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Veröffentlicht am 03.11.2023

Weihnachtsroman mit ernstem Thema

Weihnachtszauber und Hundepfoten
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Mittlerweile wisst ihr sicher, dass jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit der neue Weihnachts-/Hunderoman von Petra Schier hier einzieht. Natürlich ist das auch 2023 der Fall.
Mit "Weihnachtszauber und Hundepfoten" ...

Mittlerweile wisst ihr sicher, dass jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit der neue Weihnachts-/Hunderoman von Petra Schier hier einzieht. Natürlich ist das auch 2023 der Fall.
Mit "Weihnachtszauber und Hundepfoten" spricht die Autorin diesmal ein schwerwiegendes Thema, nämlich häusliche Gewalt, an. Vielleicht ist es dem einen oder anderen Leser zu viel Dramatik, aber ich finde, dass auch romantische Weihnachtsbücher in die Tiefe gehen dürfen/können.

Im Weihnachtsroman des letzten Jahres stand die Glaskünstlerin Jana im Vordergrund. Diesmal ist es ihre Angestellte Melissa, die wir bereits am Rande kennenlernen durften. Sie ist vor einiger Zeit mit ihrem Sohn Andy in die Kleinstadt gezogen, die wir bereits aus den anderen Romanen kennen und lieben gelernt haben. Melissa lebt in ständiger Angst vor ihrem gewalttätigen Ex-Mann, den sie in einer Nacht und Nebel Aktion verlassen hat. Erst als das Gericht das Kontaktverbot aufhebt, vertraut sich Melissa Jana an, die ihr mit ihrem Ehemann Oliver zur Seite steht. Als Melissa den Sicherheitsbeamten Lennart mit seiner jungen Boxerhündin Sissy kennenlernt, der an ihre Interesse bekundet, geht sie jedoch auf Abstand. Sie hat sich geschworen, niemals wieder jemanden zu nah an sich heranzulassen, um Andy und sich vor jeglicher Gefahr zu schützen. Doch Lennart ist das ganze Gegenteil zu ihrem Exmann und spürt, dass Melissa und ihr Sohn zutiefst verängstigt sind. Mit viel Geduld und Feingefühl versucht er den Beiden ihre Angst zu nehmen und mit der Zeit nähern sich die drei an. Doch die Vergangenheit holt Melissa schneller ein, als ihr lieb ist....

Petra Schier ist der Spagat gelungen, eine leichte und kurzweilige Weihnachts-/Liebesgeschichte mit Tiefgang zu schreiben. Neben der wunderbaren weihnachtlichen Idylle, dem Team rund um Santa und seiner Frau, wie auch die Einblicke in die tierischen Gedanken von Boxerhündin Sissy, kommt ein wichtiges Thema zur Sprache, nämlich häusliche Gewalt und Stalking. Umgeben von Freunden und dem Wunder der Weihnacht wird der Roman aber nicht düster, sondern versprüht dennoch cosy Vibes.

Bei den Romanen von Petra Schier, die zu Weihnachten erscheinen, liebe ich besonders das Wiedersehen mit bereits liebgewonnenen Figuren aus den anderen Büchern. Es fühlt sich an, als ob man alte Bekannte wiedersieht. Natürlich hat auch die flauschige Fellnase immer ein ganz besonderes Plätzchen in meinem Herzen.

Was mir diesmal gefehlt hat, war das gemeinsame weihnachtliche Backen und die Fahrt mit dem Karussel am Weihnachtsmarkt, dass bisher in jedem der Romane das Tüpfelchen auf dem i war. Andere Leserinnen haben auf der anderen Seite bemängelt, dass jedes Buch dasselbe Schema F hat. Man kann es also nicht wirklich jedem recht machen ;)
Mit den über 500 Seiten war mir der diesjährige Weihnachtsroman fast zu dick. Ich lese ja gerne dicke Bücher, aber ich würde die Seitenanzahl der vorhergehenden Romane doch eher bevorzugen.

Fazit:
Auch der diesjährige Weihnachts-Hunderoman hat mich wieder verzaubert, jedoch war er mir fast von der Seitenanzahl zu lang. Trotzdem habe ich das vorweihnachtliche Flair sehr genossen und bin dem Charme von Hündin Sissy erlegen. Petra Schiers Weihnachtsromane gehören einfach zur Vorweihnachtzeit dazu!

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Ruhig und atmosphärisch - gelungener Roman

Im letzten Licht des Herbstes
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"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein ruhiger, aber sehr stimmungvoller Roman. Wir befinden uns im idyllischen Kleinstädtchen Solace in Kanada. Für die erst siebenjährige Clara steht die Welt Kopf. Ihre ...

"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein ruhiger, aber sehr stimmungvoller Roman. Wir befinden uns im idyllischen Kleinstädtchen Solace in Kanada. Für die erst siebenjährige Clara steht die Welt Kopf. Ihre ältere Schwester Rose ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Clara hängt an ihrer Schwester und steht jeden Tag am Fenster, um ihre Rückkehr nicht zu verpassen. Das Verschwinden von Rose wird zu einer großen Belastungsprobe für die ganze Familie. Die Mutter fällt in eine Depression und der Vater versucht irgendwie die Familie aufrecht zu halten. Als auch noch im Haus von Mrs. Orchard gegenüber, plötzlich ein Fremder einzieht, ist Clara verzweifelt. Sie soll doch Moses, den Kater der Nachbarin versorgen, seit diese im Krankenhaus liegt. Und warum wohnt in ihrem Haus plötzlich jemand Fremder?

Die Geschichte spielt in den 1970-iger Jahren und wird aus der Ich-Perspektive von Clara, Elizabeth (Mrs. Orchard) und Liam erzählt. Besonders berührt hat mich die Sichtweise der erst siebenjährigen Clara. Die Autorin versteht es ganz wunderbar, den drei Charakteren eine unterschiedliche Stimme zu geben und vorallem bei Clara den richtigen Ton zu treffen. Oftmals haben Autor:innen Probleme die Sichtweise von Kindern gekonnt darzustellen. Mary Lawson ist dies jedoch großartig gelungen. Ihre Sprache und ihr Verhalten wirken lebensecht und stimmig. Man spürt Claras Verzweiflung, ihr Pflichtbewusstsein und die Frage, wo Rose und Mrs. Orchard verblieben sind.
Letzere liegt im Krankenhaus und erkennt, dass sie nicht mehr viel Zeit hat. Sie lässt ihr Leben Revue passieren und denkt an die 1940-iger Jahre zurück, als sie glücklich verheiratet war. Doch ihr Glück ist nicht vollständig und ein schlimmer Vorfall verändert ihr Leben für immer. Dabei erfahren wir in Rückblicken, was damals passiert ist und warum Liam ein wichtiger Teil ihres Lebens war.

Liam ist ein eher phlegmatischer Typ. Nach der Trennung von seiner Frau, verlässt er Toronto und steht vor einem Neuanfang. Was ihn in die kanadische Kleinstadt führt, erfahren wir vorallem aus den Erinnerungen von Elizabeth. Wie sich der Stadtmensch in Solace, wo jeder jeden kennt fühlt, wird mit einem kleinen Augenzwinkern erzählt....

Besonders der Schreibstil und die Poesie, die Mary Lawson in ihrer Geschichte verpackt hat, konnte mich überzeugen und hielt mich in der Handlung gefangen.
Obwohl der Roman ruhig erzählt wird, gibt es jede Menge Spannung, die meine Neugierde durchgehend geweckt hat. Was ist mit Rose passiert? Welches Drama gab es um Elizabeth? Kann sich Liam an seine Vergangenheit erinnern? Wie wird seine Zukunft aussehen? Jede Menge Fragen, die alle beantwortet werden. Ein Roman, der mich wunderbar unterhalten hat und den ich in einem Rutsch durchgelesen habe.

Cover:
von links nach rechts:
drei englischsprachige Titel, das litauische Cover, das italienische und das französische Cover. Meiner Meinung nach kann keines der Cover mit dem wunderschönen deutschsprachigen mithalten.

Fazit:
Dieser wunderbare Roman hat mich auf ganzer Linie positiv überrascht. Daher spreche ich gerne eine Lesempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Herzerwärmend - aber kein Wohlfühlroman - eine Leseempfehlung!

Kein guter Mann
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Was für ein wundervoller und warmherziger Roman! Andreas Izquierdo ist wieder ein kleines Meisterwerk gelungen!

Walter ist Postbote aus Leidenschaft, jedoch mit den Menschen in seinem Umfeld kommt der ...

Was für ein wundervoller und warmherziger Roman! Andreas Izquierdo ist wieder ein kleines Meisterwerk gelungen!

Walter ist Postbote aus Leidenschaft, jedoch mit den Menschen in seinem Umfeld kommt der knapp Sechzigjährige nicht wirklich gut aus. Das war früher anders...doch das ist lange her und das Leben hat es nicht wirklich gut mit Walter gemeint. Als er sich mit einem Renter in seinem Zustellbezirk immer wieder anlegt, soll er frühpensioniert werden. Walter wehrt sich dagegen, denn er kann sich eine Frühpension schlicht und einfach nicht leisten. Deshalb wird er vorerst nach Engelskirchen in die Christkindlfiliale strafversetzt. Dort soll er vorgedruckte Briefe in Umschläge stecken, doch auch bei seiner neuen Vorgesetzten eckt er bald an. Eines Tages stößt er auf den Brief von Ben, der nicht wie die anderen Kindern teure Weihnachtsgeschenke vom Weihnachtsmann einfordert, sondern der sich schlicht und einfach einen Freund wünscht. Seine unter Depressionen leidende Mutter kann sich nicht wirklich um ihn kümmern und so fragt er zuerst kurzerhand den Weihnachtsmann nach einen Installateur, der den tropfendem Wasserhahn repariert. Walter ist neugierig und schreibt Ben nicht als Weihnachtsmann, sondern als Gott, zurück. Bald entsteht ein kleiner Briefwechsel, der beider Leben verändert.

Zu Beginn kann man einige kleine Gemeinsamkeiten zu "Ein Mann namens Ove" nicht leugnen. Walter ist rechthaberisch und grummelig, aber er hält viel von bestimmten Werten, die er auch von seinem Umfeld erwartet. Dabei spart der Autor nicht mit Humor und Witz und zeichnet ein ganz spezielles Bild von Walter, welches man im Verlauf des Briefwechsels zwischen ihm und dem zehnjährigen Ben immer mehr revidiert. Walter und Ove ähneln sich nur anfangs kurz - danach geht "Kein guter Mann" aber einen ganz anderen Weg.

Neben dem Gegenwartsstrang erfährt man in Rückblicken über Walters traurige Kindheit, seine Jugend und Ehe und warum er als Postbote arbeitet. Dabei erlebt man ein wahres Wechselbad der Gefühle. Walters Leben hatte viele Höhen, aber noch mehr Tiefen. Je mehr man darüber erfährt, umso mehr schließt man ihn ins Herz und berührender wird die Handlung.

Der Schreibstil von Andreas Izquierdo ist bildhaft und liest sich wunderbar. Er haucht den Figuren Leben ein und gibt den Charakteren Ecken und Kanten. Mit großem Können verbindet Izquierdo Humor und Tiefgang. Neben der eigentlichen Handlung versteht er es, dem Leser Einblicke in ernste Themen wie Altersarmut, Depression, häusliche Gewalt und den oftmals verheerenden Auswirkungen von Social Media näher zubringen und einzubauen.
Izquierdo zeigt auf, wie schnell selbst Menschen aus dem eigenen Umkreis, sich lieber Gerüchten hingeben, statt genau nachzufragen und andere verurteilen. Selbst die eigene Familie, die Walter vertrauen und lieben sollte, lässt ihn im Stich und glaubt Gerüchten und der vorgefertigten Meinung der Medien. Ich war richtig wütend beim Lesen und konnte nicht glauben, dass niemand versucht der Wahrheit auf dem Grund zu gehen. Dabei wird die Geschichte weder rührselig, noch kitschig. Es macht eher traurig, dass wir in einer Gesellschaft des vorschnellen Verurteilens und der oberflächlichen Betrachtung leben und uns viel zu wenig Gedanken darüber machen, welche Folgen daraus entstehen können.
Das Ende hat der Autor gut gewählt, auch wenn ich kurz mit den Tränen kämpfen musste....

Fazit:
"Kein guter Mann" ist herzerwärmend...aber keine Wohlfühlgeschichte. Der Roman hat Tiefgang und mich extrem berührt. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und seit langer Zeit wieder den ♥♥♥ Lieblingsbuch-Status ♥♥♥ !

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Spannend und atmosphärisch

Felix Blom. Der Schatten von Berlin
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Was habe ich dem zweiten Teil von Felix Blom entgegen gefiebert! Ich hatte das Buch sogar noch vor Veröffentlichung in der Hand, doch an der Kasse wurde es mir wieder abgenommen. Sie hatten den Krimi irrtümlicher ...

Was habe ich dem zweiten Teil von Felix Blom entgegen gefiebert! Ich hatte das Buch sogar noch vor Veröffentlichung in der Hand, doch an der Kasse wurde es mir wieder abgenommen. Sie hatten den Krimi irrtümlicher Weise zu früh aufgelegt und durften das Buch nicht verkaufen.....:(
So habe ich mir "Der Schatten von Berlin" dann bestellt, denn zum Datum der Veröffentlichung war ich nicht mehr mobil, um ihn im Buchladen kaufen zu können.

Felix Blom und Mathilde Voss haben zwar ihre Detektei gegründet, doch nachdem sie ihren ersten Fall erfolgreich gelöst haben, bleiben die zahlungsfähigen Kunden mit der Zeit doch wieder aus. Der Winter ist hart und die Menschen frieren und hungern. Die Nachricht, dass der Krögel abgerissen werden soll, erschreckt nicht nur die Bewohner des Viertels, sondern auch auch Felix und Mathilde, die ebenfalls ihre Bleibe verlieren würden. Da kommt ihnen doch noch ein Auftrag zu Hilfe. In der Gruft eines kürzlich verstorbenen Archäologie-Professors wurde eingebrochen und in Folge dessen Sarg aufgebrochen. Komischer Weise wurde aber nichts gestohlen. Blom ist jedoch misstrauisch geworden und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei führen einige Spuren zu seinem Ziehvater Arthur Lugowski. Als eine grauenhaft verstümmelte Leiche gefunden wird, die aus den Reihen des Gangsterbosses stammt, kommt der Verdacht auf, dass jemand Lugowski auf die Zehen steigen will. Doch da wird eine weitere Leiche gefunden, die zur rivalisierenden Gang gehört...

Alex Beer hat sich wieder von einer tatsächlichen Meldung in der Berliner Gerichtszeitung anno 1879 inspirieren lassen. Basierend auf diesen Bericht hat sie ihre fiktive Geschichte rund um Felix Blom und Mathilde Voss aufgebaut. Die beiden sind ein richtig cooles Ermittler-Pärchen, welches mir immer mehr ans Herz wächst. Die Figuren sind, bis zum letzten Nebencharakter, sehr lebendig gezeichnet. Der Blick in die Bandenkriminalität dieser Zeit hat wieder sehr viel Spaß gemacht und hat mir spannende Stunden beschert. Das Tempo ist hoch und man fliegt nur so durch die Seiten.
Was ich aber besonders an den fesselnden historischen Krimis der Autorin liebe, ist die tolle Atmosphäre. Diese wird von der Autorin wieder absolut authentisch dargestellt. Man hat das Gefühl, dass man gemeinsam mit ihren Protagonisten im 19. Jahrhundert wandelt und die spannnenden Abenteuer direkt miterlebt.

Alex Beer hat mich wieder richtig an der Nase herumgeführt und immer wieder falsche Fährten gestreut. Zum Ende hin wird es extrem spannend. Felix hat sich einen ganz besonderen Clou ausgedacht, der meine Nerven gewaltig strapaziert hat.
Die Wartezeit auf den nächsten Band fällt wieder sehr, sehr schwer.....

Fazit:
Auch der zweite Band rund um den ehemaligen Meisterdieb Felix Blom und Mathilde Voss konnte mich wieder richtig überzeugen. Spannend, atmosphärisch und wieder absolut gelungen!

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Wieder hochbrisant und sehr aktuell

Solothurn hüllt sich in Schweigen
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Der sechste Fall von Dominik Dornach benötigte etwas Zeit, um zu mir zu kommen. Ich erhielt zuvor ein ganz anderes Buch vom Verlag, dessen Cover diesem sehr ähnelte. Und bis dann alles abgeklärt war, dauerte ...

Der sechste Fall von Dominik Dornach benötigte etwas Zeit, um zu mir zu kommen. Ich erhielt zuvor ein ganz anderes Buch vom Verlag, dessen Cover diesem sehr ähnelte. Und bis dann alles abgeklärt war, dauerte der Postweg ebenfalls wieder sehr lange.
Der Krimi startet temporeich mit dem Auffinden der toten Studentin Vanessa Kurth, die als Informantin für die Polizei arbeitete. Kurze Zeit später wird eine unbekannte männliche Leiche gefunden. Vermehrt führen die Spuren zu Boran Baddour aus einem deutsch-arabischen Familienclan.

Dominik und sein Team beginnen zu ermitteln. In diesem Teil bekommen sie eine neue Staatsanwältin vor die Nase gesetzt, die sich Dominik gegenüber sehr abweisend und kühl benimmt. Casagrande wird daher umso schmerzlicher vermisst.
Die Fäden scheinen bei einem Mafia Clan zusammenzulaufen. Auch diesmal ist Dominiks Tochter Pia wieder mit dabei. Sie hat die tote Studentin flüchtig gekannt und beginnt selbst zu recherchieren. Pia hat einen Teil ihrer polizeilichen Ausbildung fast abgeschlossen und findet sich bei ihren Nachforschungen schnell in einem Nest aus Drogen und Korruption wieder, was auch Dominik an seine Grenzen bringt.

Die Krimis des Schweizer Autoren lassen sich mit anderen aus diesem Genre nicht wirklich vergleichen. Sie sind immer hochaktuell und politisch brisant. Die Spannung erinnert eher an einen Thriller und der Autor hat auch keinerlei Bedenken einer der Hauptfiguren sterben zu lassen.
In diesem Krimi spricht Christoph Gasser vorallem die Clan-Kriege an, die sich immer mehr auch in westlichen europäischen Ländern, wie Schweden, häufen. Auch brisante Themen, wie der Ukraine Krieg, die Söldnergruppe Wagner und organisierte Kriminalität, finden in die Handlung.

Der Spannungsbogen ist hoch und die Handlung wie immer temporeich und sehr komplex. Die Menge an Figuren ist ebenfalls beträchtlich. Dewegen würde ich empfehlen die Reihe von Band 1 an zu lesen.
Obwohl es auch wieder einige Einblicke in das Privatleben von Dominik und seiner Tochter gibt, bleibt die Krimihandlung im Vordergrund.

Auch wenn kein schweizer Dialekt verwendet wird, schwingt das Lokalkolorit immer mit. Man erfährt einige historische Hintergründe zu Solothurn, die perfekt in die Handlung miteinbezogen sind.
Am Ende befindet sich wieder ein Glossar mit schweizer Begriffen, die man als Österreicher:in aber kaum oder nicht wirklich benötigt.

Was mir diesmal weniger gut gefallen hat, war eine Wendung, die der Autor bereits in einer der letzten Krimis angewandt hat. Einmal finde ich dies glaubwürdig, aber ein zweites Mal war mir diese Wendung einfach zu weit her geholt und unglaubwürdig.

Fazit:
Wieder ein hochbrisanter und aktueller Krimi des Autors, der mich gefesselt hat. Die ganze Reihe ist wirklich etwas ganz Besonderes in diesem Genre.

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