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Veröffentlicht am 01.04.2024

Witzige Geschichte über Untote- starker Fokus auf Beziehung

Hunting Souls (Bd. 1)
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Erstmal: die optische Gestaltung des Buches ist unglaublich. Das Cover, der Farbschnitt, wow! Ich glaube es ist bisher das schönste Buch, welches 2024 einziehen durfte. Wie sieht es aber mit dem Inhalt ...

Erstmal: die optische Gestaltung des Buches ist unglaublich. Das Cover, der Farbschnitt, wow! Ich glaube es ist bisher das schönste Buch, welches 2024 einziehen durfte. Wie sieht es aber mit dem Inhalt aus?

In diesem Roman begegnen wir einer Familie voller magischer/ untoter Wesen, denn die Sythes sind eine Mischung aus Vampiren, Hexen und Werwölfen! Katrina ist unsere Protagonistin und vergleicht ihre Familie mit der "Addams Family", was glaube ich ganz gut passt und auch ein Indikator sein könnte, für Leute die überlegen, dieses Buch zu lesen. Mir hat vor allem der humorvolle, teils sarkastische Erzählstil der Autorin gut gefallen. Auch hat die Autorin einige sehr kreative Ideen, die mir gut gefallen haben. Tatsächlich gab es auch ein paar sehr spannende Handlungsstränge, die ich gerne weiterverfolgen wollte- z.B. stellt sich schnell die Frage: Wer ist der Untote, der sein Unwesen treibt?

Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände werden die beiden Protagonisten, Tate (Sohn einer Hunterfamilie) und Katrina (Untote) über einen Seelenfluch aneinander gebunden und kommen sich so- wortwörtlich literally näher. Denn sie sind durch den Fluch gezwungen in der Nähe des jeweils anderen zu bleiben. Ich sage es gleich: Der Fokus des Buches liegt ganz klar auf der Beziehung zwischen Katrina und Tate- wem also eine Geschichte, in der der Fokus primär auf der Love-Story liegt, nicht gefällt, sollte sich das ggf. zweimal überlegen das Buch zu lesen. Mir hat die Story zwischen Tate und Katrina ganz gut gefallen.
Meine hauptsächliche Kritik am Roman ist leider, dass - nach einem rasanten Start mit vielen Fragen und Aufgaben (Betreuung von Tates Schwester Isabell und die Aufgabe des Todes) , das Erzähltempo des Buches leider etwas zurückfährt, zu Gunsten der Liebesgeschichte. Während diese super gut ausgearbeitet ist und die Charaktere auch Tiefe haben, treten die anderen Aufgaben und Charaktere etwas in den Hintergrund und werden teilweise fast von den Protagonisten vergessen. Zum Beispiel hätte ich manchmal gerne mehr über Lynn oder Isabell gelesen.
Leider wirkt es fast so, als ob die Autorin den Plot ein wenig "gestreckt" hat, damit noch genug für Band 2 übrig ist, was jedoch gar nicht notwendig gewesen wäre, denn es wäre meiner Meinung nach auch so noch genug übrig geblieben. So kann ich nur hoffen, dass viele der offenen Erzählstränge und Plots im zweiten Teil aufgeklärt werden.

Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger und natürlich wollen wir wissen, wie es weiter geht!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Eine düstere Zirkusgeschichte

Sparks
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Wo fange ich an? Das Buch hat mich tatsächlich überrascht, da es ganz anders war als erwartet. Obwohl ich es mir nicht vorgenommen habe, habe ich es unterbewusst doch mit "Der Nachtzirkus" verglichen und ...

Wo fange ich an? Das Buch hat mich tatsächlich überrascht, da es ganz anders war als erwartet. Obwohl ich es mir nicht vorgenommen habe, habe ich es unterbewusst doch mit "Der Nachtzirkus" verglichen und eben ein sehr phantastisches magisches Abenteuer mit Zirkussetting erwartet. Betrachten wir die beiden Bücher aber einmal losgelöst voneinander:

Dieses Buch beschreibt eine viel ernstere Thematik, nämlich die Welt zwischen den zwei Weltkriegen. Die drei Hauptfiguren haben alle eine besondere Gabe, die bereits im Klappentext erwähnt werden: Mauve kann die Zukunft sehen, Odette Krankheiten heilen und Rin reist durch die Zeit. Der Zukunft ist als ein Zufluchtsort für die magisch Begabten --die Sparks- gedacht. Zwischenzeitlich ist die Thematik aber wirklich heavy, denn das Buch behandelt eben auch den Krieg und die daraus resultierenden Trauma, und die Verfolgung nicht nur der Sparks, sondern auch, Juden, Queers und Randgruppen. Teilweise steht eben dieses Trauma und diese Erlebnisse, die Ängste und Sorgen, im Vordergrund und die Magie eher ein wenig im Hintergrund- auch wenn es natürlich Magie im Buch gibt. Gerade dieser gesellschaftskritische Aspekt hat mir aber gut gefallen.

Obwohl ich das Buch an sich mochte und auch die Idee dahinter, war es doch fast schon zu viel. Als würde man zwei Bücher auf einmal lesen. Perspektiven und Zeiten wechseln, wir springen hin-und her. Wir reisen nicht nur durch die Zeit und versuchen einen Krieg zu verhindern, sondern lesen auch gleichzeitig von der Trennung in zwei Zirkusse. Leider hatte man so teilweise das Gefühl dass man zwei unabhängige Geschichten liest, von der keine die volle Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient hätte- ich weiß nicht, ob das Sinn macht, wenn man das Buch nicht gelesen hat.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen man konnte sehr gut mit ihnen fühlen. Sie waren für mich das stärkste am Roman.
Schließlich möchte ich noch sagen, dass ich es es toll fand, dass auch diverse Charaktere eine Rolle gespielt haben.

Der Schreibstil war einfach, sodass man gut durch die Geschichte kam. Ich würde sagen es war leicht mit einem düsteren Unterton.

Auch wenn ich nicht mit allen Entscheidungen der Charakteren einverstanden war, war das Ende doch dann wieder einigermaßen stimmig.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Dark Academia meets Queer meets Fantasy!

A Midsummer's Nightmare
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Wow, was für ein Buch! Dieser Dark Academia Roman von Noah.stoffers spielt auf einer schottischen Insel in dem renommierten Murray College. Im Zentrum steht Student*in Ari Campall, dey hat gleich an zwei ...

Wow, was für ein Buch! Dieser Dark Academia Roman von Noah.stoffers spielt auf einer schottischen Insel in dem renommierten Murray College. Im Zentrum steht Student*in Ari Campall, dey hat gleich an zwei Fronten Schwierigkeiten: neben den Prüfungen muss dey sich auch mit deren ComingOut und den Konsequenzen beschäftigen. Zudem beginnen plötzlich eine Reihe von übernatürlichen Dingen auf der Insel zu passieren, die irgendwie mit Ari und deren Freunden zutun zu haben scheinen.

Während ich etwas 50 Seiten gebraucht habe, um mit der Geschichte warm zu werden und mich zu orientieren, ließ es mich danach nicht mehr los und war durchgehend spannend: Geister, ein geheimer Studierendenbund, Monster, das Feenreich... in diesem Buch weiß man wirklich nicht was als nächstes passiert. Besonders der Rätsel Aspekt hat mir gut gefallen, dass man mit raten konnte, wer denn nun das Mastermind hinter den Vorkommnissen war.

Zwischenzeitlich waren mir die vielen Dinge sogar teilweise etwas zu viel, weil ich das Gefühl hatte, dass auf jede Antwort, die man erhielt, drei neue Fragen gestellt wurden, allerdings hat Noah Stoffers es geschafft am Ende alle offenen Fäden der Geschichte zusammen zu spinnen, sodass das Ende für mich stimmig war! Was mir besonders gut gefallen hat, war die gelegentliche Vermischung der Charaktere mit ihrem Rollen in dem Shakespeare Stück "Ein Sommernachtstraum", sodass ich irgendwann nicht mehr wusste, wo die Grenze zwischen z.B. Jamie und Puck war. Generell ist es dem Buch meiner Meinung auch gelungen das nostalgische Gefühl nach der Unizeit und der Gemeinschaft einer Gruppe zu schaffen, was besonders gut in der Szene beschrieben wurde, als Ari und deren Freunde sich für den Ball fertig gemacht haben.

Das Ende war mir vielleicht fast schon etwas zu kurz, da es auf wenigen Seiten erzählt wurde und ordentlich Fahrt auf nahm. Der Großteil meiner Fragen ist beantwortet, allerdings gibt es noch ein paar, wie zB vor allem zum Feenreich, die noch ein bisschen offen sind- aber ggf ist dies auch so gewünscht, da auch die Charaktere einfach nicht viel über dieses Reich wissen, was mich aber auch sehr interessiert hätte. Was war gebaut deren Rolle und was wollen sie von den Menschen?

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber besonders bei einem Charakter würde ich gerne am Ende wissen, wie es nun weiter geht und ob wir ihn wieder sehen(Spin-off?).

Insgesamt war es auch schön etwas aus einer queeren Perspektive zu lesen. Im Roman standen queere Charaktere und POC im Vordergrund. Es gab auch eine sanfte Lovestory, aber das schöne war, dass sie so am Rande stattfand, dass sie nicht das Buch überschattet hat.

Einzig an der Qualität des Buches muss ich anmerken, dass ich enttäuscht war, dass die Goldschrift beim Lesen abging, allenfalls kann Noah Stoffers dafür nichts.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen! 👍 #bookstagram

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Tolles Setting, nicht so tolle Lovestory

A Breath of Winter
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Das Setting von A Breath of Winter hat mir sehr gut gefallen. Wir treffen eine nordisch inspirierte Söldnergruppe mit ziemlich coolen Charakteren und eine Hexe, die mit Knochenmagie umgehen kann. Gerade ...

Das Setting von A Breath of Winter hat mir sehr gut gefallen. Wir treffen eine nordisch inspirierte Söldnergruppe mit ziemlich coolen Charakteren und eine Hexe, die mit Knochenmagie umgehen kann. Gerade die Magie fand ich toll und spannend und habe mich auch gefreut, dass Smilla von ihr Gebrauch macht. Das Buch ist eine Mischung aus nordischer Mythologie (Walküren) und Aufträgen, die ein wenig an den Witcher erinnern (Gent und seine Truppe jagen Monster). Also klingt nach einer super Kombi, oder? Mir haben die teils düsteren Vibes und die Wesen (besonders die Begegnung mit der Quelljungfer) echt gut gefallen. Auch die Charaktere hatten viel Potential. Besonders die Charaktere Jofur, Oìnn und Smilla haben mich sehr interessiert. Leider hat mich der männliche Protagonist und Anführer der Truppe, Gent, überhaupt nicht von sich überzeugen können. Er ist eine Figur voller Widersprüche. Er betont immer, dass er ein Mann ist, der nicht an Götter glaubt und steinhart ist und hat dann aber Angst vor Prophezeiungen und gruseligen Lichtungen. Zudem hat er eigentlich nur zwei Emotionen: er ist horny auf Smilla und somit unkonzentriert oder er ist wütend. Dieser Mann geht einfach bei jeder Kleinigkeit in die Luft und muss "zurückgehalten " werden, dabei erinnert er oft an ein Kleinkind, welches ein Tantrum hat... Also der "Herr der Unterwelt" hat mich nicht überzeugt.

Der Hauptstrang der Geschichte, nämlich die Jagd nach dem Hexenschlächter, und Smillas Rachefeldzug fand ich super. Aber die Liebesgeschichte, die auch einen großen Teil der Geschichte aus macht, hat mich nicht 100% überzeugt. Ich hatte das Gefühl, dass ihre Anziehung vor allem auf körperlicher Anziehung bestand und erstmal keine tiefere Verbindung zwischen den beiden Charakteren herrschte, was ich etwas enttäuschend fand. Die erste Begegnung auf der Lichtung war mir auch einfach zu schnell.

Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass wir im Buch mehrmals hinterfragt haben, wer der Schlächter sein könnte und wirklich mehrere Charaktere in Frage gekommen sind und ich wirklich irgendwann fast schon paranoid jeden verdächtigt habe 😆

Die Wendung, als wir dann endlich erfahren, wer der Schlächter ist, fand ich genial und habe mich sehr gefreut, dass Carina Schnell diesen Schritt gewagt hat!

Leider wurde meine Begeisterung vom Ende dann schon wieder etwas geschmälert, da mir das Ende zu kurz kam und auf jeden Fall Raum fehlte, damit Smilla die neuen Informationen verarbeiten konnte. Schließlich hat sie endlich den Mörder ihrer kompletten Familie gefunden! Den Umgang damit fand ich absolut zu kurz. Mehr kann ich nicht sagen ohne zu spoilern, aber das Ende hat mir so erstmal nicht ganz so gut gefallen, ich hätte nach der Offenbarung des Schlächters eine spannende Verfolgungsjagd, die sich bis in Band 2 zieht, spannender gefunden.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Spannendes Piratenabenteuer

Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi
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Wer diese Geschichte liest, den erwartet eine spannende, orientalische Piratengeschichte mit viel Humor , Fantasy und Spannung.

Shannon Chakraborty erzählt hier die Geschichte der Piratin Amina al-Sirafi, ...

Wer diese Geschichte liest, den erwartet eine spannende, orientalische Piratengeschichte mit viel Humor , Fantasy und Spannung.

Shannon Chakraborty erzählt hier die Geschichte der Piratin Amina al-Sirafi, die sich zur Ruhe gesetzt hatte, aber nach einer zehnjährigen Pause wieder in ein Abenteuer verwickelt wird- und was ein Abenteuer! Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Amina, aber durch den Schreiber Jamal, der auch ab und zu seinen Kommentar einfließen lässt. Was ich sympathisch an Amina finde: sie ist kein Teenager, sondern eine hochgewachsene Mutter in ihren Vierzigern mit einem schlechten Knie, die trotzdem eine gefürchtete Piratin, eine leidenschaftliche Geliebte sowie eine mutige Frau ist. Oftmals sind Protagonistinnen in der Fantasy so super jung, da war es erfrischend mal etwas anders zu lesen.

Ich habe bisher noch nicht viel orientalisch inspirierte Fantasy gelesen und fand es spannend die Wesen und Mythen kennenzulernen, zB die Geschichte um die Momdaspekte und den Mond von Saba.

Zugegebenermaßen musste ich mich am Anfang etwas an den Schreibstil gewöhnen, einerseits wegen der teilweise flapsigen Erzählweise Aminas und andererseits wegen der häufigen Anrufung an Gott. Aber sobald man drinnen war, liest es sich gut und ich habe den zynischen, lustigen Schreibstil sehr schnell zu schätzen gelernt , und musste ein paar Mal echt schmunzeln ("das Essen bedankt sich").

Richtig cool fand ich aber die Geschichte, die Abenteuer und dass ich oft einfach nicht vorhergesehen habe, was als nächstes passiert. Es gab so viele Szenen wo ich da saß und mich fragte, moment, was passiert denn jetzt (Inselszene der Peri, whaaat?) , aber auch zum Beispiel als erklärt wurde, was es mit dem Mond von Saba auf sich hatte, da wurde ich ein paar Mal richtig überrascht.

Der Roman endet so, dass es aber noch viel Potential für eine Fortsetzung geben würde, weshalb ich mich freuen würde, wenn weitere Teile erscheinen würden.

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