schatulle soll ihn auf die Spur des Mörders führen. Aber auch Fanny bereitet ihm Sorgen, die auf eine Heirat drängt. Ihr Vater hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, dass sie lange genug Witwe gewesen ist und hat natürlich schon einen geeigneten Kandidaten in petto: Peter Geiger, seinesgleichen Weinbauer und bekannt für seine Gewalttätigkeiten an seiner ersten Frau. Fanny ist entsetzt, doch ihr Vater, der immer mehr die Anzeichen einer Demenz hat, lässt sich nicht von seinem Plan abbringen....

Ich fand es erfrischend wieder mit Fanny und Sebastian auf Mörderjagd zu gehen und sie durch das historische Wien zu begleiten, das sich nach der Türkenbelagerung nach Frieden sehnt. Dabei wird die Stadt und die Umgebung wieder wunderbar bildhaft beschrieben. Genauso erkennt man die wachsende Unruhe der Einwohner, die mit jedem weiteren Toten argwöhnischer werden und beginnen sich gegenseitig zu verdächtigen.
Die Charaktere sind wunderbar lebendig. Dabei hat die Autorin auch historisch belegte Personen, wie den damaligen Wiener Bürgermeister Wolfgang Treu und den Tiroler Glockengießer Gregor Löffler, mit in die fiktive Handlung miteinbezogen. Neben den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zeigt Beate Maly auch die Stellung der Frau in der damaligen Zeit auf. Fanny darf zwar Wein keltern, aber nicht unter ihrem Namen verkaufen. Ebenso hat sie keine Chance gegen den Willen ihres Vaters zu heiraten, obwohl sie bereits Witwe ist und somit mehr Freiheiten hat, als eine noch unverheiratete Frau.


Für mich ein perfekter Roman für Leser, die gerne einmal in das Genre des historischen Romanes hineinschnuppern möchten. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig und hat auch Spannung zu bieten. Durch den leichten und kurzweiligen Schreibstil ist die Geschichte gut zu verstehen und die knapp 400 Seiten sind ebenfalls von durchschnittlicher Länge.

Schreibstil:
Ich habe schon einige historische Romane und Krimis der Autorin gelesen und finde ihren Schreibstil immer wieder fesselnd und wunderbar kurzweilig. "Die Donauprinzessin und die Toten von Wien" ist außerdem sehr spannend und abwechslungsreich erzählt. Wie immer hat die Autorin großartig recherchiert und der Bezug zum historischen Wien wurde sehr bildhaft und atmosphärisch umgesetzt.

Fazit:
An diesem zweiten Band rund um die Winzerin Fanny und ihren Freund Sebastian Grün ist wirklich NICHTS auszusetzen! Wunderbar kurzweilig, abwechslungsreich und mit einigen tollen und schlüssigen Überraschungen versehen, kann ich nichts anderes als volle fünf Sterne vergeben! Für Historienfans und solche, die es noch werden wollen! Meine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 28.01.2017

Weder Thrill noch Spannung

Stiefkind
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Der Psyochothriller beginnt eher gemächlich und führt uns ins malerische Cornwall. Dort zieht die junge Rachel ins Herrenhaus ihres Mannes, den Anwalt David Kerthen, ein. Das Paar ist erst seit kurzem ...

Der Psyochothriller beginnt eher gemächlich und führt uns ins malerische Cornwall. Dort zieht die junge Rachel ins Herrenhaus ihres Mannes, den Anwalt David Kerthen, ein. Das Paar ist erst seit kurzem verheiratet und Rachel, die aus der Unterschicht kommt, scheint der soziale Aufstieg gelungen zu sein. Über dem düsteren Herrenhaus der Kerthens liegt aber noch immer der Schatten von David's erster Frau Nina, die bei einem Unfall in den angrenzenden Minen ums Leben gekommen ist. Ihr Leichnam wurde nie gefunden, doch Rachels Stiefsohn Jamie ist sich sicher noch immer seine Mutter zu sehen und zu spüren.....

Die Inhaltsangabe hat mich sofort in den Bann gezogen und ich erwartete mir hier einen spannenden Thriller mit Gänsehautfeeling, vielleicht auch schon leicht in die Horrorrichtung gehend. Leider fand ich weder Thrill noch Horror, auch die Spannung suchte ich vergeblich.
Mit sehr detailverliebten Beschreibungen der Landschaft und der Mienen der Gegend kam bei mir kein Gänsehautfeeling auf, auch wenn der Autor seine blumig ausgebauten Sätze mit düsteren Worten wie: "Von Felsvorsprüngen hängen Eiszapfen wie Waffen aus Glas" oder Die Landschaft ist erstarrt. Autistisch, stumm. Unheimlich. In Bewegung ist nur die See, die sich endlich in einem Todestanz wiegt" - Seite 313
verwendet. Vielleicht ist die Erklärung der detailverliebten Beschreibungen der Landschaften darin zu finden, dass der Autor ein preisgekrönter Reisejournalist ist. In Psychothrillern haben sie meiner Meinung nichts verloren oder nur in kleinen Dosen. Ebenso hinterließen die sich laufend wiederholenden düsteren Beschreibungen der damaligen Arbeitsverhältnisse in den Minen und die der Ausbeuterei bezichtige Familie der Kerthens, auf denen deswegen ein Fluch liegen sollte, bei mir kein Echo.

Auch die Charaktere blieben mit fremd. Aus Rachel wurde ich nicht schlau, auch wenn dies sicherlich vom Autor beabsichtigt war. Doch ihr Verhalten war so sprunghaft und wirr, dass ich überhaupt kein Gefühl für sie aufbauen konnte. Ihre Gedankengänge und Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen und blieben mir großteils suspekt.
David blieb mir ebenfalls vollkommen fremd...sogar noch ferner als seine Frau Rachel. Dass er ein Geheimnis hat, ist dem Leser sehr früh klar, jedoch nicht, was er verheimlicht.
Jamie wird als verängstigter und traumatisierter Junge dargestellt, der aber mit der Aussage "An Weihnachten bist du tot" in die undurchschaubare Ecke gestellt wird. Kurz musste ich an "Der Exorzist" denken, doch es war nur ein sehr flüchtiger Moment... Besonders genervt hat mich, dass er immer wieder "als der wunderschöne Junge" beschrieben wurde. Ebenso fand ich die Dialoge zwischen Rachel und Jamie weder kindgerecht noch glaubwürdig. Ihre Unterhaltungen drehten sich einzig und allein um die verstorbene Mutter....da wäre selbst ich traumatisiert geworden! Mir kam vor, als ob der Autor damit die Thrillerstimmung aufrecht erhalten will.
Erst zum Ende hin kam etwas Spannung auf und S.K. Tremayne konnte noch mit einer Überraschung bei mir punkten. Allerdings fand ich die Auflösung trotzallem ziemlich konstruiert und weit hergeholt. Schade! Was für ein toller Plot und dann diese enttäuschende Umsetzung....

Schreibstil:
Der Schreibstil ist sehr detailliert und teilweise blumig. Bei einem Roman hätte mir das gut gefallen, aber bei einem Psychothriller fand ich es nicht passend.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive aus Rachels Sicht geschildert. Einige wenige Kapitel werden aus Davids Sicht in der dritten Person erzählt.
Die einzelnen Kapitel werden tageweise heruntergezählt, wie bei einem Countdown....noch 149 Tage bis Weihnachten....

Fazit:
Für mich leider eine große Enttäuschung! Weder Thrill noch Spannung, unsympathische Protagonisten und ein eher zähes Lesevergnügen. Von einem Psychothriller weit entfernt! Toller Plot - mangelhafte Umsetzung!

Veröffentlicht am 28.01.2017

Der Auftakt der Trilogie komnnte mich noch nicht überzeugen...

The Cage - Entführt
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Zu Beginn ist die 16-jährige Cora auf dem Weg in den Schiurlaub. Doch als sie erwacht, findet sie sich in einer Wüstenlandschaft wieder. Als Tochter eines Gouverneurs denkt sie sofort an Entführung, was ...

Zu Beginn ist die 16-jährige Cora auf dem Weg in den Schiurlaub. Doch als sie erwacht, findet sie sich in einer Wüstenlandschaft wieder. Als Tochter eines Gouverneurs denkt sie sofort an Entführung, was sich in gewisser Weise auch bestätigt. Jedoch ist die Welt, in der sie sich befindet, eine künstlich angelegte. Verschiedene Klimazonen greifen auf engen Raum ineinander über, Distanzen sind nicht real und die Städte in der Ferne gibt es nicht. Neben Cora befinden sich noch fünf weitere Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern und sozialen Schichten in dieser Szenerie. Der Hüter, ein Mann mit bronzefarbender Haut, der sich vor ihnen materalisiert, erklärt den Jungen und Mädchen relativ bald, wo sie sich befinden und welche Regeln sie einzuhalten haben. Sie sind Teil eines Experiments und haben 21 Tage Zeit diese zu erfüllen....

Die Autorin hat hier ein fiktive Welt erschaffen, die man sich wirklich gut vorstellen kann, da die beschriebenen künstlichen Landschaften der Erde ähneln. Die Außerirdischen möchten für ihre Gefangenen einen Platz erschaffen, der ihrer gewohnten Umgebung gleichkommt. Diese Fakten werden dem Leser relativ schnell klar....der Sinn der Sache jedoch nicht, vorallem weil der Hüter und Seinesgleichen die Menschen für eine niedrige Existenzform halten.

Neben Cora, unserer Hauptprotagonistin, lernt der Leser schon bald die anderen fünf Jugendlichen kennen. Hauptcharakter ist allerdings Cora, die sich als Einzige im Laufe des Romanes auflehnt und sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden will. Dies ist ein Fakt, den ich nicht ganz verstehen konnte. Für mich handeln die restlichen Charaktere nicht nachvollziehbar. Sie sind zu passiv - statt Lösungen zu finden und gegen ihr Schicksal anzukämpfen, greifen sie sich gegenseitig an. Es entsteht Agressivität, statt Agilität. Sie geben sich viel zu schnell geschlagen und Cora, die sich als Einzige auflehnt, wird zu ihren Buhmann. So plätschert die Geschichte eine Weile vor sich hin, ohne jegliche Höhen und Tiefen. Die restlichen Charaktere blieben mir weitgehend fremd. Sicher hat jeder von ihnen ein besonderes Merkmal wie Schläue, Schönheit oder Stärke, jedoch birgt der Roman auch einige nicht logische Komponenten. Um nicht zu spoilern möchte ich hier nichts ins Detail gehen..für diejenigen, die den Roman bereits gelesen haben, sage ich nur "verschwundenes Essen".
Erst zum Ende hin steigt die Spannung und die Autorin überraschte mit einer unerwarteten Wendung und einem Cliffhanger.... die perfekte Voraussetzung, um auch Band 2 zu kaufen und zu lesen...Ob ich dazugehören werde, kann ich noch nicht sagen.

Schreibstil:
Der locker leichte Schreibstil von Megan Shepherd lässt sich hervorragend lesen. Die mehr als 400 Seiten sind in angenehmer größerer Schrift geschrieben und so rauscht man nur so durch die Seiten. Obwohl mich der Mittelteil nicht wirklich fesseln konnte, war ich erstaunt, wie viel ich in kurzer Zeit bereits gelesen hatte. Man kann sich die künstlich aufgebaute Welt gut vorstellen und auch die Figuren hatte ich mehr oder weniger konkret vor Augen.
Jedes Kapitel widmt sich einer der sechs Protagonisten, wobei den Hauptteil Cora bestreitet. Es wird aus der Sicht der Person aus der Kapitelüberschrift erzählt, wobei die wechselnden Perspektiven etwas Leben in die Geschichte bringen.

Fazit:
Ein Reihenauftakt, der einige unlogische Handlungen beinhaltet und der erst am Schluss spannend wird. Wie oft bei Trilogien scheinen kaum alle drei Bücher gleich stark zu sein. Hier kann man noch hoffen, dass sich Band 2 und 3 steigern werden...