Neue Wege gehen
CranberrysommerMichael Hunter hat sich eine Pause von seinem Job genommen und reist von Chicago an die Westküste íns kleine Städtchen Hope Harbour im Staat Oregon. Der Geschäftsführer einer wohltätigen Origanisation ...
Michael Hunter hat sich eine Pause von seinem Job genommen und reist von Chicago an die Westküste íns kleine Städtchen Hope Harbour im Staat Oregon. Der Geschäftsführer einer wohltätigen Origanisation ist ausgebrannt und hat außerdem seine Frau vor 18 Monaten verloren. Doch der Aufenthalt im Ort mit dem hoffnungsvollen Namen beginnt alles andere als gut. Die gebuchte Unterkunft ist geschlossen und die Motels der Umgebung ausgebucht. Als er auch noch ins Fahrrad von Tracy Campell läuft, würde er am liebsten den Rückzug nach Chicago antreten. Doch dann erhält er eine unerwartete Einladung. Gerade Anna Williams, die "Einsiedlerin" des Städtchens, bietet ihm ein Apartment an. Michael erinnert sie an ihren Sohn John, der vor 20 Jahren im Streit senin Elternhaus verlassen und zu dem sie den Kontakt verloren hat. Michael nimmt die Einladung an und beginnt langsam Annas Schutzschicht aufzubrechen, indem er ihr eine neue Herausforderung gibt...
Tracy Campbell wuchs in Hope Harbour auf, hat aber ihre Heimat zum Studium verlassen. Aber das Leben hat oft andere Pläne und nun ist sie zurück, um ihren Onkel auf der Cranbverryfarm zu helfen. Sie ist entschlossen die Farm zu retten, die seit Generationen ihrer Familie gehört und finanzielle Schwierigkeiten hat. Neben der anstrengenden Arbeit auf der Farm sitzt sie abends über die Buchhaltung ihrer Klienten und engagiert sich unentgeltlich im Vorstand einer wohltätigen Organisation. Nicht nur die Farm braucht dringened Hilfe, sondern auch Tracy, der alles über den Kopf zu wachsen beginnt....
Anna hingegen ist seit 20 Jahren zur Einsiedlerin des Städtchens mutiert, als sie sich mit ihrem Sohn zerstritten hat. Seitdem ist der Kontakt zu ihm abgebrochen. Mit John hat sie auch ihre Lebensfreude verlassen und sie hat sich in ihrem Häuschen eingeigelt, wo sie verletzen Tieren hilft und für das Pfarrhaus kocht und bäckt.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Die drei Hauptprotagonisten des Romans haben in ihrer Vergangenheit alle eine Entscheidung getroffen, die noch heute Schuldgefühle bei ihnen hervorrufen. Alle drei haben das Gefühl, dass es für sie keine Hoffnung mehr gibt und haben eine Mauer rund um sich aufgebaut. Erst ganz langsam fängt diese an zu bröckeln, als sie versuchen auf andere zuzugehen. Nach und nach werden die Geheimnisse der drei Protagonisten aufgedeckt und die drei Stränge verbinden sich am Ende zu einem gefälligen Ende. Es geht um Hoffnung, Vertrauen, das Verlassen alter Wege und die Stärke neue einzuschlagen.
Die Entwicklung der Protagoinisten ist realistisch und findet genau im richtigen Tempo statt um glaubwürdig zu sein. Alle drei wachsen an ihren neuen Herausforderungen und man fühlt sich mit ihnen verbunden. Gerne wäre ich mit Anna zusammen auf der Terrasse gesessen und hätte ihre köstlichen Plätzchen gegessen oder den Streitgesprächen von Pater Kevin und Reverend Baker gelauscht. Der Star des Buches ist aber tierisch! Seemöwe Floyd sorgt für heitere Einlagen.
Komplettes Neuland war für mich der Anbau und die Ernte von Cranberries (Moosbeere). Ich hatte ebenfalls keine Ahnung, dass es auch in Oregon Cranberry Farmen gibt. So habe ich wieder etwas dazu gelernt....lesen bildet einfach! =)
Die Kulisse einer nebligen Stadt am Meer bietet das perfekte Ambiente für diese Geschichte von Liebe, Vergebung und einem Neubeginn.
Weitere Folgebände rund um Hope Harbour und seine Einwohner sollen noch erscheinen.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Irene Hannon ist flüssig, einfühlsam und lässt sich gut lesen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus drei verschiedenen Sichtweisen (Michael, Tracy und Anna) in der 3. Person, sowie wenige Kapitel aus der Sicht von John, Annas Sohn. Die Charaktere sind ganz wunderbar gezeichnet, ebenso punkten die bildhaften Beschreibungen des Ortes.
Fazit:
Ein Wohlfühlroman, in dem es um Hoffnung und Vertrauen, sowie das Verlassen alter Wege geht, eingebettet in einem wunderbaren Ambiente einer amerikanischen Kleinstadt an der Küste.