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Veröffentlicht am 28.06.2023

Überraschender Auftakt

Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Twisted Fate war für mich eine positive Überraschung. Ich habe bisher noch kein Buch von Bianca Iosivoni gelesen und wusste daher nicht so recht, was ich erwarten sollte. Nach dem rasanten Prolog folgten ...

Twisted Fate war für mich eine positive Überraschung. Ich habe bisher noch kein Buch von Bianca Iosivoni gelesen und wusste daher nicht so recht, was ich erwarten sollte. Nach dem rasanten Prolog folgten erstmal ein paar Kapitel die so vor sich hin geplätschert sind, und den neuen Alltag in der Uni und die Jobsuche der Protagonistin beschrieben haben, weshalb ich erstmal dachte hm okay... doch lasst euch davon nicht täuschen! Ab etwa Kapitel 5 nimmt die Handlung rasant zu und hört mit dem Tempo nicht mehr auf, es bleibt spannend und in jedem Anschnitt passiert sehr viel.

Die Geschwister Levi und Faith haben magische Fähigkeiten, die Fluch und Segen zugleich sind. Faith beispielsweise kann ihre Wunden selbst heilen, dh sie hat nie eine bleibende Verletzung- doch jedes Mal wenn einer der beiden Magie verwendet, locken sie bösartige Dämonen an, sie sie jagen. In der Universität von Dundee wollen sie endlich Normalität finden - und treffen genau auf das Gegenteil. Während sie sich immer tiefer in einige Dinge verstricken , kommen sie auch dem Geheimnis ihrer Kräfte auf die Spur, und der Ursprung ist düsterer als sie erwartet haben

Mir hat die Idee der Geschichte sehr gut gefallen . Ich kann euch nicht verraten, was ich weiß, aber woher die Kräfte stammen und wie sie funktionieren fand ich eine interessante Idee, ebenso wie ich auch die Wärme und Umsetzung der "found family" sehr schön fand, auch wenn ich gegen Ende das Gefühl hatte, dass die Geschichte mit etwas weniger Charakteren auch funktioniert hätte, denn einige der Neuankömmlinge blieben etwas blass und hätten mehr Potential. Super spannend fand ich auch, dass nicht 100% klar war, wer wen verrät und wer auf welcher Seite steht und ob zB der Orden der goldenen Flamme oder auch die Hexen gut oder böse sind.

Es gibt auch eine Liebesgeschichte, und zwar in Form eines love Dreiecks, allerdings habe ich das nicht 100% abgekauft, da einer der beiden Kandidaten über 70% des Romans nicht da war... musste aber teilweise über die Protagonistin den Kopf schütteln, die in einem Moment eine Person küsst, um im nächsten Moment auf einer anderen zu sitzen...

Insgesamt fand ich Faith als Protagonistin aber sympathisch, da sie versucht Dinge anzugehen, heimlich forscht, sich nichts vorschreiben lässt (auch nicht von ihrem übervorsichtigen Bruder) und auch nicht die typische schüchterne, naive Protagonistin ist...sie setzt auch nicht auf die "nicht wie andere Mädchen " karte und ist natürlich schön ,sondern trägt gerne Make up und färbt sich die Haare, das fand ich sehr angenehm, ebenso wie ihre Freundschaft mit Maisie, Ausflüge in die Shopping Mall etc.

Insgesamt hat mich das Buch aber wirklich gefesselt und ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem Ritual auf sich hat und wie die Situation aufgelöst wird...Es scheint als müsse ich mich jedoch gedulden, denn der zweite Teil ist noch nicht erschienen.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Spannend- ich brauche Band 2!

Court of Sun 1: Court of Sun
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Ich kann an dieser Stelle nicht zu viel verraten- außer dass nicht alle Charaktere sind, was sie zu sein scheinen und dass ich konstant rätseln musste, welchem Hof und welchem Prinz wir nun vertrauen können ...

Ich kann an dieser Stelle nicht zu viel verraten- außer dass nicht alle Charaktere sind, was sie zu sein scheinen und dass ich konstant rätseln musste, welchem Hof und welchem Prinz wir nun vertrauen können und bis zum Schluss unsicher war, wer böse Absichten hatte- ein großer Lesespaß!

Mir hat Court of Sun gut gefallen. Wie ich im oberen Abschnitt bereits kurz angerissen habe, hatte das Buch einige Wendungen, die für mich absolut unvorhersehbar waren und ich bis zum Ende hin gerätselt habe, wem nun zu vertrauen ist und wem nicht. Ebenso wusste ich nicht recht, für wen Brie nun Gefühle hatte, da sich auch das einige Male im Verlauf des Romans verändert.

Der Roman war sehr actiongeladen, es ist konstant etwas passiert und es gab viele Rätsel und Fragen zu klären. Auch zu Bries Herkunft hatte ich zahlreiche Fragen und Theorien- und es hat sehr viel Spaß gemacht zu rätseln.

Das gleiche galt auch für sämtliche Artefakte und Gegenstände, beispielsweise gibt es im Roman einen magischen Spiegel, der einem Dinge zeigt, die manchmal wahr sind und manchmal nicht- hier war ich auch recht unsicher, was nun Realität ist und was nicht.

Leicht genervt war ich manchmal von Brie als Charakter, da sie gerade zu Beginn sehr naiv war und manchmal Dinge hinterfragt hat, die allen anderen bereits klar waren. Dann allerdings macht Brie eine Entwicklung, wird selbstbewusster und trickst sogar selbst aktiv Fae aus, was mir super gut gefallen hat- nur um gegen Ende wieder eine Entscheidung zu treffen, wo ich da saß und mir dachte: WARUM?

Der fiese Cliffhanger am Ende hat mich auf jeden Fall dazu motiviert, mir das zweite Buch direkt vorzubestellen.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Für mich eine Überraschung!

Fuchsfeuer – Nacht der Dämonen
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Dies ist mein erstes Buch von Manuela Elsner. Während ich in diesem Jahr schon einiges aus der chinesischen Mythologie gelesen habe, war es auch mein erstes Buch aus der japanischen Mythologie. Ich wusste ...

Dies ist mein erstes Buch von Manuela Elsner. Während ich in diesem Jahr schon einiges aus der chinesischen Mythologie gelesen habe, war es auch mein erstes Buch aus der japanischen Mythologie. Ich wusste erstmal gar nicht, was ich erwarten sollte, aber wurde wirklich umgehauen.

Der Roman fängt sofort super spannend an: in der alle zehn Jahre stattfindenden Blutnacht holen sich die Yokai, die ich am ehesten als japanische Dämonenwesen bezeichnen würde, die Erstgeborenen Japanischen Kinder. Als die Erstgeborene Tochter Sayuri bleibt, und ihre jüngere Schwester Eri entführt wird, werden Sayuri und ihre Eltern schnell zur Zielscheibe: Wieso wurde Sayuri verschont und was haben sie anders gemacht?

Auch Sayuri kann die Frage nicht loslassen. Deshalb zieht sie nachts auf die Straßen Kyotots um Yokai zu jagen und ihre Schwester zu finden. Das Buch zeigt hierbei schön die zwei Welten auf, in denen Sayuri wandelt, einmal ihre nächtlichen Ausflüge mit dem geheimnisvollen Ryko, und einmal ihr Leben bei Tag, in dem sie gemeinsam mit ihrer Freundin Mirai versucht Normalität zu finden. Das Buch behandelt viele Themen, u.a. den "survivors guilt", den auch Sayuri stark spürt, die Angst nicht gut genug zu sein, Angst vor dem Erwachsenwerden und einer Zukunft aber auch das Thema Rache, und wie weit man bereit ist zu gehen, bis man selbst zu einem Monster wird (mehr kann ich an dieser Stelle nicht verraten ohne zu spoilern).

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, denn der Sprachstil war toll, die Yokai wurden gut erklärt, selbst wenn man sich mit japanischen Wesen und Namen eventuell schwer tut, findet man gut in die Geschichte ein. Man merkt der Autorin an, dass sie selbst Jahre in Japan gelebt hat, denn sie beschreibt die japanische Kultur, den Schulalltag, das Essen sehr authentisch. Auch das umfangreiche Wissen der Mythologie und den Yukai ist beeindruckend.

Ich finde es ist auch ständig etwas in der Geschichte passiert - sowohl tagsüber (wer hinterlässt die Nachrichten?) als auch abends (finden sie eine Spur?). Auch die Love Story war total süß geschrieben! Besonders gut gefallen hat mir Sayuris Beziehung zu ihren Eltern- da sie sehr offene Gespräche miteinander hatten und die Eltern als liebevolle Charaktere beschrieben wurden und nicht die typisch abwesenden Eltern aus anderen Fantasyromanen waren.
Was mich zwischenzeitlich mal gestört hat, war, dass ich nach dem rasanten Start in das Buch kurzzeitig das Gefühl hatte, dass die ersten nächtlichen Abenteuer kein Ziel hatten und sich etwas im Kreis drehten, allerdings kann ich euch nur sagen, dass am Ende alles Sinn ergibt, auch die anfänglichen Begegnungen und Aktionen.

...und wenn ich etwas negatives über das Buch sagen müsste, würde ich sagen, dass mich Sayuris Obsession mit Riku zwischenzeitlich etwas genervt hat, da sie ständig von ihr geredet hat- aber selbst das finde ich nachdem ich das Buch beendet habe, total verzeihlich.

Auch Kampfsport sollten hier definitiv auf ihre Kosten kommen, denn die Autorin beschreibt die Kämpfe sehr anschaulich und professionell- ich konnte mir alles sehr gut vorstellen!

Es gab einige Plottwists, die ich nicht habe kommen sehen und es hat mir gut gefallen. Das Ende hat mich auch ehrlich gesagt etwas emotional gemacht und ich habe eine Entwicklung überhaupt nicht kommen sehen, die ich traurig und schön zugleich fand. Insgesamt hat mich das Buch total positiv überrascht und ich würde es auf jeden Fall weiter empfehlen !

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Kein SciFi Buch, High-Fantasy!

Erddämmerung
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Ich hatte erstmal komplett andere Erwartungen an das Buch. Beworben wird der Roman mit dem Satz "Die große Zukunftssaga mit zehn Schwarz-Weiß-Illustrationen" und von daher bin ich davon ausgegangen, dass ...

Ich hatte erstmal komplett andere Erwartungen an das Buch. Beworben wird der Roman mit dem Satz "Die große Zukunftssaga mit zehn Schwarz-Weiß-Illustrationen" und von daher bin ich davon ausgegangen, dass wir die Erde in einem postapokalyptischem Zustand wiederfinden, doch wir starten mitten in eine High-Fantasy-Welt mit eigenen Wesen und Magie, die ich nicht wieder erkannt habe. Für mich persönlich war das nicht schlimm, da ich neben Science-Fiction auch gerne Fantasy lese, aber wenn man sich auf ein Science Fiction Abenteuer gefreut hatte, könnte man enttäuscht werden, da die Charaktere zu keinem Zeitpunkt ein Raumschiff betreten. Stattdessen fliegen sie zu einem Zeitpunkt auf Steampunk ähnlichen Heißluftballon-Maschinen. Ich fand das Fantasy-Abenteuer aber durchaus spannend und interessant.

Das Buch beinhaltet eine tolle Karte, zur Orientierung der nördlichen Krone, in der der größte Teil der Handlung stattfindet. Ich hoffe ein wenig darauf, dass man in der Fortsetzung noch etwas mehr von der Welt sieht, denn zum Beispiel konnte ich das Königreich Klashe bisher nicht auf der Karte finden.

Außerdem sind im Roman zwischen den einzelnen Abschnitten einige skizzenhafte Bilder von verschiedenen Tieren versteckt. Das fand ich total grandios. Meine persönlichen Favoriten sind neben den Mýr-Flederwesen die Vargr, die unten in diesem Beitrag abgebildet sind.

Wer High-Fantasy mag, wird diese Welt lieben: denn James Rollins hat eine neue Welt mit Göttern und Völkern geschaffen, die die Herzen von High-Fantasy-Leserinnen und Lesern höher schlagen lässt. Besonders die vielen Wesen sind sehr durchdacht und gruselig- die Zeichnungen innerhalb des Romans fand ich wirklich großartig, um sich die Wesen besser vorstellen zu können, vor allem die Skiitch Insekten. Hier hätte ich mir noch eine Zeichnung einer Königin gewünscht, aber vielleicht kommt diese ja noch...es gibt schließlich eine Fortsetzung.



Zu Beginn hatte ich teilweise das Gefühl zwei verschiedene Bücher in einem zu lesen: Da war einmal die Geschichte von Nyx und den Flederwesen in der Akademie, die irgendwie mit dem Schicksal des Prinzen verwoben war - und dann gab es noch die Geschichte des Diebes, der ein magisches Artefakt stiehlt und plötzlich gejagt wird. Zuerst habe ich wirklich nicht verstanden, was diese beiden Geschichten miteinander zutun hatten, bis auf diese ominöse "Mondsturz"-Prophezeiung. Nach-und nach wird aber aufgeklärt, wie diese Geschichten zusammen gehören. Das fand ich recht gut gelöst.

Besonders Rhaif und Shiyas Reise fand ich total spannend und hätte gerne mehr von ihnen gelesen.

Ein Punkt, der mich sehr stark gestört hat waren die Perspektivwechsel, da diese nicht gekennzeichnet sind, d.h. , mitten im Kapitel kann sich von einem Satz auf den nächsten die Perspektive ändern. Es gibt nicht mal einen richtigen Zeilenumbruch.



Ich muss auch zugeben, dass ich den Roman teils heftig zu lesen fand, vor allem als es um das Mobbing in der Akademie und die gewaltvollen Szenen während der Kämpfe ging. Was mir hierbei nicht so gut gefallen hat, ist, dass die Protagonisten sich oft die Schuld an Dingen geben, die nicht ihre Schuld sind, und ihnen kaum jemand widerspricht. Rhaif beispielsweise gibt sich die Schuld an einem Brand, den die Gildenmeisterin in einem Armenviertel ausgelöst hat, um nach ihm zu suchen - und Nyx gibt sich die Schuld daran, dass ein Junge, der sie gemobbt hat und zu einer Flucht gezwungen hat, bei der ihr Verfolger sich verletzt hat- gerächt werden musste. Weder Nyx noch Rhaif sind Schuld an diesen Dingen. Die Gildenmeisterin hat entschieden das Feuer zu legen. Der Mobber hat sich entschieden, Nyx in die Enge zu treiben. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Autor die Schuld den richtigen Figuren in die Schuhe geschoben hätte.

Da die Science-Fiction-Elemente eher wenige sind, würde ich allen SciFi Fans vorher empfehlen Rezensionen zum Buch zu lesen. Für High-Fantasy-Fans gibt es hingegen eine Empfehlung,

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Gute Idee - mit Luft nach oben!

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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Vorab: für mich war das Buch ein deutlicher Coverkauf, da ich Cover und Farbschnitt einfach so toll fand.

Die Idee der Geschichte fand ich ziemlich vielversprechend, auch wenn ich einiges, vor allem am ...

Vorab: für mich war das Buch ein deutlicher Coverkauf, da ich Cover und Farbschnitt einfach so toll fand.

Die Idee der Geschichte fand ich ziemlich vielversprechend, auch wenn ich einiges, vor allem am World Building noch etwas ausbaufähig fand. Beispielsweise hätte ich mir gerade zu Beginn teilweise ausführlichere Beschreibungen der Orte und der Charaktere gewünscht, dies kam teilweise etwas kurz. Auch das Magiesystem und die Götter wurden beschrieben, aber teilweise habe ich über die Religion in der Welt noch keinen richtigen Überblick, außer dass die Mutter Sonne und der Vater Mond angebetet werden- und wieso das Königreich mit dem Norden im Kampf steht, ist mir auch nicht 100% klar, aber ich vermute, dass es daran liegt, dass es eine vierteilige Serie ist, und wir erst in die Geschichte einsteigen.

Dafür wurden mir in der Geschichte manchmal andere Dinge zu oft wiederholt. Dies war aber glaube ich sprachlich einfach manchmal verbesserungswürdig.

Die Liebesgeschichte, mit der hatte ich zu Beginn ein wenig meine Schwierigkeiten. Warum? Ich verstehe das "Bad Boys" und Antihelden gerade total gefragt sind, und dass Vhalla den düsteren Prinzen attraktiv findet- allerdings kann ich nicht verzeihen, wie ihre Liebesgeschichte beginnt, nämlich in dem er ihr ziemlich gewaltvoll begegnet. Ich möchte nicht zu viel spoilern, aber nach ihrer ersten Begegnung hat Vhalla starke Wunden und muss sogar das Krankenbett hüten und Aldrik spricht ziemlich respektlos zu ihr und nennt sie u.a. einen "bedeutungslosen Wurm" oder einen "Papagei". Letzteres soll später zu einem süßen Kosenamen werden- hat mich aber absolut nicht abgeholt, da es deutlich süßere Spitznamen als "mein Papagei" gibt. Auch im späteren Verlauf des Romans nennt Aldrik sie nochmal "du dummes Mädchen" und ich muss sagen, das hat mich einfach wirklich nicht abgeholt- vielleicht ist es im englischen Original nicht ganz so krass, aber die Übersetzung ist auf jeden Fall ein Fall für sich.

Zudem hatte ich mit Vhalla auch teilweise meine Schwierigkeiten, denn ich hatte den Eindruck, dass sie leicht in das "Pick me Girl"-Schema einspielt. Eine "Pick me"- wird eine Person bezeichnet, deren positive Eigenschaft sein soll, "anders als die anderen zu sein", wodurch aber "das Andere", bei Frauen oft das "typisch weibliche" heruntergespielt und negativ konnotiert wird. Mit anderen Worten: Frauen werden heruntergemacht, um eine Frau hervorzuheben, anstatt Frauen zu feiern. Gleichzeitig scheinen in den Romanen aber alle männlichen Charaktere auf diese Nicht-wie-alle-anderen-Frau abzufahren. In Air Awoken benutzt Prinz Baldair sogar genau den "du bist nicht wie die Anderen"- Satz, um Vhalla zu beschreiben, als er gemeinsam mit ihr frühstückt. Zudem hat Vhalla gleich drei Männer, die um ihre Aufmerksamkeit buhlen.

Weshalb ich Vhalla aber wiederum Pluspunkte einräumen muss, ist, dass sie nicht komplett das naive und unerfahrene Mädchen ist, welches erst von einem Mann verführt werden muss (wie einige Fantasy Protagonistinnen, zu denen z.B. auch Poppy aus Blood and Ash zählt) , sondern Vhalla hatte bereits erste Erfahrungen mit Männern und ist daher kein graues unerfahren Mäuschen.

Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass bestimmte "Tropes", wie z.B. ein Ball, der stattfindet, damit die Protagonistin sich hübsch machen kann und allen den Kopf verdrehen kann, in die Geschichte eingeflochten wurden, ohne wirklich Sinn zu machen, bzw. aus meiner Sicht hätte dieser Ball nicht sein müssen.

Was ich persönlich gut gelungen fand, war Vhallas Gefühlswelt, auch wenn es mich gestört hat, dass sie einerseits als schlaue Schülerin und gleichzeitig als absolut naiv dargestellt wurde. Auch realistisch und gut fand ich, dass Vhalla einen Freundeskreis besitzt und sich damit konfrontieren muss, wie sich dieser verändert, wenn sie nun Magierin wird. Dieser Aspekt, also das "frühere Leben" von Protagonisten, wird meiner Meinung nach bei Fantasyromanen manchmal zu sehr heruntergespielt und vergessen, deshalb fand ich es sehr erfrischend, dies hier mal mitzuerleben. Trotz dieser Kritik hatte ich Spaß beim Lesen und das Buch lässt sich auch schnell weg lesen. Gerade gegen Ende kommt auch wirklich nochmal richtig Spannung auf und alles was ab dem Ball geschieht, habe ich auch so nicht kommen sehen und macht für mich auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung- von der ich mir auch hoffe, dass Worldbuilding und Politik und vielleicht auch die Magie nochmal ausführlicher unter die Lupe genommen werden.

Ich habe große Hoffnung in die Fortsetzung(en).

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