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Veröffentlicht am 06.05.2022

Sehr guter zweiter Teil, nachdem ich Band eins nur mittelmäßig fand

Der Weg der Teehändlerin
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Nachdem mich der erste Band der Ronnefeldt-Saga nicht ganz überzeugen konnte, war ich gespannt, ob mich Teil 2 der Trilogie mehr fesseln wird. Vorweg kann ich sagen, dass mir der Nachfolgeband um einiges ...

Nachdem mich der erste Band der Ronnefeldt-Saga nicht ganz überzeugen konnte, war ich gespannt, ob mich Teil 2 der Trilogie mehr fesseln wird. Vorweg kann ich sagen, dass mir der Nachfolgeband um einiges besser gefallen hat, wie man auch an meiner Bewertung sehen kann.

Diesmal begleiten wir nicht nur Friederike Ronnefeldt, die als Witwe das Teegeschäft führt, sondern auch ihre Kinder. Es ist einige Zeit vergangen und Friederike schlägt sich mit einem konservativen Geschäftsführer herum, der ihre Ideen ignoriert. Mittlerweile sind ihre Kinder erwachsen. Deshalb würde sie gerne das Teegeschäft einem oder beiden Söhnen überlassen. Doch diese gehen eigene Wege, was Friederike ziemlich missfällt.
Carl, der älteste Sohn, wird zur Ausbildung nach Hamburg geschickt, wo er als Volontär in einem Kontor beginnt. Seine Entwicklung verläuft allerdings nicht ganz so, wie erhofft. Die Mädchen sollen hingegen gut verheiratet werden. Elise, die temperamentvolle ältere Tochter, möchte jedoch lieber Lehrerin werden und nicht heiraten. Minchen träumt von einer Schauspielkarriere und Wilhelm ist künstlerisch begabt. Nicht unbedingt Voraussetzungen für die Übernahme des Familienunternehmens....

In diesem Band begleitet der Leser nicht nur eine Protagonistin, sondern es gibt mehrere Hauptfiguren und Handlungsstränge. Wir verfolgen Carl's und Elise's Weg genauso wie den von Wilhelm und Minchen. Friderike spielt natürlich ebenfalls noch eine größere Rolle, doch der Fokus liegt bei der jungen Generation.
Wir treffen auf bekannte Figuren aus dem ersten Teil, lernen aber auch interessante neue Charaktere kennen.

Der Tee-Content hat in diesem Band mehr Raum eingenommen, was ich sehr positiv gesehen habe, weil er mir im ersten Band zu wenig Thema war.

Susanne Popp liefert dem Leser viele Hintergrundinformationen zum Sittengemälde der damaligen Zeit. Auch die Stellung der Frau nimmt, wie schon im ersten Teil, eine wichtige Rolle ein. Thema ist auch die rigorose Einhaltung des Standesunterschiedes zwischen dem meist verarmten Adel und den neureichen Geschäftsleuten. Carl bekommt dies in Hamburg ganz besonders zu spüren.

Am Ende gibt es einen Epilog, der 35 Jahre später einsetzt und für mich ein zu großer Zeitsprung war. Hier hätte ich entweder gerne noch mehr Einzelheiten erfahren oder einfach gar keinen ausführenden Epilog gelesen.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist detailliert und bildhaft. Die Figuren sind lebendig und sehr gut gezeichnet. Die Autorin lässt die Protagonisten aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählen. So erhalten wir Einblicke in die Gedankenwelt einiger Familienmitglieder.

Als Material für ihre Reihe hat die Autorin Briefe aus dem Besitz der Familie Ronnefeldt und zeitgeschichtliche Dokumente mit fiktiver Handlung und Figuren verknüpft. Im Nachwort erklärt Susanne Popp welche Themen und Figuren ihrer Fantasie entsprungen sind und welche tatsächlich mit der Geschichte der Familie Ronnefeldt verbunden sind. Ein Figurenverzeichnis zu Beginn des Romans erleichtert dem Leser die Zuordnung.
Auch diesmal gibt es wieder ein passendes Lesezeichen zum Cover, was ich richtig toll fand.

Fazit:
Mir hat dieser zweite Band der Ronnefeldt-Saga wirklich gut gefallen. Das damalige Sittengemälde wurde von der Autorin wunderbar dargestellt. Auch der Tee nimmt diesmal viel Raum ein, was mir beim ersten Band gefehlt hat. Die Figuren sind mir teilweise schon ans Herz gewachsen und ich bin bereits neugierig auf Band 3.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Emotionaler Roadtrip

Die wundersame Reise der Bienen
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Was für ein wunderbarer Roadtrip! Es ist der letzte Abend ihres Nizza Urlaubs, als Christoph Anna nach sechs Jahren Beziehung einen eher unromantischen Heiratsantrag macht. Am nächsten Tag bekommt Anna ...

Was für ein wunderbarer Roadtrip! Es ist der letzte Abend ihres Nizza Urlaubs, als Christoph Anna nach sechs Jahren Beziehung einen eher unromantischen Heiratsantrag macht. Am nächsten Tag bekommt Anna kurz vor dem Start im Flugzeug plötzlich eine Panikattacke. Sie steigt aus und Christoph fliegt alleine zurück nach Hamburg, weil er einen sehr wichtigen beruflichen Termin hat. Anna soll mit dem nächsten Flieger nachkommen, doch sie kann weder in ein Flugzeug, noch in einen Bus oder Zug steigen ohne erneut in Panik auszubrechen. Selbst ein Auto zu mieten kann sie sich nicht vorstellen und so bleibt nur mehr die Mitfahrzentrale und die Hoffnung keine Panikattacke zu bekommen. Der Einzige, der Richtung Deutschland fährt ist Harm, der jedoch Bienenköniginnen ausliefert und somit nicht auf direktem Weg nach Hamburg fährt. Auf der gemeinsamen Fahrt durch die Provence lernen sie sich immer besser kennen und die Fassade der beiden ungleichen Charaktere beginnt zu bröckeln....

Die facettenreiche Geschichte hat mich bezaubert. Vorallem der erste Teil, der durch die Provence führt, ist absolut gelungen. Die Beschreibung der Landschaft während des Roadtrips ist so bildhaft, dass ich am liebsten sofort meinen Koffer gepackt und einen Urlaub in der Provence gebucht hätte. Ich roch den Lavendel, bestaunte die Landschaft und spürte den Geschmack des Weines auf meiner Zunge. Dabei begleiteten mich die Bienenköniginnen in Harms Kofferraum. Was es mit ihnen auf sich hat, muss man allerdings selbst lesen.

In der zweiten Hälfte sind wir zurück in Norddeutschland und erleben ein Wechselbad der Gefühle. Zuerst war ich etwas enttäuscht, dass die wunderbare Zeit in Frankreich vorüber war, doch Katja Keweritsch gelang es ohne Probleme mich weiter zu fesseln. Überraschende Wendungen und der eine oder andere unerwartete Twist hatte es in sich.

Durch die wechselnde Perspektive fühlt man mit Anna, Harm und Christoph mit und lernt sie immer besser kennen. Zu Beginn fand ich Anna noch etwas zickig, aber im Laufe der Geschichte fand sie immer mehr zu sich selbst. Harm trägt ebenfalls ein schweres Päckchen mit sich herum. Beide Charaktere versuchen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Christoph ist ein Karrieremensch und kommt aus gutem Haus. Für ihn ist Erfolg und Geld das Wichtigtse. Doch auch er muss einige Dinge erkennen, die sein Leben auf den Kopf stellen.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich wunderbar lesen. Er ist poetisch und bildgewaltig. Nicht nur die landschaftlichen Beschreibungen, sondern auch die Gefühle und Emotionen der Figuren werden authentisch dargestellt.
Die Leichtigkeit, die die Autorin trotz der schweren Themen hier vermittelt, habe ich als sehr angenehm empfunden. Die Geschichte überzeugt durch viele Facetten und Tiefgründigkeit. Themen wie Liebe und Trauer, Verlust und die Suche nach dem Sinn im Leben sind maßgebend und werden von der Autorin perfekt bedient.

Fazit:
Ein Wohlfühlroman, der viele ernste Themen anspricht und Tiefgang besitzt. Ein magischer und gefühlvoller Roadtrip, der mir sehr gut gefallen hat. Ich hatte wunderbare Lesestunden und empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Der Teufel steckt in uns allen

Jigsaw Man - Der tote Priester
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Richtig gespannt war ich auf den zweiten Teil der "Jigsaw Man Reihe" von Nadine Matheson, der statt 2021 erst dieses Jahr erschienen ist. Umso neugieriger war ich auf den Nachfolge-Thriller der Autorin. ...

Richtig gespannt war ich auf den zweiten Teil der "Jigsaw Man Reihe" von Nadine Matheson, der statt 2021 erst dieses Jahr erschienen ist. Umso neugieriger war ich auf den Nachfolge-Thriller der Autorin. Obwohl es sich hier um einen Folgeband handelt, kann man "Der tote Priester" auch alleinstehend lesen.

DI Anjelica Henley und ihr Team von der "Serial Crimes Unit" in London werden zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen. In einer Kirche liegt ein toter Priester, der mit unzähligen Messerstichen hingerichtet wurde. Bei der Durchsuchung des Tatorts entdeckt Anjelica eine versteckte Kammer. Darin liegt ein schlimm zugerichteter Mann, an Armen und Beinen gefesselt und mehr tot als lebendig ist.
Anjelica und ihr Team machen sich auf die Suche nach dem Mörder des Priesters, doch viel mehr fragt sie sich, wer hinter den schweren Misshandlungen an dem jungen Mann in der Kammer steckt. Sie kann nicht ausschließen, dass auch der ermordete Priester seine Finger im Spiel hatte. Als eine ähnlich zugerichtete Tote gefunden wird, ist sich Anjelica sicher, dass es noch weitere Opfer geben wird.

Auch in "Der tote Priester" wird man direkt in die Geschichte geworfen. Der Spannungsbogen ist anfangs sehr hoch und flacht dann etwas ab. In der zweiten Hälfte zieht die Spannung wieder an. Der Plot ist ziemlich komplex, denn einerseits wird nach dem Priestermörder gefahndet, andererseits nach dem oder den Täter(n), die den jungen Mann schwerst misshandelt haben. Der Verdacht, dass es sich dabei um Teufelsaustreibungen handelt, verdichtet sich immer mehr...
Die Details betreffend der Morde sind grausam und ekelig beschrieben und nichts für zartbesaitete Leser.

Wir begleiten die Ermittler bei ihren Nachforschungen, wobei größtenteils aus der Sicht von Anjelica berichtet wird. Zusätzliche Passagen aus der Sicht der Opfer erhöhen die Spannung. Neben dem eigentlichen Fall spielt auch das Privatleben der Ermittler eine größerer Rolle. Blieben mir im ersten Band die Figuren noch ein bisschen fremd, so sind sie in diesem Teil greifbarer geworden. Vorallem Salim Ramouter, Anjelicas Kollege finde ich sehr sympathisch und hat das Zeug zum Liebling der Reihe (?) zu werden. Neben Henley und Ramouter gehören noch Stanford und Pellacia zum Team. Beide bleiben aber im Vergleich zu den anderen Beiden noch etwas oberflächlich.

Die Autorin spricht in ihrem Thriller auch das Thema Rassismus in Verknüpfung mit Polizeibeamten an. Henley ist eine farbige DI und ihr Kollege Ramouter hat indische Wurzeln und beide kämpfen innerhalb ihres Jobs mit einigen Ressentiments.

Die Kapitel sind kurz und die vielen Dialoge erhöhen das Tempo und die Spannung. Der Twist am Ende ist gelungen und logisch. Das lässt nach weiteren guten Thrillern der Autorin hoffen!


Fazit:
Ein gelungener und rasanter zweiter Teil, der mir um einiges besser gefallen hat als der Vorgänger. Die Beschreibungen der Opfer sind auch diesmal nichts für zartbesaitete Leser. Trotz noch kleiner Kritikpunkte empfehle ich diesen Thriller sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Im Gehirn des Mörders

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Im zweiten Band um Max Bischof und der Mörderfinder Reihe von Arno Strobel gerät der ehemalige Polizist in eine brutale Mordserie, als ihn eine Ex-Kollegin um Hilfe bittet. Ihr Neffe wird des Mordes angeklagt. ...

Im zweiten Band um Max Bischof und der Mörderfinder Reihe von Arno Strobel gerät der ehemalige Polizist in eine brutale Mordserie, als ihn eine Ex-Kollegin um Hilfe bittet. Ihr Neffe wird des Mordes angeklagt. Max soll seine Unschuld beweisen, doch alle Indizien deuten auf den 22jährigen Studenten. Kurze Zeit später verübt er Selbstmord. Es dauert jedoch nicht lange bis der nächste Mord passiert, der dieselbe Handschrift trägt. Ist es ein Trittbrettfahrer oder wurde der falsche Mann verdächtigt?
Als Fallanalytiker steht Bischof vor einem Rätsel. Ein Motiv scheint zu fehlen. Die Fälle passen nicht zusammen und trotzdem ist er sich sicher, dass es sich um einen Serienmörder handelt.

Arno Strobel hat wieder einen rasanten Thriller geschrieben, der von Beginn an fesselt. Der Spanungsbogen bleibt die gesamten 368 Seiten aufrecht und ich bin durch den Thriller nur so geflogen. Bischoff arbeitet wieder mit seinem Exkollegen Horst Böhmer zusammen. Die beiden vertrauen einander, jedoch hat Horst auch auf seine Dienstvorschriften zu achten. Die neue Chefin des Kommissariats, Eslem Keskin, ist anfangs gegen die Zusammenarbeit mit einem Privatermittler, was es Bischoff schwer macht. Zusätzlich kann er sich nicht in den Kopf des Täters denken, was für ihn als Fallanalytiker ein großes Problem darstellt.

Als Figur ist Max sympathisch, denn er bleibt seinen Prinzipien treu und sorgt sich um seine Schwester Kirsten. Auch die Freundschaft zu Böhmer macht ihn geselliger, als manche anderen Ermittler, die oftmals Einzelgänger sind.
Im zweiten Teil treffen wir auf einige bekannte Charaktere, wie auch auf einige neue, wie die bereits erwähnte Kriminalrätin und Chefin von Böhmer. Der interessanteste Neuzugang ist wohl Dr. Marvin Wagner, ein Graphologe.

Der Fall ist äußerst komplex. Strobel lässt den Leser mit überraschenden Wendungen immer wieder in eine Sackgasse laufen. Miträtseln ist schwierig. Und dann gerät Max mit seinem Verhalten ungewollt selbst in den Fokus der Ermittlungen.

Einzelne Kapitel sind wieder in kursiver Schrift geschrieben und lassen uns in den Kopf des Täters blicken. Diese nehmen aber nichts vorweg, sondern lassen die Spannung noch ein Stück weiter steigen. Das Tempo ist hoch und die Handlung - obwohl sie manchmal ein bisschen auf der Stelle tritt - kurzweilig.

Zum Ende gibt es einen Showdown und eine Auflösung, die einerseits gelungen und ungewöhnlich ist, aber andererseits auch ein bisschen konstruiert ausfällt. Ein paar mehr Details zur Auflösung und kein so abruptes Ende hätte mir besser gefallen. Das ist aber wiederum schon meckern auf hohem Niveau.

Fazit:
Ein spannender und temporeicher Thriller, der die Abgründe der menschlichen Psyche aufzeigt und mich sehr gut unterhalten hat. Band 2 "Die Macht des Täters" fand ich sogar eine Ticken besser als den ersten Mörderfinder Band, deshalb vergeben ich gerne 4 1/2 Sterne und freue mich schon auf Band 3.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Für mich der bisher schwächste Band der Reihe

Grabesstern
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Voller Vorfreude wartete ich auf den dritten Band rund um die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer. Auf Instagram habe ich schon zur Veröffentlichung des Buches ein Interview ...

Voller Vorfreude wartete ich auf den dritten Band rund um die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer. Auf Instagram habe ich schon zur Veröffentlichung des Buches ein Interview mit der Autorin verfolgt, in dem sie erzählt, wie sie zum Thema Sterbebegleitung für ihren neuen Thriller gekommen ist.

Mit ihrer weiblichen Protagonistin Heloise, die für ihre Zeitung zu diesem Thema recherchiert und einen Artikel schreiben soll, geht die Autorin in diesem Band tiefer darauf ein. Unterstützung bekommt Heloise von Erik Schäfers Ehefrau Connie, die als ehrenamtliche Sterbebegleiterin tätig ist. Auf diesem Weg macht die Journalistin Bekanntschaft mit Jan Fischhof. Der Mann leidet an Demenz und hat Lungenkrebs. Als er einige lichte Momente hat, erzählt er von einer Schuld, die ihm schwer zu schaffen macht. Heloise lässt dies keine Ruhe und beginnt nachzuforschen. Bald kommt sie auf die Spur eines ungeklärten Vermisstenfalls in Südjütland, der 20 Jahre zuvor verdächtig schnell für abgeschlossen erklärt wurde. Die erst 19jährige Mia Stark verschwand an einem Abend spurlos. Heloise reist deshalb von Kopenhagen nach Südjtland, nahe zur Grenze Deutschlands. Sie entdeckt schnell, dass Mia nicht die einzige junge Frau war, die zu dieser Zeit als abgängig gemeldet wurde. Auf dem Land gehen die Uhren anders als in der Hauptstadt. Heloise trifft auf eine Mauer des Schweigens und erkennt bald, dass die hiesige Polizei damals so einiges vertuscht hat. Sie gräbt immer tiefer und findet einige Ungereimtheiten, denen sie auf den Grund geht. Doch der Fall ist alt, ein Cold Case, und im Ort scheint niemand daran gelegen zu sein, ihn nach all den Jahren aufzuklären. Heloise möchte aber unbedingt noch vor Fischhofs Tod die Fälle aufklären, wobei sie unbewusst den Tod ihrer eigenen Eltern verarbeitet.

Im dritten Band steht diesmal Heloise im Vordergrund und Erik spielt nur eine kleine Rolle. Der Fall beginnt ruhig und wird mit der Zeit immer komplexer. Bald bringt Heloise nicht nur sich, sondern auch Erik Schäfer in Gefahr. Die Autorin setzt, wie schon in den beiden Vorgängerbänden, gekonnt falsche Fährten. Trotzdem gab es für mich, vorallem in der Mitte, so einige Längen. Auch der Fall an sich erinnert eher an einen Krimi, als an einen Thriller. Zum Ende gibt es einen richtigen Knalleffekt, den Anne Mette Hancock hervorragend inszeniert hat und der alles noch einmal auf den Kopf stellt. Diese Wendung fand ich richtig klasse! Der Rest konnte mich diesmal hingegen leider nicht so überzeugen, wie die beiden Vorgängerbände.


Fazit:
Für mich ist "Grabesstern" der bisher schwächste Band der Reihe. Über weite Teile ist der "Thriller" eher spannungsarm. Erst das phänomenale Ende macht wieder einiges wett. Trotzdem erhoffe ich mir für den nächsten Teil wieder mehr Thrillerspannung!

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